Egészségedre!

In den letzten Tagen hat sich viel getan. Die ersten vier Tage der Ferien sind mit viel Spaß und wenig Schlaf vorüber gegangen. Nun kommen noch drei freie Tage und dann beginnt der Alltag wieder.
Von Donnerstag bis Sonntag waren wieder drei Freiwillige aus Pécs und eine aus Iklad hier in Budapest. Neben ein bisschen Sightseeing und einem Museumsbesuch haben wir außerdem eine großartige Hummus-Bar für uns entdeckt und ein paar Erasmus-Studierende kennen gelernt.
Es ist insgesamt wirklich sehr einfach, hier Reisende oder Ausländer_innen insgesamt  kennenzulernen. Gerade in Budapest selbst sind viele Erasmus-Studierende, in den Hostels sind viele Interrail-Reisende und meistens kann man sich gut auf Englisch unterhalten und etwas zusammen unternehmen. Schwieriger ist es allerdings, Ungar_innen kennenzulernen. Warum das so ist, kann ich noch nicht genau sagen, den Erzählungen meiner Vorgängerinnen und der anderen Freiwilligen zufolge geht es allerdings nicht nur mir so.

ákvarium

Gut kennen gelernt habe ich am Wochenende dafür Pálinka. Allerdings war Pálinka gar nicht nett zu mir und wir hatten keinen so guten Start miteinander. Pálinka ist nämlich ein böser, böser Schnaps, der Nationalschnaps in Ungarn. Er schmeckt wirklich grenzwertig und wird mit einem euphorischen „Egészségedre!“ runtergekippt. Egészségedre sagt man allerdings nicht zur zu „Prost“, es heißt auch so viel wie „Guten Appetit“ oder „Auf dich!“. Das sagen zum Beispiel auch die Trainer_innen im Fitnessstudio, wenn man mit dem Sport durch ist. Dann heißt es wahrscheinlich so viel wie „Hast Du gut gemacht, auf dich!

 

Donnerstag hatte ich außerdem eine WG-Besichtigung und habe mich gestern endgültig entschieden: Ich ziehe um! Die WG ist perfekt für mich, die Lage, der Preis, die Mitbewohnerin, alles passt. Wahrscheinlich werde ich schon in zwei oder drei Tagen dort einziehen. Dann wohne ich bald direkt im VII. Bezirk, dem jüdischen Viertel von Budapest. Die Wohnung ist etwa 5 Minuten zu Fuß von Astoria entfernt. Dort hält glücklicherweise sogar genau die Metro, mit der ich aus der Stadt heraus zur Arbeit fahren kann. Die Wohnung selbst ist ruhig, da sie an einem Hinterhof und im zweiten Stock liegt.

Der Umzug, Einrichten und das alles werden wahrscheinlich den Rest der Ferien beanspruchen, aber ich freue mich wirklich schon sehr darauf, dort zu wohnen.

Ansonsten lese ich momentan nochmal die Materialien aus dem Haus des Terrors. Das ist das Museum in Budapest, das sich mit dem 20. Jahrhundert (also sowohl Nazis aus auch Kommunist_innen in Ungarn) beschäftigt. Aus meiner Sicht hat Ungarn für mich bisher als Staat noch keinen wirklichen Weg gefunden, Vergangenheit aufzuarbeiten, was vielleicht auch zum Teil die aktuellen politischen Geschehnisse erklärt.