Das Abenteuer beginnt!

Gerade noch versuchten meine liebe, langjährige Freundin Annika und ich uns durch das perfekte Chaos der Deutschen Bahn (inklusive klischeehaften Lautsprecherdurchsagen, Streckensperrung und sinnlosem Zickzack-Fahren) irgendwie rechtzeitig nach Berlin zu kämpfen und schon sitze ich wieder mehr oder weniger entspannt im Zug. Diesmal in die andere Richtung! Zwischen diesen zwei Begebenheiten liegen exakt zehn wunderschöne Tage am beschaulichen Werbellinsee bei Berlin. Geprägt war diese Zeit vor allem von vielen Eindrücken, neuen und unverzichtbaren Bekanntschaften sowie den Fragen „Wohin gehst du?“ und „Woher kommst du?“. Die Frage nach dem Namen wurde in diesem Ranking anscheinend unter allen Freiwilligen als eher unwichtig eingestuft und fiel deshalb nur allzu oft unter den Tisch… 😉 Trotzdem konnte ich nicht nur unfassbar tolle Menschen kennenlernen, sondern gleichzeitig meine Hoffnungen und Ängste mit ihnen teilen. Schließlich steht uns, auch wenn wir in ca. 60 unterschiedliche Länder ausreisen, allen das selbe Abenteuer bevor! Besonders viel wertvolle Zeit durfte ich mit meiner Homezone (Seminargruppe) verbringen, in der wir intensive Debatten über Rassismus, Priviligegien und Diskriminierung geführt haben sowie viele Gedanken austauschen durften. Natürlich standen aber auch lustige Spiele wie „Werwolf“, „Tabu“ oder das „Schüsselchen-Spiel“ auf dem Programm, bis unsere Homezone am Ende sogar unter den vielen anderen Freiwilligen für die lustigen Abende bekannt war. Auch Simeons Wunsch „Homies zu werden“ ist dabei voll und ganz in Erfüllung gegangen, sodass bald vielleicht Postkarten aus ganz Südosteuropa (und vom einsamen Spanier ;P ) eintrudeln. An dieser Stelle liebe Grüße an meine Homies nach Bulgarien, Rumänien, Albanien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Spanien!

Bei unserem Ausflug nach Berlin

Ein paar Homies am Werbellinsee

Neben den vielen neuen Freundschaften ist mir im Laufe der Zeit vor allem die Rede „The Danger of a Single Story“ der Nigerianischen Autorin Chimamanda Adichie im Gedächtnis geblieben. Ihre Worte haben mich wirklich berührt und genau aus diesem Grund möchte auch ich meinen Freiwilligendienst mit folgendem Hintergedanken antreten:

„That when we reject the single story, when we realize that there is never a single story about any place, we regain a kind of paradise.” – Chimamanda Adichie

Im Großen und Ganzen hat das Vorbereitungsseminar meine Erwartungen sogar übertroffen, aber fühle ich mich nun gut vorbereitet? Obwohl man nie genau wissen kann was auf einen zukommt, gibt es darauf zum Glück eine ganz klare Antwort: Ein deutsches „Ja“ und ein bulgarisches Nicken! Was das bedeutet? Das könnt ihr selber herausfinden! Bald geht das Abenteuer weiter, denn meine Abreise nach Bulgarien steht unmittelbar bevor…