Ich packe meinen Koffer…

Langsam wird es ernst: 10 Tage bis zum kulturweit-Seminar und 23 Tage, bis ich endlich in Budapest bin. Ich bin aufgeregt, gespannt, was mich erwartet und freue mich schon so sehr!
Als ich 2011 für ein paar Tage in Budapest war, dachte ich, dass ich unbedingt wiederkommen müsste. Irgendwann… Dass ich schon jetzt für sechs Monate in der Stadt leben würde, hätte ich nie gedacht. Dass ich nach dem Abi raus aus Deutschland und ins Abenteuer wollte, das war irgendwie schon immer klar. Aber jetzt ist es schon greifbar nah!
Die Vorbereitungen laufen auch schon – Flug ist gebucht, ein Zimmer habe ich auch, Reisepass ist angekommen, hier liegen diverse Sprachkurse, Wörterbücher und Stadtpläne rum und ich habe Fernweh! Eigentlich steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege.

Außer vielleicht die Sprache, die ich verzweifelt versucht habe zu lernen, aber die mir irgendwie noch keine richtige Chance gegeben hat. Wir werden noch nicht so richtig warm miteinander, aber ich bin sicher, dass das schnell geht, wenn ich erstmal da bin. Aber hey, immerhin kann ich mich bedanken, Menschen begrüßen, mich verabschieden, nett lächeln und “Nem értem.” – “Ich verstehe nicht”.
Das nächste Hindernis sind vielleicht die 23kg, die ich nur mitnehmen darf. Was nimmt man für ein halbes Jahr mit? Eine Packliste, die immer länger wird, liegt neben mir, ich bin mir aber sicher, dass das noch lange nicht alles ist. Und irgendwie stehe ich vor dem gleichen Problem wie vor jedem Urlaub: Brauche ich wirklich diese Tabletten gegen Magendarm, die ich noch nie gebraucht habe, aber die hier so selbstverständlich liegen? Könnte doch sein, oder..? Zum Glück bin ich im Frühling und Sommer dort, sodass ich die dicken Wintersachen zuhause lassen kann.
Bei meinem Urlaub in Ungarn 2011 habe ich außerdem festgestellt, dass es kein einziges traditionelles vegetarisches ungarisches Gericht gibt. Generell scheint man dort viel Fleisch zu essen, vegetarisch sind höchstens die Beilagen. Wie wird das für mich als Vegetarierin?

Aber neben den kleinen Sprachproblemen, die ich mit Englisch und Händen und Füßen überbrücken werde und dem Packen, das auch bald ein Ende haben wird, bleibt nur die Freude auf diese wunderschöne Stadt und ein Land, das ich noch überhaupt nicht einschätzen kann. Mir fällt immer wieder auf, wie wenig ich über die Geschichte weiß und dass wir hier in Deutschland kaum etwas vom Leben dort mitbekommen. Wie lebt es sich in einem Land mit der Fidesz-Partei? Wie geht man dort mit der Geschichte um? Wie wird man dort mit mir umgehen?

Ich bin gespannt! Und ich freue mich! Auf diese Stadt, auf die Menschen, die ich kennen lernen werde, darauf, etwas (allein) zu erleben, auf die Arbeit in der Grundschule, darauf, so vieles Neues zu erleben. Budapest, ich kann es kaum erwarten!