Mein liebster Gast: Strom

Mein allerliebster Gast hier in Montecarlo heißt auf deutsch „Strom“ und auf Spanisch „Luz“, denn „Licht“ (was es eigentlich wörtlich übersetzt heißt) wird hier synonym für Strom verwendet. Mit dem Strom ist es so eine Sache hier: Gewonnen wird er aus Wasserkraftwerken, dadurch, dass es hier so viel regnet/geregnet hat, sind die Reservoirs voll, das ist nicht das Problem. Das größere Problem ist die Netz-Infrastruktur: Die Leitungen sind entlang der Straßen gespannt, allerdings die allermeiste Zeit auf Holzpfählen und nur vereinzelt auf Betonmasten. Wenn nun ein Gewitter, das hier ja immer gut heftig ausfällt, mit Regen und vor allem Wind an den Holzpfählen zieht, kann man sich ja denken, was passiert – richtig! Mast knickt um – Stromleitung ist unterbrochen. Und genau so ist es bei eigentlich jedem Gewitter hier: Es fängt an zu regnen, dann kommt der Wind und die Blitze und dann ist schon bald darauf der Strom weg. Zum Glück läuft der Laptop auch auf Akku, dann stürzt er immerhin nicht ab, wenn mal wieder plötzlich der Strom weg ist.
Wichtig ist noch, dass man während des Gewitters ALLE Stecker aus der Steckdose zieht. Denn, selbst wenn der Strom noch da ist, kann es passieren, dass ein Blitz in die Stromleitungen einschlägt und dieser Blitz wird dann nicht irgendwo kompensiert, sondern der elektrische Impuls läuft dann durch das komplette Stromnetz und würde erst im Transformator des elektrischen Geräts enden – indem der Blitz eben diesen zerstört und damit das elektrische Gerät unbrauchbar macht. Deshalb – schön alle Stecker aus der Steckdose ziehen! Das gilt dann übrigens auch für den Fernseher – sich also während des Gewitters vor dem Fernseher einzuigeln und zu warten, bis es vorbei ist -> geht nicht! Wobei ich dazu wohl eh keine Zeit hätte, da ich die Handtücher an und um mein Fenster herum wechseln muss, damit der Boden nicht total nass wird, wenn es mal wieder durch mein Fenster reinregnet 😉
Ach ja: Spannungsschwankungen sind hier völlig normal, alle Computer haben Transformatoren zum Ausgleichen vorgeschaltet, ich freue mich, wenn mein Laptop-Ladegerät nach der hiesigen Tortur in Deutschland noch lange funktioniert 😉
Und noch eine weitere kleine Anekdote zum Thema Strom:
Warmes Wasser gibt es hier kaum irgendwo aus dem Wasserhahn, nur die besseren Häuser haben Durchlauf-Erhitzer. Deshalb sind auch die Duschen besonders, nämlich mit elektrischen Duschköpfen ausgestattet. Diese Duschköpfe erhitzen dann das durchfließende Dusch-Wasser, NACHDEM es erstmal ca. 3 bis 5 Kurzschlüsse samt Funkenblitzen im Duschkopf gegeben hat. Wenn man also das Wasser anstellt, kann man schön die Kurzschlüsse mit zählen und mehrere Sekunden warten, bis dann das Wasser gleichmäßig fließt – ich glaube, das werde ich in Deutschland vermissen, so sehr habe ich mich schön daran gewöhnt 😉

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