Mein erster Monat in der Slowakei

Kaum zu glauben, dass schon vier Wochen seit dem Aufbruch zu meinem Einsatzort in der Slowakei vergangen sind.

Mein Einsatzort:

Ich leiste meinen Kulturweit-Freiwilligendienst in der idyllischen Kleinstadt „Nová Baňa“, die in der Mittelslowakei liegt. Nová Baňa zählt zwar nur 7000 Einwohner, ist jedoch sehr weitläufig. Von den zahlreichen Hügelspitzen erhält man wunderbare Ausblicke, über die ich immer wieder staune.

Da es sich bei meinem Einsatzort um eine kleine Kleinstadt handelt, treffe ich, sobald ich das Haus verlasse auf bekannte Gesichter: Lehrerinnen am Bahnhof und Schüler beim Lidl-Einkauf.

Das familiäre Ambiente der Stadt ist mir auch bei der Unterkunftssuche zugutegekommen: Meine Wohnung gehört zu dem Haus der ehemaligen Bürgermeisterin und Schulleiterin. Die Wohnung ist sehr gemütlich und ich fühle mich gut aufgehoben.

Meine Einsatzstelle:

Meine Einsatzstelle ist das Gymnázium Františka Švantnera. Das Gymnasium unterscheidet sich stark von meiner deutschen Schule, denn es zählt nur 100 Schülerinnen und Schüler. Trotzdem begeistert meine Einsatzstelle mich durch das große Angebot an Fremdsprachen und Projekten.

Als Freiwillige ist es meine Aufgabe die Deutschlehrkräfte zu unterschützen. Ich bereite folglich kleine Unterrichtseinheiten vor, halte aber auch schon eigene Deutschstunden in den Abiturklassen. Außerdem veranstalte ich einen Englisch-Konversationskurs und gebe einzelnen Schülern und Schülerinnen Nachhilfe.

Noch ist es ungewohnt alleine vor einer Klasse zu stehen, aber ich bemerke, wie es sich von Stunde zu Stunde natürlicher anfühlt.

Praktischerweise kann ich meinen Sprachkurs bei meiner Ansprechperson an der Schule nehmen. Ich bin „usilovná a motivovaná“ (fleißig und motiviert), denn es ist sehr herausfordernd tagtäglich von einer Sprache umgeben zu sein, die ich nicht verstehe.

Meine Freizeit:

Bevor ich nach Nová Baňa gekommen bin, hatte ich Bedenken, ob ich ausreichend Möglichkeiten finde meine Freizeit zu füllen. – Doch meine Befürchtung blieb unbegründet.

Zwei Mal die Woche besuche ich einen Sportkurs, indem ich mich sehr aufgehoben fühle. Außerdem nahm ich an einem Macramé-Workshop teil, den meine Kollegin, die argentinische Spanischlehrerin Cecilia, veranstaltete.

Darüber hinaus lädt mich meine liebe Vermieterin zum Burčiak Trinken ein oder wir sammeln zusammen Pilze. Es tut gut zu wissen, dass ich mich in einsamen Momenten an sie wenden kann.

Meine Wochenenden:

An meinen Wochenenden unternehme ich gerne kleinere und größere Ausflüge. Nicht weit entfernt von Nová Baňa liegt Banská Bystrica. Eine wichtige Attraktion in Banská Bystrica ist das Museum des Slowakischen Nationalaufstands. In der Slowakei sind zahlreiche Brücken, Plätze und Straßen nach diesem historischen Ereignis benannt. Banská Bystrica war das Zentrum des Slowakischen Nationalaufstands, der sich gegen die beginnende Besetzung der Slowakei durch die deutsche Wehrmacht richtete.

Nach der Besichtigung des Museums, kann man in Banská Bystrica eine gute Zeit verleben. Die Altstadt ist sehr hübsch und eine große Auswahl an Cafés lädt zu gemütlichen Stunden bei Kaffee und Kuchen ein.

An einem Wochenende reiste ich in die Hauptstadt Bratislava. Bratislava liegt an der Donau und wird durch Gegensätze geprägt: Zum einen gibt es die beeindruckende Burg und die Altstadt, zum anderen aber auch die riesige Plattenbausiedlung Petržalka.

Besonders aufregend waren für mich die Ereignisse des Tags der Deutschen Einheit. Die Deutsche Botschaft hatte uns Kulturweit-Freiwillige zu den Feierlichkeiten im Primatialpalais eingeladen.