Abschied sucht NeubeginnDer erste Abend in Saigon
Vor dem Wiedervereinigungspalast – historisches erstes Gruppenfoto
Der Geschmack einer Kokosnuss:
ist mild-süßlich, trüb-tropisch,
ist belebend,
mit Meerblick
ist köstlich,
wenn du nicht alleine bist,
und bitter,
weil es wohl das letzte Mal
gewesen sein wird,
dass wir hier so nah zusammen sind.
Ich weigere mich unsere Schattierung des Glücks
zum letzten Mal gefühlt zu haben.
Die Zeit dreht sich rechts-links-schwindelig.
Mui Ne nach dem Sprung
Die Straße vor der Wohnung
an der Sicherheitsmänner winken,
auf der Mopeds ins Zentrum streben
und du intuitiv jedes Nummernschild liest,
wird ein versunkenes Zuhause,
wenn eine zittrig zarte Hand überraschend deine nimmt
und auf die andere Seite begleitet
– Cảm ơn –
Silben ergeben je nach Tonhöhe Sinn.
Umgezogen.
Jedes Datum ist nur ein Chiffre.
Ungelogen.
Es geht noch weiter.
Halbzeit.
Die Sonne geht auf-unter-auf.
Überall auf der Welt – aber hier
Wer ich hier sein kann,
muss ich noch werden.
Will diesmal,
weil alles anders wird,
anders alles leben.
Als Touristen getarnt
Oft versuche ich fragmentarisch diese neue Kulisse Vietnam, aka das Zuhause in der Fremde, in der sich gerade mein Lebendig-Sein dreht, zu skizzieren. Aber es sind die Menschen, diese sensiblen inspirierenden schlauen unterstützenden wundervollen Menschen, mit denen diese Stadt zu einer Bühne wird für unfassbar viel Leben und von denen ich nur selten, nur in den Konnotationen schreibe.
Von viel zu vielen Bekannten, die Freunde wurden, musste ich mich nun verabschieden.
Dankbar und in der Hoffnung auf ein Bald.
Das erklärt dieses kleine melancholisch-merkwürdige Gruppenfoto-Best-Of.