Jetzt bin ich also hier..

Ich denke gegen Ende, des jetzt schon sechsten Tages in Chişinău, ist es dann doch Zeit etwas zu schreiben und mit meinem Blog zu beginnen.

Hätte ich mit meinem ersten Eintrag am ersten oder zweiten Tag begonnen, dann wäre eines meiner großen Themen die Schwierigkeiten im öffentlichen Nahverkehr gewesen. Am ersten Morgen schien es mir fast unmöglich meine Einsatzstelle zu erreichen, da es keine festen Abfahrtzeiten gibt und die Haltestellen nicht zwingend im Bus angezeigt werden. Durch die Hilfe von Google Maps in Zusammenarbeit mit einer groben Karte von den Busrouten Chişinăus kam ich dann doch relativ pünktlich. Jetzt ist der morgige Weg zur Routine geworden und ich verbringe auch weniger Zeit mit dem vergeblichen Warten an falschen Bushaltestellen.

An meiner Einsatzstelle, der Liceul Mihail Kogalniceanu, verstehe ich mich, seit meinem ersten Besuch direkt nach Ankunft, sehr gut sowohl mit den Schülern als auch den Deutschlehrern. Dabei wurde mir das von mehreren Personen anders prophezeit. Meine Aufgabe besteht momentan darin, im Unterricht zu hospitieren oder eher gesagt meistens am Anfang der Stunde für eine Fragerunde der Schüler offen und danach einfach präsent zu sein. Die Runden gehen jedoch meistens, sei es aus Schüchternheit oder mangelndem Interesse, nicht über die Fragen hinaus: Woher kommst du? Wie heißt du? Es wird aber von Tag zu Tag besser!

Was mit der Zeit immer deutlicher wird… ICH MUSS DRINGEND RUMÄNISCH LERNEN. Es gestaltet sich als sehr schwierig, wenn auch nicht als unmöglich, ohne irgendwelche hilfreichen Sprachkenntnisse Essen zu bestellen. Komischerweise verspüre ich, sobald meiner Bestellung eine Frage folgt, den Drang meine miserablen Spanischkenntnisse auszupacken, weil sie der rumänischen Sprache dann doch noch am ähnlichsten sind. Letztendlich helfen aber nur Handzeichen und Hoffen. Ähnlich ist es mit dem Einkaufen. Stellt nicht gerade die Kasse ein Hindernis dar weil der Betrag mir angezeigt wird (ich muss dringend die Zahlen lernen) und freundlich lächeln hilft, so ist es schwierig zu kochen ohne die Zutaten (wie zb. Sahne) zu finden. Zum Glück übernimmt meistens mein Mitbewohner den Part der Verständigung aber das kann ja nicht immer so weiter gehen…

Zuletzt war die aufregendste Tour bis jetzt unser Ausflug nach Soroca. Dort genossen wir bei einem Apfelfest die Gastfreundschaft und erkundigten die Gegend. Wir wurden mit Mămăligă (ähnlich wie Polenta) und Wein versorgt und haben von dem Ufer der Dnister (auf Google Maps steht Tyra obwohl das der altgriechische Name ist?) auf die Ukraine geschaut. Bei einer kleinen Tour durch die Gegend besichtigten wir unter anderem den von Romas erbauten Nachbau des weißen Haus.

Hier ein paar Bilder:

 

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