Busreise gefällig?

Die Bilder sind ausgewählt, das Blog-Programm offen – seit vielen Tagen habe ich es vor, nun endlich auch mal zumindest ein wenig Zeit dazu: Der Blog wird geupdatet! Auch dieses Mal sollen einige Überschriften den Eintrag strukturieren, da doch echt wieder Einiges los war. Also:

  • Brotback-Versuch & Besuch
  • Fiesta Nacional de la Orquidea – zu deutsch “Orchideenfest”
  • Posadas & San Ignacio
  • Ruta 14
  • Ausblick

Brotback-Versuch & Besuch

Passend zum Orchideenfest folgte der “Revanche-Besuch” von Anna aus Oberá bei uns in Montecarlo. Wirklich vorgenommen hatten wir uns nichts, denn Lena und ich mussten außer am Samstag jeden Tag auf dem Orchideenfest arbeiten. Der Samstag wurde dann allerdings gleich für einen Ausflug an den Paraná und dem anschließendem Versuch Timon’s Brotback-Rezept genutzt. Vorher wurde ausgeschlafen, dann die letzten benötigten Zutaten gekauft und am Abend hieß es dann: Ab in die Küche und die Hände schmutzig gemacht! Da man hier in Argentinien sehr viel Weißbrot bekommt und man dank des deutschen Bäckerhandwerks doch ein wenig verwöhnt ist, von der Backvielfalt der Heimat, war die Idee bzw… der Wunsch selbst Brot zu backen schon lange in unseren Köpfen. Die Zutaten könnt ihr ja Timons Rezept entnehmen, wir jedenfalls hatten unseren Spaß beim Brotbacken! Beweise gefällig? – Bitte:

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Das Ergebnis unseres Brotback-Versuchs kann sich wahrlich sehen lassen, allerdings trifft der Name “Versuch” es doch ganz gut…denn wir hatten die Hefe wohl nicht lange genug angesetzt und nicht lange genug gehen lassen, sodass unser Brot nach dem Backofen kaum höher aus der Backform schaute als davor. Fürs nächste Mal wissen wir also, was wir verbessern müssen, denn der Geschmack konnte sich wahrlich sehen lassen und war eine sehr angenehme Abwechslung zum üblichen Weißbrot. Hier im Ort gibt es übrigens auch einen deutschen Bäcker, der allerdings nur am Wochenende backt – das Brot von diesem Bäcker wird wohl dieses Wochenende mal ausprobiert – es soll dem deutschen Körnerbrot aber sehr nahe kommen – ich bin gespannt!

Fiesta Nacional de la Orquidea

Die Vorbereitungen liefen schon seit Wochen und in den letzten Tagen war das halbe Dorf auf dem Festgelände zugange – das Orchideenfest bzw… in seinem vollen Titel “Fiesta Nacional de la Orquidea y Provincial de la Flor” stand an. Alljährlich findet das Fest in einem Park (Parque Juan Vortisch) am Rande des Ortes statt. In diesem Park gibt es einige Pavillons und Verkaufsstände und ein großes Haus, in dem die Orchideen ausgestellt werden. In den Pavillons verkaufen die örtlichen Schulen und Vereine Essen und Trinken und die Verkaufsstände erinnern an einen deutschen Jahrmarkt. Meine Schule hatte einen großen Pavillon samt angebauter Küche und das Essensangebot bestand aus Spätzle mit Gulasch, Sauerkraut mit Würstchen, Salatbuffet und Fleisch vom Grill, auf spanisch “Asado”. Am Wochenende war wirklich viel los auf dem Orchideenfest und so hatten wir gut zu tun. Das Buffet musste ständig nachgefüllt werden und am Grill schwitzten die Männer mit den Fleischstücken um die Wette. Ach ja: “Grill” ist vielleicht ein wenig untertrieben, denn wer ein Asado für viele Leute machen will, der braucht schon eine “etwas” größere Variante. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

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Damit man die Spieße mit dem Grillfleisch nicht andauernd von Hand drehen muss, gibt es einen kleinen Motor an der rechten Seite des Grills, der dann zwei Stangen mit Zahnrädern antreibt die dann wiederum die Asado-Spieße drehen – praktisch, oder?!
Nach unseren Schichten waren wir, also Anna, Lena und ich, als doch sehr müde und erschöpft und ließen den Tag zuhause ausklingen. IMG_8320
Das Wochenende und den anschließenden Feiertag (12. Oktober ist in ganz Amerika Kolumbustag, also der Feiertag zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus) war ich also sehr viel auf dem Orchideenfest, sodass ich auch noch einige schöne Bilder von Orchideen machen konnte:

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Posadas und San Ignacio

“Busreisen satt!” war dann mein Motto für die nächsten zwei Tage. Am Dienstag ging es mit der 5. Klasse nach Posadas. Diese Reise hatte die Schule von der Provinz geschenkt bekommen und so war alles organisiert, auch wenn man vorher nicht wusste wohin es überall gehen würde. Nach 3 Stunden Busfahrt (die ich trotz ordentlichem Lärmpegel durch Schlaf verkürzen konnte) war dann “Zivilisation” in Sicht: Hochhäuser, Flughafen, Fußgängerzone, Menschen in Anzügen, Studenten – all das gibt es in Posadas!
Unser Bus (ich war übrigens doch recht froh, als ich am Abend wieder heil ausgestiegen bin, die Qualität der Busunternehmen schwankt doch erheblich) machte zunächst am Kongresszentrum von Posadas halt. Dort gab es auch die moderne Bibliothek der Stadt zu bestaunen – welch freudige Überraschung: Man hatte einen Architekt ans Werk gehen lassen und so sah das Gebäude innen wie außen doch echt modern aus.
Nach kurzem Aufenthalt ging es dann im “Schnellverfahren” zu weiteren touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Meistens gestaltete sich das so, dass der Bus irgendwo anhielt, man lief 10-20 Minuten herum und schaute sich die Dinge an und dann ging es wieder für eine halbe Stunde in den Bus, zum nächsten Ziel…Um einen Überblick zu bekommen ist das ja ganz nett, ich habe allerdings vor mir Posadas nochmal in “meinem Tempo” anzuschauen. Denn die Innenstadt wurde zum Großteil erst vor kurzem frisch saniert und so gibt es einen schönen Platz in der Stadtmitte und drumherum nette Bars und Geschäfte – und auch ein Café mit richtiger Kaffeemaschine (das musste ich natürlich gleich ausnutzen…was ich allerdings mit einer verbrannten Zunge bezahlte – naja, der Kaffee war lecker!). Es ging dann mit dem Bus noch an den Fluss hinunter, in eine Zeitungsdruckerei und eben in die Innenstadt.

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Nach Posadas ging es dann wieder für etwas längere Zeit in den Bus, diesmal mit dem Ziel das UNESCO-Weltkulturerbe, die Jesuiten-Mission von San Ignacío, zu besichtigen.
Die Jesuiten bauten hier in Misiones im 16. Jahrhundert große “Missionen” auf, die eigene kleine Städte waren. Die Ureinwohner, die Guaraní, wurden von ihnen missioniert und in den Missionen wohnten die Jesuiten und die Guaraní. Eine Mission bestand aus einer großen Kirche, dem Kloster der Jesuiten, dem Friedhof und den Wohnhäusern der Guaraní. Die Missionen versorgten sich durch Ackerbau selbst. Von den Konquistadoren und Eroberern wurden die Jesuiten 1767 dann aus dem Land gejagt und die Missionen verfielen wieder. Eine Mission, die relativ gut erhalten ist, ist San Ignacío. Wir besichtigten die Ruinen bei Tag, allerdings werde ich mir das garantiert nochmal bei Nacht anschauen, denn überall sind Strahler und Lampen angebracht, das MUSS einfach gut aussehen 😉
Hier wieder einige Bilder, damit ihr euch das selbst vorstellen könnt:

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Ruta 14

Und wieder hieß es am nächsten Morgen: “Früh aufstehen und dann ab in den Bus”. Diesmal ging es mit den Austauschschülern aus Chemnitz, die gerade für eine Woche in Montecarlo sind, auf die Landstraßen der Provinz. Die (mir schon bekannten) Blicke auf den “Schwarzwald” von Misiones, dann ein Besuch im Amphibien-“Museum” und das Mittagessen am Rio Uruguay, also am Fluss der die östliche Grenze von Misiones bildet, waren die Höhepunkte der Reise. Ansonsten merkte ich mein Schlafdefizit, holte es auf den langen Busetappen ein wenig auf und freute mich, dass wir diesmal nicht mit Grundschülern, sondern mit den 11.Klässlern unterwegs waren, der Lärmpegel war doch ein wenig geringer 😉

So…das war also am Mittwoch – am Donnerstag ging es morgens noch auf einen kleinen Spaziergang mit den Chemnitzern durch Montecarlo und am Abend gab es noch ein Treffen mit den Begleitlehrerinnen…und heute ist Freitag und ich habe endlich (!!) einmal Zeit meinen Blog zu tippen, da ich heute nur zwei Stunden am Morgen und Mittag habe – auch mal sehr angenehm.

Ausblick

Wie das Wochenende wird, weiß ich noch nicht genau, Argentinier sind nicht umsonst für ihre Improvisationsgabe bekannt (man könnte auch sagen berüchtigt ;-). Aber ich werde sicherlich auch mal wieder ausschlafen, das warme Wetter genießen und am Sonntag geht es vielleicht auf einen Ausflug. Mein Blick wandert allerdings ein bisschen voran im Kalender: Denn am Donnerstag Abend geht es mit der 7. Klasse auf große Fahrt. Buenos Aires und Piramar heißen die Ziele. Vor allem auf die fünf Tage in Buenos Aires freue ich mich, auch wenn man bzgl.. der Sicherheit nicht nur Gutes über Buenos Aires hört…aber ich sehe eher das Positive: die anderen “kulturweit”-ler treffen, die Stadt entdecken, Bars und Kaffees ausnutzen, abends (in Argentinien aber eher nachts) weggehen, usw.. …

So…wenn jetzt das Internet mal wieder funktionieren würde, könnte ich den Eintrag sogar hochladen…naja, bis vor 10 Minuten gings noch…wird schon wieder werden – mein neuer Leitspruch hier ist ja eh “Nicht aufregen – nur wundern” <- diese Einstellung erleichtert Vieles, bzw.. erspart viel Ärger…

Vor Donnerstag melde ich mich nochmal 😉

One thought on “Busreise gefällig?

  1. Sieht aus, als obs bei euch schon mächtig warm wäre. An asado denkt hier bei uns jedenfalls noch keiner; da werden wohl noch einige Wochen ins Land gehen. Die Anzahl der Busse, die junge porteños hierhin karren, wird übrigens trotzdem täglich größer; jetzt, wo sich das Wintergeschäft erledigt hat (kurze Flaute gewesen) und das mit dem Sommer dafür anfängt. Diese Reisegruppen sind urkomisch zu beobachten.

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