Kultur in Argentinien – oder: Wie man Ostern in Mendoza verbringen kann

Hinter mir liegt eine Osterwoche, die voll von kulturellen Höhepunkten war. Es gab viele Konzerte, ich war zwei mal im Kino, mehr oder weniger schick essen und nun ist Sonntag und ich kann das ganze nochmal Revue passieren lassen.

Am Sonntag war ich mit Matías, einem Freund,  in Villavicencio. Das liegt in den Bergen. Dort gab es ein Konzert an einem ehemaligen Hotel bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Nachteil ist nur, dass es in den Bergen kalt ist, also mussten auch wir sehen, wie wir uns an der Musik erfreuen konnten, damit uns die Kälte nicht zu sehr einholt. Zu Hören gab es klassische Musik aus Europa, aber eben auch aus Argentinien, denn das Konzert ist Teil des Veranstaltungszyklus „Musica Classica por el Camino de Vino“, also klassiche Musik entlang des Weinweges. Aufregend war es vor allem vor dem Konzert, nachdem wir auf der Hälfte der Strecke nach Villavicencia bemerkt haben, dass  wir die Eintrittskarten vergessen haben, die man zuvor erhalten konnte, indem man eine Packung Milchpulver abgegeben hatte. Also sind wir zurück, um dann eine Stunde später am Ort des Geschehens einzutreffen. Wie zu erwarten war in Argentinien, hatte es aber noch nicht begonnen und die Eintrittskarten brauchten wir auch nicht, denn der Platz war frei zu betreten. (Nur gut, dass sich Matías bei der Stadt Mendoza beschwert hat, denn dadurch konnten wir am Freitag kostenlos zum nächsten Konzert.)

Ich in Villavicencio in den Bergen

Ich in Villavicencio in den Bergen

Villavicencio - Konzert in einem ehemaligen Hotel

Villavicencio - Konzert in einem ehemaligen Hotel

Weiter mit einem Konzert ging es am Mittwoch. Da wurde ich von zwei Kollegen der Schule eingeladen, weil sie dort als Solisten gesungen haben. (Wir arbeiten sonst zusammen im Chor der Schule und studieren gerade deutsche Lieder ein.- Dazu später mehr!) Das Konzert fand in der Kirche San Lorenzo statt und war wirklich sehr schön. Begleitet von der Orgel haben die beiden Stücke der europäischen Barockmusik gesungen. Ich war hellauf begeistert. Und die Kirche war auch sehr schön. Zufällig trifft man dort natürlich dann wieder auf Bekannte, dieses mal die Direktorin meiner Schule.

Am Freitag dann das Highlight: Das Requiem von Mozart im Theater Independencia. Gesungen hat der Chor der Universität, begleitet von der Philharmonie der Uni. Wer das Stück schon mal gehört hat, wird wissen was ich meine: Man bekommt schon eine Gänsehaut, wenn der Chor anfängt zu singen. Echt toll gewesen! Aber ich will auch niemanden langweilen mit Details.

Chor der Uni Cuyo Mendoza beim Konzert

Chor der Uni Cuyo Mendoza beim Konzert

Dann habe ich in dieser Woche das Unikino zweimal besucht. Sehr günstig kann man für umgerechnet 1 Euro gute Filme sehen. Am Dienstag gab es „Baario“, ein italienischer Film über eine Stadt in Italien und eine Familie, die dort in drei Generationen lebt und die Geschichte des 20. Jh. mitmacht. Am Donnerstag lief „El Cisne negro“ (Black Swan). Wirklich beeindruckend dieser Film, ich war echt erstaunt, dass der so gut ist. Interessant ist, dass die ganzen internationalen Filme nicht synchronisiert werden, alle haben nur spanische Untertitel und sind in der eigentlichen Sprache. Die Filmtitel werden aber übersetzt. In Deutschland ist es ja anders, da behält man oft den englischen Titel bei, obwohl der Film auf Deutsch ist. Ich werde wohl öfters ins Kino gehen, das hilft beim Sprachelernen.

Am Samstagmorgen hieß es früh aufstehen. Die Stadt Mendoza hat kostenlose Führungen im Naturpark Divisadero Largo angeboten. Da bin ich natürlich dabei. Auch wenn ich jetzt nicht so für Naturphänomene zu begeistern bin, war das wirklich sehr interessant. Es gab viel zu erfahren über geologische Abläufe, Flora und Fauna. Ich habe sogar eine ganze Menge verstanden, nur bei den chemischen Erläuterungen musste ich abschalten. Dafür gab es hinterher eine kleine Veranstaltung mit typischen Folkloretänzen Argentiniens, z.B. die Cueca, der Gato (was so viel heißt wie Katze) und die Chacarera. Dazu gab es einen mendozinischen Gitarristen, der wieder mal schön gesungen hat.

Folkloretänze im Divisadero Largo

Folkloretänze im Divisadero Largo

Divisadero Largo - eine Führung

Divisadero Largo - eine Führung

Hier mal ein Eindruck eines solchen Liedes und Tanzes:

Folkloretanz (LINK!!! Hier klicken)

So, mehr Kultur geht in einer Woche wirklich nicht! Vor allem auch nicht so günstig, aber hoffentlich gibt es weitere Höhepunkte von denen ich berichten kann.

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Eine Antwort zu Kultur in Argentinien – oder: Wie man Ostern in Mendoza verbringen kann

  1. Christine Lamm sagt:

    Hallo lieber Felix! Ich habe mich gefreut,wieder einen Bericht von dir zu lesen.Man das ist ja interessant was du alles erlebst.Ich hoffe,das du noch weitere so schöne Berichte schreibst.Ganz liebe Grüße aus dem Erzgebirge nach Argentinien sendet dir deine Tante Christine

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