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成都 Chengdu

29. Juli 2012

Meine nächste Station hieß 成都 Chengdu. Chengdu ist die Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz 四川 Sichuan. Sie gilt als die westlichste Metropole Chinas und als die Letzte, bevor in Richtung Westen nur noch die weiten Ebenen Tibets, das Himalaya und die Steppen, die sich bis an die Grenze zu Kasachstan ziehen, kommen.
Normalerweise wird Chengdu daher als Ausgangspunkt einer Reise nach Tibet oder zu Ausflügen in das Umland als Basis verwendet. So sind in der näheren Umgebung zum Beispiel der große Buddha von 乐山 Leshan, der 九寨沟 Jiuzhaigou-Nationalpark oder das bereits im Himalaya liegende Städtchen 康定 Kangding zu erwähnen. Gerne hätte ich zumindest eines dieser Ziele selbst besucht, jedoch fehlte mir dafür die nötige Zeit. Außerdem bin ich nicht mehr unbedingt scharf darauf von einem Ort zum Nächsten zu rennen. Lieber habe ich auf meiner Tour ein paar Ziele weniger, kann dafür aber an einem Ort länger bleiben und ihn mehr genießen.

So machte ich  mich also zu den Pandas auf. Die Provinz Sichuan ist die Heimat (die einzige!) des Bären und daher gibt es ein paar Kilometer außerhalb Chengdus eine Panda Aufzuchts- und Forschungsstation. Das Tier ist nämlich vom Aussterben bedroht und hier versucht man der Natur etwas nachzuhelfen. Man muss aber morgens kommen, denn dann ist Essenszeit. Ansonsten sieht man die Tiere nur beim Schlafen, bzw. gar nicht, weil sie sich zurückziehen. Trotzdem waren die meisten ziemlich faul, das Einzige, was sie die ganze Zeit gemacht haben war Essen und Schlafen. Nur ein paar wenige Junge haben sich aufraffen können, um ein bisschen zu spielen.
Ferner habe ich noch an zwei Touren des Hostels teilgenommen, eine zu Fuß und eine mit dem Fahrrad. So habe ich also einen ganz guten Überblick und Eindruck von Chengdu bekommen und die Gelegenheit gehabt andere Reisende zu treffen und kennenzulernen. Chengdu hat mich jetzt nicht besonders vom Hocker gehauen. Sie ist eine normale chinesische Großstadt, nicht besonders schön aber auch nicht besonders hässlich. Man merkt aber, dass Einiges im Gang ist und daran gearbeitet wird Chengdu attraktiver zu machen. So gibt es doch schon ein paar schicke Ecken, zum Beispiel entlang des Flusses oder das restaurierte historische Viertel.
Was wirklich cool war, war der Kochkurs, an dem ich teilgenommen habe. Er dauerte zwar nicht besonders lang, dafür weiß ich jetzt aber ungefähr wie man zwei sehr typische und einfache chinesische Gerichte kocht. Was ich gelernt habe, ist dass die sichuanesische Küche vor allem aus Knoblauch, Ingwer, viel Öl und Sichuan-Pfeffer (!) besteht. Der Pfeffer ist die Zutat, die die Lippen schön betäubt und brennen lässt. Wer bei einem sichuanesischen Gericht nicht schwitzt, schnäubt, hustet und Schmerzen verspürt macht einfach was falsch (siehe Hotpot 😉 )! Achja, was in den Speisen natürlich auch nicht fehlen darf ist Glutamat. Dabei gibt es zwei Sorten: Das normale Glutamat und Hühnchen-Glutamat (so wurde es uns erklärt). Ohne diese Zutaten schmeckt das Essen nicht gut (Antwort auf die Frage ob wir sie wirklich hinzufügen sollen).

 

Genug geredet, hier die Bilder!

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