Around the world – Mein Jahr in Namibia

(M)ein »kulturweit« Blog

FAQ’s – Frequently Ask Questions über meinen Freiwilligendienst

FAQ’s – Die häufigsten Fragen und Reaktionen der Nicht-Freiwilligen auf meinen Freiwilligendienst

Die Zeit kurz vor Ende des Studiums ist ähnlich zu der Zeit kurz vor und nach dem Abi. Alle fragen, was man denn „danach“ eigentlich machen will. Und wie kurz vor oder nach dem Abi hat man leider immer noch keine so richtig gute Idee (vielleicht eine Nebenwirkung des Germanistikstudiums – von einigen Seiten wird das jedenfalls unterstellt, aber ich sehe das locker). Vor der Zusage für kulturweit lagen meine Antworten zwischen „reich heiraten oder wahlweise Lottogewinn“, „Journalistin“, „PR-Beraterin“ oder auch „in Unternehmenskommunikation machen“. Seit meiner Zusage sind die Fragen meiner Gesprächspartner_innen aber etwas vielfältiger geworden – eine schöne Nebenwirkung! Hier eine kleine Zusammenstellung:

  • Findest du nicht, dass du nach deinem Abschluss besser Geld verdienen solltest?
  • Und bereitest du schon die Reise vor?
  • Interessant, was macht so eine Nationalkommission denn eigentlich?
  • Aha, und was sagt dein Freund dazu?
  • Ach, Namibia – das war doch mal eine deutsche Kolonie, oder?
  • Dann spricht man da bestimmt auch Deutsch, oder?
  • Und, schon aufgeregt?
  • Wo wohnst du dort?

Gerade in dieser Phase vor meinem Freiwilligendienst und vor allem an diesen Fragen merke ich, wie unterschiedlich Einstellungen zu meiner Teilnahme sind. Von den meisten meiner Gesprächspartner_innen bekomme ich positives Feedback, aber manchmal schlägt mir auch Unverständnis entgegen. Warum ich diesen Schritt mache, obwohl ich doch eigentlich schon arbeiten könnte, das interessiert vor allem Freund_innen, die schon arbeiten oder auch Arbeitskolleg_innen. Ob meinen Freund das nicht stört, fragt eher die Familie. Manche sagen Dinge wie: „Wow, das du dich sowas traust, ich würde sowas ja nie machen“ und klingen dabei, als hielten sie mein FSJ für eine besonders schlechte Idee.

Hier soll natürlich kein falscher Eindruck entstehen, die meisten Leute, mit denen ich spreche, sind sehr beeindruckt von meinem Reiseziel. Und erstaunlich viele waren sogar schon selbst in Namibia. Mein skurilstes Gespräch hatte ich mit einer Ärztin, die mir begeistert von den Eigenheiten der Nam-Deutschen berichtete, die sie dort getroffen hat. Und auf einer Party habe ich gleich zwei Leute getroffen, die schon dort waren. An einem Abend! Doch nicht nur das Land begeistert, auch die Tatsache, dass ich ein FSJ mache, finden viele spannend. Manche sagen auch, dass sie mich mutig finden und darüber freue ich mich wirklich.

Also, liebe „Zweifler_innen“, ihr habt Recht: Ich bin 25 und zum Beginn meines FSJ’s habe ich, bis auf eine Hausarbeit, ein komplettes Masterstudium in der Tasche. Ich könnte einfach arbeiten, endlich malochen und mir fantastische Sachen von meinem eigenen Geld kaufen – nicht, dass ich das nicht möchte – aber irgendwie fehlt noch was. Es ist nur ein Bauchgefühl, doch war es der Grund mich bei kulturweit zu bewerben. Ich möchte das Jahr für mich, Neues sehen und meinen Kopf mit Eindrücken füllen, die ich nur auf diesem Weg bekommen kann. Irgendwohin wird mich das schon führen und es wird sicherlich nicht das Schlechteste sein.

Und an alle „Befürworter_innen“: Danke, dass ihr mir so viele liebe Dinge mit auf den Weg gebt. Gerade, wenn mir meine Masterarbeit über den Kopf wächst, ich Panik wegen meines Visums bekomme oder ich schon jetzt einen Kloß im Hals runterschlucken muss, weil ich nur noch drei Wochen mit meinen tollen Freund_innen, meiner Familie und vor allem mit meinem Freund habe, dann helfen mir eure Kommentare besonders. Ihr seid toll!

 

 

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