Meine Herausforderungen der ersten Wochen

Ich möchte möglichst alle Seiten meiner Erfahrung beleuchten, deshalb teile ich drei Herausforderungen (teilweise auch Low-Lights) als auch Highlights mit euch.

Meine drei Herausforderungen in den ersten Wochen: 

  1. Die ersten Wochen im neuen Job sind sehr energieraubend. Zum einen das Verstehen der zahlreichen Programme, der unterschiedlichen Strukturen im Vergleich zu meinem vorherigen Job und der vielen Schnittstellen. Zum anderen das Zurechtfinden in einer neuen Arbeitskultur in einem anderen Kontinent und das Ganze zu 90 % auf Spanisch, kostet viel Energie und Zeit. Ich bin ganz ehrlich – mein Energielevel war nach den ersten Wochen wirklich auf einem Tiefpunkt.
  2. Eine weitere Herausforderung stellt für mich das chilenische Spanisch dar. Gefühlt jedes Wort wird anders verwendet, als es im Spanischen, welches in Spanien oder Mexiko gesprochen wird. Die Chilenen selber, sagen mir immer wieder, wenn du das Spanisch hier verstehst und lernst, kannst du überall Spanisch sprechen. Challenge accepted, denke ich mir – jedoch ist das eine Challenge, welche mir die ersten Wochen hier nicht gerade erleichtert.
  3. In den ersten Wochen muss ich mich immer wieder erinnern, mich selber nicht unter Druck zu setzen und mir selber Zeit zu geben. Ich bin ehrlich – das fällt mir derzeit sehr schwer, da die Herausforderungen und Eindrücke einen überrennen. Ich übe mich deshalb in meiner Paciencia (Geduld). So viel kann ich schon mal verraten: Das Leben und Arbeiten in Santiago ist wirklich eine komplett neue Herausforderung für mich, die so viele neue Gefühle mit sich bringt, welche ich zuvor noch nicht kannte. Für etwas mehr Paciencia hat mich folgendes Lied begleitet (diesmal kein Reggeaton, denn dabei kommt man weniger zur Ruhe):

Song der Woche:Chocolate Hills – Khruangbin & Leon Bridges

Meine drei Highlights der Woche:

  1. Bei der ersten Hochschulmesse wurde ich direkt ins kalte Wasser geworfen und hab gemeinsam mit meinem Kollegen Pablo Studierende beraten und zahlreiche Fragen beanwortet. Aufgrund des hohen Ansturms hatte ich gar keine Zeit zum Nachdenken und habe einfach drauf los erzählt. Am Ende des Tages war ich selber über mein Spanisch überrascht und war voller Stolz diese Herausforderung so gut gemeistert zu haben.
  2. Meine ersten Träume auf Spanisch: Nach den ersten Wochen und dem intensiven Spanisch, egal ob durch das Zuhören, Lesen, Schreiben und Sprechen habe ich bereits zwei Mal auf Spanisch geträumt. Das hat mich persönlich total überrascht, da das schneller ging als gedacht. Einer der Träume handelte davon, dass ich einen Obst- und Gemüsemarkt besucht habe und Verschiedenes einkaufen wollte – unter anderem Möhren, jedoch wusste ich das Wort nicht. Am nächsten Tag habe ich direkt nach dem Aufstehen nachgeschaut, was Möhre bedeutet und kenne seit diesem Zeitpunkt die Vokabel „Zanahoria“.
  3. Der Obsthändler meines Vertrauens: Don Lalo kommt seit dreißig Jahren mit seinem Obstwagen auf die Straße in der ich wohne und verkauft täglich Obst und Gemüse. Am frühen „Morgen“ (was in Chile 10 Uhr bedeutet), bekommt man eine wahnsinns Obstauswahl und das noch zu einem sehr günstigsten Preis. Meistens kostet der Kilo 1.000 Pesos (1,10 Euro). Ein Kilo Avocado, Banane, Pepino Dulce, Kaktusfrüchte,…

Ich bin selber sehr gespannt, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln und werde hier natürlich berichten. Mehr „Out-Of-Comfort-Zone“ täglich geht nicht.

Kommentare sind geschlossen.

Zur Werkzeugleiste springen