Semmi baj!

Hier noch ein kurzes Lebenszeichen zum Ende der Woche.
Vor drei Tagen bin ich umgezogen, mein neues Zimmer, die Lage der Wohnung, die Mitbewohnerin und das alles passen wirklich gut zusammen und ich bin froh, dass ich diesen Schritt (so früh) gemacht habe. Natürlich wird es finanziell jetzt ein bisschen haerter als vorher mal geplant, aber auch das ist okay.

Umgezogen bin ich am Dienstag, dank Viola’s Hilfe ging das auch unkompliziert und ohne irgendwelche Probleme. Mit Taschen beladen sind wir mit Bus und Metro fast bis vor die Haustür gefahren. Dieses Wochenende sind wieder Freiwillige in der Stadt und ich treffe eine ungarische Bekannte (die erste, woohoo!), sodass ich den Luxus, nachts nicht noch 1 1/2 Stunden Bus fahren zu müssen, gleich ausnutzen kann.

Mittwoch hatte ich auch mein erstes Mal Sprachkurs, nachdem der zwei Mal verschoben wurde. In meinem Kurs sind außer mir eine Ukrainerin und eine Finnin. Darüber möchte ich aber noch einen gesonderten Artikel schreiben, weil Sprache wirklich zum Nachdenken anregt. Jedenfalls lernen wir Ungarisch-Englisch, sodass man eigentlich immer doppelt übersetzen muss (Ungarisch-Deutsch, Ungarisch-Englisch, Englisch-Deutsch), Englisch ist zwar kein Problem, anstrengend ist es aber so allemal. Im Moment schwirren gefühlte 345784935735897 neue Wörter in meinem Kopf herum, manche mit Bedeutung, manche absolut kontextfrei, aber das Gefühl für die Sprache entwickelt sich so langsam. Was haengen geblieben ist, ist auf jeden Fall das lockere „Semmi baj“, dass ich seitdem ununterbrochen anwende. Es heißt „Kein Problem“.

„Semmi baj“ habe ich heute bestimmt schon fünf oder sechs Mal gesagt, was daran liegt, dass heute in der Schule nichts so laeuft wie immer. Von meinen sechs Unterrichtsstunden faellt gerade die dritte aus, andere wurden in andere Raeume verlegt oder fanden mit anderen Lehrer_innen statt. Was mich mittlerweile nervt, ist, dass sowas mir gegenüber nicht kommuniziert wird (auch auf meine Bitte hin). Es waere für mich wesentlich leichter zu planen, wenn ich wüsste, dass meine erste Stunde ausfaellt, denn ich habe immerhin 45 Minuten Fahrt zur Schule. Es nervt ein wenig, dass ich die letzte bin, die Ausfaelle und Aenderungen mitbekommt. Meistens bekomme ich es erst gesagt, wenn ich im falschen Raum gewartet habe oder durch die Schule laufe und gucke, in welchem Raum meine Klasse stattdessen sein könnte. Aber auch das nicht nicht so wild – semmi baj!

Naechsten Freitag bekomme ich Besuch von meinen zwei besten Freundinnen aus Deutschland und ich freue mich einfach schon so unglaublich! Ich bin froh, dass das so unkompliziert und spontan geklappt hat und freue mich, den beiden diese wunderbare Stadt, meine Lieblingsecken und den Budapester Lifestyle ein bisschen zu zeigen.  (An dieser Stelle eine Bitte an Frau Holle!)
Die beiden werden Freitag Nachmittag/Abend ankommen (nach 15 Stunden Zugfahrt) und am Montag mittags fahren. Wahrscheinlich kann ich sie sogar mit in die Schule nehmen und ihnen ein bisschen zeigen, was ich hier so mache. Das freut nicht nur mich, sondern auch die Schüler_innen, weil Besuch immer etwas entspannteren Unterricht bedeutet.

Meine Freistunde neigt sich dem Ende zu und ich hoffe, dass meine naechste Stunde wie geplant stattfindet. Die Lehrerin habe ich heute noch nicht gesehen und ansonsten waere ich zwei Stunden umsonst hier geblieben. Aber… semmi baj!

2 Gedanken zu “Semmi baj!

  1. Willkommen im schönen Ungarn! 🙂
    Über die Sprache wirst du dich wohl noch öfter wundern, dir die Haare raufen usw., aber irgendwann macht es vielleicht „klick“.
    Übrigens heißt es „Semmi baj“ 😉 das ist am Anfang wirklich schwer, sich bei ungarischen Wörtern mit im Klaren zu werden, ob es nun ein deutsches „a“ oder „o“ ist… Viel Erfolg und Spaß weiterhin beim Lernen!
    Vielleicht trifft man sich mal in Budapest 😉
    Liebe Grüße aus Tata
    Simon

    • Ahhh, danke. Ich hab noch darüber nachgedacht, ob es o oder a ist. Hab’s korrigiert.
      Wir sehen uns bestimmt mal, sag einfach Bescheid, wenn du in Budapest bist. 🙂

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