Drei Wochen Auszeit – Zurück im Alltag

Drei Wochen Auszeit – Zurück im Alltag

Liebe Leser*innen,

Zuerst einmal wünsche ich Euch allen ganz offiziell ein wunderschönes, glückliches, erfolgreiches und spannendes Jahr 2018. Dass wir alle gesund bleiben und das erreichen, was wir uns für dieses Jahr vorgenommen haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf ein spannendes Jahr, auf meine Zeit in Namibia, auf das Heimkommen und dann der neue Lebensabschnitt: das Studium!

Prost Neujahr! – 28.12.2017

Die letzten drei Wochen habe ich im Urlaub verbracht. Zunächst über Weihnachten in Swakopmund, dann über Silvester in Kapstadt. Jetzt sitze ich wieder im Büro, in der Schule bin ich ab nächster Woche. Es fällt einem schwer nach diesen wunderschönen Reisetagen wieder auf Arbeit und Alltag umzuschalten, aber ich bin ja nicht zum reinen Urlaub hier. Immerhin ist es ja ein Freiwilligendienst, die Arbeit muss also auch wieder sein!

Umso lieber schaue ich zurück auf die letzten Wochen, die wirklich ein Erlebnis waren. Bereits am 20. Dezember machten wir uns auf die ca. vierstündige Fahrt nach Swakopmund an die namibische Atlantikküste. Swakopmund ist wohl der Ort in Namibia, an dem man am meisten die deutsche Kolonialgeschichte spüren kann. Alte Fachwerkhäuser, deutsche Straßen-, Laden- und Gebäudebezeichnungen und nicht umsonst der Leuchtturm gaben mir das Gefühl an einem Ostseebad zu sein. Selbst die Temperaturen bewegen sich in Swakopmund, die Stadt zwischen Namib-Wüste und Atlantischem Ozean, tagsüber zwischen 20 und 25 Grad, weswegen viele Windhoeker der Hitze in Zentralnamibia an die Küste entfliehen. Trotzdem war Swakopmund eine perfekte Wahl für die Weihnachtsfeiertage: Es war entspannt, erholsam und doch etwas weihnachtlich.

Der lange Steg in Swakopmund – 21.12.2017

Und dennoch war es ein Weihnachten am Strand unter Palmen, eine neue Erfahrung für mich. Die fehlende Weihnachtsatmosphäre kompensierten wir durch unsere Gemeinschaft und unseren wunderschönen Plastikweihnachtsbaum.

Unser Plastikweihnachtsbaum – 24.12.2017

Neben dem Entspannen am Strand stand für uns auch der Beach Bash, Namibias größte Strandparty, und eine Boottour in Walvis Bay auf dem Programm. Auf der Tour konnten wir Robben, Delfine und Pelikane entdecken, die teilweise sogar aufs Boot kamen und gefüttert wurden. Zum Abschluss der Bootstour durften der Champagner und die Austern natürlich nicht fehlen. Obwohl die Sonne scheinte, war es doch ziemlich kalt auf dem Meer, das selbst auch nicht sehr warm wird (höchstens 18-20 Grad Celsius), da dort der Benguela Strom aus der Antarktis ankommt. Das war dann der Versuch zumindest vom Gefühl an deutsche Temperaturen heranzukommen und zu frieren. Dies hielt uns aber natürlich nicht davon ab, in den Ozean zu springen.

Auf der Bootstour – 23.12.2017

Den Heiligabend verbrachten wir größtenteils am Strand. Am Abend bereiteten wir dann ein wahres Festmahl zu: Es gab Kartoffelspalten mit verschiedenen Tapas, Salaten und – ganz klassisch – Borewors, der Bratwurst der Buren. Zum Nachtisch stand Apple Crumble auf der Speisekarte. Vollgefressen, wie wir es waren, ging es dann an unsere kleine Bescherung. Wir wichtelten, sodass jeder von irgeneinem anderem aus der Gruppe ein Geschenk bekam. Auch wenn die Familie fehle, so war es doch eine schöne Stimmung. Der obligatorische Anruf zu Hause war natürlich Pflicht!

Das Weihnachtsmenü – 24.12.2017

Nach einem weiteren Tag am Strand fuhren wir am 26.12. wieder zurück nach Windhoek, wo für mich wieder waschen packen angesagt war, da ich am nächsten Tag nach Kapstadt fuhr. Für den Hinweg nach Kapstadt entschied ich mich für den günstigeren Bus, der allerdings ca. 22 Stunden durch die namibische Nacht fährt und erst am folgenden Mittag in Kapstadt ankommt. Sagen wir es so: Die Zeit ging auch mit wenig Schlaf auf den ungemütlichen Sitzen rum. Um drei Uhr überquerten wir die Grenze, mussten zur Aus- und Einreise anstehen und unser Koffer zur Kontrolle öffnen. Belohnt wurde man schließlich mit wunderschönen Landschaften.

Auf dem Weg nach Kapstadt – 27.12.2017

In Kapstadt angekommen erwartete mich eine unglaubliche Landschaft, deutlich mehr Menschen als in Namibia und wieder das Meer und der Strand. Am Anfang musste man sich wieder an die Menschenmassen und den Verkehr gewöhnen, den man in Namibia einfach nicht hat. Doch das ging schnell und ich konnte mich wieder ins Großstadttreiben werfen. An den ersten Tagen stand Sightseeing auf dem Programm: Die Pinguine am Boulders Beach, der Kap der Guten Hoffnung und das Besteigen des Tafelbergs über den anspruchsvollen Skeleton Gorge, der im Kirstenbosch Botanical Garden startet. Auf dem Gipfel durfte ich dann den eindrucksvollen Ausblick genießen, getrübt allerdings, einmal wieder, von Menschenmassen, mit denen man aber zu dieser Zeit in Kapstadt rechnen muss.

Silvester feierten wir auf dem Kinky Summer Festival in Franschhoek, das etwas außerhalb von Kapstadt liegt. Mit ca. 5000 Menschen wurde ins neue Jahr getanzt. Getrübt wurde das Festival allerdings von Regen. Doch kann man den Regen als gutes Zeichen für das neue Jahr werten, denn Kapstadt leidet an einer extremen Trockenheit und Wasserknappheit. Solange die Kapstädter ihren Verbrauch nicht eklatant reduzieren, geht das Wasser Ende April zur Neige und mit Regen wäre erst wieder im Juni zu rechnen. Der Neujahrsregen verschaffte zumindest etwas mehr Zeit!

Nach dem Festival war erstmal Ausschlafen angesagt. Der Rest der Woche stand dann ganz im Zeichen des Entspannens und des Erkundens von Downtown-Kapstadt. Meine Stationen waren der Clifton-Beach, eine Citysightseeing-Busfahrt, das District-Six Museum, das Springbook-Rugby-Museum und das Zeitz-Mocaa-Museum. Das letztgenante Museum ist eines der jüngsten in Kapstadt und stellt moderne afrikanische Kunst aus. Auf jeden Fall eine Empfehlung!

Das Zeitz-Mocaa-Museum – 04.01.2018

Am letzen Abend machten wir eine Sunset-Bootstour, welche noch einmal sehr schön war. Ich habe allerding aktuell das Gefühl, dass ich Euch mit Sonnenuntergangsbildern ziemlich langweile. Jedoch sind die Sonnenuntergänge hier in Namibia oder in Südafrika so beeindruckend, dass man garnicht genug davon bekommen kann. Aber: Wenn es euch zu viel wird, sagt mir einfach Bescheid 😀

Mit dem Flugzeug ging es dann wieder nach Windhoek. Als ich am Flughafen in Kapstadt die Lufthansa-Maschine nach Frankfurt sah, kam ich fast in Versuchung doch dort einzusteigen. Aber letztendlich landete ich doch in Windhoek. Frankfurt kann auch noch sieben Monate warten.

Jetzt geht es wieder in den Alltag. Einerseits würde ich noch gerne im Urlaub bleiben, doch andererseits freue ich mich auf vieles, was auch die Arbeit in 2018 bringt. Zunächst einmal an die Schule zurückzukommen, denn dort beginnt jetzt die Sportsaison, auf die ich mich besonders freue! Die Zeit fliegt…

Ich hoffe, ich habe Euch wieder auf den neueseten Stand gebracht und wünsche Euch schöne Januarwochen! Ich melde mich bald wieder!

Viele Grüße und bis bald!

Jonathan

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