Around the world – Mein Jahr in Namibia

(M)ein »kulturweit« Blog

70 Jahre UNESCO

Es gibt nicht nur den einen Weg

Lange habe ich euch auf diesen Beitrag warten lassen. Ich weiss!

Wir, die NatCom, haben zusammen mit der Windhoeker UNESCO eine Geburtstagsparty fuer die UNESCO veranstaltet.  Bevor ich anfange zu erzaehlen, verrate ich euch aber schon mal, wie es ausgegangen ist: (Achtung, Spoiler!) Alles hat geklappt und es war wundervoll. Warum ich das nicht so gedacht habe? …

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Tatsaechlich hatte die UNESCO am 16.11. Geburtstag – na dann noch mal alles Gute!

Wie es anfing: Eine Rekonstruktion eines – auf den ersten Blick – hoffnungslosen Unterfangens

Am 28. Oktober fand die Party in einem Konferenzsaal eines Windhoeker Hotels statt. Die wichtigsten Dinge waren fruehzeitig geklaert. Es gab bereits seit einigen Monaten ein feststehendes Programm, Redner waren engagiert und die NatCom hatte einen kurzen Dokumentationsfilm produzieren lassen.

Als ich im September anfing fuer die NatCom zu arbeiten, bekam ich verschiedentliche Aufgaben: „Anna, koenntest du bitte ein paar Kostenvoranschlaege einholen?“ Es ging um Taschen und Regenschirme (gar nicht mal so unsinnvoll, schliesslich ist November hier die kleine Regenzeit“) mit UNESCO Logo. Ausserdem kuemmerte sich Bertha gerade darum, einen Hotelsaal fuer 150 Personen in Windhoek zu finden. Beide Aufgaben zogen sich in die Laenge (Vorschrift ist immer drei Kostenvoranschlaege einzuholen und dann den billigsten zu nehmen, es kann aber mitunter dauern bis man drei zusammen hat). Das war ungefaehr Ende September, Anfang Oktober.

Drei Wochen vor dem Event verstand ich endlich fuer welchen Zweck Bertha die Hotelsaele suchte – fuer den Geburtstag der UNESCO. Aber, und das haette ich so nicht erwartet, es war kein Problem so spontan einen Saal zu buchen. Um diese Zeit kam auch mein Chef in unser Buero geschneit und verkuendete, dass er jetzt anfangen wolle, die Gaeste einzuladen. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht hatten: Einladungen. Meine Aufgabe war es also eine Einladung zu gestalten (ein Hoch auf Word), sie an unserem Drucker auszudrucken und sie zuzuschneiden. Tagtaeglich kamen neue Gaeste auf unserer Liste hinzu. Angesetzt war, dass ich alles in einer Woche schaffe. Gestalten, Drucken, Zuschneiden, Namen handschriftlich auf Einladung schreiben und Einladungen an mindestens 180 Leute zu verschicken. Eine Woche? Das wird knapp. Dachte ich. Aber: Herausforderung angenommen! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber bereits im Kopf, dass wir unmoeglich alle 150 Sitzplaetze im Saal vollkriegen wuerden. Ein Gedanke, den mein Chef womoeglich auch hatte, denn wir merkten schnell, dass auch er unruhig wurde. Erschwerend kam hinzu, dass dieses Jahr die UNESCO Generalversammlung stattfand, somit waren Mr April, Bertha und ich allein im Buero.

Mr April, Bertha und ich schufteten im Akkord. Nicht nur einmal verzichteten wir auf unsere Pause. Und trotzdem vergingen zwei Wochen, bis wir die Einladungen ueberhaupt losschicken konnten. Zu diesem Zeitpunkt war sogar Mr April, mein Chef, am Ende seiner Nerven. Denn wer rechnen kann, weiss: Es war nur noch eine Woche bis das Event stattfinden wuerde. Endlich, zwei Tage vor Ende der von uns gesetzten Rueckmeldefrist, schafften wir es mit dem Versenden der Karten anzufangen. Und einen Tag nach Ende unserer selbstgesetzten Frist verschichten wir auch die Letzte. Ich glaube, dass wir mehr als 180 Leute eingeladen haben. Und ich uebertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich nach diesen zwei Wochen fix und fertig war. Aber auch echt geflasht, dass wir – Bertha, Mr April und ich – diese Mammutaufgabe geschafft hatten.

Der 28. Oktober

Alles war gut an diesem Tag. Mr April hatte es irgendwie geschafft zwei Kollegen, Eddie und Thomas, spontan fuer unsere Zwecke zwangszurekrutieren (eigentlich wollten die beiden nur auf ein Geburtstags-Sektchen vorbeikommen). Einen Tag vorher hatte Mr April noch besagte Regenschirme und Taschen abgeholt, denn sie waren – ueberraschend – als Goodie-Bags gedacht. Noch schnell alles eingepackt (Eddie und Thomas haben das gerockt) und schon standen die ersten Gaeste in der Tuer. Meine Aufgabe war es zu fotografieren (Danke noch mal fuer die Kamera!) Und der Saal war ueberhaupt nicht leer, sondern voll.

Die Moral von der Geschichte

Alle meine Freunde koennen bezeugen, dass ich das ein oder andere Mal geflucht habe und niemals gedacht haette, dass das alles so glatt hinhaut. Mein deutsches Ich dachte, dass wir niemals einen Saal finden und alle absagen, weil eine Woche vorher wirklich sehr spontan ist. Und was habe ich gelernt? Das ich mich getaeuscht habe. Und das neben der Herangehensweise, die ich von Zuhause kenne noch mindestens eine andere existiert, die genauso gut funktioniert. Und das Dinge trotzdem einfach so laufen. Irgendwas wird schon passieren, irgendetwas passiert hier immer.

Damit ihr euch davon ueberzeugen koennt, dass wirklich alles gut – hier noch ein paar Fotos!

 

Die wackeren Goodie-Bag Packer

Die wackeren Goodie-Bag Packer

Goodie bags

Ein voller Saal

Ein voller Saal

Auf die UNESCO :-)

Auf die UNESCO 🙂

 

Unsere "Multicultural Group", die tradionelle Taenze aus ganz Namibia vorgefuehrt hat!

Unsere „Multicultural Group“, die tradionelle Taenze aus ganz Namibia vorgefuehrt hat!

Und zum Schluss kann ich nur sagen: Ende gut – alles gut!

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