Weihnachten und Karneval innerhalb von 3 Tagen – und das bei 30 Grad!?

Weihnachten und Karneval innerhalb von 3 Tagen – und das bei 30 Grad!?

Der November ist da – normalerweise der graue, triste Monat. Voller Nebel, Regen und Kälte. Doch kaum reist man 8000 km nach Süden auf die andere Halbkugel dieses Planeten, erwarten einen Sonne, dreißig Grad Hitze und, wenn überhaupt, kurze Regenschauer. Jedenfalls bin ich gerade, zumindest des Wetters wegen, nicht traurig, nicht zuhause zu sein!

Und trotzdem, Melancholie kommt hin und wieder doch auf. Wenn man bei 30 Grad eine Präsentation über Weihnachten in Deutschland vorbereitet und eigentlich dann nur noch einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken oder die Weihnachtsfeierlichkeiten in der Heimat miterleben will. So lächerlich es auch scheint: so langsam soll hier so etwas wie Weihnachtsstimmung aufkommen. Die Supermärkte sind dementsprechend dekoriert (Christbäume, Mitarbeiter mit Weihnachtsmannmützen und „Last Christmas“), Lebkuchen und Adventskalender sind im Angebot und die Menschen fiebern dem Dezember entgegen. Da passt es doch auch, dass wir im Deutschclub an der Windhoek High School Plätzchen backen. Die Schüler waren mit Eifer dabei Butterplätzchen auszustechen und das hier unbekannt „Würzige“ in den Gewürzschnitten zu entdecken. Dem ganzen vorausgegangen ist die Präsentation über Weihnachten in Deutschland und der damit verbundene Austausch über die verschiedenen Traditionen: Weihnachten am Strand oder im Pool, die Hitze ertragen und entspannen. Auf jeden Fall freue ich mich auf mein Weihnachten am Meer in Swakopmund und die Beachparty dort? Aber genauso freue ich mich auf das Weihnachten in einem Jahr, dann wieder im kalten Deutschland. (Bei dem Gedanken friert es mich jetzt schon…)

Immerhin fand danach der Lehrerabschluss der WHS im Beach-Style statt, was den Temperaturen angemessen war. Somit hab ich jetzt das Schuljahr auch gut zu Ende gebracht mit dieser Function auf einer Lodge mit sehr gutem Essen!

Sven aka Pablo Escobar – 11.11.2017

Am Samstag, den 11.11. ging es dann direkt weiter mit dem Feiern deutscher Traditionen: Der Faschings-, oder für den Rest, Karnevalsbeginn stand an! Und da wir in unserer Gruppe einige Rheinländer haben, musste das natürlich mit einem kleinen Brunch gefeiert werden. Dafür wurde natürlich kräftig aufgetischt, u.A. Kräppel (Berliner für alle, die dieses Wort nicht kennen), Mettwurst, die wir im Superspar bei Hilde auf Deutsch bestellten oder auch Bier (Kölsch kann man hier leider nicht kaufen!)  So stießen wir pünktlich um 11;11 Uhr an und feierten gemütlich beschallt von Kölscher Karnevalsmusik durch den Tag.

Während der Woche war ich dann durchgehend im Goethe-Institut, da die Schüler ihre Examen schreiben und danach Ferien haben. Für mich heißt das bis Januar schulfrei, aber nicht arbeitsfrei. Die Planung steht an für das nächste Jahr. Verschiedene pasch-Wettbewerbe müssen organisiert werden und die nächste PASCH-Inauguration an der Privatschule Swakopmund steht im Terminkalender. Langweilig wird es mir also nicht!

An diesem Wochenende fuhr ich auf das „Oasis-Festival“ auf der Namibgrens-Guestfarm südwestlich von Windhoek. Verbunden mit viel Sonne, Hitze, kalten Nächten, schlafen im Zelt, (ein wenig) Alkohol, coolen Leuten und mit viel Musik wurde viel gefeiert. Es ist doch jedesmal etwas Schönes mit Menschen aus Namibia, Australien, Südafrika, Kanada, Spanien, Österreich und Deutschland zusammenzusitzen. Die Spuren des Ganzen wirken jetzt nach: Sonnenbrand und Müdigkeit. Alles in allem war dieses Wochenende gerade durch den fehlenden Handyempfang doch entspannt und sehr schön, trotz des Festivalalltags!

Ab morgen steht unser kulturweit-Zwischenseminar auf der UMTI-Lodge bei Windhoek an. Fünf Tage Vollverpflegung, Chillen am Pool, Seminaren und mit allen kulturweit-Freiwilligen hören sich für mich sehr gut an. Jetzt muss noch gepackt werden und dann geht es morgen los!

Euch lieben Leser*innen wünsche ich schöne restliche Novemberwochen und einen tollen Start in den Advent. Obwohl ich um das Wetter absolut nicht neidisch bin, ist es schade die schöne Zeit am Ende des Jahres nicht zuhause verbringen zu können. Ich schicke euch einfach ein wenig Wärme, wenn ich dafür ein bisschen Weihnachtsstimmung abbekomme!

In diesem Sinne: Bis bald!

Euer Jonathan

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