Ist das zu glauben? Tatsächlich ist es schon fast ein ganzer Monat, den ich jetzt hier verbracht habe. Und inzwischen hat sich Urlaub in Alltag gewandelt. Ist das schlecht? Nein, im Gegenteil. Denn noch heißt „Alltag“ nicht Trott, sondern nur weitere Abenteuer. Zum Beispiel erstmals vor die ganzen Klassen zu treten, die ich im nächsten Jahr begleiten, oder vielleicht sogar manchmal leiten werde. Als „blonder Außerirdischer“, dessen Verständnis für dieses Land und Sprachkenntnisse noch im Werdegang sind, kommt mir dieser Gedanke noch so unwirklich vor. Aber den ersten Kontakt mit dem Schulalltag gemeistert, traut man sich mit jedem Tag einen Schritt weiter. Denn mit jedem Tag realisiert man mehr, dass man nun wirklich eine lange Zeit hier verbringen wird, nicht nur ein paar Urlaubswochen. Und so gibt man sich endlich doch mal den Ruck, WGs und Vermieter anzuschreiben, um die perfekte Wohnung zu finden. Oder man lernt die nächste Spanisch Grammatik-Lektion, um Fremde zu Freunden zu machen. Oder man lässt sich, statt sich in der Pause im Lehrerzimmer zu verstecken, lieber die Sonne auf den Pelz scheinen. Auch wenn das heißt, dass ich 30 Sekunden, nachdem ich den ersten Schritt auf den Pausenhof mache, eine wilde Meute von Schülern der Unterstufe um mich habe, die mir Fragen zu meiner Haarfarbe oder zu der merkwürdigen Kamera in meiner Hand stellen. Und so ensteht ein Foto wie mein Lieblingsbild der ersten Ausgabe: Ich, außerhalb meiner Komfort-Zone, aber trotzdem mit einem Lachen auf dem Gesicht.

Über die Rubrik "Lieblingsbilder":
Bei all den Bildern, die ich hier in Peru sammle, ist natürlich auch immer das ein oder andere dabei, das ich besonders ins Herz schließe. Mal, weil ich es künstlerisch besonders gelungen finde, mal, weil dahinter eine für mich wichtige Bedeutung oder Geschichte steht. All diese Bilder möchte ich in regelmäßigen Abständen in der Kategorie "Lieblingsbilder" küren. Eine Übersicht dieser Bilder findet ihr hier.