8. 12. – Weihnachtswünsche

Im Griechischen gibt es wie im Deutschen auch verschiedene Formulierungen, mit denen man sich gegen Ende des Jahres gegenseitig Gutes wünscht.

Καλή Χριστούγεννα!                      Frohe Weihnachten!
(Kali Christoujenna)                      (vor dem 24.12.)

Χρόνια πολλά!                                 Viele Jahre (wünsche ich dir!)
(Chronia polla)                                (klassischer Glückwunsch zu Geburtstag, Namenstag und eben auch                                                                                                         ab dem 24.12.)

Καλή πρωτοχρονιά!                        Einen guten Start ins Neue Jahr!
(Kali protochronia)                         (vor Silvester)

Καλή Χρόνια!                                    Ein gutes neues Jahr!
(Kali chronia)                                   (ab Neujahr)

7. 12. – Meerzwiebel

An Silvester wird gerne als Geschenk oder Mitbringsel eine Meerzwiebel überreicht, die mit der ganzen Knolle und den Blättern in ein Tuch eingeschlagen wird. Wird sie dann an der Tür aufgehängt, so bringt das Glück für das neue Jahr.

Die Meerzwiebel wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung von Herzkrankheiten eingesetzt. Im Sommer blüht sie mit sehr hübschen weißen Blüten und zieht sich dann zurück, um im Herbst wieder neu auszutreiben, also ein nachvollziehbares Symbol für Fruchtbarkeit.  Man sollte sich selbst allerdings nicht mit dieser Pflanze versuchen zu kurieren, da sie auch ziemlich giftig ist.

6. 12. – Die blonde Zauberfrau (griechisches Märchen)

Winterzeit ist Märchenzeit. In Deutschland wie auch auf der griechischen Insel Skiathós, von der dieses Märchen stammt. 

Einst konnte man einen armen Hirten erblicken und seine Frau, die mit einem Kind hochschwanger war. Die beiden gingen langsam, langsam in die Berge hoch, sie stiegen über Felsen, durchquerten Schluchten, ebendeshalb, um zu ihrer Hütte zu kommen, die dort oben gelegen war. Sie kamen an, sie verrichteten ihre Arbeiten, sie versorgten die Ziegen und machten sich schließlich auf den Heimweg.

Sie gingen, gingen, der Abend kam. Und wie sie so dahinschritten mitten auf dem Weg, da bekam die Frau ihre Wehen. Ganz plötzlich überfielen sie sie da oben in der Dunkelheit, und es zeigte sich, daß sie bald ihr Kind bekommen würde. Hm, das Dorf war noch zu weit, sie konnten es nicht mehr rechtzeitig erreichen. Ihre Berghütte? Keine Rede, die war noch viel weiter weg, und der Weg dahin war schwierig. Was sollten sie jetzt machen so allein und ohne Hilfe?

Also, der Hirte läuft dahin, läuft dorthin, er findet einen hell erleuchteten Palast! Nein, nein, Lügen, nur einen verlassenen Stall! Halb zerfallen ist der und völlig finster, aber der arme Mann hat keine andere Wahl: Er hilft seiner Frau hinein, sucht in aller Eile Brennholz zusammen, entfacht ein wärmendes Feuer und schon bekommt die junge Frau ihr Kind. Er macht noch mehr Feuer, damit sich das Neugeborene nicht erkältet und sich beide wohlig und geborgen fühlen in dem armseligen Stall mitten in der Nacht. Ja, so war es damals in den alten Zeiten.

Genau in dieser Nacht war zufällig der König unterwegs in der Gegend mit seinem Schiff. Und während die junge Familie sicher im Stall saß, da sandte Gott plötzlich ein Unwetter, einen Regen, einen Wolkenbruch, als wenn die Welt unterginge, mit solch einem Wind, mit Blitz und Donner, mit solch einem Gekrache, … es war furchtbar! Und Wolken und wieder Wolken kamen, der Himmel füllte sich mit ihnen an. Es bestand höchste Gefahr, daß das Schiff kentern und die Mannschaft ertrinken würde, denn es war finsterste Nacht, und sie wußten schließlich nicht mehr, wo sie waren. Sie wußten nur, daß sie sich in der Nähe einer unwirtlichen Inselküste befanden, wo es gefährliche Felsen und Untiefen gab. Die Seeleute gerieten in Panik, da sie befürchteten, daß das Schiff auf den Felsen zerschellen und ihr König dabei ertrinken könne.

Und in ihrer Not, da erblickten sie plötzlich den hellen Schein eines Lichts, irgendwo hoch oben! Es war der Schein des Feuers, das der Hirte für seine gebärende Frau entzündet hatte. Der Kapitän konnte sich daran orientieren, er umschiffte mit seinen Leuten die gefährlichen Felsen und fand die Einfahrt in eine ruhige Bucht. Und auf diese Weise wurden sie gerettet.

Sofort bei Sonnenaufgang ließ sich der König an Land bringen, stieg auf den Berg und traf, wie konnte es auch anders sein, auf den Hirten. Den fragt er: »He, du! Kannst du mir sagen, wer hier oben in der Nacht ein großes Feuer gemacht hat? Wo finde ich den?«
»Das war ich, Herr«, erwidert der Hirte, »ich habe es entzündet, weil meine Frau ein Knäblein geboren hat, und ich wollte, daß sie nicht frieren. Deshalb habe ich Feuer gemacht.«
»Dieses Feuer, junger Mann, das du für deinen Sohn entfacht hast, hat mich, den König dieses Landes, und meine Mannschaft vor dem sicheren Tod bewahrt! Wenn wir den hellen Schein nicht gesehen hätten, wären wir heute nacht bei dem Unwetter alle jämmerlich ertrunken. Ich, ja wir alle schulden dir großen Dank, da du unser Leben gerettet hast. Um dir das Gute zu vergelten, das du an uns vollbracht hast, möchte ich dein Kind taufen und sein Pate sein. Wenn dein Knabe einmal das zwölfte Lebensjahr erreicht hat, dann schicke ihn zu meinem Palast, er soll dort leben wie ein Königssohn.«

Der Hirte und seine Frau waren überglücklich, daß ihr Sohn den König zum Paten hatte. Alle zusammen bereiteten sie die Taufe vor, und das neugeborene Kind wurde auf den Namen Jánnis getauft. Doch der Säugling war noch so winzig klein, daß jeder ihn nur Jannákis nannte. Nach der Taufe feierten sie noch ausgiebig einen Tag, zwei Tage, zehn Tage lang. Sie aßen und tranken, sie tanzten und sangen, sie spielten Musik und redeten viel. Dann, eines Morgens, hißte das Schiff des Königs seine Segel und fuhr aufs Meer hinaus.

 

 

Wie es weitergeht mit dem jungen Jannákis und welche Abenteuer er noch alles erleben wird, das könnt ihr in dem Buch nachlesen, in welchem ich dieses Märchen gefunden habe: „Griechische Inselmärchen“ von Constanze Ott-Koptschalijski, erschienen in der Reihe Märchen der Welt.

4. 12. – Tag der Heiligen Barbara

Heute ist der Tag der Heiligen Barbara, sowohl in der katholischen als auch in der orthodoxen Kirche. Während man in Deutschland in vielen Blumenläden derzeit noch Barbarazweige kaufen kann, werden hier in Griechenland die Kirchen der Agia Varvara festlich geschmückt. Was hat es damit auf sich?

In Deutschland gibt es die Tradition, am 4. Dezember Kirschzweige abzuschneiden und ins Wasser zu stellen. Wenn sie an Weihnachten blühen, so verheißt das viel Glück im nächsten Jahr.
Diese Tradition gibt es in Griechenland nicht. Stattdessen wird hier der Namenstag der Barbara gefeiert.
Namenstage haben hier eine sehr große Bedeutung, sie sind mindestens so wichtig wie Geburtstage und werden auch entsprechend gefeiert. In diesem Sinne erst einmal: Χρόνια πολλά, Βάρβαρα! (Chronia polla = viele Jahre).

Um heute einen schönen Text verfassen zu können, bin ich in der letzten Woche zur Agia Varvara im gleichnamigen Viertel von Athen gefahren und habe mir die Kirche angesehen.
In der ganzen Umgebung waren bereits Fähnchen mit dem „Symbol“ des Demos (Stadtteil) aufgehängt und an der Kirchentür hing ein Programm mit den Gottesdiensten für Freitag und Samstag.
In der Kirche war viel Betrieb. Im Eingang stellten ältere Herren ihre Kerzchen auf, während in der Kirche selbst vor allem ältere Damen sich vor den Ikonen bekreuzigten und sich anschließend für ein leises Gespräch oder Gebete in die Ecken zurückzogen.

Das Gebäude ist ziemlich schön, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert, und lässt durch die zahlreichen Fenster viel Licht in den Innenraum; etwas, das bei orthodoxen Kirchen nicht selbstverständlich ist. Während ich mich noch umsah und überlegte, ob ich wohl fotografieren dürfte, kam ein kirchlicher Würdenträger auf mich zu.
Der Priester oder was er war (ich kenne mich mit der Bedeutung orthodoxer Gewänder nicht wirklich aus), sprach mich freundlich auf Griechisch an. Nach einigem Hin und Her (er sprach kein Englisch) fragte er mich, ob ich denn Griechisch verstehen würde und als ich bejahte, begann er mir die Geschichte der Kirche in einfachen Worten zu erklären und mich herumzuführen. Er brachte mich sogar durch den abgesperrten Bereich bis zu dem kleinen Heiligtum in der Mitte der Kirche. Dieses ist, wenn ich ihn richtig verstanden habe, deutlich älteren Datums als die eigentliche Kirche und stammt aus dem 15. Jahrhundert (?). Nachdem er mir erklärt hatte, dass sich unter den Bodenplatten noch Gräber befinden würden, zog er aus einer kleinen Schultertasche einen Stapel mit kleinen Heiligenbildchen. Nach einigem Herumsuchen gab er mir das des Heiligen Porphyrios mit den Worten, dass dieser ein ganz wichtiger Heiliger sei. Nachdem er mir noch eine Email-Adresse zwecks weiterer Information zu letzterem genannt hatte, verabschiedete er sich und ließ mich vor dem kleinen Tempelchen stehen.

Zugegebenermaßen fehlte mir während unseres Gespräches oft ein bisschen der Kontext zwischen dem, was ich verstanden habe. Aber sobald ich besser Griechisch spreche, möchte ich auf jeden Fall noch einmal in die Kirche zurückkehren, um die Geschichte der Kirche ganz zu verstehen.

Wer sich für die Geschichte der Heiligen Barbara interessiert, kann hier etwas dazu nachlesen:
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Barbara.htm

3. 12. – Bücher aus Athen

In der Weihnachtszeit liebe ich es, mich mit Plätzchen, Tee und einem Buch irgendwohin zu kuscheln und zu lesen. In Athen gibt es sehr viele Buchläden (βιβλιοπωλείο), gerade in der Gegend rund um die Universität. Die meisten verkaufen allerdings nur griechische Bücher. Deshalb möchte ich hier meine liebsten drei Buchbeschaffungsstellen vorstellen.

1. Politeia – Buchhandlung

Die Politeia ist eine sehr große, zweisprachige Buchhandlung, die sowohl griechische als auch englische Bücher verkauft. Was man vielleicht wissen sollte: Sie hat verschiedene Eingänge für die einzelnen Buchabteilungen. Wenn man ein englisches Buch bestellen möchte, muss man allerdings mit 3-5 Wochen Wartezeit rechnen.

Βιβλιοπωλείο Πολιτεία – Bookstore Politeia, Asklipiou 1-3, Athen 106 79

 

2. Deutsche Buchhandlung

In der Deutschen Buchhandlung bekommt man, wie der Name sagt, deutsche Literatur. Der Laden befindet sich in einer etwas verlassenen Einkaufspassagen und wirkt von außen ziemlich überfüllt mit Krimskrams, aber das Buchangebot ist sehr gut ausgewählt. Im Obergeschoss befindet sich eine eigene Griechenland-Abteilung. Die Bestelldauer beträgt hier in etwa 10 Tage, in der Weihnachtszeit allerdings länger.

Deutsche Buchhandlung, Stadiou 10 / Omirou 4, Athen 105 64

 

3. Bibliothek des Goethe-Instituts

Auch die Bibliothek des Goethe Instituts hat sehr gute Bücher. Hauptsächlich allerdings von deutschsprachigen Autoren, denn das Ziel des Instituts ist ja die Vermittlung der Deutschen Sprache und Kultur. Es gibt verschiedene Bereiche für Gegenwartsliteratur, deutsche Klassiker, Bücher zur aktuellen deutschen und griechischen Politik und auch eine Filmabteilung. Die Bibliothekarin ist sehr freundlich und hilfsbereit und das Ausstellen eines Bibliotheksausweises sehr unkompliziert.

Goethe-Institut Athen, Omirou 14-16, Athen 106 72

2. 12. – Die Bedeutung des griechischen Weihnachtens

Wenn ich mich in diesem Adventskalender außschließlich auf griechische Weihnachtstraditionen beschränken müsste, dann würden meine Beiträge vielleicht für eine Woche reichen. Denn in Griechenland und der griechisch-orthodoxen Kirche spielt Weihnachten im Gegensatz zu Ostern keine große Rolle.

Natürlich wird auch hier an die Geburt des Gottessohnes gedacht. Aber im Vergleich zu katholisch/evangelisch geprägten Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Italien wird in der orthodoxen Kirche Weihnachten sehr viel weniger gefeiert.
So gibt es keine Adventszeit, mit der das Warten auf die Ankunft Jesu Christi zelebriert wird. Stattdessen gibt es bei streng gläubigen orthodoxen Christen eine 40tägige Fastenzeit, die auch den Heiligen Abend mit einschließt. Sie beginnt am 15. Novemver und wird am 25.12. mit einem gemeinsamen Essen gebrochen. An diesem Tag wird dann das Weihnachtsfest gemeinsam mit Freunden und Familie gefeiert. Die Geschenke für die Kindern werden erst an Silvester vom Heiligen Basilius überreicht.
Die Weihnachtsdekoration, die hier in Athen so zahlreich aufgehängt wird, hat auch nur wenig mit eigener Tradition zu tun, sondern ist erst in den letzten Jahren in Mode gekommen.

Dennoch gibt es einige sehr schöne Bräuche, die ich in den nächsten Wochen vorstellen möchte. Und ich werde auch versuchen, Teile von deutschen Weihnachtstraditionen und -assoziationen in Griechenland wiederzufinden. Den Weihnachtsbaum am Syntagma zum Beispiel. Dessen Vorgänger kam nämlich erst mit dem bayrischen König Otto I. nach Griechenland.

Adventskalender

Weihnachten wird in ganz Europa gefeiert, aber die Vorweihnachtszeit und auch das eigentliche Fest verbringt jedes Volk, jede Familie anders. Und so sind auch das deutsche und das griechische Weihnachten in ihrer Tradition teilweise sehr unterschiedlich.

Ab morgen möchte ich jeden Tag auf diesem Blog ein Türchen öffnen, durch das ihr einen Einblick in meine diesjährige Weihnachtszeit in Athen erhalten könnt. Unter dem Menü Adventskalender könnt ihr dann die einzelnen Beiträge wieder aufrufen.

Ich wünsche euch eine schöne Zeit damit, ob in Deutschland, Griechenland oder woanders. 

Καλά Χριστούγεννα!

Zwischen Seminar und Olympia

Wenn Erwartungen übertroffen werden, so ist das eigentlich immer etwas gutes. Diese Woche hat das Zwischenseminar von kulturweit stattgefunden, aufgrund altbekannter Umstände in digitaler Form. Gemeinsam mit meinen Mitbewohnern bin ich für die eine Woche nach Pyrgos gezogen, um von dort aus am Seminar teilzunehmen. Und trotz dem Regen, der reichlich fiel, war es eine sehr schöne Zeit.

Sobald ich in Athen wieder mit Wanderrucksack und Reisegepäck unterwegs war, kam die Erinnerung an die Zeit wieder, in der ich vollgepackt und ohne alltagstauglichem Wissen über die Stadt hier angekommen bin. Ganz kurz erst scheint es her zu sein, und doch liegt es eine Ewigkeit zurück.

Zu dritt sind wir am Samstagmorgen nach Pyrgos aufgebrochen. Die kleine Stadt liegt im Westen der Peleponnes, etwa 20 km von Archea Olymbia entfernt. Wir wollten einmal etwas Zeit außerhalb Athens verbringen und vor allem das antike Olympia besichtigen. Deshalb hatten wir uns für neun Tage ein Apartment in der Stadt gemietet.

Die Fahrkarte für den Bus ließ sich unkompliziert am Busbahnhof in Athen lösen, die Fahrt dauerte knapp fünf Stunden und führte fast die ganze Zeit am Meer entlang. Wir kamen gerade während der Zeit des Sonnenunterganges in Pyrgos an. Laut Google Maps war es eine halbe Stunde Fußweg zu unserer Unterkunft, und so stiefelten wir frohgemut drauf los. Allerdings tauchte dann bald ein Hindernis auf, mit dem wir nicht gerechnet hatten: Die Hausnummer, die wir suchten, war nirgendwo in der von Maps angezeigten Gegend zu finden. Zwischen kleinen Reihenhäusern auf der einen und einem leerstehenden Krankenhaus auf der anderen Straßenseite standen wir da, mitten im Dunkeln. Schließlich riefen wir unseren Vermieter an, der uns dann freundlicherweise mit dem Auto abholte. Denn anders als gedacht, befand sich das Apartment ziemlich weit außerhalb des Stadtzentrums an einer Landstraße.

Olympia

Am nächsten Morgen standen wir um sechs Uhr auf, weil wir den frühen Bus nach Olympia nehmen wollten. Da wir nicht auf Anhieb die Busstation wiederfanden, war am Ende ein kurzer Sprint nötig, um den Bus um halb acht rechtzeitig zu erwischen. Die Tickets hatten wir zum Glück schon am Abend vorher besorgt. Wir waren die einzigen Fahrgäste, und als wir um kurz nach acht in dem modernen Teil des Ortes Olympia ankamen, waren wir neben zwei streunenden Hunden, die uns zur archäologischen Stätte begleiteten, auch fast die einzigen Besucher, die dort unterwegs waren. 

Palaestra, Leonidaion, Buleuterion, Heraion… Der Tau glänzte noch auf dem Gras, während wir uns die Ruinen dieser so bedeutenden Anlage ansahen. Olympia wurde schon in frühester Zeit zur Verehrung des Gottes Zeus genutzt und ab 776 v. Chr. fanden dort alle vier die olympischen Spiele der Antike statt.

 

Im Innenbereichen der Anlage, der Altis, standen neben dem Zeustempel auch weitere, anderen Göttern geweihte Tempel und Altäre. Außerhalb der antiken Begrenzung lagen weitere Gebäude, die der Verwaltung, des Handwerks (Werkstatt des Phidias) und vor allem der Unterbringung und zum Training der Sportler dienten. 

Ich muss zugeben, dass ich mir die Stätte etwas größer vorgestellt hatte, als sie mir dann tatsächlich erschien. Aber sie ist trotzdem groß genug, um dort Stunden verbringen zu können und ist einer der schönsten Orte, die ich bisher in Griechenland gesehen habe. 

Das Seminar

Unser Zwischenseminar begann am Montagmorgen. In den ersten beiden Tagen hatten wir viel Zeit, uns mit den anderen Griechenlandfreiwilligen auszutauschen und von unserer Arbeit, unseren Projekten und unseren Erlebnissen zu erzählen. Währenddessen kam mir auch endlich eine Idee für mein eigenes Projekt, von der ihr genaueres bald hier auf meinem Blog erfahren werdet.

Außerdem bekamen wir Besuch, unter anderem von der Kulturzuständigen der Deutschen Botschaft in Athen und von Parwana Amiri und Marily Stroux. Beide sind zwei sehr kluge, starke und beeindruckende Frauen, die Geflüchteten durch den Fokus auf deren persönlichen Geschichten mehr Gehör verschaffen wollen. Sie erzählten von „The old woman and the olive tree“, einer Geschichte, die Parwana über das Geflüchtetenlager Moria geschrieben und Marily illustriert hatte, sowie von weiteren Projekten, die sie schon umgesetzt haben oder die noch in Planung sind. Es war ein unglaublich interessantes Gespräch, welches in mir (und ich glaube auch in einigen anderen) den Wunsch wachrief, sich mehr zu informieren und zu engagieren. 

Die ganze Seminarwoche war sehr gut gestaltet und es hat wirklich Freude gemacht, sich jeden Morgen in das Zoom-Meeting einzuklinken. Und was ich auch sagen kann: Pyrgos hat sehr schöne Sonnenauf und -untergänge…

Fava

Einer meiner Pläne, um Griechisch zu lernen, war, mir hier in Athen ein griechisches Kochbuch zu besorgen. Besonders nachdem ich ein paar Mal essen war und die eigentlich recht einfachen Gerichte jedesmal so lecker waren, wollte ich unbedingt einige griechische Rezepte ausprobieren. Vor kurzem habe ich mir dann „Η δική μου ελληνική κουζίνα“ von dem griechischen Koch Akis Petretzikis gekauft, welches viele typisch griechische Rezepte mit Bildern beinhaltet. Und das erste Rezept, was ich ausprobiert habe, ist Fava – ein sehr leckeres Mus aus Hülsenfrüchten (in diesem Fall Linsen).

Zutaten

  • 200g gelbe Linsen
  • 1 Karotte in Scheiben
  • 1 Zwiebel in Scheiben
  • 1 Knoblauchzehe in Scheiben
  • 6 EL Olivenöl
  • Pfeffer und Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1,2 l Wasser
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Zitrone
  • 8 gebackene Kirschtomaten, 1/2 Zwiebel in Scheiben, 1 Zweig frischer Thymian, 1 EL Olivenöl und Pfeffer zum Servieren

Zubereitung

Die Linsen waschen und beiseite stellen.

Zwei Esslöffel Olivenöl in einem Topf erhitzen. Die Karotte, Zwiebel und den Knoblauch zusammen mit dem Pfeffer, Salz, Zucker und Lorbeer hinzugeben und alles goldbraun dünsten.

Die Linsen dazugeben, sofort mit Wasser ablöschen und zusammen mit dem Rosmarinzweig auf niedriger Hitze etwa 15-20 Minuten weich kochen.
Dabei regelmäßig umrühren.

Vom Herd nehmen, den Lorbeer und Rosmarin entfernen und das überschüssige Wasser abgießen.

Mit geriebener Zitronenschale, -saft und ggf. Salz abschmecken und pürieren.

Die Fava auf einem Teller anrichten und vor dem Servieren mit den Tomaten und Zwiebeln garnieren, mit Olivenöl beträufeln und Pfeffer und Thymian darüber geben.

Fava schmeckt super zu Pitabrot und griechischem Salat.

 

Anmerkung: Ich habe das Rezept nicht eins zu eins übersetzt und einige Arbeitsschritte/Zutaten weggelassen.

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