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Das Ende des Abenteuers

11. März 2011

Ich sitze hier (zur Zeit des Schreibens), in meinem Zimmer vom Nachbereitungsseminar und schreibe dann mal meinen Abschlussblogeintrag. Das ist jetzt bisschen schwierig, weil so viel seit damals passiert ist.

Erstmal wär da natürlich unser Filmfestival, das in meinen Augen wirklich super geklappt hat. Bei den Filmvorführungen hab es keine größeren Probleme (außer redende Kinder) und bei unserem Workshop haben die Kinder auch super mitgemacht.

Wir hatten sogar mehrmals Besuch aus der Deutschen Botschaft, von der wir großes Lob erhielten.

Danach haben wir uns gleich mal einen größeren Abenteuertrip gegönnt. Zu viert gings los nach Idjevan im Norden von Armenien, wo wir vom warmen Wetter überrascht wurden. Dort war unsere Hauptbeschäftigung das Hostel zu suchen, das wir uns aus dem Reiseführer rausgesucht hatten. Als wir das dann durch Hilfe eines netten Mannes gefunden hatten, mussten wir ersteinmal natürlich Kaffee trinken, bevor wir weiter die Stadt erkunden und am Abend im Café des Hostelbesitzers armenisch Essen durften.  Chorowaz und Kebab J. Danach haben wir noch mit dem Sohn Karten gespielt und haben uns danach zu dritt ins Bett gekuschelt. Dadurch wars dann warm, weil im Haus selbst hat man von dem Ofen nicht so viel gemerkt.

Am nächsten Tag hat uns der Freund des Hostelbesitzers in die Stadt Vanadzor mitgenommen, weil er da zufällig etwas zu tun hatte. Dort haben wir uns mit Gerras, einem Bekannten von Anni getroffen, de runs die Stadt und natürlich den Markt gezeigt hat. Der war so toll und es gab so viele leckere Sachen!. Abends mussten wir selbstverständlich noch bei seiner Familie mitessen.

Am Montag sind wir dann gleich zurück nach Yerevan gefahren, weil Laura und ich nachts so geforen und uns erkältet hatten.

Die nächsten zwei Wochen war dann wieder Schule. Ich habe mit meiner siebten Klasse den Kalender fertig gebastelt und das Deutschkabinett aufgeräumt.

Am letzten Freitag haben wir bei Anni zu Hause noch eine Abschiedsfeier veranstaltet, bevor unser Flug nach Hause ging. Die Reifenpanne auf dem Weg zu Flughafen durfte natürlich nicht fehlen, aber unser super Taxifahrer hat das schnell gemeistert.

Damit ist mein Abenteuer Armenien beendet. Es war sehr schön, aber für mich ist dieses halbe Jahr genug. Trotzdem werde ich auf jeden fall wieder hinfliegen!

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Januar in Armenien

28. Januar 2011

Es ist Ende Januar und ich muss nochmal ein Lebenszeichen von mir geben. Ich lebe noch trotz Winter in Armenien, das eindeutig wärmer ist als jeder behauptet hat. Es ist selten nur unter 0 Grad. Aber ich fang jetzt besser mal von Vorne an.

Silvester haben wir ganz unarmenisch gefeiert. Wir sind um kurz nach 12 Uhr am Platz der Republik gewesen      ( sehr typisch, wir sind hier selten pünktlich). Dort gab es Feuerwerk und armenische Popmusik. Aber weil das erste Mal seit ungefähr 2,5 Monaten geregnet hat, sind wir um 1 Uhr in die Disko.

Am ersten durften wir ein bisschen Armenisches Neujahr genießen. Wir waren bei David zum Armenischen Essen eingeladen, war sehr lecker, aber die Schweinefüße wollte ich doch nicht probieren. Armenisches Neujahr und Weihnachten wir übrigens oft vom 31.12 bis zum 10 Januar gefeiert, wo sich alle Verwandten und Freunde besuchen und ganz viel leckere Sachen essen. An einem anderen Tag war ich sogar bei drei verschiedenen Familien eingeladen. Das war wirklich lecker, aber spätestens bei der letzten Familie konnte ich eigentlich nicht mehr essen, musste aber natürlich.

Ansonsten hab ich mir viel angeschaut im Januar. Mit Phil war ich einen Tag im verschneiten Garni, wir waren nochmal in Khor Virap und haben uns Gymri angeschaut. Und letztes Wochenende war ich dann mit Franzi und Martin in Dschermuk. War ein sehr schöner Tag! Wir sind sogar mit dem Sessellift aufm Berg raufgefahren und hatten so einen tollen Blick. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein!

Eine Woche haben wir uns dann ganz unserem Filmfestival „Freundesgeschichten und andere Abenteuer“ gewidmet. Die Vor- und Nachbereitung der Filme, sowie die Workshops vorbereitet. Jetzt ist eigentlich alles geklärt und am Montag klappt dann hoffentlich alles, wenn der erste Film gezeigt wird.

Wir werden über die nächsten zwei Wochen Kinder- und Jugendfilme zeigen. Ich hoffe es gefällt den Kindern.  Am Samstag gibt es dann noch den Workshop-Tag. Laura und ich werden mit den Kleineren Spiele zum Thema Freunde und wollen zum Schluss ein Freundschaftsband mit ihnen basteln. Ich glaube das wird ganz schön, wenn es mit der Sprache klappt. Die können natürlich noch nicht so viel deutsch.

Ab Dienstag geht dann auch an meiner Schule der Unterricht wieder los. Und dann geht’s für mich ja bald schon wieder nach Hause.

Die letzten zwei Wochen war ich in Sardarapat bei Laura und Katharina an der Schule. War echt interessant noch mal eine andere Schule hier zu sehen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Die Woche hat dann Katharinas Volleyball Projekt gestartet und ich hab mitgemacht. War toll mal wieder einen Ball in der Hand zu haben.

Ich werde jetzt noch meine freien Tag genießen, heute ist Tag der Armee, und dann melde ich mich nach dem Filmfestival noch einmal.

Ciaoi 🙂

Ach ja, wir haben uns inzwischen dank Laura schon an armenische Rezepte getraut und darum gabs zu Franzis Gebrutstag leckere Blinschiki 🙂

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Von Weihnachten und Abenteuern

31. Dezember 2010

Das Jahr ist fast zu Ende und die letzte Zeit haben wir auch wieder mehr erlebt. Die Schule war die letzten Wochen nicht so erfüllend. Die Lehrer haben Stress untereinander und wir haben im Unterricht kaum was zu tun. Auch die Vorbereitung der Weihnachtsfeier war nicht so toll, weil die Klasse, mit der wir das gemacht haben, unglaublich schwierig ist. Deshalb musste immer die Lehrerin dabei sein, wenn wir wollten, dass überhaupt etwas voran geht. Das Ergebnis war aber gar nicht so schlecht und die Weihnachtsfeier hat uns und den Kindern Spaß gemacht. Unser heilig Abend war sehr gemütlich. Die Vorbereitungen haben den ganzen Tag gedauert. Wir haben geputzt, eingekauft, gekocht und geschmückt. Am Abend kamen dann die anderen und wir haben viel gegessen und die Geschenke, die unter unserem gemieteten Weihnachtsbaum lagen, ausgepackt. Die Weihnachtsfeiertage waren dann nicht mehr so weihnachtlich, weil hier in Yerevan der Alltag weiterging. Hier ist Weihnachten erst am sechsten Januar.
Am dritten Advent waren Franzi und ich dann auf unseren ersten Abenteuertrip, der mit einer Taxifahrt begonnen hat, weil wir den Marschrutka-Bahnhof nicht gefunden haben. Und dann gings los nach Dilidschan. Dort angekommen, standen wir erstmal planlos Mitten in der „Stadt“. Wir wussten nicht so genau, wo wir hin sollten und wo wir übernachten konnten. Aber die netten Menschen aus dem Orangeladen haben uns ein billiges Hotel besorgt, wo wir von der Familie gleich zum Abendessen eingeladen wurden. Nach ein paar Gläsern Vodka konnten wir flüchten und erkundeten Dilidschan. Weil es schon dunkel war, war kaum jemand auf der Straße und alle Autos, die vorbei gefahren sind, haben angehalten, um zu fragen ob alles ok ist. Das war echt unheimlich. Darum sind wir dann auch früh nach Hause und haben unsere Stadtbesichtigung am nächsten Tag im Hellen fortgesetzt. Dilidschan ist echt ein Süßes Städtchen. Es liegt umgeben von Bergen und Bäumen und viele Häuser haben Holzbalkonen. Doch die Stadt ist ziemlich klein, also haben wir uns Mittags den Platz in der nächsten Marschutka gesichert und sind zurück Richtung Yerevan gefahren. Unterwegs haben wir uns dann rausschmeißen lassen und sind in die nächste Stadt, Sevan, gelaufen. Großer Kontrast zu Dilidschan. Die Stadt war größer, die Umgebung war trostlos und in der Stadt standen viele Hochhäuser. Weils wirklich nicht schön war, sind wir dort dann in die nächste Marschrutka nach Hause.
Die nächsten zwei Wochen haben wir dann genutzt, uns auf Weihnachten vorzubereiten. Wir haben Weihnachtsgeschenke besorgt, Plätzchen gebacken, den Weihnachtsbaum bestellt und unser Weihnachtsmenü zusammengestellt.
Am Dienstag fuhren wir dann zu dritt, mit Laura, ins nächste Abenteuer. Wir haben uns in die Marschutka nach Berg Karabach gesetzt und sind in Goris ausgestiegen. Das ist auch ´ne wirklich schöne Stadt. Viele, schön gepflegte Steinhäuser, rundherum überall Berge und ein Fluss durch die Stadt. Und am Stadtrand konnte man überall Höhlen entdecken, in denen die Menschen bis Mitte des 20. Jahrhundert gelebt haben müssen. Und ich fand, das die eine Höhle immer noch bewohnt aussah. Es hingen Kleider auf einer Wäscheleine davor und ein Hund war angeleint. Und was sehr überraschend war, es war so warm in Goris, dass wir am nächsten Tag auf der Terrasse unseres Hostels frühstücken konnten. Das hat sich auch nicht geändert, als wir in das nächste Dorf gefahren sind, obwohl das eine der kältesten Regionen Armeniens sein soll. Was uns in Goris geschockt hat, waren die toten Tiere, die auf der Straße lagen und auseinander genommen wurde.
Ansonsten haben wir noch kleiner Ausflüge nach Sardarapat und Aschtarak unternommen, die aber nicht so spannend waren. In Sardarapat haben wir uns das Denkmal zum Sieg über die Türken angesehen und in Aschtakak einfach nur die Stadt.
So, ich denk das war das Wichtigste für einen kurzen Überblick über die letzten Wochen. Heute Abend wird dann Silvester gefeiert, wie wissen wir noch nicht genau, und dann geht’s auf ins neue Jahr!
Liebe Grüße, Rieke

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Hälfte vorbei

10. Dezember 2010

Da jetzt schon wieder ein Monat vorbei ist, muss ich mal wieder was schreiben, obwohl nicht so viel passiert ist, oderbesser gesagt nicht so was einschneidendes. Wir wohnen jetzt seit knapp vier Wochen in der neuen Wohnung und haben uns wirklich gut eingelebt, haben die Einweihungsfeiert überlebt und meinen Geburtstag gefeiert. An Wochenenden versuchen wir meistens, Yerevan irgendwie zu verlassen, um das „echte“ Armenien kennen zu lernen. Wir waren bis jetzt in Edschmiadzin, dem armenischen Vatikan, und letztes Wochenende in Chor Virap, dem Kloster, in dem der heilige Grigor 15 Jahre lang eingesperrt war. Dort wurde am Sonntag, als wir da

waren, ein Schaf zum Opfern vorbereitet 🙁  Aber ansonsten war es sehr schön dort. Man hat ne schöne Aussicht und sieht normalerweise auch den Ararat sehr gut. Chor Virap liegt nämlich direkt an der türkischen Grenze.In Edschimiadzin haben wir uns den Gottesdienst angesehen, wo sogar der Katholikos, also der armenische „Papst“ war. Ansonsten haben wir da den schönen Tag verbracht. Obwohl es schon Mitte November war, konnten wir lange in der Sonne sitzen und das schöne Wetter genießen. Man merkt hier sofort, wenn man Yerevan verlässt.. Es sieht gleich viel ärmer aus, es fahren nur sehr alte Auto und die Häuser sind oft kaputt. Aber ein Handy hat hier trotzdem jeder.  Wenn wir, wie letztes Wochenende, in einem Dorf sind, fallen wir total auf, aber die Menschen sind dort so gastfreundlich. Als wir in einem Laden Brot eingekauft haben, hat und die Verkäuferin einfach so Käse dazu geschenkt. Als wir am Fußballplatz der Schule verbeigekommen sind, kamen die Kinder gleich auf uns zugerannt und wollten mit uns sprechen, was schwierig war, weil mein Armenisch noch ausbaufähig ist. Aber ein bisschen was konnten wir sagen. Danach wir nach Artaschak getrampt. Das ist ne Stadt, die man wirklich nicht unbedingt besuchen muss. Plattenbau neben Plattenbau.

Am ersten Advent waren wir dann eingeladen zum Glühweintrinken und Plätzchen essen mit den Deutschlehrern. Aber dadurch, dass es hier immer noch nicht kalt ist (Am Sonntagnachmittag konnte man wieder ohne Jacke rumlaufen) kommt hier immer noch keine Adventsstimmung auf. Aber mir wurde gesagt, dass es hier oft um Weihnachten anfängt zu schneien. Hoffentlich.

In der Schule basteln wir zur Zeit viel mit den Kindern. Mit der dritten und vierten Klasse haben wir einen Adventskalender gebastelt und mit der sechsten und sieben gestalten wir gerade einen Kalender für 2011. Es ist schön, auch mal etwas anderes zu machen als im Unterricht zu hospitieren und etwas zu machen, wobei die Kinder Spaß haben. An unsere Schule gibt es am 23.12 eine Art Weihnachtsfeier, wo Schüler der neunten bis elften Klasse Weihnachten in verschiedenen Ländern vorstellen. Wir haben uns überlegt, da mit Schülern der siebten Klasse das deutsche Weihnachten zu erklären. Das ist aber noch nicht sicher.

Ach ja, ich habe jetzt hier eine Tanzschule gefunden, wo ich zweimal die Woche tanzen gehen kann. Es ist zwar ein Anfängerkurs, aber das macht nicht, weil ich ja eh nicht so viel auf Russisch und Armenisch verstehe und hier trotzdem andere Figuren getanzt werden. Ich kann trotzdem was lernen und hab ein bisschen Bewegung. Ich denke das war erst mal das Wichtigste, was seit dem letzten Mal passiert ist. Bis bald

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Zurück aus Russland

10. November 2010

Seit gestern sind wir zurück aus Russland wo wir Zwischenseminar mit den GUSlern hatten. Das dominiert grad so meine Gedanken, aber ich versuch mich mal an die wichtigen Sachen davor zu erinnern. Naja, wichtig ist auf jeden Fall, dass wir am 28ten umgezogen sind in unsere neue Wohnung J Ist bis jetzt super, nur noch bisschen kalt. Die Wohnung ist ganz neu renoviert und hat 4 Zimmer und liegt immer noch recht gut, auch wenn nicht mehr so perfekt wie vorher. Am nächsten Tag sind wie dann gleich früh mit dem Flieger Richtung Moskau losgeflogen. Von da aus gings dann nach diversen Zügen Zwischenstationen mit dem Zug weiter nach St. Petersburg. Und wir sind tatsächlich planmäßig angekommen!!! (Hätte ich alleine nie geschafft). Da haben wir dann im Laufe des Abends die anderen Freiwilligen wiedergetroffen, die in Belarus, Russland, Usbekistan oder Kasachstan sind. Am Samstagmorgen gings dann richtig los. Wir sind mit dem Zug weiter Richtung Norden gefahren (Losewo oder so ähnlich). Da waren wir wieder einmal auf dem Gelände eines ehemaligen Pionierlagers untergebracht. Da war es sehr sehr einsam. Wohnen möchte ich da nicht, aber so war es ganz schön. Samstag und Sonntag haben wir über unser Leben im Gastland, die Arbeit und Probleme gesprochen.  Sonntagabends sind wir dann fast alle in die Banja, die russische Sauna 🙂

Montag sind wir dann zurück nach Petersburg und hatten nachmittags eine (bisschen zu) kurze Stadtführung. Da stehen wirklich sehr beeindruckende Bauwerke. Da hat jemand viel Geld investiert. Blutskirche in St PetersburgAm Abend haben wir dann gleich mal das Nachtleben getestet. Dienstagvormittag haben wir dann genutzt um uns bisschen auszuschlafen und die Zugtickets für den Zug zurück zu kaufen. Nachmittags bin ich dann zu einem Gespräch mit der Studentenorganisation „Streetuniversity“ gegangen. Das war interessant, wär aber besser gewesen, wenn die Studenten Russisch gesprochen hätten, dann hätten sie bestimmt noch mehr erzählen können. Danach haben wir noch die deutsche Kirche in Petersburg angeschaut, die in der Sowjetzeit als Schwimmbad umfunktioniert wurde. Jetzt gibt es die Reste des Schwimmbeckens immer noch, oben drauf wurde der neue Raum für Gottesdienst gebaut. Am Abend hat uns dann ein Schweizer Journalist etwas über die Medien in Russland erzählt. Am Mittwochvormittag haben wir uns dann alle nochmal im Büro des Deutsch-Russischen Austausch getroffen, und wir haben noch mal über unsere Projekte und das Seminar gesprochen. Nach dem gemeinsamen Mittag war das Seminar dann offiziell beendet. Am Abend haben wir uns dann noch ein echtes russisches Ballett angesehen. „Aschenputtel“ . DonRoter Platz in Moskaunerstag sind wir dann noch ein bisschen in Petersburg geblieben. Eigentlich wollten wir in die Eremitage, aber die Schlange war zu groß. Bestimmt paar hundert  Meter… Abends sind wir dann mit dem Schlafwagen zurück nach Moskau gefahren, wo wir morgens angekommen sind und gleich den Roten Platz sowie den Kreml besucht haben. Nachmittags haben wir dann Jonas getroffen, bei dem Franzi und ich gepennt haben. Samstag sind wie dann ins Museum des „großen Vaterländischen Krieges“ und nachmittags zu Jonas´ „Oma“, wo wir zum Abendessen und auf einen Wodka eingeladen wurden…  Sonntag früh haben wir uns dann auf den Rückweg gemacht. Jetzt sitzt ich in meinem inzwischen eingerichteten Zimmer in unserer neuen Wohnung und freu mich auf meine maßangefertigten Winterschuhe, die ich morgen abholen kann :):)

Bis bald, Rieke

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Einen Monat in der Ferne

16. Oktober 2010

So, dann meld´ ich mich mal wieder nach gut 3 Wochen. In der Zeit ist so einiges passiert.

Wir hatten hier in Yerevan ´nen Schüleraustausch mit deutschen Schulen. Wir haben uns dann vier Vormittage in den Schulen getroffen und dort an Präsentationen zum Thema „Behindert ist man nicht, behindert wird man“ gearbeitet. War nicht so einfach, weil die Schüler und wir Freiwilligen nicht so ganz wussten was das Ziel der Arbeit war. Aber letztendlich war ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Der Präsentationsabend war meiner Meinung nach nicht so genial: die Tür war offen, so dass die Leute ständig rein und raus sind und das Licht im war die ganze Zeit an, so dassdie Aufmerksamkeit im Publikum nicht sehr hoch war. Naja. Aberdurch den Austausch hatten wir auch die Chance, Yerevan mal zu verlassen und die Umgebung anzusehen. Die ist echt beeindruckend. Und es stehen überall, wirklich überall wo ich bis jetzt war, Kirchen und Klöstern rum. Und es gibt hier viele Steine. Letzte Woche, auf dem Weg nach Gjumri, hab ich da mal drauf geachtet. Ich glaub ich hab noch nie so viele Steine auf einmal gesehen.  Ansonsten ist auf dem Land nicht viel los. Die Häuser sehen auch gleich, sobald man das Zentrum von Yerevan verlässt, sehr viel ärmer aus. Hier, wo wir jetzt wohnen, merk man klar Unterschiede zu Deutschland, aber das es wirklich eine andere Welt ist, merkt man erst auf dem Land. Hier sieht es oft richtig arm aus.

Letzte Woche haben wir den Mietvertrag für unsere neue Wohnung unterschrieben!!! (ach, ja , inzwischen sind franzi und ich in die Wohnung unterhalb der meiner Mentorin eingezogen, aber ich hab ja schon geschrieben, dass die nicht so hammer ist) Ich freu mich so. Aber vorher geht’s noch nach St. Petersburg zum Zwischenseminar. So, was ist noch passiert? In der Schule läuft alles. Wir sind viel beim Unterricht dabei, geben einmal die Wochen den 4-Klässlern Nachhilfe und machen was mit den Sprachdiplomschülern, die im Dezember ihre Prüfung haben. Und ab diesen Montag werden wir uns dann auch mit den Schülern der 8. Und 9. Klasse treffen und mit denen ein bisschen was machen. Wir haben echt viel zu tun zurzeit (3 mal die Woche haben wir ja auch noch 2 Stunden Armenisch, aber es wird langsam besser, und unsere Lehrerin ist wirklich süß, wir werden immerzum essen gezwungen)

Ach ja, am Dienstag war ich beim Fußball.

Armenien gegen Andorra: 4:0!!!

War ganz interessant. Im Stadion stand ziemlich viel Polizei und Militär rum. Und vorm Stadion war irgendwie ne Polizeisperre, aber wir durften durch. Frauenbonus? Den gibt’s auf jeden Fall in den Maschrutki. Ich glaub ich stand erst 3 mal oder so und die sind immer so voll, aber irgendwie rutschen alle immer zusammen, das man doch irgendwie Platz hat. Gut, ich muss jetzt mal aufstehen, um den Tag zu planen, ich hab heute so rein gar keinen Termin (außer heut Abend auf das Schokoladefest gehen) Vielleicht schauen wir uns mal was an.

Oki, dann bisbald, Rieke

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Los gings

26. September 2010

So, dann werd ich mal anfangen meinen Blog zu schreiben. Mal sehen wie sowas geht.

Also am besten fang ich dann mal vorne an. Am Samstagmorgen 18.09  sind wir hier in Yerevan angekommen. Gab zwar paar Probleme mit dem Visum, aber irgendwann haben sie mich halt durchgelassen. Hier wohnen Franzi und ich zur Zeit immer noch in der Wohnung meiner Mentorin und die Jungs unten in der Wohnung, die aber relativ klein ist und wahrscheinlich nicht sehr bald fertig wird. Darum suchen wir noch ´ne andere Wohnung. Sind aber noch nicht fündig geworden. Hier in der Wohnung lässt es sich ganz gut leben, nur das man damit rechnen muss, dass das Wasser irgendwann weg ist. Was ungünstig ist, wenn man grad beim Duschen ist und sich eingeschäumt hat…  aber es gibt schlimmeres.

Die ersten vier Tage haben wir uns die Stadt bisschen angeschaut, weil Montag und Dienstag praktischerweise frei waren. In Yerevan gibt es sehr viele Hochhäuser, wobei hier wirklich Villen und heruntergekommene Häuser Wand an Wand stehen. Hinter unserem Haus zum Beispiel ist so ein Wohnviertel, mit ganz vielen kleinen Häusern, die irgendwie zusammengebaut sind und die Menschen da haben ihr Wasser dort zum Haus getragen, scheint also kein fließend Wasser zu geben, obwohl Armenien eigentlich ein Land ist, wo es ausreichend Wasser gibt. Für mich sah das schon ziemlich slumähnlich aus, aber vielleicht ist es Innen ganz anders.  Am ersten Tag haben wir sogar schon „Erebuni“, die Ruinen von Yerevan, angeschaut. Von da aus kann man den Ararat sehen!!! Seit Mittwoch gehe ich auch regelmäßig zur Arbeit, das heißt in die Schule, während sich die anderen krank in den Betten lagen. Meine Schule ist eine Privatschule, weshalb die Klassen sehr klein sind. Die 11er waren am Mittwoch nur zu Zweit im Deutschunterricht, der Durchschnitt liegt aber bei 8 Schülern. Im Moment kann ich aber noch nicht allzu viel zu meiner Arbeit hier sagen. Ich denke das wird sich der nächsten Woche einpendeln. Bis jetzt hab ich meistens den schlechteren Schülern geholfen und mit ihnen die Übungen gemacht. Das ist aber ziemlich schwer, denn das Deutschniveau ist natürlich bei den Jüngeren noch nicht so hoch, von meinem Armenisch ganz zu schweigen. Den einem Schüler hab ich dann alles auf Englisch erklärt, das hat sogar ganz gut geklappt. Das ist hier aber nicht selbstverständlich, weil man hier ohne Russisch oder Armenisch fast aufgeschmissen ist. Hier kann nämlich kaum einer Englisch.  Am Donnerstag musste ich alleine mit der „Maschrutka“ (oder so ähnlich), einem Kleinbus, nach Hause fahren und meine Mentorin meinte der fährt bis fast zum Haus, also bin ich sitzen geblieben. Leider ist der dann komplett woanders hingefahren. Und keiner in diesem Bus konnte Englisch. Als die dann gemerkt haben, das ich „verloren“ bin, hat die eine Frau dann ihre Freundin angerufen, die versucht hat mir zu erklären, wie ich wieder heim komm. Ich habs aber nicht verstanden, darum hab ich mir dann einfach ein Taxi genommen. Die sind hier wirklich sehr günstig. Da kann man dann auch mal faul sein. Heute (also am Samstag) hatte ich dann mit Julian meine erste Armenischstunde hier mit einer Lehrerin, die kein Deutsch und nur paar Wörter Englisch. Armen, ihr Enkel, hat uns von zu Hause abgeholt und zu ihr gebracht und auch ein bisschen beim Unterricht übersetzt. Seinen Bruder und ´nen Freund haben wir auch kennengelernt. Juhuu, endlich mal Kontakte geknüpft!

So, mehr ist bis jetzt nicht wirklich passiert. Bis bald,

Rieke 🙂

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