Cartagena: Seminar und Nächte

So wunderbar Medellín auch sein mag, die Altstadt von Cartagena übertrifft alles. Der Sonnenuntergang auf der Muralla, die Mojarra Roja mit Kokosreis, der Strand an der Bocagrande: Nirgends kommt man so schnell an, nirgends fühlt man sich so schnell wohl wie in Cartagena.

Wir besuchen die Casa Colombo-Alemana, den Ableger des Goethe-Instituts in Cartagena. Ein didaktisches Seminar findet dort statt und PASCH übernimmt für uns die Kosten – die Hitze empfängt uns im Barrio Daniel Lemaitre, wo wir bei einem Bekannten wohnen. Mit Fabie und mir reisen Karim, Fabiana und Rabea, kulturweitler aus Barranquilla und Bogotá. Außerdem begleiten uns zwei Freunde aus Deutschland.

Der erste Abend wird denkwürdig, wir verbringen Zeit mit jungen, venezolanischen Tänzern an der Muelle, essen Fisch im lockeren Stadtteil Getsemaní, tanzen vor den Stadtmauern am Meer und enden in einer Rooftopdisko nahe des Torre de Reloj. Die nächsten Tage werden zu Strandtagen, wir baden vor Bocagrande und fahren bis zur Playa Blanca. An einem Montag ist hier wenig los, das Wasser schillert türkis und wir sind entspannt.

Das Seminar wird von der Chefin des Instituts organisiert, mit uns sitzen viele Mitarbeiter des Hauses im Raum. Wir lernen über Grundlagen des Unterrichtens, nachmittags arbeiten wir an einem eigenen Projekt, das der Vernetzung von Freiwilligen in Zukunft helfen soll. Die Menschen in der Casa Cultural sind offen und vertraut, es herrscht eine gute Atmosphäre und wenig Verstimmung.

Je länger man in Cartagena bleibt, desto mehr Zeit verbringt man auf der Plaza Trinidad. Dort trifft man sich, trinkt Bier aus der tienda und applaudiert den Straßenkünstlern. Es gibt wenig Schöneres als ein Vorabend auf der Trinidad. Dann heißt es Abschiednehmen von alten und neuen Bekanntschaften und der heißen Stadt der Lichter.