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…oder warum es zu Hause doch am Schönsten ist.

Ich wollte nicht wie viele andere Blogschreiber sein. Ich wollte kontinuierlich von meinen Erlebnissen in Fernost berichten, am besten wöchentlich. Aber ich habe es nicht geschafft, habe elendig versagt…;-). Meinen letzten Blogeintrag habe ich vor kurzem fertig gestellt, aber er handelt noch von meiner Reise im Februar, die jetzt schon fast 4 Monate zurückliegt.

In der Zwischenzeit ist viel passiert. Zu viel. Alltag kehrte ein. Ich weiß, ich bin schon über ein halbes Jahr hier, da hätte schon früher Alltag einkehren sollen, aber in ersten halben Jahr bin ich viel gereist. Sehr viel. Vielleicht zu viel. Nach der großen Reise in den Frühlingsfestferien habe ich mich nach einem Alltag gesehnt, nach Struktur und geregeltem Tagesablauf zu Hause bei mir in Qingdao. Nicht wieder durch halb China Zug fahren, keine Hostels, Tempel und Touristenmassen mehr. Von all dem hatte ich (vorerst) genug. Und der gewünschte Alltag kam tatsächlich. Im März fand ich das Aktivitätszentrum in Chengyang, einem Außenbezirk Qingdaos. Dort gehe ich seit dem jedes Wochenende hin und mache bei einem Kulturaustauschprogramm mit. Ich organisiere Einheiten und spiele mit den Kindern. Macht alles viel Spaß. Das einzige, was mich stört, ist, dass ich jeden Samstag und Sonntag um 5.30 Uhr aufstehen muss, um rechtzeitig für den Bus um 6.20 Uhr fertig zu sein. Und dass ich mit Freunden am Wochenende nicht weggehen kann. Wie gut, dass viele unter der Woche auch Zeit haben. Das Programm in Chengyang, die dt. Ecke und die Deutschstunde sind meine einzigen festen Bausteine im Wochenplan. Der Rest ist frei planbar. Und ich habe erstaunlich viel zu tun.

In den letzten Monaten hat sich mein Freundeskreis stark erweitert. Durch Freunde habe ich wiederum neue Freunde kennen gelernt und deshalb eigentlich immer irgendwas zu tun. Sei es nur shoppen oder Essen gehen. Es findet sich immer was. Chinesisch lerne ich immer noch fleißig weiter. Beim English Corner habe ich einen netten Chinesen kennen gelernt, der bereit ist, Maki und mich zu unterrichten. In China ist man auch sehr mit Essen beschäftigt. Letztens haben Maki und ich ein vietnamesisches Restaurant getestet. Die Tage davor ein japanisches und koreanisches, und Sushi natürlich. Was in Deutschland meinen Geldbeutel sprengt, kann man in Qingdao für nur 7 € nach Belieben essen inkl. Getränke, Gegrilltem und etwas Salat. Kein Wunder, dass die Waage schon mehr anzeigt als sein sollte. Allgemein bin ich jetzt viel großzügiger geworden was Geld angeht. Ich gehe nicht mehr nur für einen Euro essen (weil ich schon alles durchprobiert habe), sondern bin auch bereit mal 2-3 € für ein gutes Essen zu lassen, oder eben 7 € für All-you-can-eat-Sushi. Wenn es mal besonders schnell gehen muss, geht’s mit dem Taxi durch den Verkehr. Auf Hartsitz in Zug habe ich im Moment gar keine Lust, weshalb die Distanzen nach Hongkong und Thailand mit dem Flugzeug überwunden werden. Das spart Zeit und Nerven; nur leider kein Geld, aber was soll’s.

Vor einigen Monaten habe ich mich noch wöchentlich mit Wang Qing, einer Germanistik-Studentin, zum Kochen getroffen. Ich will chinesisch Kochen lernen. Wir haben Kung Pao Hühnerwürfel, Tomaten-Rührei, Salate und 鱼 ührei, Salate, udn l, Tomaen ch noch wöchentlich mit Wang Qing, einer Germanistik-Studentin, zum Kochen getroffen. schon alles einiges anderes ausprobiert. Erdbeer- und Kirschplantagen sind auch nicht weit.

In der Schule ist momentan auch mehr los. Das Goethe-Institut hat Poster geschickt, mit denen wir eine Ausstellung organisieren sollen an der Schule. Ich habe meine Schüler damit beauftragt, Infoplakate zu Ostdeutschland und der Ausstellung zu machen. Wenn diese fertig sind, sollen die Poster im Gang aufgehängt werden – so weit der Plan. Vor kurzem lief eine Spendenaktion, bei der wir Waffeln gebacken und verkauft haben. Das gesammelte Geld soll sozial benachteiligten Kindern zu Gute kommen, die mangels Geld in eine schlecht ausgestattete Grundschule gehen. Chinesische Was-ist-was?-Bücher wurden dafür gekauft. Die Aktion war ein voller Erfolg. Wir kamen mit dem Backen kaum hinterher und die dt. Waffeln gefielen. Schon vor dem Verkaufsstart sammelte sich eine Traube an Schülern um unseren Stand. Begleitet wurde das Ganze mit Tanz- und Gesangseinlagen, muss ja was hermachen. Das schuleigene Fernsehteam interviewte Organisatoren. Meine Schule besitzt jetzt auch eine kleine Deutsch-Bibliothek mit vielen Büchern zum Schmökern und Deutsch lernen.

Vom 26.-29. Mai kam spontan Patrick zu Besuch. Ich hab mich gefreut und ihm ein Best-of Qingdao gezeigt, inkl. Nachtleben und Karaoke. Den Tag danach hat er ein Best-of Hostel bekommen, was heißen soll, dass er fast den ganzen Tag drinnen blieb. Dank WiFi, Dachterasse und Sonnenschein auch eine sehr schöne Art Qingdao zu genießen. Demnächst kommen auch noch Freddi und Joao zu Besuch =).

Soviel zu den Veränderungen in den letzten Monaten hier. Der nächste Blogeintrag wartet auch schon: Ich bin nämlich gerade aus Hongkong zurück gekommen!

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