¡Muchas gracias! …

… Danke – Danke – Danke!

Dieser Dank geht an all jene, die so fleißig meinen Blog lesen, dass genau einen Monat nach dem Start des Besucherzählers unglaubliche

1374 Besucher

zu Buche stehen (Stand: 9.10. – 22:23 lokaler Zeit). Ich hätte diese große Zahl nie für möglich gehalten und bedanke mich bei all jenen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Sorry für das Politikergeschwafel, aber ich freue mich echt darüber!!!

Wenn jetzt noch ein paar mehr der Besucher einen Kommentar hinterlassen, bin ich absolut wunschlos glücklich 😉

Morgen gibt es dann auch endlich den noch ausstehenden Bericht von der Klassenfahrt nach Buenos Aires & San Clemente de Tuyu … und damit das morgen auch wirklich klappt, geh ich jetzt ins Bettchen 😉

Doch zuvor: DANKE nochmal!

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Iguazú – „mit allem und extra viel scharf“

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Nach der Klassenfahrt nach Buenos Aires und San Clemente de Tuyú ging es nach zwei Nächten im eigenen Bett schon wieder auf die nächste Tour: Zusammen mit 4 anderen „kulturweit“-Freiwilligen aus Misiones ging es zu den Iguazú-Wasserfällen. Wir kulturweit-Misioneros wollten DIE Hauptattraktion unserer Provinz natürlich so richtig kennen lernen und so gab es das Rundum-All-inklusiv-Paket Iguazú:
An-/Abreise im Kleinbus & Vollmond-Tour & Hostel-Übernachtung & Wasserfälle Tour & Bootsfahrt

Eins vorneweg: Es lohnt sich, wann immer ihr, liebe Leser, auch nur in der entfernteren Nähe der Iguazu-Wasserfälle seid, einen mind. 1-tägigen Ausflug zu diesem unglaublichen, spektakulären und durch Worte und Bilder kaum zu beschreibende Naturschauspiel zu unternehmen! – Ich habe mein Bestes versucht, dass die Bilder einen möglichst guten Eindruck vermitteln, dennoch ist es unmöglich, das „Iguazú-Feeling“ über Fotos zu vermitteln – man muss es selbst gesehen haben! Genug der Vorrede, los gehts mit dem kleinen Reisebericht:

Anreise & Hosteria:
Lena und ich komplettierten bei unserem Einstieg in Montecarlo unsere kleine Reisegruppe, die aus Fahrer, Reise-Organisator des Reisebüros, Anna aus Oberá, Doro und Kilian aus Capioví und Helena aus Puerto Rico bestand.

Unsere Reisegruppe - dank Schatten sogar komplett ;-)

Unsere Reisegruppe - dank Schatten sogar komplett 😉

Die Fahrt verging dank der allgemeinen Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch (Wo wohnst du? Wie läufts in der Schule? Was macht ihr in der Schule? Was habt ihr schon gesehen erlebt? Wie stehts um die Spanischkenntnisse? …) wie im Flug und schon waren wir in unserer Hosteria angekommen (wenn es interessiert: klick mich (sieht auf den Bildern ein bisschen sauberer aus, als es war – aber war trotzdem okay). Dort hieß es dann nochmal kurz Luft holen, bevor es auf die Vollmond-Tour ging.

Vollmond-Tour
Von vielen, natürlich vor allem von denen, die damit Geld verdienen wollen, angepriesen, war ich echt gespannt, wie der Garganta del Diablo, also der Teufelsschlund der Wasserfälle, bei Vollmond aussehen würde. Und ich muss sagen: beeindruckend und echt schön, ABER man muss Iguazú definitiv auch bei Tag besichtigen, Vollmond ist ein schönes i-Tüpfelchen, und, wenn die Brasilianer noch diese vielen Lichter an ihrem Hotel ausmachen würden, wäre es noch schöner/stimmungsvoller…aber seht selbst:

Garganta del Diablo - sieht ja ganz ruhig aus oder?

Garganta del Diablo - sieht ja ganz ruhig aus oder?

Das oben ist der Vollmond =)

Das oben ist der Vollmond =)

Und nochmal der Vollmond (das andere sind Wassertropfen auf dem Objektiv ;-)

Und nochmal der Vollmond (das andere sind Wassertropfen auf dem Objektiv 😉

Seht ihr diese bl*den Lichter?!

Seht ihr auch diese bl*den Lichter?!

Garganta del Diablo - Vollmond - Panorama

Garganta del Diablo - Vollmond - Panorama

Nach diesen Eindrücken (und ein bisschen vor-den-Guides-zum-Fotografieren-stehen-bleiben, was bei diesen nicht gerade auf Wohlgefallen stieß („you’ll miss the train!“) ging es dann aus dem Nationalpark wieder zurück in die Stadt Puerto Iguazú und zum Abendessen. Wir waren alle, wahrscheinlich auch dank des heißen und extrem schwülen Wetters, danach ziemlich müde und so ging es nach ca. 500m Verdauungs-Spaziergang (der Weg zur Hosteria zurück war „leider“ nicht länger) ins Bettchen.

Iguazú – mit allen Touren und Bootsfahrt
Am Morgen ging es nach einem typischen argentinischen Frühstück (media-lunas (Hörnchen), Marmelade, Kaffee und Orangensaft) direkt wieder zu den Wasserfällen. Am Eingang sorgte unsere Guia (also Führerin) dafür, dass wir als Argentinier durchgingen und statt 60$ nur 20 zahlen mussten und dann ging es los auf alle Touren, die Iguazú zu bieten hat…zunächst wieder zum Garganta del Diablo, danach auf die obere Tour und nach dem Mittagessen im Selbstbedienungs-Restaurant ging es dann auf die Bootsfahrt – die, wie sich herausstellte, genau das richtige war für diesen heißen Sommertag (eig. ist ja erst Frühling, aber es war wirklich wie im Hochsommer). Denn es ging zunächst auf der Ladefläche eines LKW (diese war mit Sitzreihen bestückt worden) durch den tropischen Regenwald zur Anlegestelle. Dort ging es dann in Gruppen von 30 Leuten auf die Boote und nach dem jeder seine Schwimmweste an hatte, konnte der Spaß beginnen: Mit Volldampf ging es flussaufwärts auf die Wasserfälle zu. Zunächst wurde eine Runde für die Fotografen gedreht, denn der Blick auf die Wasserfälle „von unten“ ist wirklich noch einmal etwas komplett anderes und führt die unglaubliche Größe dieses Naturspektakels nochmals eindrücklich vor. Nachdem alle Kameras wieder sicher in den wasserfesten Säcken verstaut waren, ging es auf den spaßigen Teil der Tour: Die „Dusche“ unter den Wasserfällen wurde genommen – das sieht dann so aus (P.S: Wir hatten das Vergnügen nicht ein-, nicht zwei-, nicht drei, sondern vier-mal!)

Wer findet das Boot?

Wer findet das Boot?

Nach dem dieses abkühlende Vergnügen viel zu schnell zu Ende war, gab es auf dem Weg zurück zur normalen Tour noch atemberaubende Aussichten (Bilder in der Galerie am Ende). Und an einem Wasserfall genossen Kilian

Abkühlung ;-)

Abkühlung 😉

und ich dann nochmal eine ordentliche Abkühlung – nass waren wir eh schon und es war so heiß, dass es angenehm war, etwas Nasses zu tragen:

Danach ging es zurück zum Bus, nach kurzer Umziehpause dann zurück in die einzelnen Dörfer…manche waren (leider) erst spät nachts zu hause, dieses Mal hatte das Pech mit dem kaputten Bus zum Glück nicht mich erwischt 😉

Und hier nun die Fotos zu Iguazú – viel Spaß beim Durchklicken & es lohnt sich 😉 !
(sry für das Bilder-Chaos, die Galerie-Funktion wollte nicht so richtig,..und von Hand siehts dann (leider) so aus)

da gehts runter - und zwar ganz schön...

da gehts runter - und zwar ganz schön...

unglaubliche Wassermassen

unglaubliche Wassermassen

kulturweit-Misioneros bei den Wasserfällen

kulturweit-Misioneros bei den Wasserfällen

rote Erde - grünes Land - das ist Misiones

rote Erde - grünes Land - das ist Misiones

Bootsanlegestelle

Bootsanlegestelle

Wasserfälle vom Boot aus

Wasserfälle vom Boot aus

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Abkühlung in der Gischt des Wasserfalls

Abkühlung in der Gischt des Wasserfalls

einer der vielem im Park herumflatternden Schmetterlinge

einer der vielem im Park herumflatternden Schmetterlinge

ein wilder Tukan - danke 200mm;-)

ein wilder Tukan - danke 200mm;-)

Panorama Nr 1

Panorama Nr 1

Panorama Nr 2

Panorama Nr 2

Panorama Nr 3

Panorama Nr 3

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Welcome to the Jungle

Wenn schon nicht das lange versprochene große Blog-Update kommt, dann braucht das schon eine gute Entschuldigung – und diese kommt hier: Heute Mittag nahm uns (das sind Lena und ich) Hepi (einer der Schulvorstände, aber (viel wichtiger) inzwischen ein guter Freund von uns) kurzentschlossen auf einen kleinen Ausflug mit. Der Salto Encantado war unser Ziel.
Gleich zu Beginn stellte Hepi klar: „Der Salto Encantado ist kein Vergleich zu Iguazú.“ – Recht sollte er zwar behalten, schön war es aber trotzdem:

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt durch die Misiones-(Schwarz-)Wälder waren wir angekommen (und bei der üblichen Einfahrtskontrolle auch dies mal – nach Iguazú – als „Misioneros“ durchgegangen, also als Einwohner von Misiones und nicht als „extranjeros“, als Ausländer).
Der Salto Encantado liegt idyllisch mitten im Wald, besser gesagt im Dschungel (na, klingelts? – Überschrift 😉
Der Wasserfall ist echt hoch (wie ich inzwischen herausgefunden habe über 60 Meter) und liegt schön in der Landschaft:

ca 60m hoch

Salto Encantado - ca 60m hoch

Doch was mich viel mehr faszinierte war der Spaziergang, den wir dann zu einem weiteren kleinen Wasserfall, dem „Salto Olla“ machten. Es ging gute 2 Kilometer auf einem kleinen, am Schluss auch ziemlich steilen Pfad durch den Dschungel – und zwar wirklich Dschungel wie man ihn sich vorstellt: Lianen, Bäume grün von oben bis unten, hier und da huscht ein Tier vorbei, alles ist grün, Blätter und Äste allerorten  – und darüber der blaue Himmel.Den Salto Olla, den wir dann erreichten war dann auch einer der Plätze, von denen man so gerne sagt:

„Hier ist die Welt noch in Ordnung“

Schmetterlinge flatterten umher, das Wasser rauschte die Felsen hinunter und man war mitten im Dschungel – null Spur von Zivilisation (z.B. auch kein Handyempfang) … sehr beruhigend und erfrischend.
Ein paar Bilder des Dschungels und des Salto Olla sollen diesen Bericht dann abrunden:

Welcome to the Jungle! - und das war noch eine der lichteren Stellen ;-)

Welcome to the Jungle! - und das war noch eine der lichteren Stellen 😉

Panorama Salto Olla

Panorama Salto Olla

Salta Olla - in Szene gesetzt

Salta Olla - in Szene gesetzt

P.S: Gestern hat es geregnet wie aus Kübeln, aber vor allem hat es abgekühlt! Nach 35-37°C und 85-90% Luftfeuchtigkeit (das alles von ca. 10 bis 17 Uhr) die letzten Tage, sind die aktuellen ca. 20-25°C und ein bisecht angenehm. Hepi meinte, dass solch heißes Wetter im November auch nicht üblich sei…nach dem zu kühlen September jetzt ein zu heißer November – es wird wahrlich Zeit für den Klimawandel!! (Dieser Gedanke wird mir noch klarer und drängender, wenn ich an die anstehende UNO-Tagung in Kopenhagen denke…wie meinte Grönemeyer so schön: „Zeit, dass sich was dreht“ <- v a beim Klimaschutz). Soo…und weil ich jetzt grade schön im Schreiben drin bin, gibt es den Iguazú-Bericht auch noch =)

P.P.S: Als Musik-Liebhaber geht es natürlich nicht ohne das hier (sogar von einem Auftritt in Argentinien ;-):

[youtube YquDlUGV0rQ]

¡Buen viaje!

In 1 1/2 Stunden geht es los – auf in die Hauptstadt! Vom Dorf Montecarlo in die Weltmetropole Buenos Aires, auch bekannt als „Paris Südamerikas“! Die Klamotten schlummern im Koffer, die Decken und Kissen für die (ein wenig improvisierte) Unterkunft liegen ebenfalls bereit, die Schuhe sind von ihrem typischen Rot-Ton befreit (das passiert hier ganz von alleine, dass die Schuhe rot werden, liegt an der roten Erde), und die letzten Minuten SWR3-Webradio laufen…

Jetzt noch schnell unter die Dusche gehüpft, das Lesematerial für ca. 15 Stunden Busfahrt bereit gelegt, die Ohrstöpsel direkt daneben – dann kann es losgehen!
Mit der 7. Klasse meiner Schule geht es nach Buenos Aires (deswegen auch die Ohrstöpsel – das zumindest ein paar Stunden Schlaf möglich sind). Die Kinder sind in Gastfamilien untergebracht, ich, nach längerer Suche, bei anderen „kulturweit“-lern mitten in der Stadt, und wir alle werden gemeinsam (und nach 15.30 Uhr jeden Tages ich alleine – okay mit Lena noch 😉 Buenos Aires erleben.
Der Hauptgrund für diese Reise findet dann am Sonntag statt – das „Fest der Jugend“ (wie „kulturweit“-Kollege Lukas schon meinte: „DDR-Alarm“ 😉 statt. Das Fest lässt sich wohl am besten mit „Bundesjugendspiele für alle deutschen Schulen in Argentinien“ übersetzen.
Neben diesem Fest, das am selben Tag wie DAS Fußballspiel in Argentinien, das Stadtderby zwischen River Plate und Boca Junior, stattfindet, werden Ausflüge in ein Shoppingcenter, ins Stadtzentrum und am Ende eine Nacht am Meer auf dem Reiseplan stehen – also volles Programm!

Wenn dann die Kinder in ihren Gastfamilien sind, werde ich mich aufmachen Buenos Aires zu entdecken (und hoffentlich auch alles wieder mit nach Hause bringen, was ich mitgenommen habe, denn Buenos Aires ist doch wesentlich „gefährlicher“ als Montecarlo – aber die Argentinier hier haben mich schon gut instruiert (Münzgeld immer in der Hosentasche, Geld und EC-Karte getrennt tragen, Geldbeutel nicht in der Öffentlichkeit aufmachen, Taschen und Rucksäcke vorne tragen) und ich denke das wird schon werden – also nicht beunruhigen lassen, von den obigen Beschreibungen, liebe Ver- und Bekannte 😉

Ich werde versuchen von unterwegs auch mal zu bloggen, ob es mit Bildern klappt weiß ich nicht, aber ich werde sicher mal von mir hören lassen (meine Unterkunft hat WLAN, das habe ich schon nachgefragt 😉

Und zum Abschluss noch eine „kleine Übersicht“ von Buenos Aires:

Buenos Aires (rechts unten) und Rio de la Plata

hier oben ist iwo das Städtchen an dem wir eine Nacht verbringen werden…
Das Meer soll dort allerdings ziemlich kalt sein…

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Das hier ist der Moloch Buenos Aires…die Stadt selbst (und das ist ein ziemlich kleiner Teil des Molochs) hat 2,7 Mio. Einwohner. Der Großraum Buenos Aires 11,5 Millionen (Quelle wikipedia.de)

So jetzt wird es wirklich Zeit für die Dusche…auch wenn die geschätzten 20 Moskitostiche, die ich nach meiner letzten Jogging-Runde (in kurzen Hosen und ohne Autan – du hättest es auch echt wissen können, Thomas!) mit mir rumtrage, dann besonders jucken…

¡Buenos Aires voy en camino! – zu deutsch: Buenos Aires – ich komme!

Busreise gefällig?

Die Bilder sind ausgewählt, das Blog-Programm offen – seit vielen Tagen habe ich es vor, nun endlich auch mal zumindest ein wenig Zeit dazu: Der Blog wird geupdatet! Auch dieses Mal sollen einige Überschriften den Eintrag strukturieren, da doch echt wieder Einiges los war. Also:

  • Brotback-Versuch & Besuch
  • Fiesta Nacional de la Orquidea – zu deutsch “Orchideenfest”
  • Posadas & San Ignacio
  • Ruta 14
  • Ausblick

Brotback-Versuch & Besuch

Passend zum Orchideenfest folgte der “Revanche-Besuch” von Anna aus Oberá bei uns in Montecarlo. Wirklich vorgenommen hatten wir uns nichts, denn Lena und ich mussten außer am Samstag jeden Tag auf dem Orchideenfest arbeiten. Der Samstag wurde dann allerdings gleich für einen Ausflug an den Paraná und dem anschließendem Versuch Timon’s Brotback-Rezept genutzt. Vorher wurde ausgeschlafen, dann die letzten benötigten Zutaten gekauft und am Abend hieß es dann: Ab in die Küche und die Hände schmutzig gemacht! Da man hier in Argentinien sehr viel Weißbrot bekommt und man dank des deutschen Bäckerhandwerks doch ein wenig verwöhnt ist, von der Backvielfalt der Heimat, war die Idee bzw… der Wunsch selbst Brot zu backen schon lange in unseren Köpfen. Die Zutaten könnt ihr ja Timons Rezept entnehmen, wir jedenfalls hatten unseren Spaß beim Brotbacken! Beweise gefällig? – Bitte:

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Das Ergebnis unseres Brotback-Versuchs kann sich wahrlich sehen lassen, allerdings trifft der Name “Versuch” es doch ganz gut…denn wir hatten die Hefe wohl nicht lange genug angesetzt und nicht lange genug gehen lassen, sodass unser Brot nach dem Backofen kaum höher aus der Backform schaute als davor. Fürs nächste Mal wissen wir also, was wir verbessern müssen, denn der Geschmack konnte sich wahrlich sehen lassen und war eine sehr angenehme Abwechslung zum üblichen Weißbrot. Hier im Ort gibt es übrigens auch einen deutschen Bäcker, der allerdings nur am Wochenende backt – das Brot von diesem Bäcker wird wohl dieses Wochenende mal ausprobiert – es soll dem deutschen Körnerbrot aber sehr nahe kommen – ich bin gespannt!

Fiesta Nacional de la Orquidea

Die Vorbereitungen liefen schon seit Wochen und in den letzten Tagen war das halbe Dorf auf dem Festgelände zugange – das Orchideenfest bzw… in seinem vollen Titel “Fiesta Nacional de la Orquidea y Provincial de la Flor” stand an. Alljährlich findet das Fest in einem Park (Parque Juan Vortisch) am Rande des Ortes statt. In diesem Park gibt es einige Pavillons und Verkaufsstände und ein großes Haus, in dem die Orchideen ausgestellt werden. In den Pavillons verkaufen die örtlichen Schulen und Vereine Essen und Trinken und die Verkaufsstände erinnern an einen deutschen Jahrmarkt. Meine Schule hatte einen großen Pavillon samt angebauter Küche und das Essensangebot bestand aus Spätzle mit Gulasch, Sauerkraut mit Würstchen, Salatbuffet und Fleisch vom Grill, auf spanisch “Asado”. Am Wochenende war wirklich viel los auf dem Orchideenfest und so hatten wir gut zu tun. Das Buffet musste ständig nachgefüllt werden und am Grill schwitzten die Männer mit den Fleischstücken um die Wette. Ach ja: “Grill” ist vielleicht ein wenig untertrieben, denn wer ein Asado für viele Leute machen will, der braucht schon eine “etwas” größere Variante. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

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Damit man die Spieße mit dem Grillfleisch nicht andauernd von Hand drehen muss, gibt es einen kleinen Motor an der rechten Seite des Grills, der dann zwei Stangen mit Zahnrädern antreibt die dann wiederum die Asado-Spieße drehen – praktisch, oder?!
Nach unseren Schichten waren wir, also Anna, Lena und ich, als doch sehr müde und erschöpft und ließen den Tag zuhause ausklingen. IMG_8320
Das Wochenende und den anschließenden Feiertag (12. Oktober ist in ganz Amerika Kolumbustag, also der Feiertag zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus) war ich also sehr viel auf dem Orchideenfest, sodass ich auch noch einige schöne Bilder von Orchideen machen konnte:

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Posadas und San Ignacio

“Busreisen satt!” war dann mein Motto für die nächsten zwei Tage. Am Dienstag ging es mit der 5. Klasse nach Posadas. Diese Reise hatte die Schule von der Provinz geschenkt bekommen und so war alles organisiert, auch wenn man vorher nicht wusste wohin es überall gehen würde. Nach 3 Stunden Busfahrt (die ich trotz ordentlichem Lärmpegel durch Schlaf verkürzen konnte) war dann “Zivilisation” in Sicht: Hochhäuser, Flughafen, Fußgängerzone, Menschen in Anzügen, Studenten – all das gibt es in Posadas!
Unser Bus (ich war übrigens doch recht froh, als ich am Abend wieder heil ausgestiegen bin, die Qualität der Busunternehmen schwankt doch erheblich) machte zunächst am Kongresszentrum von Posadas halt. Dort gab es auch die moderne Bibliothek der Stadt zu bestaunen – welch freudige Überraschung: Man hatte einen Architekt ans Werk gehen lassen und so sah das Gebäude innen wie außen doch echt modern aus.
Nach kurzem Aufenthalt ging es dann im “Schnellverfahren” zu weiteren touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Meistens gestaltete sich das so, dass der Bus irgendwo anhielt, man lief 10-20 Minuten herum und schaute sich die Dinge an und dann ging es wieder für eine halbe Stunde in den Bus, zum nächsten Ziel…Um einen Überblick zu bekommen ist das ja ganz nett, ich habe allerdings vor mir Posadas nochmal in “meinem Tempo” anzuschauen. Denn die Innenstadt wurde zum Großteil erst vor kurzem frisch saniert und so gibt es einen schönen Platz in der Stadtmitte und drumherum nette Bars und Geschäfte – und auch ein Café mit richtiger Kaffeemaschine (das musste ich natürlich gleich ausnutzen…was ich allerdings mit einer verbrannten Zunge bezahlte – naja, der Kaffee war lecker!). Es ging dann mit dem Bus noch an den Fluss hinunter, in eine Zeitungsdruckerei und eben in die Innenstadt.

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Nach Posadas ging es dann wieder für etwas längere Zeit in den Bus, diesmal mit dem Ziel das UNESCO-Weltkulturerbe, die Jesuiten-Mission von San Ignacío, zu besichtigen.
Die Jesuiten bauten hier in Misiones im 16. Jahrhundert große “Missionen” auf, die eigene kleine Städte waren. Die Ureinwohner, die Guaraní, wurden von ihnen missioniert und in den Missionen wohnten die Jesuiten und die Guaraní. Eine Mission bestand aus einer großen Kirche, dem Kloster der Jesuiten, dem Friedhof und den Wohnhäusern der Guaraní. Die Missionen versorgten sich durch Ackerbau selbst. Von den Konquistadoren und Eroberern wurden die Jesuiten 1767 dann aus dem Land gejagt und die Missionen verfielen wieder. Eine Mission, die relativ gut erhalten ist, ist San Ignacío. Wir besichtigten die Ruinen bei Tag, allerdings werde ich mir das garantiert nochmal bei Nacht anschauen, denn überall sind Strahler und Lampen angebracht, das MUSS einfach gut aussehen 😉
Hier wieder einige Bilder, damit ihr euch das selbst vorstellen könnt:

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Ruta 14

Und wieder hieß es am nächsten Morgen: “Früh aufstehen und dann ab in den Bus”. Diesmal ging es mit den Austauschschülern aus Chemnitz, die gerade für eine Woche in Montecarlo sind, auf die Landstraßen der Provinz. Die (mir schon bekannten) Blicke auf den “Schwarzwald” von Misiones, dann ein Besuch im Amphibien-“Museum” und das Mittagessen am Rio Uruguay, also am Fluss der die östliche Grenze von Misiones bildet, waren die Höhepunkte der Reise. Ansonsten merkte ich mein Schlafdefizit, holte es auf den langen Busetappen ein wenig auf und freute mich, dass wir diesmal nicht mit Grundschülern, sondern mit den 11.Klässlern unterwegs waren, der Lärmpegel war doch ein wenig geringer 😉

So…das war also am Mittwoch – am Donnerstag ging es morgens noch auf einen kleinen Spaziergang mit den Chemnitzern durch Montecarlo und am Abend gab es noch ein Treffen mit den Begleitlehrerinnen…und heute ist Freitag und ich habe endlich (!!) einmal Zeit meinen Blog zu tippen, da ich heute nur zwei Stunden am Morgen und Mittag habe – auch mal sehr angenehm.

Ausblick

Wie das Wochenende wird, weiß ich noch nicht genau, Argentinier sind nicht umsonst für ihre Improvisationsgabe bekannt (man könnte auch sagen berüchtigt ;-). Aber ich werde sicherlich auch mal wieder ausschlafen, das warme Wetter genießen und am Sonntag geht es vielleicht auf einen Ausflug. Mein Blick wandert allerdings ein bisschen voran im Kalender: Denn am Donnerstag Abend geht es mit der 7. Klasse auf große Fahrt. Buenos Aires und Piramar heißen die Ziele. Vor allem auf die fünf Tage in Buenos Aires freue ich mich, auch wenn man bzgl.. der Sicherheit nicht nur Gutes über Buenos Aires hört…aber ich sehe eher das Positive: die anderen “kulturweit”-ler treffen, die Stadt entdecken, Bars und Kaffees ausnutzen, abends (in Argentinien aber eher nachts) weggehen, usw.. …

So…wenn jetzt das Internet mal wieder funktionieren würde, könnte ich den Eintrag sogar hochladen…naja, bis vor 10 Minuten gings noch…wird schon wieder werden – mein neuer Leitspruch hier ist ja eh “Nicht aufregen – nur wundern” <- diese Einstellung erleichtert Vieles, bzw.. erspart viel Ärger…

Vor Donnerstag melde ich mich nochmal 😉

Lust auf grün?

Das Orchideenfest geht seinen Gang, momentan mit noch nicht sehr vielen Besuchern, doch das wird sich am Wochenende noch ändern – vorausgesetzt das Wetter bleibt so wie momentan: sonnig und warm – nicht zu heiß.
Da nicht so viel los ist, hatte ich schon Gelegenheit das ein oder andere (ähm – leichte Untertreibung) Foto von den vielen ausgestellten Orchideen zu schießen – hier nun eine kleine Auswahl – viel Spaß beim Anschauen!

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Ich beim “Arbeiten” am Getränkeausschank – da darf ich zum Beispiel “Chopp” machen – also Bier zapfen 😉

Beim Arbeiten 

Btw: Ich habe mit diesem Beitrag mal den Windows Live Writer ausprobiert… mal schauen, ob der was taugt…

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Wochenend-Revue

Die Mails sind endlich beantwortet, in Deutschland schlafen alle, deshalb ist keiner mehr im ICQ und der erste gemeinsame Ausflug der kulturweit-ler aus Misiones nimmt erste Formen an -> Endlich Zeit mal wieder ein Blogeintrag zu schreiben, der letzte ist ja wahrlich schon ewig her, vor allem wenn man betrachtet was ich seither wieder alles erlebt habe. Da das so viel ist, will ich es diesmal gliedern, mich kurz fassen und vor allem Bilder sprechen lassen:

  1. Freitag, 2.10. -> Cataratas del Iguazú
  2. Samstag, 3.10. -> Chillen
  3. Sonntag, 4.10. -> Oktoberfest in Além
  4. Montag, 5.10. -> verspäteter Tag der Deutschen Einheit an der Schule

Freitag, 2.10. -> Cataratas del Iguazú

Wieder einmal früh morgens ging es mit dem Bus von der Schule aus los…aber was rede ich eigentlich drum rum: Nach knapp 2 Stunden Fahrt waren wir dort und den Rest versuche ich durch diese Bilder auszudrücken, auch wenn das eigentlich nicht möglich ist, man MUSS es selbst gesehen haben, um sich dieses überwältigende, beeindruckende, nicht in Worte zufassende, gigantische Naturschauspiel der Superlative überhaupt nur vorstellen zu können.
Nichtdestotrotz sollen die Fotos Eindrücke davon vermitteln =)

Panorama des Garganta del Diablo

Panorama des Garganta del Diablo

Wassermassen sonders gleichen

Wassermassen sonders gleichen

Wasserfall "ganz rechts"

Wasserfall "ganz rechts"

Panorama des "rechten Teils" der Wasserfälle

Panorama des "rechten Teils" der Wasserfälle

Panorama des "ganz rechten Teils" der Wasserfälle

Panorama des "ganz rechten Teils" der Wasserfälle

Garganta del Diablo 2

Garganta del Diablo 2

Garganta del Diablo - Zoom

Garganta del Diablo - Zoom

Blick zur brasilianischen Seite

Blick zur brasilianischen Seite

Garganta de Diablo 1

Garganta de Diablo 1

Als kleine Info am Rande: der Iguazú-Fluss hat momentan so viel Wasser, dass einige Bereiche der Wasserfälle gesperrt sind, da der Pegelstand zu hoch ist und es zu viel Gischt gibt…was man stellenweise auch auf den Fotos sieht;-)

Nach den Wasserfällen (bei denen wir leider nur 5 Stunden waren, da kann man locker 2 Tage verbringen (*twinker* @ Timon) ging es noch zu einer Tieraufzucht-Station – im Gegensatz zur Schlangen- und Reptilienfarm diesmal auf sehr hohem “Niveau” und sehr durchdacht und professionell aufgezogen. Vielleicht liegt es daran, dass der Staat das betreibt, denn um die Wasserfälle gibt es einen riesigen Nationalpark mit tausenden Vogel-, Insekten-, und Tierarten, davon auch etliche, die unter Artenschutz stehen.

Samstag 3.10. – Chillen am Tag der Deutschen Einheit

Da die letzten Tage und Wochen richtig voll waren und eigentlich immer irgendetwas auf dem Programm stand, genoss ich den Tag der Deutschen Einheit, den 3. Oktober nämlich, so, wie ich es aus Deutschland gewöhnt war: Als Feiertag, an dem man ausschläft, relaxt und entspannt. Genau das tat ich, nebenher wurde noch ein bisschen eingekauft und das ein oder andere Gespräch mit der Gastfamilie geführt.

Hier sei noch kurz angefügt, dass der Tag der Deutschen Einheit außerhalb Deutschlands eine extrem andere Stellung hat, als innerhalb Deutschlands. Denn der Nationalfeiertag ist der Tag, an dem sich Deutschland im Ausland repräsentieren muss; der Tag, an dem man in vielen Städten Argentiniens spezielle Veranstaltungen abhält. Dieses Jahr war diese Veranstaltung für die Provinz Misiones in Posadas, sie war aber auch schon in Montecarlo. Dabei wird dann Polit-„Prominenz“ eingeladen, Reden gehalten, die Hymnen gespielt und meistens noch etwas aufgeführt…Für mich bis dahin völlig unbekannt, aber wer ein bisschen in anderen Blogs liest, kann die unterschiedlichsten Beispiele finden, wie der Tag der Deutschen Einheit im Ausland von den Deutschen (bzw. meistens von der Deutschen Botschaft im betreffenden Land) begangen wird.

Sonntag 4.10. – Oktoberfest in Além

"Unsere Tanzgruppe"

"Unsere Tanzgruppe"

Einen Eindruck davon, was man hier im Norden Argentinies unter “deutsch” bzw. “deutscher Kultur” versteht, erhielt ich dann am Sonntag: Unser Schulverwalter hatte uns eingeladen ihn und seine Volkstanz-Tanzgruppe zum Oktoberfest nach Além zu begleiten. Mit Ausschlafen war es leider nix – um 6 uhr ging es los und nach 2 1/2 Stunden auf der Nord/Süd-Achse von Misiones waren wir in Além … naja, eigentlich fühlte ich mich eher wie in Bayern im Hochsommer…es war gut warm (nachher wurde es extrem schwül und stickig) und vor allem liefen fast alle Menschen um mich herum in Trachten herum… Und zwar in den verschiedensten, wobei alle irgendwie mit Deutschland zu tun hatten und in einigen Trachten die deutschen Nationalfarben deutlich erkennbar waren. Ich jedenfalls fühlte mich doch etwas komisch, als “echter” Deutscher sich hier so “undeutsch” vorzukommen, zumindest im Verständnis der Leute dort. Zur kurzen Erklärung muss ich ein wenig in die Geschichte-Kiste greifen: Misiones wurde zwischen 1920 und 1950 von vielen deutschen Kolonisten besiedelt. Die meisten stammten aus dem Schwarzwald und Schwaben. Wichtiger als die Herkunft (okay, für mich nicht, ich finds geil, dass ich hier mit älteren Leuten so extrem schwäbeln kann und alle etwas damit anfangen können, wenn ich sage, dass ich aus der Nähe von Stuttgart komme – “Ah…xy Kilometer südlich/westlich komme ich / kommen meine Eltern her”) ist aber die Zeit: Denn was damals deutsche Kultur war ist es heute hier eben auch noch…Wie soll es sich auch weiterentwickelt haben? Man behält schließlich in der Fremde das, was man von daheim mitgenommen hat… Und diese Generation hat nun mal deutsche Volkstänze, deutsche/bayrische Trachten und deutsche Volksmusik (v a mit dem Akkordeon) mitgenommen…und somit ist das heute der Großteil der “deutschen Kultur in Misiones”…

Besagte bzw. beschriebene Schwarzwälder-Kirsch-Torte

Besagte bzw. beschriebene Schwarzwälder-Kirsch-Torte

So, genug erklärt…von Kindesbeinen an lernt man hier Volkstänze (die Rolle, die dabei Großeltern und Eltern spielen habe ich lieber nur angedacht ;-) und zeigt diese dann auf solchen Veranstaltungen, wie ich am Sonntag eine besucht habe… Nach dem Mittagessen („leider“ völlig undeutsch, nämlich Asado, Kartoffelsalat, Weißbrot und nochmal Fleisch) und dem Kuchen (5 Peso für ein Stück Kuchen, das mir als “Schwarzwälder-Kirsch-Torte” angepriesen wurde und dem deutschen Original leider nicht so perfekt nachgeahmt war wie zum Beispiel die Trachten) kamen dann die Erwachsenen dran, darunter auch unsere Truppe und nach einer Miss-Wahl (zu was habe ich leider vergessen) ging es dann nach Hause…wohlgemerkt in einem Kleinbus mit unserer Tanztruppe…statt dass man nach grob geschätzten 8 Stunden “Musikantenstadl”-Beschallung Radio hörte, wurde extra noch eine weitere Volksmusik-CD eingelegt…ich hörte da dann doch lieber die Musik auf meinem MP3-Player…Als ich abends im Bad war und duschte hatte ich trotzdem einen Ohrwurm von einem Volksmusik-Lied…ist mir auch noch nie passiert ;-)

Hier noch einige Bilder

Einzug der Gruppen - alle Altersklassen!

Einzug der Gruppen - alle Altersklassen!

Bestes Banner

Bestes Banner

"Aufstellung!"

"Aufstellung!"

die "goldenen Sterne" in Aktion

die "goldenen Sterne" in Aktion

Montag, 5.10. -> verspäteter Tag der Deutschen Einheit an der Schule:

So…jetzt geht es weiter – die Bilder sind inzwischen ja auch geordnet 😉

Am Montag, also mit 2-tägiger „Verspätung“ fand dann eine kleine Ausstellung zum Tag der Deutschen Einheit an unserer Schule statt. Diese Ausstellung hatten Lena und ich zusammen mit den Deutsch-Lehrerinnen vorbereitet. Zur Vorbereitung sage ich jetzt mal nichts, am Schluss waren doch einige gute und brauchbare Plakate entstanden und die zum Ausstellungsraum umfunktionierten Deutsch-Klassenzimmern sahen ansprechend aus.
Die Honorarkonsulin Deutschlands aus dem Nachbarort war ebenfalls gekommen und eröffnete die Ausstellung mit einer kurzen Rede. Dann wurde feierlich das vorher extra angebrachte deutsch-argentinische Band an der Eingangstüre durchschnitten und die Ausstellung war eröffnet. Es waren zwar nicht übermäßig viele Leute aus Montecarlo gekommen, aber doch der ein oder andere. Aber hauptsächlich war die Ausstellung ja auch für die Schüler gedacht, die sich dann auch gleich über die bereitgestellten Mini-Laugenbrezeln (mhm, die waren echt genau so lecker wie zuhause…da kamen RICHTIG Heimatgefühle auf – und die Brezeln sind von einem Bäcker hier aus dem Ort -> da schaue ich ab sofort öfters vorbei, auch wenn er am anderen Ende der Stadt ist) und die Cola her…aber auch die selbstgestalteten Plakate, neben den Plakaten der Deutschen Botschaft Buenos Aires, die die Schule bekommen hatte, wurde bestaunt und gelesen. Eine Gruppe hatte sich als Plakat-Thema das Deutsche Essen ausgesucht und sogar einen eigenen Kartoffelsalat gemacht, den sie jetzt zusammen mit Würstchen anboten (die Würstchen waren argentinisch, aber der Kartoffelsalat war echt lecker ;-), übrigens ein nord-deutscher, für die schwäbischen LeserInnen).
Nach 2 Stunden war das Ganze vorbei und am nächsten Tag wurden noch die Klassen der Grundschule durch die Ausstellung geführt…ich denke, es hat sich gelohnt und auch den Schülern ein bisschen was vom „modernen Deutschland“ gezeigt, vor allem im Bezug auf deutsche Musik (es gab 4 deutsche Rock und 2 deutsche Pop-Gruppen als Plakat-Thema).

Auch hier zu noch ein paar Bilder:

Bei der Eröffnung

Bei der Eröffnung

Kartoffelsalat =)

Kartoffelsalat =)

Der örtliche Fernsehsender interviewt die Konsulin

Der örtliche Fernsehsender interviewt die Konsulin

Und noch kurz was von heute: Gestern war wieder Vorbereitung für das A2-Sprachdiplom angesagt -> so langsam wird das was 😉

Und heute ging es zum ersten Mal in den Parque Vortisch. Denn seit heute findet dort das Orchideenfest statt. Mehr dazu gibts auf der ziemlich guten Homepage: www.fiestadelaorquidea.com Die Schule hat dort einen großen Pavilion und bietet Essen und Getränke an…Neben Spätzle+Gulasch sowie Sauerkraut+Würstchen gibt es Asado und Salate und allerhand zu trinken, ab morgen auch frisch gezapftes Bier… Lena und ich werden die nächsten Tage ziemlich oft helfen…deshalb weiß ich nicht, wann ich wieder bloggen werde, aber ich werde beim nächsten Blog-Eintrag sicherlich gaanz viele schöne Blumenfotos mitliefern, denn schließlich geht es (auch) um Orchideen 😉

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Spätzleberge

spätzlee

Heute mal wieder ein kurzer Blogeintrag zu den vergangenen und kommenden Tagen und Stunden:

Die letzten Tage waren geprägt von der Vorbereitung für die Ausstellung zum 3. Oktober, die am 5. Oktober bei mir an der Schule ist. Dazu erstellte ich die Einladung und 2 Lehrerinnen und Lena und ich mühten uns mit den Schülern ab, dass diese ein paar Worte und Bilder auf ihre Plakate brachten, damit die Ausstellung immerhin ein bisschen was vorzuzeigen hat…
Ansonsten haben wir jetzt endlich eine ungefähre Planung bis Mitte Oktober bekommen, der Ausflug nach Buenos Aires klappt jetzt sicher (die Unterkunft sind wir gerade selbst am Organisieren – dank der guten Gemeinschaft der „kulturweit“-ler sieht es aber sehr positiv aus) und ansonsten haben Lena und ich heute mittag endlich mal frei und können ein wenig ausruhen, Dinge erledigen (wie zum Beispiel die Geldversorgung sicherstellen) und vielleicht sogar noch ein bisschen Spanisch lernen… Den Spanischkurs hatte ich jetzt zum zweiten Mal und jetzt kommt gleich die nächste Zeit – ich muss mich also echt ganz gut ranhalten mit Lernen =)

Joa ansonsten ist vielleicht ein Ausblick auf die kommenden Tage noch ganz interessant:
Morgen geht es mit den 5. Klässlern nach Iguazú, zu den Wasserfällen (angeblich kostet der Eintritt in den Nationalpark für Ausländer 60$, was echt ne Menge Holz für hier ist)
Und am Sonntag geht es mit der Trachten-Tanzgruppe unseres Schulverwalters nach Além…das wird sicherlich interessant und auch ein bisschen skurril, ich freu mich aber drauf…

So, und jetzt mache ich mich noch daran, die neue Rubrik in meinem Blog einzuweihen – unter der Überschrift „Something Special“ gibt es ab sofort in unregelmäßigen Abständen so manche Skurrilität oder auch kritische Betrachtung zu den kulturellen und sozialen Unterschieden/Besonderheiten… schaut mal rein =)

Update: Es ist übrigens immer noch verdammt kühl hier, habe seit 3 Tagen kälte Hände und Füße…ich beglückwünsche meine robuste Gesundheit, wenn ich ohne Erkältung und Schnupfen aus dieser Geschichte rauskomme…

Und noch ein Update: Gestern Abend wurden hier an der Schule 50 kg Spätzle-Teig zu eben diesen verarbeitet. Denn die Schule hat beim Orchideenfest ein eigenes „Haus“ in dem Spätzle mit Gulasch und Sauerkraut mit Würstchen nebst Bier verkauft wird. Dass man bei 50 kg Spätzle-Teig nicht gerade „normal“ vorgehen kann, erklärt sich eigentlich von selbst, die Bilder sind aber trotzdem eindrücklich, wie ich finde. Also, viel Spaß beim Anschauen =)

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Hänschensccnitzel und andere Skurrilitäten

Wie man am Titel unschwer erkennen kann, erlebt mein Deutsch hier die ein oder andere Erschütterung bzw. Veränderung…Doch um es schön argentinisch zu halten: „Nicht aufregen, nur wundern“ – und diese Einstellung ist wirklich Gold wert hier, wenn man sie denn mal verinnerlicht hat oder hervorholt wenn es an solch einem guten Rat einfach Not tut.

Das Wochenende habe ich in Oberá verbracht, das ist mit dem Bus 3 Stunden von Montecarlo weg, auf der Landkarte aber irgendwie nur ein kleiner Hüpfer…was vielleicht auch daran liegen kann, dass der Bus auf seiner Route anhält, wenn jemand sagt, er möchte aussteigen oder einsteigen, völlig egal, ob das Innerorts oder Außerorts ist, ob es eine Bushaltestelle oder überhaupt eine Haltebucht gibt.

Jedenfalls sind Lena und ich am Freitag mit einer Schulklasse nach Oberá gestartet. Nach einem Kurzbesuch im Parque de las Naciones, in dem, in der „Immigranten-Hauptstadt“ Oberá, von vielen Einwandererländern ein typisches Haus steht (das Deutsche gibt’s unten mal als Beispiel – für die kulturweit-ler sei hier auf „Anti-Bias“ hingewiesen 😉 ging es dann zu einem Vogelpark und anschließend zu einem „Centro Zootoxicoligo“. Während der Vogelpark noch wirklich viele schöne Vögel zu bieten hatte, war es bei der Reptilien- und Amphibienschau im Centro Zootox.. endgültig vorbei mit meinem Verständnis für geringen Tier- und Artenschutz aufgrund von Geldmangel. In diesem Centro wurden 2 Meter lange Schlangen in Gefäßen mit einem halben Quadratmeter gehalten! Oder auch gerne ein Krokodil von knapp 2meter Länge in einem 6 Quadratmeter großen Gehege…oder – ach ich könnte ewig so weiter machen, weiterer Höhepunkt war vielleicht noch eine tote bzw. verbrannte Landschildkröte die einfach im Gehege vor sich hinvegetierte und drum herum die anderen, lebenden Landschildkröten weiterlebten…also in Deutschland hätte ich sofort Greenpeace angerufen, dass der Laden dicht gemacht wird, hier habe ich mich lieber davor gehütet eine dicke Lippe zu riskieren und mich stattdessen dafür geschämt diese Tierquälerei mit 5 Peso Eintritt auch noch unterstützt zu haben…aber was will man machen, wenn man mit einer Schulklasse unterwegs ist…immerhin kann ich mir jetzt hier im Blog ein wenig Luft dazu verschaffen. Danach ging es für die Schüler noch in einen „Hochseilgarten“, kleine Anmerkung dazu: TÜV oder sowas gibt’s hier natürlich NICHT…also immer gut selber mit schauen, wo man hinläuft und wie das mit der Sicherung aussieht…für die Schüler war es sicherlich eine tolle Abwechslung für Lena und mich bedeutete es einfach mehrere Stunden abzusitzen.

Doch als Anna, die in Oberá ihr halbes Jahr verbringt, sich bei uns meldete „ergriffen wir die Flucht“ und fuhren ins Zentrum. Nach kurzer Besichtigung ihres kleinen, schicken und vor allem praktischen und zentrumsnahe gelegenen Zimmers ging es zum Abendessen in die „Großstadt“ Oberá…Großstadt im Vergleich zu Montecarlo, weiterhin „Kaff“ im Vergleich zu Stuttgart…aber der Abend wurde dann doch sehr entspannt und lustig. Vorher allerdings waren wir noch in einer Bäckerei/Café, die endlich mal an europäische Standards erinnerte: Moderne Einrichtung, bequeme Sitzmöbel (ehrlich – ich habe hier noch auf KEINEM bequemen Stuhl gesessen, mein Rücken dankt es mir..), WLAN, leckere Konditorprodukte und vor allem: frisch gemahlener, schmackhafter Kaffee…welch eine Wohltat!

Am nächsten Morgen wurde ausgeschlafen, gechillt und irgendwann fürs Mittagessen eingekauft, dieses gekocht (Spaghetti Bolognese) und so weiter und so fort…wir entspannten einfach zu dritt und redeten über dies und das…am Abend wollten wir dann eigentlich mit den spanischen Studenten, bei denen Anna als Assistentin im Deutsch-Unterricht ist, weg gehen, doch unsere Kondition hielt gerade mal so lange bis die Argentinier gerade anfingen etwas Trinken zu gehen – in dieser Hinsicht sind wir wohl immer noch ziemlich europäisch…

Am Sonntag wurde ebenfalls wieder ausgeschlafen, fürs Frühstück eingekauft…..und um 14 Uhr ging es dann schon wieder auf den Nach-Hauseweg…

In Montecarlo angekommen brannte das Interesse an den Wahlergebnissen in Deutschland unter den Nägeln, doch als endlich „DW-TV“ auf der Mattscheibe war, lief irgendeine blöde Dokumentation über Berlin und Fußball…naja, eine knappe Stunde später war ich dann auf dem aktuellen Stand, und weitere 3 Stunden später lief sogar noch „Anne Will“ und jetzt weiß ich, dass Deutschland die nächsten 4 Jahre wohl von Schwarz-Gelb regiert wird, einer Option mit der ich sehr gut leben kann, auch wenn es für meinen insgeheimen Wunsch leider nicht gereicht hat, und die Piraten nicht ins Parlament gekommen sind…morgen wird erst mal noch ein wenig im Netz gelesen, denn die Meldungen der Deutschen Welle waren ungelogen jede Stunde dieselben!

Morgen steht mal wieder richtig viel auf dem Programm, zum Beispiel der 1. eineinhalb Stunden Spanisch-Unterricht und davor die Vorbereitung zum Tag der Deutschen Einheit, deshalb jetzt – ab in die Heia!

Aber hierzu noch ein Hinweis: Das Wetter hier ist momentan schlimmer als bei uns im April: Am Freitagmorgen bin ich fröstelnd und bibbernd aus dem Hause, auf dem Weg zum Treffpunkt kondensierte mein Atem, so ar**hkalt war es und heute ist es so unglaublich schwül, dass Duschen einfach total nutzlos ist und man lieber die Sachen vollschwitzt, die man anhat…unglaublich einfach…
UPDATE von heute morgen: Die Nacht über habe ich bis ca. 3 Uhr geschwitzt wie sonst noch was, dann hat es geregnet und gestürmt wie in der Sintflut und heute morgen ist es wieder herbstlich kühl – kann mir das vielleicht mal jemand erklären????

So…zum Abschluss wieder die übliche Bilder-Galerie mit Bildern der letzten Tage, durch eines der Bilder erklärt sich auch der Blog-Titel 😉

Ich habe den Grund für die Überschrift ganz vergessen:
Dies hier ist das Speiseangebot des Deutschen Hauses im Parque de las Naciones…der Rest erklärt sich von selbst…ich jedenfalls lag am Boden vor Lachen =)

Speisekarte des Deutschen Hauses in Oberá

Speisekarte des Deutschen Hauses in Oberá