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Die süßeste Versuchung seit es Schokolade gibt!

Nein, es geht nicht um schöne Frauen, auch wenn es der Titel vermuten lässt, es geht um Süßigkeiten, genauer um die typisch argentinischen

Alfajores [sprich: alfachores]

Denn diese kleinen Kalorienbomben haben es wirklich in sich: Auf 75g „Keks“ kommen ca 1400kJ das sind ca 330kcal. Wenn man nun den Vergleichsmaßstab eines Hamburgers vom großen gelben M nimmt, dann ist ein Alfajor mit 1,4 Hamburgern (!!) gleichzusetzen. Wenn man den ungefähren normalen Kalorientagesbedarf eines Mannes (2500 kcal) heranzieht, dann „erfüllt“ ein Alfajor bereits ca. 13% des empfohlenen Tagesbedarf…Und dabei sind die kleinen süßen Dickmacher auch noch 3 mal kleiner als ein Hamburger. Schon verrückt, diese süßen Sünden.
Nichtsdestotrotz schmecken die allermeisten Vertreter der Alfajores ausgesprochen lecker. Dennoch sollte man vorher nicht all zu viel gegessen haben, denn, wenn man einen Alfajor komplett ist, ist man einfach nur „papp-satt“. Und die Alfajores sind nun mal einfach „typisch Argentinien“, denn man findet sie hier an allen Ecken und Enden, in jedem kleinen Kiosk und es gibt auch viele unterschiedliche Marken und Geschmacksrichtungen. Neben den vielen selbstgemachten Alfajores gibt es regionale und überregionale Produkte. Ich habe mich in den letzten Monaten mal durch die allermeisten durchprobiert (und: NEIN, wir fangen jetzt hier keine Gewichtsdiskussion an, im Urlaub nimmt man immer ab und der kommt ja jetzt bei mir 😉 und präsentiere euch jetzt eine kleine Auswahl, gekrönt von meinem persönlichen Lieblings-Alfajor:

Zunächst zwei „normale“ Beispiele. die Alfajores sind übrigens ca. 6 cm groß (im Durchmesser) und 1,5 bis 2 cm hoch.

Aguila - Minitorta Clasica

Aguila - Minitorta Clasica

Auch Milka versucht sich in Alfajores - die klassische Variante mit "Dulce de Leche"

Auch Milka versucht sich in Alfajores - die klassische Variante mit "Dulce de Leche"

Nochmal einer aus der Nahrungsmittelindustrie (zuerst) und darunter ein selbstgemachter (vom Bäcker):

Alfajor "3" von Bon o bon

Alfajor "3" von Bon o bon

Alfajores vom Bäcker. Das ist übrigens dann auch die ursprüngliche "Form" der Alfajores

Alfajores vom Bäcker. Das ist übrigens dann auch die ursprüngliche "Form" der Alfajores

Und nun kommen wir zu den Top 2.

Zunächst mein Lieblings-Alfajor, wenn es nicht die volle Ladung Schoko sein soll:

Aguila - Minitorta Coco <> also mit Kokos-Streuseln und Kokos-Geschmack - sehr lecker :)

Aguila - Minitorta Coco <> also mit Kokos-Streuseln und Kokos-Geschmack - sehr lecker 🙂

Und hier nun mein Lieblings-Alfajor: Richtig schön schokoladig, mit leckerer dunkler Schokolade und auch nicht ganz so groß, wie die anderen Kandidaten: Der „N“ von Bagley (auf argentinisch übrigens „ene“ ausgesprochen, das steht für „negro“, was soviel wie „Schwarzer/Dunkler“ bedeutet) ist nur „doppelstöckig“ – trotzdem extrem lecker =)

Links Packung des Alfajores, rechts selbiger

Links Packung des Alfajores, rechts selbiger

Mein Lieblings-Alfajor...njam njam ;-)

Mein Lieblings-Alfajor...njam njam 😉

Eine kleine Zitatesammlung

Passend zu Timons Artikel las ich heute im „Argentinischen Tageblatt“ einen Artikel, aus dem ich euch nun einige Zitate zeigen möchte. Zum Hintergrund sei noch gesagt, dass das „Argentinische Tageblatt“ eine deutschsprachige, in Buenos Aires erscheinende Wochenzeitung ist, die meine Schule abonniert hat und dank der ich deutschsprachige Artikel zur Lage/Entwicklung Argentiniens lesen kann.

So zum Beispiel den Artikel „Die neue Wachstumsproblematik“, den Autor fand ich leider nicht (steht nicht beim Artikel…). Der Artikel befindet sich im Wirtschaftsteil der Zeitung und geht auf die anstehenden Entwicklungen Argentiniens ein, denn auch Argentinien rutschte 2007/2008 in eine Rezession, die allerdings mit der Weltfinanzkrise nur am Rande zu tun hatte. In diesem Artikel finden sich so einige Zitate, die den Staat(-sapparat) Argentinien betreffen. Los gehts!

Aber man muss sich der Tatsache bewusst sein, dass Argentinien seit Jahren die Reserven von Erdöl und Gas auffrisst, den Rinderbestand verzehrt und allerlei schwebende Probleme hat, wie die stark zurückgebliebenen Tarife öffentlicher Dienste, die eine Art Damoklesschwert darstellen.

Dies zur Einstimmung, weiter geht es mit dem Thema „Investitionen in die Wirtschaft/Entwicklung“:

Im staatlichen Bereich ist der Fall besonders schlimm. Es werden keine Prioritäten eingehalten, also nicht dort investiert, wo es für das Wachstum am notwendigsten ist, die Projekte sind meistens schlecht und die Durchführung ist allgemein ein Jammer, mit Unterbrechungen, viel zu hohen Baukosten und, als Folge, absurd hohen Kosten. Viele öffentliche Investitionen haben zwei und drei Mal so viel gekostet, wie es hätte sein sollen […]

Dies wurde mir auch schon genau so von Argentiniern selbst geschildert…
Der obige Absatz geht nahtlos in folgenden Absatz über:

Der kritische Punkt bei den Investitionen liegt beim Gas und gleich danach beim Erdöl. Wenn beim Gas nicht ab jetzt schon die Investition in Forschung stark erhöht wird, und diese auch einigermaßen erfolgreich ist, verfügt das Land in etwa 7 bis 10 Jahren über kein eigenes Gas mehr. Importiertes Gast kostet vier bis zehn Mal so viel. Man macht sich allgemein viel zu wenig Gedanken über das Ausmaß des Problems, das auf uns zukommt.

Als Hintergrund-Info ist dazu wichtig, dass hier ALLE mit Gas Kochen und z.T. auch Heizen.

Das an sich ist ja schon schlimm genug, wie ich meine, doch es wird noch getoppt: Argentinien hat sich trotz Rezession auf einem höheren Wirtschaftsniveau gehalten, der Autor meint dazu:

Die Erholung erfolgt ohne, dass die Regierung viel dazu beiträgt, und eigentlich mehr trotz als wegen der Kirchners [Anm.d.Autors: Christina und Nestor Kirchner, Präsidentin und Ex-Präsident, Ehepartner ;-)], die unentwegt Sand in das Getriebe streuen und dabei sogar meinen es sei Schmieröl.

Ein sehr schönes metaphorisches Bild das der Autor da verwendet. Dazu passt eine Kurzmeldung, die ich ebenfalls heute in der Zeitung laß:

Der Vorsitzende des Kontrollamts des Staates […] musste auf Wunsch von Binnenhandelssekretär […] zurücktreten. Der Vorsitzende hatte sich geweigert einer Firma, der die Zeitungsverlage „Grupo Clarín“ und „La Nacíon“ gehören, Schwierigkeiten zu bereiten, u.a. durch Beanstandung der Bilanz. Der Binnenhandelssekretär (in Wirklichkeit Nestor Kirchner) bemüht sich in letzter Zeit darum, obige Firma zu beherrschen, um Druck auf die genannten Zeitungen auszuüben.

Dazu zum Verständnis zwei Anmerkungen: Die runde Klammer ist NICHT VON MIR! Und die Zeitungen „Clarín“ und „La Nacíon“ zählen zu den wichtigsten und regierungskritischsten (v.a. Clarín).

Und noch ein letztes Zitat, das die jetzige Präsidentin Christina Kirchner betrifft. Es geht um den Kauf von Flugzeugen für die 2008 wiederverstaatliche Fluggesellschaft „Aerolineas Argentina“.

Christina Kirchner wies beiläufig darauf hin, dass die Regierung auch günstigere Angebote für Flugzeuge erhalten habe. […] Doch grundsätzlich stellt sich die Frage, ob es einen Sinn hat, dass der Staat 700 Mio. US$ (plus die für die Fabrik in Cordoba notwendigen Investitionen) ausgibt, um einen Flugdienst zu liefern, den provate Unternehmen besser bereit stellen können, ohne die Staatskasse für Investitionen zu belasten. Es handelt sich deutlich um eine nicht prioritäre Staatsinvestition.

Zum Schluss noch: Von mir aus hätte ich das Thema wohl eher nicht aufgegriffen, da mir das „Argentinische Tageblatt“ nun aber so eine Steilvorlage liefert, wollte ich das nun kundtun. Der Artikel soll in keinster Weise Argentinien verunglimpfen, sondern zeigen, dass auch Argentinier ihre Regierung und ihren Staat (meiner Meinung nach völlig zu recht) kritisch sehen und kritisieren.

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Wetter-Kapriolen

Wer einmal einen kompletten Wetterwechsel innerhalb eines Tages erleben will, dem empfehle ich, mal hier in Misiones vorbeizuschauen. Wieso? – Nun ja, wer den gestrigen Tag hier erlebt hätte, könnte das sofort nachvollziehen:

Morgens, 9 Uhr in Montecarlo:

Wetterlage: sonnig, aber noch bewölkt
Temperatur: 30° Celsius (ungelogen!)
Luftfeuchtigkeit: 90% (auch das – ungelogen! – Beide Daten von der Wetterstation in der Schule)
Gefühl: Stickig, schwül, total heiß, Schwitzen bis zum Umfallen

Mittags, 15.30 Uhr in Montecarlo:

Wetterlage: Gewitter, Blitz, Donner, sintflutartige Regenfälle
Temperatur: 25° Celsius
Luftfeuchtigkeit: 90%
Gefühl: Verdammt, der Regen klatscht schon wieder gegen mein Fenster, dabei ist das doch undicht – 3 Handtücher voll Wasser; dazu kommt ein knapp einstündiger Stromausfall, wobei bei Gewitter und Blitz eh kein elektrisches Gerät eingesteckt sein sollte, da die Blitze auf die komplette Stromleitungen durchschlagen können (keine Sicherungen/Überspannvorrichtungen in den Häusern).

Und dann: HAGEL!!! Unglaublich, jetzt hagelt es auch noch…dabei hatte es heute morgen doch noch 30° – wie geht denn das????

Mittags, 17 Uhr in Montecarlo:

Wetterlage: Bedeckt, Gewitter vorbei
Temperatur: 18°C – endlich hat es angenehm abgekühlt
Luftfeuchtigkeit: ~ 60%
Gefühl: Ah – es hat abgekühlt, Strom geht wieder, so lässt es sich aushalten…aber wie geht das denn? Morgens heiß, dann Gewitter, dann sogar HAGEL…

Und zur Abrundung: Die Nacht war angenehm kühl, aber der heutige Tag ist wieder kaum auszuhalten: Die Sonne knallt herunter, man schwitzt vom Nichts-Tun, mehr als 35°C im Schatten! Und dann diese unglaubliche Feuchtigkeit und Schwüle – zum guten Glück steht direkt neben meinem Laptop ein Ventilator…wobei – meinem Laptop bringt der nicht so viel wie mir…selbiger ist nämlich echt gut warm – ich vermute mal, dass die heimischen Gefilde den technischen Gerätschaften besser bekommen, als die hiesigen Gefilde…auch mein Handyakku hält hier 1/3 kürzer als zuhause…

Straße vor meinem Haus während eines anderen Gewitters

Straße vor meinem Haus während eines anderen Gewitters

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November Rain

Letztes Wochenende ging es auf einen Ausflug zum Sumpfgebiet der Esteros del Ibera. Das Wichtigste zuerst: Es hat die kompletten beiden Tage geregnet, geblitzt, gewittert oder genießelt – leider! Was es trotz des schlechten Wetters alles zu sehen gab, kommt jetzt hier:

Anfahrt:

Ab durch die Pfützen!

Ab durch die Pfützen!

Nachts um halb Vier ging es los…denn an diesem Wochenende standen ca. 1500km Weg auf dem Programm. Da es die Tage zuvor schon gut geregnet hatte, mussten wir ca. 600km Umweg in Kauf nehmen. Ach ja – ich hab schon wieder vergessen, wer WIR ist: Eine der Deutsch-Lehrerinnen von Anna, kulturweit-Freiwillige in Oberá, hat diesen Ausflug für sich und Verwandte/Bekannte organisiert, und da noch 3 Plätze frei waren, durften Anna, Lena und ich auch noch mit.
Zurück zur Überschrift: die Anfahrt ging aus dem waldigen, hügeligen Misiones ins flache und weniger dicht bevölkerte Corrientes, zunächst über asphaltierte Straßen. Nach kurzem Zwischenstopp zum Regenjacke Kaufen ging es dann auf die letzten 120km Schotterpiste – bei Regen wohlgemerkt! Das Bild links vermittelt einen ungefähren Eindruck…man könnte die Fahrt auch so beschreiben: – ständiges Ruckeln und Wackeln – ca. alle 3 Minuten ein Schlagloch – ergo: Aus dem Sitz rausgehoben und danach wieder reingeplumst (Merke: Sicherheitsgurte gibts in Argentinien nur für Fahrer und Beifahrer!) – immer auf der Suche nach der Spur mit den wenigsten Schlaglöchern, deshalb der ein oder andere kleine Schlammdrift – meist mit 50-60 km/h unterwegs, nur vor richtig großen Wasserpfützen wird abgebremst.
Die Fahrt war wirklich ein Erlebnis, aber ich war auch froh, als wir nach 2 1/2 Stunden (und der Fahrt über einen Damm und einen Holzsteg) in der kleinen Kolonie an einem See angekommen waren.

Schotterpiste und unendliche grüne Landschaften - Willkommen im argentinischen Mesopotamien!

Schotterpiste und unendliche grüne Landschaften - Willkommen im argentinischen Mesopotamien!

Links und rechts der Straßen geht es zu den Estanzien

Links und rechts der Straßen geht es zu den Estanzien

Reiten:

Hoch zu Ross durch die Sumpflandschaft...und bei Regen natürlich ;-)

Hoch zu Ross durch die Sumpflandschaft...und bei Regen natürlich 😉

Nach der Ankunft und einer kurzen Stärkung (Mittagessen) ging es auf die Pferde: 2 Stunden auf dem Rücken, auf dem angeblich das „Glück dieser Erde“ liegt, durch die Sumpflandschaft. Nun ja – Glück ist es vielleicht, dass ich mir trotz Dauerregen, völliger Durchnässung (mit Ausnahme des Brust/Rückenbereichs) und kaltem Wind, keine Erkältung geholt habe! Denn obwohl es regnete, hier und da mal blitzte und das Wasser die Schotterstraßen in seinem Griff hatte, ging es 2 Stunden lang durch grüne Landschaften.

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Bootstour:

Fertig für den Tauchgang, oder? - Nass von oben bis unten und dann noch in Regenmantel und Schwimmweste -> das ist das Ergebnis!

Fertig für den Tauchgang, oder? - Nass von oben bis unten und dann noch in Regenmantel und Schwimmweste -> das ist das Ergebnis!

Obwohl durchnässt, wollten wir, also Lena, Anna und ich, uns die bereits bezahlte Bootstour nicht entgehen lassen. Also ging es – zusätzlich noch ausgestattet mit Regenmantel und Schwimmweste für 2 Stunden auf ein kleines Motorboot das uns dann ganz nah an die Sehenswürdigkeiten der Esteros del Ibera brachte – bzw. an die Sehenswürdigkeiten, die sich trotz Dauerregen zeigten.

Und so sahen wir carpinchos (Wasserschweine) und yacarés (Kaimane), neben vielen Vögeln und einigen Insekten.

Wasserschwein! (auf Spanisch: carpincho)

Wasserschwein! (auf Spanisch: carpincho)

Ein "yacaré" - ein Kaiman also

Ein "yacaré" - ein Kaiman also

Dunkle Wolken ziehen auf!

Dunkle Wolken ziehen auf!

Sonntag/Heimfahrt:

Da es die ganze Nacht weitergeregnet hatte, entschieden wir bereits am Morgen zurück zu fahren und die geplante weitere Bootstour ausfallen zu lassen. Auf dem Rückweg machten wir dann noch Stopp bei einer „Pilgerstätte“ für den „Gauchito Gil“ – einer der Volksheiligen Argentiniens. Weitere Infos gibt es hier: Gauchito Gill bei wikipedia. Die Legende will ich hier kurz einfügen:

Die Legenden um Gauchito Gils Leben widersprechen sich zum Teil, aber alle sagen aus, dass er ein Farmarbeiter war, der wegen eines echten oder angeblichen Verhältnisses mit einer reichen Witwe in große Schwierigkeiten kam (Die Brüder der Witwe waren gegen ihn, sowie ein Polizist, der auch die Witwe liebte). Um den Schwierigkeiten zu entgehen schloss sich Gauchito Gil der Armee an und kämpfte im Krieg gegen die Paraguayische Armee. Im späteren argentinischen Bürgerkrieg desertierte er, um nicht eigene Landsleute umbringen zu müssen, und versteckte sich im Wald. Nach manchen Legenden war er in dieser Zeit so etwas wie der argentinische Robin Hood – bestahl die Reichen und gab es den Armen. Als er schließlich doch gefangen wurde, hängte man ihn Kopf über an einen Mesquitenbaum und folterte ihn. Als der Henker ihn töten wollte, sagte Gauchito Gil, dass sein kranker Sohn gesund würde, wenn er zu ihm betete, andernfalls würde er sterben. Der Henker vollzog dennoch das Urteil und schnitt Gauchito Gil die Kehle durch. Als der Henker nach Hause kam, war sein Sohn sehr krank, er betete zu Gauchito Gil und sein Sohn wurde gesund. Der Henker baute dem Heiligen ein kleines Heiligtum (heute die Hauptpilgerstätte) und erzählte allen Leuten vom wundersamen Gauchito Gil. (Quelle: wikipedia.org)

So sieht es heute an dieser „Pilgerstätte“ aus, die gleichzeitig das Grabmal des Gauchito Gill ist:

"Pilgerstätte" des Gauchito Gil

Grabstätte des Gauchito Gil

Innerhalb der "Pilgerstätte"

Grabmal des Gauchito Gil

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Interessant, man könnte auch fast schon erschreckend sagen, ist, wie sich an diesem Ort Volksgläubigkeit und Kommerz gegenüberstehen. Selbst wenn man den oben links abgebildeten Bau, indem sich das Grabmal befindet, betritt, werden einem von allen Seiten Kerzen, rote Bänder oder sonstige Devotionalien entgegengestreckt. Um die Grabstätte herum hat sich eine kleine „Budenstadt“ entwickelt, die mit Restaurants/Imbissen und etlichen Souvenirständen bestückt ist. Es ist echt heftig, wie versucht wird, aus dieser Pilgerstätte Geld zu machen. Wobei man auch klar sagen muss, dass es für viele Menschen auch eine der wenigen Chancen ist, überhaupt Geld zu verdienen. Denn die Gegend drumherum besteht hauptsächlich aus Estanzian, also Rinderfarmen, oder Weizen-, Soja-, oder Sonnenblumen-Farmen. Hier noch ein Beispiel, dass die „Souvenir-Abgefahrenheit“ exemplarisch zeigt:

Und direkt nebenan - Kommerz der heftigsten Art

Und direkt nebenan - Kommerz der extremsten Art

Und wie immer zum Abschluss: Für die Musikliebhaber unter uns; Wer hat die Überschrift schon erkannt? – Richtig! Guns’n Roses lassen grüßen:
[youtube Bwu7ixmQk0c]

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Der Moloch und das Meer

Der Volksmund weiß:

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Und genau deshalb, ist dieser Bericht zur Klassenfahrt der 7. Klasse meiner Schule hauptsächlich als Bilderbuch gehalten.
Erklärungstexte und ein bisschen Text „drumrum“ runden den Bericht ab.

Anreise Montecarlo – Buenos Aires

Eigentlich hätte ich mir diesen Anfang gerne gespart und einfach geschrieben: Um 19.30 Uhr stiegen wir in Montecarlo in unseren modernen und komfortablen Reisebus und am nächsten Mittag waren wir in Buenos Aires. Hätte/Könnte/Sollte ist leider Konjunktiv und deshalb war dem nicht so…

Das war besagter Bus

Das war besagter Bus

Denn: Dieser, eigentlich echt bequeme und komfortable, Reisebus, ausgestattet sogar mit Sitzen, die man sonst nur aus der Business Class im Flieger kennt und die sich um 160° nach hinten kippen ließen, meinte, dass „einfaches Funktionieren“ ja wohl zu einfach sei. Und so entschied sich der Busmotor einfach mal nachts um 2 Uhr mitten an einer einsamen Landstraße den Dienst zu quittieren. Auch nach mehrmaliger freundlicher Aufforderung durch den Busfahrer (ergo 1. Reperaturversuche, inklusive Aufwecken von Thomas und Lena, die gerade so richtig schön im Tiefschlaf waren und dachten, dass die Worte „Wake up, you need to get out, we need to check something“ ein schlechter Scherz seien) wollte der Motor einfach nicht mehr länger als 10min am Stück laufen. Immerhin, bis zur nächstgelegenen Dorftankstelle schaffte er es noch…dort war dann von 3 bis 6.30 Uhr warten und herumstehen bzw. weiterschlafen angesagt. Ein Reperatur-Pickup samt Mechaniker und Ersatzteilen rückte an und morgens um 7 Uhr wechselten wir in einen neuen Bus… mit ordentlicher Verspätung ging es dann auf Buenos Aires zu…
…die Odyssee bis zu unserem letztendlichen Übernachtungsort, nämlich der Wohnung von zwei „kulturweit“-lern im Microcentro, war leider noch nicht zu Ende. Zuerst wollten noch eine Stunde Taxifahrt ins Stadtzentrum überbrückt sein – kaum erwähnenswert, dass wir zu fünft in einem nicht registrierten Taxi saßen, das zudem einen kleinen Kofferraum hatte und deshalb jeder seinen Rucksack auf den Schenkeln hatte. Durchgeschwitzt war ich ja (zum Glück) eh schon, da machte mir das dann auch nichts mehr 😉
Schlussendlich konnten Lena und ich nach knapp über 24 Stunden Anreise endlich die Klingel unserer Unterkunft für die nächsten Tage drücken – dort erwartete uns dann eine wunderschöne Jugendstil-Wohnung (mehr als 3m hohe Decken), eine Dusche und kurz darauf frisch und selbst gemachte Pizza – ich war sofort wieder mit Buenos Aires versöhnt :). Wer übrigens mal eine coole Wohnung in Buenos Aires sucht – Paloma Home ist wahrlich ein „nice-place-to-be“.
Am Abend ging es gleich noch auf ein Gitarren-Konzert und, schön argentinisch, erst spät nachts ins Bett.

Buenos Aires – kulturelle, politische und gesellschaftliche Hauptstadt

Kurz ein paar Fakten zu Buenos Aires: Von den ca. 39 Mio Argentiniern wohnen mehr als 12,5 Mio in Buenos Aires, das sind ca 32 %. Genau aus diesem Grunde spielt sich alles für Argentinien Wichtige in Buenos Aires ab: die Politik, die Kultur und die Gesellschaft werden hier geprägt. Hier sitzt die Regierung und das Parlament, die Ministerien und die Banken; hier wird der Tango verehrt und gepflegt, hier gibt es junge Künstler und Musiker; hier wird die Hälfte der wirtschaftlichen Wertschöpfung erwirtschaftet und ca. 95% des Steueraufkommens bezahlt. Die Stadt hat riesige Ausmaße (mehr als 12 000 „cuadras“, also Häuserblöcke), die von hunderten (!!) Buslinien bedient werden. Im Microcentro, also dem Stadtkern, gibt es die älteste U-Bahn Südamerikas, genannt Subte, die auf sieben Linien das Microcentro durchquert.

So, die nächsten Tage fasse ich jetzt über Bilder zusammen…Buenos Aires hat extrem viele unterschiedliche Facetten, Orte und viel Kultur zu bieten. Manches davon entdeckten wir zusammen mit unseren Schülern, vieles zusammen mit den zahlreichen „kulturweit“-Leuten in Buenos Aires.

Eine "typische" Straßenschlucht einer Avenida, also einer größeren Straße, die es alle 4 quadras (Blöcke) gibt

Eine "typische" Straßenschlucht einer Avenida, also einer größeren Straße, die es alle 4 quadras (Blöcke) gibt

Avendia 9 de Julio mit Obelisk - Das ist die Haupt-Längs-Achse von Buenos Aires. Den Bonaerensern gilt sie als größte Straße der Welt, das ist sie zwar nicht, aber man braucht trotzdem 2 Ampelphasen und eine Minute um sie zu überqueren

Avendia 9 de Julio mit Obelisk - Das ist die Haupt-Längs-Achse von Buenos Aires. Den Bonaerensern gilt sie als größte Straße der Welt, das ist sie zwar nicht, aber man braucht trotzdem 2 Ampelphasen und eine Minute um sie zu überqueren

Die "Casa Rosada" (das rosafarbene Haus) - der Präsidentenpalast und - sitz. Die rosa Farbe kommt übrigens daher, dass man früher die Häuser mit einer Mischung aus Kalk und Ochsenblut bepinselte...

Die "Casa Rosada" (das rosafarbene Haus) - der Präsidentenpalast und - sitz. Die rosa Farbe kommt übrigens daher, dass man früher die Häuser mit einer Mischung aus Kalk und Ochsenblut bepinselte...

"Die Freiheit" auf der "Píramide de Mayo" auf der "Plaza de Mayo" - auf dem Bild vorher ist die Pyramide links zu sehen

"Die Freiheit" auf der "Píramide de Mayo" auf der "Plaza de Mayo" - auf dem Bild vorher ist die Pyramide links zu sehen

Das Innere der "Catedral Metrapolitana" Hauptkirche der argentinischen Katholiken und Mutterkirche des Erzbistums Buenos Aires (Argentinier sind zu 90% katholisch getauft (auf letzterem liegt die Betonung ;-). In der Kirche befindet sich auch das Mausoleum des argentninischen Freiheitskämpfers General San Martin, gut bewacht von der Präsidentengarde.

Das Innere der "Catedral Metrapolitana" Hauptkirche der argentinischen Katholiken und Mutterkirche des Erzbistums Buenos Aires (Argentinier sind zu 90% katholisch getauft (auf letzterem liegt die Betonung ;-). In der Kirche befindet sich auch das Mausoleum des argentninischen Freiheitskämpfers General San Martin, gut bewacht von der Präsidentengarde.

Eines der Häuser, die im Stadtteil Boca stehen. Die farbigen Anstriche haben ihren Ursprung in der Lage des Viertels. Boca ist das Hafenviertel und daher benutzten die Bewohner die übriggebliebenen Farben, mit denen zuvor die Schiffe bemalt wurden, für ihre eigenen Häuser. Heute allerdings sind nur noch die Häuser an der "Touri-Achse" so gehalten.

Eines der Häuser, die im Stadtteil Boca stehen. Die farbigen Anstriche haben ihren Ursprung in der Lage des Viertels. Boca ist das Hafenviertel und daher benutzten die Bewohner die übriggebliebenen Farben, mit denen zuvor die Schiffe bemalt wurden, für ihre eigenen Häuser. Heute allerdings sind nur noch die Häuser an der "Touri-Achse" so gehalten.

Ein Antiquitäten- und Kunstmarkt in San Telmo, dem ältesten Stadtviertel. Der Straßenmarkt ist richtig groß und man entdeckt immer wieder kleine Schätze. Hier verkaufen auch viele junge Künstler ihre eigenen Kreationen.

Ein Antiquitäten- und Kunstmarkt in San Telmo, dem ältesten Stadtviertel. Der Straßenmarkt ist richtig groß und man entdeckt immer wieder kleine Schätze. Hier verkaufen auch viele junge Künstler ihre eigenen Kreationen.

Eine Tango-Vorführung - auf dem zentralen Platz in San Telmo.

Eine Tango-Vorführung - auf dem zentralen Platz in San Telmo.

"Invasion der Rot-Hemden" <- so fühlte ich mich plötzlich. Denn am Samstag fand in der Innenstadt ein 10km-Lauf von Nike statt an dem Tausende LäuferInnen teilnahmen - alle mit roten T-Shirts bekleidet.

"Invasion der Rot-Hemden" <- so fühlte ich mich plötzlich. Denn am Samstag fand in der Innenstadt ein 10km-Lauf von Nike statt an dem Tausende LäuferInnen teilnahmen - alle mit roten T-Shirts bekleidet.

Die "Rot-Hemden" rennen auf den Obelisk zu...

Die "Rot-Hemden" rennen auf den Obelisk zu...

Das MALBA - Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires. Momentan mit Ausstellungen u.a. von Andy Warhol, das Alles in einem modernen, architektonisch schönen Bau von 2001. Der am Abend laufende Kinofilm war dann leider nicht so dolle, wie der Rest. Aber dennoch eine tolle "Kunst-Abwechslung" für mich Landei, das ich in Montecarlo nun mal bin...

Das MALBA - Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires. Momentan mit Ausstellungen u.a. von Andy Warhol, das Alles in einem modernen, architektonisch schönen Bau von 2001. Der am Abend laufende Kinofilm war dann leider nicht so dolle, wie der Rest. Aber dennoch eine tolle "Kunst-Abwechslung" für mich Landei, das ich in Montecarlo nun mal bin...

Autos vor dem MALBA. Buenos Aires hat übrigens trotz Subta (U-Bahn) und mehreren Vorstadtzügen, richtig viel Autoverkehr und auch tausende Taxis.

Autos vor dem MALBA. Buenos Aires hat übrigens trotz Subta (U-Bahn) und mehreren Vorstadtzügen, richtig viel Autoverkehr und auch tausende Taxis.

Momentaufnahme

Momentaufnahme

Eine der Einkaufsstraßen - Leuchtanzeigen (fast) wie in China...

Eine der Einkaufsstraßen - Leuchtanzeigen (fast) wie in China...

Der Kongress. Nicht nur das Gebäude, auch das politische System hat die USA zum Vorbild

Der Kongress. Nicht nur das Gebäude, auch das politische System hat die USA zum Vorbild

Eine der stilvollen, aber auch ziemlich alten U-Bahnen von Buenos Aires. Es gibt auch neuere Waggons, in den Stoßzeiten sind die Waggons übrigens rappelvoll - ich fühlte mich stellenweise an Tokyo erinnert (dort gibt es extra Leute, die die Menschen in die Waggons schieben). Ich konnte immer erst die 2. U-Bahn nehmen, die einfuhr...

Eine der stilvollen, aber auch ziemlich alten U-Bahnen von Buenos Aires. Es gibt auch neuere Waggons, in den Stoßzeiten sind die Waggons übrigens rappelvoll - ich fühlte mich stellenweise an Tokyo erinnert (dort gibt es extra Leute, die die Menschen in die Waggons schieben). Ich konnte immer erst die 2. U-Bahn nehmen, die einfuhr...

Puerto Madero, das neue Hafenviertel. Apartement-Hochhäuser, internationale Hotels und internationale Firmen - man könnte meinen in der Londoner Canary Wharf gelandet zu sein

Puerto Madero, das neue Hafenviertel. Apartement-Hochhäuser, internationale Hotels und internationale Firmen - man könnte meinen in der Londoner Canary Wharf gelandet zu sein

Frisch renoviertes, ehemaliges Speicherhaus. Unten sind die feinsten Lokale für die High Society und - ein Hooters-Restaurant ;-)

Frisch renoviertes, ehemaliges Speicherhaus. Unten sind die feinsten Lokale für die High Society und - ein Hooters-Restaurant 😉

Wer in einem Reiseführer liest, dass Buenos Aires die europäischste Hauptstadt Lateinamerikas sein soll, so kann ich diesem nur zustimmen (ich sollte vielleicht hinzufügen, dass ich noch in keiner anderen lateinamerikanischen Hauptstadt war, ABER ich war schon in vielen europäischen Hauptstädten). Denn man fühlt sich oft wie in italienischen Großstädten, dann mal wieder wie in spanischen, hier und da auch wie in London, vor allem aber wirklich wie in südeuropäischen Großstädten. Das Ganze hat auch einen ganz einfachen Grund: Die Einwohner von Buenos Aires nennt man „porteños“, also „Hafenbewohner“. Denn sie alle kamen über den Hafen in diese Stadt. Und die Schiffe, mit denen sie kamen, waren zum allergrößten Teil entweder in Spanien oder in Italien (vor allem Genau und Sizilien) gestartet. Und genau diese Herkunft erkennt man noch in vielem wieder: Im Teint bzw. den Gesichtszügen der Einwohner, in den Kopfsteinpflaster-Straßen, den zweistöckigen, kleinen Häusern, den Bäumen auf jedem Gehweg, den kleinen Cafés uvm.

San Clemente de Tuyu und Südatlantik-Küste

Nach 4 wundervollen Tagen in Buenos Aires ging es dann wieder in unseren Reisebus – diesmal ohne Zwischenfall erreichten wir das Strand-Dorf San Clemente de Tuyu. Direkt am Strand lag unser Hotel (für eine Nacht), es war Nebensaison und dementsprechend wenig los. Die Kinder stürmten zuerst das Meer und dann die Innenstadt, ich entschied mich hingegen für einen ausgedehnten Strandspaziergang zusammen mit meiner Kamera 😉 Was dabei so entstanden ist, seht ihr hier (also u.a. – gibt natürlich noch ein paar mehr Bilder =)

Ab ins Meer! - Kühl ist übrigens noch gut getroffen, es war wirklich nicht sehr warm, vielleicht auch der Grund dafür, dass ich nicht hineingegangen bin ;-)

Ab ins Meer! - Kühl ist übrigens noch gut getroffen, es war wirklich nicht sehr warm, vielleicht auch der Grund dafür, dass ich nicht hineingegangen bin 😉

Pferd, Kutsche und Kutscher ... und ein toller Sandstrand -> schönes Foto

Pferd, Kutsche und Kutscher ... und ein toller Sandstrand -> schönes Foto

Wohin geht die Reise...

Wohin geht die Reise...

Sand + Schatten = Selbstportrait der anderen Art

Sand + Schatten = Selbstportrait der anderen Art

ohne Worte

ohne Worte

Panorama

Panorama

Mundo Marino

Zum Abschluss der Klassenfahrt ging es vor der Heimfahrt (die übrigens auch wieder gute 24 Stunden dauerte, lag auch an den diversen Stops unterwegs (Palacio San José, Mittagessen)) noch ins „Mundo Marino“. Hier leben verschiedenste Meerestiere, wobei alle Tiere im Park aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet wurden und nach ihrer Genesung auch wieder in die Natur entlassen werden. Dennoch hat der Park schon deutliche Ähnlichkeiten mit Freizeitparks wie z.B. Disneyland. Auch wenn die Vorführungen als Show-Spektakel angelegt sind, sind sie doch sehr sehenswert…

Delfin_2

Delfin_2

IMG_8839

Robben

Delfin_1

Delfin_1

Ganz schön frech =)

Ganz schön frech =)

Akrobatisch begabt!

Akrobatisch begabt!

Lecker Fisch!

Lecker Fisch!

Schön synchron

Schön synchron

und ab ins Wasser!

und ab ins Wasser!

Beim Singen (ehrlich!)

Beim Singen (ehrlich!)

Nur durch "Delfinkraft" kommt man so hoch hinaus!

Nur durch "Delfinkraft" kommt man so hoch hinaus!

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Der Orka - Hauptattraktion des Parkes

Der Orka - Hauptattraktion des Parkes

Free Willy lässt grüßen ;-)

Free Willy lässt grüßen 😉

Damit ihr, liebe LeserInnen, auch mal seht, mit WEM ich unterwegs war, hier ein Gruppenfoto:

Die 7. Klasse, die ich auf ihrer Klassenfahrt begleitete

Die 7. Klasse, die ich auf ihrer Klassenfahrt begleitete

So – endlich ist dieser lange Blogeintrag fertig. Durch das langatmige Bilder-Einfügen saß ich da jetzt sicherlich 3 Stunden dran – ich hoffe er gefällt dafür 😉

¡Muchas gracias! …

… Danke – Danke – Danke!

Dieser Dank geht an all jene, die so fleißig meinen Blog lesen, dass genau einen Monat nach dem Start des Besucherzählers unglaubliche

1374 Besucher

zu Buche stehen (Stand: 9.10. – 22:23 lokaler Zeit). Ich hätte diese große Zahl nie für möglich gehalten und bedanke mich bei all jenen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Sorry für das Politikergeschwafel, aber ich freue mich echt darüber!!!

Wenn jetzt noch ein paar mehr der Besucher einen Kommentar hinterlassen, bin ich absolut wunschlos glücklich 😉

Morgen gibt es dann auch endlich den noch ausstehenden Bericht von der Klassenfahrt nach Buenos Aires & San Clemente de Tuyu … und damit das morgen auch wirklich klappt, geh ich jetzt ins Bettchen 😉

Doch zuvor: DANKE nochmal!

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Iguazú – „mit allem und extra viel scharf“

panorama4

Nach der Klassenfahrt nach Buenos Aires und San Clemente de Tuyú ging es nach zwei Nächten im eigenen Bett schon wieder auf die nächste Tour: Zusammen mit 4 anderen „kulturweit“-Freiwilligen aus Misiones ging es zu den Iguazú-Wasserfällen. Wir kulturweit-Misioneros wollten DIE Hauptattraktion unserer Provinz natürlich so richtig kennen lernen und so gab es das Rundum-All-inklusiv-Paket Iguazú:
An-/Abreise im Kleinbus & Vollmond-Tour & Hostel-Übernachtung & Wasserfälle Tour & Bootsfahrt

Eins vorneweg: Es lohnt sich, wann immer ihr, liebe Leser, auch nur in der entfernteren Nähe der Iguazu-Wasserfälle seid, einen mind. 1-tägigen Ausflug zu diesem unglaublichen, spektakulären und durch Worte und Bilder kaum zu beschreibende Naturschauspiel zu unternehmen! – Ich habe mein Bestes versucht, dass die Bilder einen möglichst guten Eindruck vermitteln, dennoch ist es unmöglich, das „Iguazú-Feeling“ über Fotos zu vermitteln – man muss es selbst gesehen haben! Genug der Vorrede, los gehts mit dem kleinen Reisebericht:

Anreise & Hosteria:
Lena und ich komplettierten bei unserem Einstieg in Montecarlo unsere kleine Reisegruppe, die aus Fahrer, Reise-Organisator des Reisebüros, Anna aus Oberá, Doro und Kilian aus Capioví und Helena aus Puerto Rico bestand.

Unsere Reisegruppe - dank Schatten sogar komplett ;-)

Unsere Reisegruppe - dank Schatten sogar komplett 😉

Die Fahrt verging dank der allgemeinen Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch (Wo wohnst du? Wie läufts in der Schule? Was macht ihr in der Schule? Was habt ihr schon gesehen erlebt? Wie stehts um die Spanischkenntnisse? …) wie im Flug und schon waren wir in unserer Hosteria angekommen (wenn es interessiert: klick mich (sieht auf den Bildern ein bisschen sauberer aus, als es war – aber war trotzdem okay). Dort hieß es dann nochmal kurz Luft holen, bevor es auf die Vollmond-Tour ging.

Vollmond-Tour
Von vielen, natürlich vor allem von denen, die damit Geld verdienen wollen, angepriesen, war ich echt gespannt, wie der Garganta del Diablo, also der Teufelsschlund der Wasserfälle, bei Vollmond aussehen würde. Und ich muss sagen: beeindruckend und echt schön, ABER man muss Iguazú definitiv auch bei Tag besichtigen, Vollmond ist ein schönes i-Tüpfelchen, und, wenn die Brasilianer noch diese vielen Lichter an ihrem Hotel ausmachen würden, wäre es noch schöner/stimmungsvoller…aber seht selbst:

Garganta del Diablo - sieht ja ganz ruhig aus oder?

Garganta del Diablo - sieht ja ganz ruhig aus oder?

Das oben ist der Vollmond =)

Das oben ist der Vollmond =)

Und nochmal der Vollmond (das andere sind Wassertropfen auf dem Objektiv ;-)

Und nochmal der Vollmond (das andere sind Wassertropfen auf dem Objektiv 😉

Seht ihr diese bl*den Lichter?!

Seht ihr auch diese bl*den Lichter?!

Garganta del Diablo - Vollmond - Panorama

Garganta del Diablo - Vollmond - Panorama

Nach diesen Eindrücken (und ein bisschen vor-den-Guides-zum-Fotografieren-stehen-bleiben, was bei diesen nicht gerade auf Wohlgefallen stieß („you’ll miss the train!“) ging es dann aus dem Nationalpark wieder zurück in die Stadt Puerto Iguazú und zum Abendessen. Wir waren alle, wahrscheinlich auch dank des heißen und extrem schwülen Wetters, danach ziemlich müde und so ging es nach ca. 500m Verdauungs-Spaziergang (der Weg zur Hosteria zurück war „leider“ nicht länger) ins Bettchen.

Iguazú – mit allen Touren und Bootsfahrt
Am Morgen ging es nach einem typischen argentinischen Frühstück (media-lunas (Hörnchen), Marmelade, Kaffee und Orangensaft) direkt wieder zu den Wasserfällen. Am Eingang sorgte unsere Guia (also Führerin) dafür, dass wir als Argentinier durchgingen und statt 60$ nur 20 zahlen mussten und dann ging es los auf alle Touren, die Iguazú zu bieten hat…zunächst wieder zum Garganta del Diablo, danach auf die obere Tour und nach dem Mittagessen im Selbstbedienungs-Restaurant ging es dann auf die Bootsfahrt – die, wie sich herausstellte, genau das richtige war für diesen heißen Sommertag (eig. ist ja erst Frühling, aber es war wirklich wie im Hochsommer). Denn es ging zunächst auf der Ladefläche eines LKW (diese war mit Sitzreihen bestückt worden) durch den tropischen Regenwald zur Anlegestelle. Dort ging es dann in Gruppen von 30 Leuten auf die Boote und nach dem jeder seine Schwimmweste an hatte, konnte der Spaß beginnen: Mit Volldampf ging es flussaufwärts auf die Wasserfälle zu. Zunächst wurde eine Runde für die Fotografen gedreht, denn der Blick auf die Wasserfälle „von unten“ ist wirklich noch einmal etwas komplett anderes und führt die unglaubliche Größe dieses Naturspektakels nochmals eindrücklich vor. Nachdem alle Kameras wieder sicher in den wasserfesten Säcken verstaut waren, ging es auf den spaßigen Teil der Tour: Die „Dusche“ unter den Wasserfällen wurde genommen – das sieht dann so aus (P.S: Wir hatten das Vergnügen nicht ein-, nicht zwei-, nicht drei, sondern vier-mal!)

Wer findet das Boot?

Wer findet das Boot?

Nach dem dieses abkühlende Vergnügen viel zu schnell zu Ende war, gab es auf dem Weg zurück zur normalen Tour noch atemberaubende Aussichten (Bilder in der Galerie am Ende). Und an einem Wasserfall genossen Kilian

Abkühlung ;-)

Abkühlung 😉

und ich dann nochmal eine ordentliche Abkühlung – nass waren wir eh schon und es war so heiß, dass es angenehm war, etwas Nasses zu tragen:

Danach ging es zurück zum Bus, nach kurzer Umziehpause dann zurück in die einzelnen Dörfer…manche waren (leider) erst spät nachts zu hause, dieses Mal hatte das Pech mit dem kaputten Bus zum Glück nicht mich erwischt 😉

Und hier nun die Fotos zu Iguazú – viel Spaß beim Durchklicken & es lohnt sich 😉 !
(sry für das Bilder-Chaos, die Galerie-Funktion wollte nicht so richtig,..und von Hand siehts dann (leider) so aus)

da gehts runter - und zwar ganz schön...

da gehts runter - und zwar ganz schön...

unglaubliche Wassermassen

unglaubliche Wassermassen

kulturweit-Misioneros bei den Wasserfällen

kulturweit-Misioneros bei den Wasserfällen

rote Erde - grünes Land - das ist Misiones

rote Erde - grünes Land - das ist Misiones

Bootsanlegestelle

Bootsanlegestelle

Wasserfälle vom Boot aus

Wasserfälle vom Boot aus

.

Abkühlung in der Gischt des Wasserfalls

Abkühlung in der Gischt des Wasserfalls

einer der vielem im Park herumflatternden Schmetterlinge

einer der vielem im Park herumflatternden Schmetterlinge

ein wilder Tukan - danke 200mm;-)

ein wilder Tukan - danke 200mm;-)

Panorama Nr 1

Panorama Nr 1

Panorama Nr 2

Panorama Nr 2

Panorama Nr 3

Panorama Nr 3

post

Welcome to the Jungle

Wenn schon nicht das lange versprochene große Blog-Update kommt, dann braucht das schon eine gute Entschuldigung – und diese kommt hier: Heute Mittag nahm uns (das sind Lena und ich) Hepi (einer der Schulvorstände, aber (viel wichtiger) inzwischen ein guter Freund von uns) kurzentschlossen auf einen kleinen Ausflug mit. Der Salto Encantado war unser Ziel.
Gleich zu Beginn stellte Hepi klar: „Der Salto Encantado ist kein Vergleich zu Iguazú.“ – Recht sollte er zwar behalten, schön war es aber trotzdem:

Nach ca. 1 1/2 Stunden Fahrt durch die Misiones-(Schwarz-)Wälder waren wir angekommen (und bei der üblichen Einfahrtskontrolle auch dies mal – nach Iguazú – als „Misioneros“ durchgegangen, also als Einwohner von Misiones und nicht als „extranjeros“, als Ausländer).
Der Salto Encantado liegt idyllisch mitten im Wald, besser gesagt im Dschungel (na, klingelts? – Überschrift 😉
Der Wasserfall ist echt hoch (wie ich inzwischen herausgefunden habe über 60 Meter) und liegt schön in der Landschaft:

ca 60m hoch

Salto Encantado - ca 60m hoch

Doch was mich viel mehr faszinierte war der Spaziergang, den wir dann zu einem weiteren kleinen Wasserfall, dem „Salto Olla“ machten. Es ging gute 2 Kilometer auf einem kleinen, am Schluss auch ziemlich steilen Pfad durch den Dschungel – und zwar wirklich Dschungel wie man ihn sich vorstellt: Lianen, Bäume grün von oben bis unten, hier und da huscht ein Tier vorbei, alles ist grün, Blätter und Äste allerorten  – und darüber der blaue Himmel.Den Salto Olla, den wir dann erreichten war dann auch einer der Plätze, von denen man so gerne sagt:

„Hier ist die Welt noch in Ordnung“

Schmetterlinge flatterten umher, das Wasser rauschte die Felsen hinunter und man war mitten im Dschungel – null Spur von Zivilisation (z.B. auch kein Handyempfang) … sehr beruhigend und erfrischend.
Ein paar Bilder des Dschungels und des Salto Olla sollen diesen Bericht dann abrunden:

Welcome to the Jungle! - und das war noch eine der lichteren Stellen ;-)

Welcome to the Jungle! - und das war noch eine der lichteren Stellen 😉

Panorama Salto Olla

Panorama Salto Olla

Salta Olla - in Szene gesetzt

Salta Olla - in Szene gesetzt

P.S: Gestern hat es geregnet wie aus Kübeln, aber vor allem hat es abgekühlt! Nach 35-37°C und 85-90% Luftfeuchtigkeit (das alles von ca. 10 bis 17 Uhr) die letzten Tage, sind die aktuellen ca. 20-25°C und ein bisecht angenehm. Hepi meinte, dass solch heißes Wetter im November auch nicht üblich sei…nach dem zu kühlen September jetzt ein zu heißer November – es wird wahrlich Zeit für den Klimawandel!! (Dieser Gedanke wird mir noch klarer und drängender, wenn ich an die anstehende UNO-Tagung in Kopenhagen denke…wie meinte Grönemeyer so schön: „Zeit, dass sich was dreht“ <- v a beim Klimaschutz). Soo…und weil ich jetzt grade schön im Schreiben drin bin, gibt es den Iguazú-Bericht auch noch =)

P.P.S: Als Musik-Liebhaber geht es natürlich nicht ohne das hier (sogar von einem Auftritt in Argentinien ;-):

[youtube YquDlUGV0rQ]