Abschied, die Zweite

Jetzt ist er da: der Tag, der eigentlich schon immer absehbar, aber trotzdem nie richtig zu fassen war… Mein ganzer Besitz über dieses Jahr ist wieder in Koffer verpackt, die letzten Lebensmittel im Kühlschrank werden aufgebraucht und heute Abend geht es zum Flughafen.Dann geht es ins Flugzeug, mit einer Menge Zeit, die Gedanken über den Wolken schweben zu lassen. Und 15 Stunden später laufe ich mit meinem Koffer die Rolltreppe des Flughafens hoch und erhasche irgendwann in der Menge der wartenden Leute bekannte Gesichter, die mir wohl ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern werden! Kurze Zeit später kommt man ein letztes mal in die Seminars-Säle vom Werbellinsee, um all diese Dinge aufzuarbeiten und dann bedeutet das das Ende eines Jahr voller bereichernder Erfahrungen!

Es wirkt alles ziemlich surreal, so sehr wie das alles hier in letzter Zeit zu meiner neuen Heimat heranwuchs. Und ich habe das Gefühl, dass es gerade jetzt zu Ende geht, wo ich mich gerade zu 120% eingelebt habe, mit meinem Spanisch auf einem zufriedenstellenden Level angekommen bin und ich so viele neue Freunde getroffen habe…
Nicht alle Erfahrungen waren dabei rein positiv. Es ist offensichtlich, dass ein ganzes Jahr in der Fremde auch unangenehme Situationen mit sich bringt. Aber das ist genau gut so und egal ob im positiven oder negativen Sinne, so war jeder Moment ein Abenteuer, hat mir etwas für’s Leben beigebracht und kann mir auch nicht mehr genommen werden!

Aber egal wie sehr man seinen Aufenthalt genießt, so ist es normal, wenn man sich irgendwann wieder zu dem zurück sehnt, was man zurück gelassen hat! Es herrscht natürlich eine riesen Vorfreude darauf, Freunde und Familie wieder zu sehen, die Freundin wieder im Arm zu halten, genau so wie wieder mit dem Handball zu beginnen, den ich so unglaublich vermisse…
Darüber hinaus habe ich aber auch eine ganze Liste von den banalsten Dingen, die ich in Deutschland in den nächsten Wochen wohl systematisch abarbeiten werde. Darunter ist Essen wie frisches Roggenbrot oder auch deutsche nicht-deutsche Gerichte wie Gyros oder Döner, echt natürliche Natur, ein Leben ohne ständige Auto-Alarmanlagen als Hintergrundrauschen, Strecken, die man mit dem Fahrrad zurück legen kann, ein berechenbarer Verkehr, der konsonanten-lastige Klang der Muttersprache, und so weiter.

Aber jedem dieser Dinge kann mindestens eine Sache entgegen gehalten werde, die ich in Peru schmerzlich zurück lasse, weswegen ich mit einem sehr zwiespältigen Gefühl abreise… Ich habe in Peru eine zweite Heimat gefunden und es tut gut, zu wissen, dass ich irgendwann zurück kehren werde und es Leute gibt, die mich hier willkommen heißen werden!
So oder so, habe ich aber jetzt auch Lust darauf, meine nächsten Schritte zu gehen, eine neue Etappe anzufangen und mich nicht auf dieser hier auszuruhen, sondern auf sie stolz zurück blicken zu können!

Zurückblicken – genau das möchte ich tun mit einem Album meiner 100 liebsten Fotos eines ganzen Jahrs auf diesem Kontinent. Klickt hier, um zu dem Album auf meiner Facebook-Seite zu kommen, dass aber auch Nicht-Facebooknutzer problemlos einsehen können!

Von diesem Blog möchte ich mich noch nicht ganz verabschieden, da natürlich in Form des Nachbereitungsseminars  und auch der Fertigstellung meines Kurzfilms noch ein paar Neuigkeiten in naher Zukunft zu erwarten sind! Trotzdem tippe ich jetzt hier meine letzten Worte von meinem schönen WG-Zimmer in Lima aus, bevor ich mit der Gruppe der wichtigsten Wegbegleiter meines Jahres von hier zum Flughafen aufbreche und mich von ihnen fürs erste verabschiede…
Ich danke PASCH, kulturweit und gänzlich allen, die meine Zeit hier bereichert haben!

¡Viva Perú, vuelvo por ti!
(Auf Deutsch: Ein Hoch auf Peru, ich kehre zu dir zurück!)