Tallinn Airport, 14:00 Uhr Ankunft und wo ist das Gepäck?

Tere und Guten Tag

Nach 10 Tagen hartem Training war es endlich so weit: auf ins kalte Tallinn. Begrüßt werde ich von 50 cm Schnee und meinem fehlenden Gepäck – ist irgendwie vom Weg abgekommen, der Flughafen wollte es wohl unbedingt zu mir nach Hause liefern, damit ich nicht so schwer zu tragen  🙂

Ganz zufällig habe ich bei Couch-Surfing einen Freiwilligen von kulturweit kennengelernt, der im September ausgereist ist und der mich die ersten 2 Tage aufgenommen hat. Nach einem kurzen Besuch im Goethe-Institut und beim Deutschen Chor haben wir dann den ersten Abend bei, typisch Freiwillige, Butter, Brot und Bier abgerundet.

Nach einem kurzen Besuch in der Schule -ich wurde gleich am ersten Tag beauftragt 240 Memory Karten aus braunen Pappkarton auszuschneiden- wurde ich zum Sushiessen bei Freunden von Johannes (dem Freiwilligen) eingeladen….. Pflaumenwein trinken bis um 2…. und ab zur Schule, um 8 Uhr ist Abfahrt…es war ein herrlicher erster Schultag, zumal der Abteilungsleiter „Deutsch“ seinen 60 Geburtstag mit Buffet im Spiegelsaal (ja sowas gibts nicht nur in Versailles) gefeiert hat und meine Ernährung für 2 Tage sichern konnte. 🙂

Und wenn wir gerade bei Arbeit sind, ich bin sehr gespannt was da auf mich zukommt, da ich noch nicht ganz genau durchblicke, ob die Lehrer meine Hilfe nun wirklich wollen oder nicht. Vorurteil hin oder her: Estnische Menschen sind doch etwas verschlossener. Beziehungsweise meine estnisch KollegInnen und SchülerInnen und die Leute, die einem auf der Straße über den Weg laufen.

Aber gestern wurde ich belehrt, dass es auch anders geht. Bei einer fröhlichen Zusammenkunft in Johannes Wohnung bei Wein und getrockneten Tomaten sowie französischem Aktivity habe ich drei ausnehmend nette Estinnen getroffen, die alle Vorurteile erweichen konnten und durch ihre Freundlichkeit und Offenheit einfach bezaubernd waren. Wir waren ja so alberich…

Ach ja meine Wohnung ist auch noch erwähneswert, da ich im Studentenwohnheim untergekommen bin und hier meine internationale Blase erlebe, weil sich hier in der Küche eine Polin, eine Rumänin, zwei PhilipinerInnen, Malaye, eine Lettin, ein Türke und ich uns zusammen finden, singen, lachen und rumänischen Rotwein schlürfen. Ein Hoch auf Erasmus. So muss ich nicht durch die Welt reisen, denn die Welt kommt zu mir.

So that’s all folks

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