…aber trotzdem habe ich diese Woche viel „menschliche Wärme“ erfahren, denn ich habe meinen ersten Geburtstag in der Fremde gefeiert.
Am Montagabend bin ich zu einer anderen Freiwilligen in Warschau gefahren, um dort einen Kuchen für das Lehrerzimmer zu backen. Da dies unsere ersten Versuche mit einem Gasofen waren, sind leider zwei von zwei Versuchen gescheitert. Lustig war es trotzdem.
Also habe ich am Dienstagmorgen, nachdem ich mit meiner Familie geskypt habe. ein paar Pralinen und Kekse auf einem Teller arrangiert und mit ins Lehrerzimmer genommen. Dort haben mir nach und nach viele Lehrer gratuliert und sich sehr darüber gefreut, dass ich „Mam uroziny kończę dwadeścia lat“ (Ich habe heute Geburtstag und werde 20 Jahre alt) einigermaßen aussprechen konnte. In einer Pause wurde ich dann unter einem Vorwand auf den Flur gelockt und von ein paar Siebtklässlern überrascht, die mir „Alles Beste“ gewünscht und ein polnisches Ständchen gesungen haben. Das hat mich sehr gefreut. Zwei weitere Klassen haben dann auch noch für mich gesungen. Neben den Geschenken von zuhause, die gerade noch rechtzeitig angekommen sind, haben mir auch meine Deutsch-Kollegen einen Bildband über Polen geschenkt. Das war wirklich nett!
Nachmittags bin ich dann mit Jenny, der Freiwilligen aus Piła, und einer Deutschlehrerin auf den Kulturpalast gegangen, da ich an meinem Geburtstag etwas Unvergessliches machen wollte. Die Aussicht war sehr beeindruckend und ich habe angefangen zu realisieren, dass ich aus meinem Dorf mit 350 Einwohnern und ebenso vielen Schaafen nun in einer 3,8-Millionen-Stadt mit Hochhäusern und allem, was dazugehört lebe.
Am Freitag bin ich mit meiner Mentorin und einer Deutschlehrerin in einem jüdischen Restaurant essen gegangen. Dort habe ich mich kulinarisch weitergebildet und jüdischen Kaviar probiert, der aus Leberwurst und Zwiebeln besteht und sehr zu empfehlen ist.
Mit einem Konzert der Band „The Baseballs“ habe ich am Samstagabend meine Geburtstagswoche gebührend abegschlossen. Die Band hat das erste Mal in Polen gespielt und wird sicherlich wiederkommen, da die Stimmung während des gesamten Abends einfach toll war (deutlich besser, als bei einem Konzert derselben Gruppe in Hamburg). Zwischen ein paar Melodien, die die Band vorgegeben hat und das Publikum nachmachen sollte, haben sie Wörter wie Frühstücksbrettchen und Geschwindigkeitsbegrenzung versteckt. Das war sehr lustig für Jenny und mich, da wir anscheinend als einzige die Bedeutung kannten. Trotzdem haben wir mit dem polnischen Publikum natürlich mitgeschrien.
Einfach, eine unvergessliche Woche nach einem Monat in Polen!
Dieser Ausblick entschädigt, dass sich beim Aufzug eine ganze Kindergartengruppe vorgedrängelt hat:-)
Liebe Mareike,
alles Gute zum Geburtstag! Und kleine Korrektur. Es sollte sein: Mam urodziny, kończę dwadzieścia lat. 🙂 Trotzdem gratulliere Dir – polnische Sprache ist echt schwierig, auch für uns!
LG
Michał
Hier gibt’s übrigens andere Deutsche Freiwillige in Warschau
http://www.facebook.com/pages/Fundacja-Polsko-Niemieckie-Pojednanie/205888049082
http://www.facebook.com/pages/Stowarzyszenie-Promocji-Wolontariatu/161432307248654?sk=wall
Hej meine Liebe =) Das hört sich total super an und die aussicht sieht auch super aus =) ich hab dich lieb =)