Eine Reise durch Patagonien und Feuerland

Nach etwa zwei Monaten harter Arbeit und unerträglicher uruguayischer Hitze war es an der Zeit, wieder in den Urlaub zu fahren, dieses Mal nach Patagonien, in den Süden von Chile und Argentinien. Eine Warnung gleich zu Anfang: Dieser Beitrag wird sehr Bilder-lastig.

Nach einer Nacht am Flughafen Ezeiza in Buenos Aires (nicht einmal annähernd so gut wie in Porto Alegre) flogen wir über quasi leere Steppe nach El Calafate, wo wir den Perito-Moreno-Gletscher besichtigten. El Calafate ist nach der Calafate-Frucht benannt, die in etwa wie eine Mischung aus einer Blaubeere und einer Zitrone schmeckt. 

Von El Calafate aus ging es mit dem Bus über die chilenische Grenze nach Puerto Natales, einer heimeligen Küstenstadt, gerade im Vergleich zum touristischen El Calafate. Im naheliegenden Nationalpark Torres del Paine wanderten wir zu ebendiesen Torres del Paine. Die Tour dauert mit ausgiebiger Pause an der Lagune vor den Torres etwa acht Stunden. Bei Puerto Natales wurden (von einem deutschen Abenteurer, Hermann Eberhardt) in einer Höhle die Überreste eines Riesenfaultieres (Mylodon) gefunden und diese Höhle könnte man auch besuchen, leider war das in unserem Zeitplan nicht vorgesehen. Wenn ich wiederkomme, werde ich mir diese aber noch anschauen. 

Der nächste Halt war in Punta Arenas, wo wir auf dem Weg Richtung Feuerland eine Nacht verbrachten. Leider war das Wetter zu regnerisch, als dass wir viel gesehen hätten. Stattdessen saßen wir im Café und aßen “Kuchen de Ruibarbo”. 

Unsere längste Busfahrt begann in Punta Arenas und führte uns aus Chile heraus und zurück nach Argentinien, nach Feuerland. Dazu mussten wir über eine doch recht unruhige Magellan-Straße mit der Fähre übersetzen und man munkelt, dass eine Welle, die über die Reling geschwappt ist, meine gesamte Rückseite durchnässt hatte, einschließlich des Hosenbodens, auf dem ich noch acht Stunden zu sitzen hatte. 

Die letzten vier Tage verbrachten wir in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Auf zwei Bootstouren im Beagle-Kanal konnten wir die fantastische Fauna beobachten mit Antarktischen Kormoranen, Mähnenrobben, Südlichen Seebären, Sei-Walen und, zweifelloses Highlight, Pinguinen! Zwei verschiedene Spezies konnten wir zum aktuellen Zeitpunkt auf der Isla Martillo beobachten, nämlich die dort dauerhaft wohnenden Eselspinguine und die Sommertouristen, die Magellan-Pinguine. Wir besichtigten auch das (sehr teure) Gefängnis-Museum, wanderten durch eine Regenwolke hindurch zum Glaciar Martial (bzw. seinen Überresten) und an grünen Buchten die Küste des Nationalparks Tierra del Fuego entlang.

Obwohl ich am liebsten da geblieben wäre, mussten wir natürlich wieder zurück nach Uruguay, weshalb wir Sonntagabends nach Buenos Aires flogen, dort den Tag verbrachten, erfolglos Dollar suchten und keine Postkarten verschickten, weil die argentinische Post pro Karte 6€ verlangt, bevor es zurück nach Fray Bentos ging, wo wir auch noch ganz geschwind in unsere nächste Unterkunft umzogen. (Keine Empfehlung, obwohl alles reibungslos funktioniert hat.)

 

Patagonien und Tierra del Fuego waren bisher die eindrucksvollsten Orte dieses Jahres und ich vermute, dass sie außer Konkurrenz bleiben werden, nicht nur wegen ihrer außergewöhnlichen Landschaften, sondern auch, weil ich mit ihnen eine dieser Stellen gesehen habe, von denen ich noch vor einigen Jahren in den Reiseberichten eines Darwin gelesen hatte und seitdem sehen wollte – Ich war nicht enttäuscht.

 

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