Das Hostel ist echt gemütlich eingerichtet und die Zimmer sind sauber. Ich schlief mit einer anderen Reisenden in einem Schlafsaal für 6 Leute, also hatten wir quasi ein Doppelzimmer :). Darüber war ich sehr froh. In Xian muss ich wohl mit vollen Zimmern rechnen, aber Schlafbrille und Ohrstöpsel sind schon bereit! Ich hab, wie jeder Touri, mir die 三孔, die 3 wichtigen Gebäude von Konfuzius angeschaut: Den Konfuzius-Tempel, das Konfuzius-Haus und den Konfuzius-Friedhof. Der Tempel ist hübsch, mit vielen alten Bäumen und kunstvoll gestalteten Häusern. Das Haus war besser als erwartet. Viele Leute erzählten mir, dass es recht langweilig sein soll, aber ich fands sehr interessant. Es ist die ehemalige Residenz der damals sehr mächtigen Familie Kong gewesen, zu der Konfuzius gehört. Die Häuser waren nicht besonders schön, aber es war echt cool zu sehen, wie die Mächtigen damals gelebt haben. Ich hatte echt das Gefühl in vergange Zeiten zurückversetzt zu werden und beinahe Konfuzius selbst zu treffen. Vllt war das auch nur, weil ich allein unterwegs war und nicht mit diesen Tour Guides, die doch jedes sentimentale Gefühl zerstören. Manchen Gänge waren so eng und verwinkelt, dass ich Angst hatte mich zu verlaufen. Denn die Residenz war riesig! Ich mag die runden Durchgänge 🙂 Der Friedhof
war ein guter Ort zum Nachdenken. Ich bin als eine der wenigen Touristen gelaufen. Die anderen haben einen der vielen Shuttle-Busse genommen, um den Friedhof zu umrunden. Ich war also öfter mal allein und konnte dem Zwitschern der Vögel lauschen und meine Gedanken schweifen lassen, ab und zu derbst unterbrochen durch lautes Hupen der Autos einer nahe liegenden Straße. In diesem Friedhof sind Konfuzius und seine männlichen Nachkommen begraben (mal wieder total diskriminierend). Jder hat seinen eigenen Grashügel und je wichtiger die Leute waren, desto größer war ihr Haufen. Der Meister hatte natürlich den allergrößten Grashügel, mit Wächter aus Stein und einigen Tempeln angrenzend. Der Friedhof war an sich nichts Besonderes (Grashügel und Grabsteine), aber wenn man bedenkt, dass Konfuzius, der Asien so sehr geprägt hat und den Konfuzianismus begründet hat, unter jenem Grashügel begraben liegt, nimmt das alles doch eine andere Dimension an…wow! Aber nun gut. Ich hab im Hostel eine nette Chinesin namens Selene kennengelernt, die seit vier Jahren in London studiert. Sie reist auch alleine. Ich hoffe ich treffe sie in Shanghai wieder. Wir hatten interessante Gespräche über die chinesische Gesellschaft (auf Englisch). Eine sehr nette Person. Ich bin 2 Tage in Qufu geblieben und das war auch merh als genug Zeit. Am Ende des 2. Tages war mir so langweilig (Selene ist schon abgereist), dass ich einfach shoppen war. Auch eine gute Möglichkeit Zeit totzuschlagen. Ich kaufte Schuhe, einen Fächer und ein zusammengerolltes Gemälde (typisch chinesisch;)). Qufu ist ein stück steingewordene Geschichte. Ich finde es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie eine Stadt unter der Familie Kog aussieht. Ich mag die chinesische Architektur dort. Schöne Brücken umsäumt von Weiden mit langen herabhängenden Blätter, die der Stadt etwas Märchenhaftes geben. Das Einzige, was stört, sind die vielen Souvenirstände, die alle das Gleiche anbieten und die vielen Rikschafahrer, die einen minutenlang überreden wollen, sich von ihnen fahren zu lassen. Aber ich hab den Aufenthalt genossen. Das entlang schlendern der alten Straßen mit Selene hatte etwas Magisches… Aber warum bin ich eigentlich nach Qufu gefahren? Am 28.9. war Konfuzius‘ Geburtstag. Der Typ wäre 2561 Jahre alt geworden! Ich hatte gehofft, dass etwas Besonderes in der Stadt los wäre an diesem Tag. Aber das Einzige, was anders war, war dass der Tempel von 9-11Uhr zu hatte. Man feierte Konfuzius Geburtstag im Tempel mit viel Medienrummel und einer aufwendig inszenierten Show, zu der alle Möglichen wichtigen Leute eingeladen wurden. Nur keine Touristen. Also schaute ich mir die Zeremonie im Fernsehen an. Die Tänzer hatten alle alte Kostüme an, aus der Zeit von Konfuzius wahrscheinlich. Es wurde viel Offizielles gemacht und Reden gehalten. Letztendlich bin ich doch froh, nicht zur Zeremonie gehen zu können. Waäre doch arg langweilig gewesen 😉Naja, und morgen gehts schon weiter für mich. Ich bin heute nach Qingdao zurückgekommen und fahre morgen nach Xian mit Natasha (die Schottin bei mir) und ihren Freunden. Nach etwa 3 Tagen werde ich versuchen ein Ticket nach Shanghai zu kriegen. Hoffen wir das Beste, weil Freitag die Goldene Woche anfängt und ganz China auf den Beinen ist, ist es verdammt schwer an Tickets zu kommen. Man muss Glück haben und flexibel sein.
Aber ich bin ja jung………….lol.
Hört sich echt schön an. Ich hatte ja schon gedacht, du hättest deinen Blog gelöscht, weil er nicht mehr auf deinem Profil angezeigt wird, aber jetzt hab ich ja einiges zu lesen 🙂
Viel Spaß in Xian und grüß die Schotten von mir^^