Landesweite Tagung 2011 – Oder: Wie man deutsche Schulen in Argentinien unter einen Hut bringt

Durch die Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien, lässt es sich begründen, dass es viele Schulen hier gibt, in denen Deutsch gelernt werden kann oder in denen auf Deutsch unterrichtet wird. Diese Schulen haben sich 1965 zur AGDS (Arbeitsgemeinschaft Deutsch-Argentinischer Schulen zusammengeschlossen. Seit einigen Jahren gehört auch das Colegio Konrad Lorenz dazu, an dem ich hier arbeite. Jährlich veranstaltet die AGDS die „Landesweite Tagung“, welche in diesem Jahr hier in Mendoza vom 5.-8. Mai stattgefunden hat.

Wie passend, dass da gerade ein deutscher kulturweit-Freiwilliger an der Schule ist, der da gut helfen konnte und das auch gern getan hat.

Die Aufregung im Vorfeld war ziemlich groß. Immerhin sind wir eine der kleinsten Schulen unter den Mitgliedern und Mendoza liegt nun auch nicht gerade zentral in Argentinien. Dennoch kann ich vorweg nehmen, dass alles wunderbar geklappt hat und ich und auch die Teilnehmer tolle Tage hier in Mendoza hatten.

Am Donnerstag wurde die Tagung eröffnet. Bei der Einschreibung und der Ordnung der Tagungsmappen durfte ich natürlich helfen. Nachdem ich einige wichtige Leute kennenlernen durfte (z.B. die Vorsitzende der AGDS, Schulleiter und Fachleiter anderer Schulen und Christiane Drasdo, die Fachberaterin der ZfA in Argentinien), begann die Tagung mit der Sitzung der Fachleiter Deutsch. Da wir im Moment an der Schule niemanden haben, musste ich vertreten. Nach Eröffnung und Vortrag über Gewalt an Schulen (Natürlich alles auf Spanisch! – Ich habe viel verstanden, war aber anschließend froh über jedes deutsche Wort) gab es leckere Häppchen und Wein, Einladung des Deutschen Botschafters.

Höhepunkt der Tagung war für alle der Samstag. Denn die Schule hatte zum Mittagessen geladen und ein musikalisches Programm vorbereitet. Glücklicherweise war es warm, denn das Essen war in unserem „Park“ geplant. Kurzfristig musste ich einen Teil der Eröffnungsrede halten – auf Spanisch natürlich! Ihr könnt wohl glauben, dass ich ziemlich aufgeregt war. Aber mit einem Schluck Rotwein aus Mendoza ließ es sich doch viel einfacher reden. Für das Mittagessen wurde ganz schön aufgefahren: Es wurden extra Sofa, Sessel und Tische herangefahren und im Park aufgestellt, eine Bühne mit großer Technik wurde aufgebaut und es gab ein Buffet vom Feinsten. Mit einer Wok-Station und asiatischen Nudeln, Riesenplatten mit Wurst und Käse und andere Leckereien. Nicht zu vergessen, die Torten und den Kuchen im Anschluss. Aber ich konnte nicht nur essen: Beim Programm habe ich mit dem Chor gemeinsam deutsche Lieder gesungen. Soledad, die Musiklehrerin hat dirigiert und gemeinsam haben wir die Proben im Vorfeld geleitet. Ich habe die Aussprache geübt, sie das singen. Die Kinder hatten aber eine Menge Spaß und wir auch. Die Musiklehrer haben dann noch weitere Duette gesungen. Der Vater einer Schülerin hat auf dem Akkordeon deutsche Lieder gespielt, z.B. Rosamunde oder In München steht ein Hofbräuhaus, dazu tanzte dann auch ein älteres Pärchen

Im Anschluss an diesen wunderbaren Nachmittag ging es zum Arbeiten in eine Bodega, also ein Weingut. Und wo könnte man besser lernen und arbeiten als in einer Bodega. Nach einer Führung auf dem wunderschönen Gelände mit dem wohl schönsten Ausblick auf die Berge, und nach der Degustation von Wein und Verkostung von Olivenöl und Schinken, gab es einen Workshop, indem wir darüber reflektiertenm, was und wie wir in der Bodega gelernt haben und wie wir daraus Ideen für das Lernen unserer Schüler ableiten können. Eine tolle Idee und interessant war es auch.

Alles in allem bin ich aber auch froh, dass es vorbei ist. Denn es war wirklich ziemlich viel Arbeit! Aber diese hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Weitere Fotos gibt es hier:  http://www.facebook.com/media/set/?set=a.1539747714196.61924.1850017962

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Eine Antwort zu Landesweite Tagung 2011 – Oder: Wie man deutsche Schulen in Argentinien unter einen Hut bringt

  1. Christine Lamm sagt:

    Hallo Felix! habe mich gefreut,wieder etwas von dir zu hören und zu lesen,es ist ja sehr interressant Land und Leute kennenzulernen,und das du dich so gur eingelebt hast,Ganz liebe Grüße aus dem Erzgebirge sendet dir deine Tante Christine

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