Uj… – was?

Oft werde ich gefragt, wo ich denn eigentlich so herzlich in Ungarn aufgenommen wurde. Der Einfachheit halber sage ich meist, dass ich ca. 40 km von Budapest entfernt wohne, was zunächst aber nur die geografische Lage beschreibt. Natürlich ist das nicht falsch und wenn ich ehrlich bin, kannte auch ich vorher nicht viel mehr von Ungarn als Budapest und den Balaton (Plattensee) und da ist die Information, dass ich in der Nähe der Hauptstsadt wohne, auch schon ein guter Hinweis. Um also meinen Wohnort mit dem kompliziert-erscheinenden Namen ein bisschen aufzuschlüsseln (wer weiß, die oder der nächste Freiwillige sucht vielleicht auch nach Informationen), versuche ich meine bisherigen Eindrücke und Informationen zusammenzufassen. Natürlich werden sich einige Daten nicht vermeiden lassen, vor allem aber besteht dieser Bericht aus meinen ganz persönlichen und gewöhnlichen Erfahrungen, die ich hier gemacht habe und was mir über den Ort erzählt wurde.
Újhartyán oder Hartian ist eine Stadt im Komitat Pest mit einer Fläche von 22, 43 km² und ca. 2700 Einwohnern. Moment, so klein und eine Stadt? Ja, denn im Jahr 2013 wurde ihr der Titel „Stadt“ verliehen, da die Infrastruktur hier besonders gut ist. So gibt es Restaurants, ein Hotel, einen Kindergarten und eine Schule, einen eigenen Fernsehsender, Sportvereine, Denkmäler, eine Bowlingbahn, zwei Supermärkte, verschiedene kleine Geschäfte (mein persönliches Lieblingsgeschäft ist der Schreibwarenladen, in dem ich immer finde, was ich suche und dessen Besitzer deutsch spricht) ein Industriegebiet, gute Busverbindungen, einen Arzt und eine Apotheke, eine Kirche und einen Friedhof und sogar ein kleines Schwimmbad mit Wellnessbereich. Bestimmt habe ich noch einiges vergessen zu erwähnen, was mir entweder entfallen ist oder ich es noch nicht kennengelernt habe, aber ich denke, diese Ansammlung von Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Indikatoren der Lebensqualität hier gibt einen guten Überblick, wie sich der kleine Ort entwickelt hat. (Bei Wikipedia lässt sich übrigens auch eine schöne Auflistung finden, wie diese Entwicklung über die Jahre hinweg erfolgte.)