Ein Trip auf den Berg, Besuch und mein Geburtstag

13. – 15. Juni 2011

Es beginnt damit, dass ich unbedingt nochmal einen Berg besteigen wollte, denn der einzige, auf dem ich war, hatte nur fürchterliches Wetter zu bieten und keine Aussicht (siehe Huangshan). Ich schwankte noch zwischen einem zweiten Besuch des Huangshans oder dem Taishan. Letzendlich habe ich mich für den Taishan entschieden, weil er 1. näher an Qingdao ist und 2. Maki mitkommen würde. Der Taishan ist der heiligste taoistische Berg in China und zieht viele Pilger an. Er liegt 5 Stunden von Qingdao entfernt und eignet sich gut für einen Kurztrip. Da Maki nur Montag bis Mittwoch frei bekam, blieb mir nichts anderes übrig als nach einer Woche Hongkong und einem Wochenende Unterricht am darauf folgenden Montag gleich nochmal eine Runde Bergsteigen dranzuhängen. Aber man ist ja noch jung und belastbar. Bevor es zum Berg ging ließen Maki, Bella und ich uns noch traditionelle chinesische Kleider namens Qipao schneidern. Den Stoff auszuwählen dauerte wie erwartet ewig. Schließlich entschied ich mich für einen dunkelblauen Stoff mit goldenen Kirschblüten. Für 180 RMB (18€) ein Schnäppchen.

Das Hostel in Tai’an zu finden, war etwas komplizierter als gedacht, aber durchfragen hiflt immer. Es liegt wunderschön in dem alten Verwaltungsgebiet der Stadt und dank Klimaanlage und sehr guten Duschen, lies sich die Hitze aushalten. Es war wärmer als in Qingdao, was für das Bergsteigen nicht unbedingt gut ist. Am nächsten Morgen machten wir uns vergleichsweise spät auf den Weg. Keiner schien so richtig Lust auf Treppensteigen zu haben, deshalb entschieden wir uns für die komfortable Methode und nahmen einen Bus bis auf die Hälfte des Berges und liefen den Rest zu Fuß. Das ersparte uns 2 Stunden Schweißtreibendes Treppensteigen und wir waren in etwa 2 1/2 Stunden oben. die Sicht war mäßig. Es lag etwas Nebel, aber bei Weitem nicht so schlimm wie beim Huangshan. Mich hat der Berg nicht so sehr beeindruckt. Natürlich war die Aussicht schön, aber irgendwie ist Berg gleich Berg und letztendlich auch nur ein Berg. Was ich nicht wusste, war, dass der Taishan auf dem 5-Yuan-Schein hinten abgebildet ist. Somit habe ich jetzt alle Orte auf den Geldscheinen besucht, außer dem 10- und dem 50-Yuan-Schein. Auf dem 10-Yuan-Schein sind wahrscheinlich die 3 Schluchten abgebildet, wobei ich mir aber nicht sicher bin, und auf dem 50-Yuan-Schein ist der Potala-Palast in Lhasa drauf. Auf dem Rückweg waren wir noch fauler und nahmen erst die Seilbahn auf die Hälfte und dann den Bus für den Rest der Strecke. Den Abend ließen wir im Hostel ausklingen und machten uns am folgenden Tag zurück nach Qingdao, wo ich schon erwartet wurde.

15. – 22. Juni 2011

Es hatte sich Besuch aus der Mongolei und Guangzhou angekündigt. Freddi kam wetterbedingt erst Mittwoch morgen an, Joao sollte erst am Sonntag dazustoßen. Die Kommunikation war etwas schwierig, weil ich Freddi nicht auf dem Handy erreichen konnte. Als ich bis zum Abend immer noch nichts von ihm gehört habe, entschied ich mich einfach ins Hostel zu gehen und dort zu suchen. Und siehe da, er saß am PC. Nach einem kurzen Abstecher auf die Dachterasse, machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Später stellte ich ihm noch das Qingdaoer Nachtleben vor. Es wurde netter Abend. Für den Donnerstag hatte ich einen Ausflug auf den Fushan mit Tim geplant. Tim ist ein Amerikaner, den ich über Bella kennengelernt habe, der in Qingdao unterrichtet. Der Fushan in Qingdao ist nicht hoch, aber besser als alle chinesischen Berge, die ich bisher gesehen habe. Er war kein touristisches Ziel, deshalb gab es vorwiegend Trampelpfade statt Treppenstufen – ein richtiger Berg eben. Außer uns waren nur vereinzelt Leute dort und man genoss ungewohnte Einsamkeit. Richtig schön :). Tim führte uns auch in einen der vielen Tunnel dort, die noch von der Kriegszeit stammen. Der Einstieg war so niedrig, dass man quasi hinein kriechen musste und zur Begrüßung lag da gleich ein Wurm vor der Tür… Innen wurde es etwas besser, da man stehen konnte. Trotzdem nicht gerade vertrauenserweckend. Es war stockduster und nur unsere Taschenlampen erleuchteten den Weg. Wir kamen an einigen verlassenen Räumen vorbei. Ich war froh als wieder Tageslicht in Sicht war; war aber eine coole Erfahrung. Der English Corner am selben Tag war auch besser als gewöhnlich. Ich kam mit vielen netten Leuten ins Gespräch. U.a. versuchte man mir zu erklären, was für einen Eindruck mein chinesischer Name hinterlässt.

Am Wochenende war wieder unterrichten angesagt und Freddi schickte ich für die Zeit nach Qufu, wo er zusammen mit Joao sich ein bisschen mit Konfuzius auseinandersetzten konnte. Sonntag kamen beide zurück nach Qingdao, um mit mir meinen Geburtstag zu feiern. Ich bat einen Freund von mir um Hilfe bei der Organisation eines BBQs am Meer. Wir waren zwar am Meer, aber leider auf einer Straße statt am Strand. Aber so war es auch gut. Ich lud etwa 15 Leute ein und es wurde ein echt schöner Abend inklusive Ständchen, Champagner und Blumenstrauß. Ich habe mich sehr gefreut. Ein Dankeschön an alle Beteiligten =). Als wir gegen Mitternacht mit Grillen fertig waren, ging es weiter zum Karaoke. Wir sangen viel und lange. Genauer gesagt, kam irgendwann ein Kellner zu uns und meinte wir sollen demnächst aufhören, da sie schließen würden. Wir wurden quasi rausgeschmissen :D.

Montag und Dienstag gab ich den Tour-Guide und zeigte den beiden Jungs meine Stadt. Die Stadtführung war zum Glück sehr entspannt. Wir liefen zu einer Sehenswürdigkeit und haben uns erstmal eine Weile hingesetzt und gequatscht. Dann ging es weiter. Und immer Richtung Dairy Queen in der Stadtmitte, weil Freddi unbedingt ein Eis haben wollte ;).

 

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Eine Antwort zu Ein Trip auf den Berg, Besuch und mein Geburtstag

  1. Lina sagt:

    hey julia,
    freut mich, dass der Geburtstag ein voller Erfolg war;)
    Was haben die denn gesagt, was dein chinesischer Name für einen Eindruck macht?

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