Heimat.Hafen.Rijeka

Tag 6 – Treiben lassen in Zagreb

Zagreb

Ponedjeljak – Montag, aber ich habe frei! Und das ist auch gut so, denn Yvonne von der gestrigen Wandertruppe hat angeboten, mir Zagreb zu zeigen. Natürlich habe ich da ja gesagt! Nach einem ersten Stopp beim Bäckerstand auf dem Trg bana Jelačića, dem Hauptplatz von Zagreb, vertreibe ich mir die Zeit bis zu unserem Treffen mit einem Spaziergang. Dabei komme ich an prächtigen Gebäuden der k.u.k.-Monarchie vorbei und genieße das Grün der vielen Parks. Zurück am Trg bana Jelačića warte ich ‚unter dem Pferd‘ und werde kurz darauf von Yvonne abgeholt. Zusammen geht es bergauf zur Oberstadt, dem ältesten Teil Zagrebs. Von dort hat man einen schönen Blick auf das Häusermeer: Von den Ziegeldächern der Altstadt, über die Kuppeln der österreichisch-ungarischen Paläste, bis hin zu den Plattenbauten der Sowjetzeiten – an den Dächern der Stadt lässt sich ihre Geschichte ablesen. Ein paar Gassen weiter stoßen wir schließlich auf das politische Herz Zagrebs: Dem Alten Rathaus und dem Regierungssitz. Am selben Platz befindet sich auch die St. Markus Kirche, die mit ihrem gemusterten Dach so manche Postkarte ziert. Nach einem kurzen Spaziergang bergab und über die zahlreichen Märkte der Stadt kommen wir schließlich zur imposanten Kathedrale Zagrebs. Wie viele Gebäude ist auch die Kathedrale beim Erdbeben im März ins Wanken geraten. Muss man ansonsten doch etwas genauer hinschauen, um die Risse und Löcher im Mauerwerk zu bemerken, wird das Ausmaß der Zerstörung durch den eingerüsten Turm etwas greifbarer. Ganze 10,3 Meter war das Teil groß, das durch das Erdbeben aus dem Turm herausgebrochen ist. Darauf erst einmal einen Kaffee!

Kurz darauf opfert auch noch ein weiterer Kollege der Wandertruppe seine Mittagspause, um uns etwas Gesellschaft zu leisten. Doch dann wird es langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Schließlich wartet heute Nachmittag noch das Vorstellungsgespräch beim Rektor meiner Schule auf mich. Als Gast muss ich mich zwar noch in eine Liste eintragen und meine Temperatur messen lassen, doch nach einem kurzen Wortwechsel habe ich sie: Die offizielle Erlaubnis, die Schule zu betreten. Jetzt  fehlt nur noch das Gespräch mit der Lehrerin und dann kann es losgehen!

 

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