Posadas & Encarnacion

Posadas & Encarnacion

Ich hatte ein langes Wochenende.
Donnerstag war Tag der Lehrer und Freitag habe ich bisher noch frei.

Was macht man also? Klar, verreisen. Ich meldete mich also bei Felix, um unser verabredetes Treffen einmal im Monat abzuhalten.
Gesagt getan- schnell stand auch das Ziel fest: Asunción, Hauptstadt Paraguays.
Felix & ich, unfähig Absprachen zu treffen, kamen erst Mittwochabend auf die Idee ein Busticket zu buchen. Weil wir aber nicht abgesprochen hatten, wie und wo, was und wer – machten wir aus, dass ich nach Posadas komme, wo Felix seinen Kulturweit- Freiwilligendienst macht, und wir von dort gemeinsam hoch fahren.
Gesagt, Getan.
Nach 5 Stunden 15 Minuten kam ich also in Posadas an. Wie immer verunsichert. Die Touristeninfo hatte nicht auf, mein argentinisches Handy funktioniert nicht und das Wlan wollte auch nicht so wie ich.

Ok, die Adresse hatte ich. Erstmal mit dem Bus in die Stadt. „Centro“ – In den Bus einsteigen, der diese Aufschrift trägt, gucken wo man so rauskommt und dann durchfragen.
Gesagt, geta…
Gerade einsteigend, packt mich eine Hand und zieht mich aus dem Bus – Felix, der mich abholen wollte. „Du hast geguckt, wie ein angeschossenes Reh.“
Wie auch nicht. Das er mich abholt, war irgendwie an mir vorbei gegangen – Unsere Absprachen.

Überglücklich doch nicht in der fremden Stadt rumzuirren, gingen wir zum Auto von Guillermo, der Deutschlehrer, der Felix beherbergt. Dabei, Guillermos Bruder und seine Mutter, mit denen er zusammenwohnt.
Guillermo verabschiedete sich von Felix und wünschte gute Reise. Ein bisschen verwundert stand ich daneben. „Gucken wir uns jetzt nicht noch Posadas an?“ „Wir wollten doch nach Asunción?!“ „Ja aber wenn ich schonmal hier bin…““Ok, Fahren wir morgen weiter“

Gesagt. Getan.
Guillermos Familie nahm auch mich in ihrem Haus auf. Am nächsten Morgen wollten Felix und schließlich schon früh weiter.
Leider war der Vorabend mit Guillermo mit guten argentinischem Wein und Musik sehr gemütlich, sodass wir doch erst um 10 Uhr los kamen.
Erstmal nach Encarnacion. Die drittgrößte Stadt Paraguays, die von Posadas nur durch eine 3 Kilometer lange Brücke getrennt ist.

Paraguay:
-eine Fläche 1,5 Mal so groß wie Deutschland
– nur 7 Millionen Einwohner ( weniger als die Schweiz)
– eine andere Zeitzone.

An der Grenze angekommen erstmal Argentinien verlassen. Also, alle aus dem Bus steigen, zur Passkontrolle RENNEN und dahinter wieder einsteigen. Im Niemandsland über die „Puente Internacional San Roque González de Santa Cruz“ über den Rio Paraná fahren und in Paraguay einen Einreisestempel holen.
Gesagt. Getan.

1. Schritt Geld holen.
2. Schritt was Essen
3. Schritt Weiterfahrt nach Asuncion.

Tja, was soll ich sagen. Wir scheiterten an Schritt 1.
Felix konnte Problemlos erst Dollar und dann die paraguayanische Währung abheben.
Meine Karte funktionierte nicht.
Erstmal Euro tauschen und ein Restaurant mit Wlan suchen. Die Bank anschreiben.

1. Schritt Wlan finden
2. Schritt Banksachen klären
3. Schritt was essen
4. Schritt Weiterfahrt nach Asuncion

Für Wlan mussten wir dann erstmal ins Zentrum rein und auch da gestalte sich die Suche schwierig. Endlich ein Restaurant mit Wlan gefunden, war der Router defekt. Egal, erstmal was essen.
Das Essen kostete 69.000
Jaja Paraguayanisches Geld ist da witzig. Felix und ich hatten bis zu 100.000 Scheine und 1000ner Münzen. Wechselkurs : 6000 sind etwa 1€.
Unweit vom Restaurant war SuperSeis (S6). Vermeitlich ein Shoppingzentrum- da gibts ja wohl Wlan. Hin da!
Gesagt. getan.

Angekommen, mussten wir feststellen, dass dieses riesige Gebäude 1 Supermarkt ist.
Felix und ich im Paradies. So etwas haben wir bisher noch nie gesehen. Obwohl schon Argentinische Supermärkte Walmart- Format haben. (insbesondere die Haarpflege- Abteilung)

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Nachdem wir uns über eine Stunde durch den Supermarkt gestaunt haben, hatten wir aber auch hier kein Wlan.
Am Ausgang ein Burger King – mit Wlan. Klären konnten wir da nichts, da es nur eine deutsche Notfallnummer gibt. In Argentinien gibt es Telefonkarten für das Ausland, damit es nicht so teuer ist, zudem war der Tag schon so weit voran geschritten, das Asuncion kein Sinn mehr ergab.

1. Schritt nochmal versuchen Geld abuheben
2. Schritt etwas trinken
3. Schritt zurück nach Posadas

Felix versucht noch einmal Geld abzuheben, doch auch seine Karte zeigte nun die gleiche Fehlermeldung. Haha
Mit unserem restlichen Geld in der Tasche kauften wir uns in SuperSeis etwas zu trinken, was bei dieser Auswahl auch einer Stunde bedurfte und setzten uns in Encarnacion an die Promenade und beobachteten die Skyline von Posadas.

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Etwa um 10 bestellten wir uns ein Taxi zur Grenze. Das sollte eigentlich 100.000 kosten, Felix konnte das auf 50.000 herunterhandeln.
Nachdem wir den Ausreisestempel hatten, kam nun aber kein Bus zurück.
Was macht man da? Na klar – laufen.

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3 Kilometer und ein perfekter Ausblick – auf Posadas, auf Encarnacion, auf den Himmel.
Guillermo staunte nicht schlecht, als wir ihm von unserer Geschichte erzählten. „Wurdet ihr nicht aufgehalten?“ Über die Brücke zu GEHEN ist wohl anscheinend verboten. Das wussten wir nicht. Niemand hat uns aufgehalten oder bei der Einreise etwas gesagt. Schien wohl doch kein Problem zu sein.

Nachdem wir Samstag endlich auch nach Stunden in der Warteschleife, den Bankkram erleidgt hatten, konnten wir noch in Felix neue Wohnung umziehen und Posadas erkunden.

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Tolle Stadt – Tolles Wochenende.

Danke an die Hilfsbereitschaft der Paraguayer: Ob es Hilfe beim Suchen von Wlan war oder sogar das Angebot ein Hotspot für uns zu errichten.
Danke an Guillermo & seine Familie für die Gastfreundschaft und enorme Hilfsbereitschaft – das habe ich noch nie erlebt. Danke!

Dieser Artikel hat 2 Kommentare

  1. Also über eine Grenze laufen würde ich auch gerne mal. Klingt verdammt toll! Ich freu mich, dass es dir dort so gut geht :-*

  2. Ihr seid mir zwei – Grenzverletzung ist nicht ganz im Sinne der Transkulturalität! 😉 Du fehlst <3

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