Das war’s also. Mein halbes Jahr in Ungarn geht in genau 2 Tagen und einer Stunde zu Ende. Dann stehe ich in Budapest am Liszt Ferenc Airport, checke ein und keine zwei Stunden später bin ich zurück in Hamburg. Das, was mir beim Abschied so ewig vorkam, denn es waren ja immerhin fast sechs ganze Monate, ist dann auf einmal vorbei.
Wobei, ganz vorbei ist es eigentlich nicht. Ich nehme verdammt viel aus dieser Zeit mit, habe Erfahrungen und Erlebnisse abgespeichert, unendlich viel gelernt, über mich, über Menschen und darüber, wie diese Welt funktioniert.

An dieser Stelle noch ein kleiner Rückblick:
Am 26. Februar kam ich an den Werbellinsee in Brandenburg zum Vorbereitungsseminar. 10 Tage, um mich auf dieses Abenteuer vorzubereiten. Nach dem Seminar ging es noch für drei Tage nach Hause – Abschied nehmen, packen.
Am 10. März kam ich in Budapest an, am 11. war mein erster Arbeitstag in der Grundschule. Hier übernahm ich viele verschiedene Aufgaben, unterrichtete selbst, unterstütze die Deutschlehrer_innen, lernte die Kinder kennen.
Im April stand mein Umzug an: Vom 17. Bezirk, wo auch meine Schule war, in den 7., mitten in die Innenstadt Budapests. Außerdem bekam ich im April meinen ersten Besuch: Meine besten Freundinnen kamen für ein verlängertes Wochenende vorbei.
Anfang Mai stand das Workers Youth Festival in Dortmund an. Es war das erste Mal für mich, dass ich meine Freund_innen wiedergesehen habe. Im Mai gingen für mich aber auch die Reisen zu Orten, wo ich noch nicht war, los: Belgrad, das großartige Zwischenseminar im serbischen Mali Idos, Novi Sad und Pécs. Nach dieser Serbien-Tour ging es für mich wenige Tage später auf Klassenfahrt mit einer vierten Klasse nach Ostungarn: Bogács, Porrózlo, Eger. Im Juni war mein Freund zu Besuch.
Im Juli ging es noch einmal auf eine längere Reise – erst an den Balaton, nach Siófok, danach dann weiter nach Zagreb. Von Zagreb ging es mit dem Fahrrad durch Kroatien hoch nach Belgrad. Kurz nach der Fahrradkarawane reiste ich dann nach Bulgarien, Sofia. Nach meiner Zeit in Bulgarien kam mein Freund ein zweites Mal zu Besuch, wir fuhren nach Révfülöp an den Balaton. Gleich danach kamen drei Freiwillige für mehrere Tage zu mir, danach kam noch eine Freundin aus Stuttgart. Nun bin ich seit zwei Tagen wieder alleine, habe angefangen ein wenig zu packen und übermorgen geht es dann zurück nach Deutschland.

IMG_4049 - KopieSo sah mein halbes Jahr aus. Wenn ich jetzt zurückblicke kommt es mir vor, als wären es nur ein paar Wochen gewesen. Und obwohl es nur so eine kurze Zeit war, fühle ich mich in Budapest wohl, kenne mich aus, weiß, wo man gut essen kann, wo man abends gut Wein trinken kann an der Donau, was sich lohnt, wie man das Budapest kennen lernt, in das sich keine Tourist_innen verlaufen.
Mittlerweile gewöhne ich mich an den Gedanken, zurück zu müssen und mit dem Studium anzufangen (auch wenn sich die Unis, die mir gefallen, unerträglich viel Zeit lassen, Zu- und Absagen zu verschicken).

Das, was ich aus Budapest mitnehme, kann mir niemand nehmen. Ich habe hier die glücklichsten Momente erlebt, die kleinen Dinge zu schätzen gelernt, mich oft überwunden und vieles dazu gelernt. Was soll ich sagen? Danke für die glücklichste, lehrreichsten und intensivsten sechs Monate meines Lebens. Danke für die Erfahrungen und Reisen, die ich für immer in Erinnerung behalten werde.
Ich bin mir sicher, dass ich eines Tages zurückkomme. In die Stadt, die für mich der Inbegriff von Glück und Sicherheit ist.
Hiányzol, Budapest, Magyarország.