Jestem szczęśliwa! :)

Cześć!

Eigentlich wollte ich mit meinem nächsten  Blogeintrag bis nächste Woche warten, aber in den letzten Tagen ist so einiges passiert, sodass ich lieber zwei Einträge schreibe.
Das letzte Wochenende war mein erstes volles Wochenende in Krakau, welches ich auch gut ausgenutzt habe. Am Samstag machte ich beispielsweise mit ein paar Leuten einen Ausflug nach „Nowa Huta“, das ist ein etwas außerhalb liegender Stadtteil von Krakau und die sogenannte kommunistische Arbeiterstadt. Es wurde uns erzählt, dass sich ein Ausflug dorthin lohnt, denn der Bezirk wäre überhaupt nicht mit dem Rest von Krakau zu vergleichen, sondern „das hässliche Anhängsel“ der Stadt. Ich finde, da ist schon was Wahres dran. In den anderen Teilen Krakaus bekommt man das Gefühl, in einer lebendigen, pulsierenden und vielfältigen Stadt zu sein. In Nowa Huta jedoch sind die Häuser sehr trist, wir haben kaum Menschen auf den Straßen gesehen und alles erschien nicht wirklich einladend. Als es dämmerte, haben wir uns auch eher unwohl als wohl gefühlt.. Auch wenn das jetzt alles etwas negativ klingt, hat sich der Ausflug gelohnt, wie ich finde. Ich finde es wichtig zu wissen, dass Krakau nicht nur aus der schillernden Altstadt und anderen schönen Stadtteilen besteht. 

 

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Nowa Huta

Am Wochenende wurde natürlich auch die eine oder andere Bar besucht und ich kann nur sagen: Eine ist schöner als die andere und manchmal ist es schwierig, ein Ende zu finden 🙂
Diese Woche begann mit dem Ausflug in die Salzmine in Wieliczka. Drei Lehrerinnen und ich fuhren mit einer Klasse dorthin. Schon die Hinfahrt in einem Reisebus war großartig: den Schüler_innen wurde gesagt, sie sollen sich bitte benehmen und einen guten Eindruck machen, schließlich sei ja ein Gast aus Deutschland dabei… Kaum war das ausgesprochen, machten die Jugendlichen aus der Busfahrt eine unvergleichliche Party: Sie drehten die Musik auf ihren Handys auf und grölten aus vollem Halse: „1, 2 Polizei“, „Deutschlaaaaaand oleeee“, „Du hast“ oder „Amerika“. Sie zogen das die ganze Fahrt (45 min) durch und ich fands einfach nur lustig :). Also von mir würden sie alle eine 6 (ist ja in Polen die BESTE Note) für gutes Benehmen bekommen. 🙂
Die Besichtigung in der Salzmine war wirklich interessant und interaktiv, sodass den Kids auf jeden Fall nicht langweilig werden konnte. Das ist ja eigentlich das wichtigste, bei einer 3-stündigen Führung. Zuallererst mussten wir alle Schutzkleidung und einen Helm + Bergmannslampe anziehen. Dann ging es runter in das unterirdische Labyrinth. Es gibt unglaublich viele Gänge und Räume dort. Würde man alle Strecken und Gänge ablaufen, würde man 245 km zurücklegen. Während der Tour durften wir Salz probieren (extreeeeem salzig) und Salzsteine (echt schön)  mitnehmen. Am Ende unserer Route, die wir zum Teil mithilfe einer Karte selbst fanden, erhielten wir sogar ein „Zertifikat“ für das erfolgreiche Durchlaufen 🙂
Auf der Rückfahrt waren alle eher müde, sodass die Partymusik diesmal ausblieb, was mir aber auch ganz lieb war :). 

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Unser Zertifikat, dass belegt, dass wir quasi die ersten Schritte des Bergmannberufs erfolgreich durchlaufen haben 😉 (Mit meinem Nachnamen tun sich die meisten übrigens sehr schwer)

 

Was sonst noch so geschah:
Mittlerweile bereue ich es etwas, dass ich während meines Polnischkurses in Deutschland beim Vokabeln lernen teilweise etwas faul war und mir z.B. gedacht habe: Die schwierigen Zahlen kannst du auch noch vor Ort lernen. Kann ich natürlich, aber -ACH OH WUNDER- leichter werden sie trotzdem nicht. So merken die Kassierer_innen spätestens beim Geld geben, dass ich kein Polnisch kann… aber ich lerne jetzt regelmäßig mit einer Polin. Ich bin jedoch noch unentschlossen, ob ich nicht einfach die Grammatik weglassen und nur Vokabeln lernen sollte. Es gibt im Polnischen 7 Fälle (SIIIIEBEN). Wenn noch einmal jemand sagt, die 4 Fälle im Deutschen wären schwierig, dem drücke ich sofort ein Polnischbuch in die Hand.

In den letzten Tagen war ich immer lange in der Schule und habe z.B. die Schüler_innen auf ihre Deutschprüfung vorbereitet, die in den nächsten Tagen ansteht. Sie müssen eine Präsentation über ein Thema ihrer Wahl halten und werden danach dazu befragt. Ich bin natürlich auf die Ergebnisse gespannt, bin aber guter Hoffnung, dass sie es gut meistern werden. 

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Sobald die Sonne scheint, hält sich quasi ganz Krakau an der Weichsel auf und überall sind Menschen mit guter Laune (und nicht selten auch mit einem Musikinstrument) anzutreffen.

 

Ich freue mich auf die nächsten Tage, denn morgen werde ich nach Breslau fahren, dort zwei Freunde aus Berlin treffen, mit Ihnen dann irgendwann zurück nach Krakau fahren und mit Ihnen das Wochenende verbringen.

Do widzenia!

P.s.: die Überschrift bedeutet übrigens: Ich bin glücklich. 🙂 (Das ist jedoch lediglich die korrekte Form für Frauen. Die Männer müssten sagen: Jestem szczęśliwy.)