I verstoh di nedda!
23. September 2011Für all die Nicht-Schwaben, denen das Spanisch vorkommt: Das bedeutet „Ich verstehe dich nicht!“ in der Region Stuttgart – zumindest bis jetzt. Denn heute habe ich angefangen den Schülern meiner bis jetzt einzigen Deutschklasse Schwäbisch beizubringen – Schwäbisch goes China!
Wie es dazu kam:
Wie ihr alle wisst bin ich in China und dort wird bekanntlich Chinesisch gesprochen. Doch eigentlich gibt es das nicht, DAS Chinesisch. China ist riesig und hat dementsprechend viele Dialekte und Minderheitssprachen. Das ist ja in Deutschland genauso, obwohl es erheblich kleiner ist. Was wir als „Chinesisch“ bezeichnen heißt korrekt Mandarin, das Hochchinesisch. Es basiert auf dem Pekinger Dialekt und wurde irgendwann einmal als die Standardsprache festgelegt, so wie unser Hochdeutsch.
Wer jetzt schon mal auf die Landkarte geschaut hat sieht, dass Guangzhou ganz im Süden in der Nähe von Hongkong, in der Provinz Guangdong (Deutsch: Kanton) liegt. So lautet auch der alte, heute noch oft gebräuchliche, deutsche Name für Guangzhou – Kanton. Der Dialekt, der hier gesprochen wird – Kantonesisch – ist der Bekannteste neben Mandarin. Das hat vor allem damit etwas zu tun, dass er auch in Hongkong gesprochen wird und von dort um die Welt gegangen ist. Kantonesisch unterscheidet sich sehr von Mandarin. Selbst einheimische Mandarin-Sprecher können es nur schwer bzw. gar nicht verstehen.
So kam es also, dass mir die Schüler gerne ein paar Sätze Kantonesisch beibringen wollten.
Kleines Exempel:
Deutsch: Ich liebe dich.
Hochchinesisch: Wo ai ni. (我爱你。)
Kantonesisch: Ngo oi ley. (我爱你。)
Dann hat mich die Lehrerin gebeten ein Beispiel für den Dialekt meiner Heimatregion zu geben. Die Schüler wollten gerne „Ich verstehe dich nicht.“ auf Schwäbisch lernen. Es hat zwar ein bisschen gedauert bis er gesessen hat, aber jetzt klingt es schon Ur-Schwäbisch! Naja, zumindest fast 😉
Leider war dann die Stunde zu Ende, aber nach dem Wochenende wird fleißig weitergetüftelt!
Obwohl, direkt nach dem Wochenende, am Montag und Dienstag, findet erstmal das Sportfest der Schule statt. Dafür trainieren die Schüler auch schon fleißig. Aber nicht nur für die Wettkämpfe, nein auch das Fahnetragen im Gleichschritt, das Fahnehissen, das Strammstehen und die Wink-Choreographie müssen geübt sein! Was mich wohl erwarten wird? Sieht auf jeden Fall vielversprechend aus!
Ich werde natürlich ausführlich über das Ereignis berichten!
Oh man ey wenn ich das lese bekomme ich Lust auch nach China zu reisen! 😀
by ibi 26. September 2011 at 13:32Und erzähl dann mal was man eigentlich so im chinesischen Sportfest macht.
das mit kolonialisierung war auch eher ein spaß. nicht dass du noch ärger mit den behörden bekommst 😀
am mittwoch ist der erste umzugstag. ab freitag 7.10. bin ich dann weg.
dir natürlich auch nur die besten wünsche 😉
by Toni 25. September 2011 at 17:38Hey Alex!
Das mit dem Schwäbisch ist ja prima. Zum Glück hattest du Frau Marquardt…..
Aber schon paradox, dass ein Mandarin lernender „Ossi“ in China den Kantonesern Schwäbisch beibringt 😀
Die Welt ist klein.
Ich studier ab Oktober in Konstanz. Ansonsten hab ich keine Neuhigkeiten.
Weiterhin viel Spaß und Erfolg auf deiner Kolonialisierungsreise 😉
by Toni 23. September 2011 at 19:26Moin Toni!
Das ist wohl war, sie hat mein Wortschatz um einiges bereichert!
Find ich cool, dass das mit Konstanz geklappt hat, wann ziehst du um??
Dir viel Erfolg beim Studium!
Und danke, dass du dich gemeldet hast! Kolonialisierung würde ichs übrigens nicht nennen 😉
by Alexander Knorr 25. September 2011 at 15:35