Der erste Regen des Jahres

Der erste Regen des Jahres

Liebe Leser*innen,

weitere zwei Wochen sind wieder ins Land gezogen. Und siehe da, nach fast zwei Monaten ausschließlich Sonne und 30 Grad erlebten wir das erste große Gewitter mit Starkregen, Blitz und Donner und sogar Hagel im namibischen Frühling. Auch im Leben hier scheint nicht mehr nur die Sonne. Ein Alltag ist langsam eingekehrt, vieles hat seine anfängliche Besonderheit verloren und Bequemlichkeit hat sich breit gemacht. Man lernt so langsam das Hotel Mama wirklich zu schätzen. Außerdem übermannt einen wieder der Stress. Arbeit in der Schule, im Goethe-Institut, Training, Haushalt, Freizeitstress…: Ein entspanntes Wochenende war mal wieder nötig! Aktuell sitze ich am Pool und schreibe ausgeschlafen und relaxed meinen Blog:)

Der erste Regen der Saison – 29.10.2017

Highlight des letzten Wochenendes war das Oktoberfest Windhoek, das vom Sportklub Windhoek SKW auf dessen Gelände ausgerichtet. Man stelle sich strahlenden Sonnenschein und 30 Grad vor, man sitzt in Lederhosen oder Dirndl in einem Bierzelt auf einer Garnitur, man trinkt eigens gebrautes Festbier, isst einen Schweinebraten mit Rotkraut und lauscht der Musik der „Kirchdorfer“. Nicht zu vergessen der Auftritt der Schuhplattler und das Finale im Bierstemmen zwischen Natascha und Lotte. Bis auf dieses Wetter im Oktober könnte man meinen, man sei in Deutschland, doch nein, ihr habt richtig gehört, das war das Oktoberfest Windhoek!

Deutsche Spezialitäten in Windhoek – 28.10.2017

Auch in Namibia ist diese bayerische Gaudi angekommen, immerhin wird das Oktoberfest hier schon seit 1958 gefeiert. Besonders herauszuheben sind die im Vergleich zu Deutschland sehr moderaten Bierpreise: Man zahlt 20$ für die halbe Maß, was laut aktuellem Währungsrechner umgerechnet 1,21 € sind. Somit trinkt Temperaturen. Beliebt ist das Oktoberfest vor allem bei der deutschstämmigen Bevölkerung hier, aber auch andere Bevölkerungsgruppen und die ausländischen Bewohner Windhoeks kommen gerne. Übrigens: Das Bierstemmen ging mit einem Unentschieden zwischen Natascha und Lotte aus. Beide konnten jeweils 17 kg Bier in Maßkrügen heben.

Das Oktoberfest – 28.10.2017

Nach einem eher ruhigen Sonntag (Die Biermenge musste verarbeitet werden 😉 ) und dem Wohnungsputz, startete ich in die neue Woche, in der gleich wieder ein, wenn auch stressiger, Höhepunkt anstand: Die #MMMcon17 der Deutschen Welle Akademie Namibia, die ihr Büro auch im Goethe-Institut hat. Ca. sechzig Journalisten aus 10 verschiedenen afrikanischen Ländern beschäftigten sich drei Tage lang mit den Möglichkeiten mobilen Berichtens, also wie man mit seinem Smartphone mit welchen Apps man am besten berichten kann. Wir Freiwillige der Deutschen Welle (DW) und vom Goethe-Institut durften dabei eben helfen. Das heißt wir schleppten Bühnenteile, Garnituren, Stühle, Stehtische, Lautsprecher, Fernseher, usw.. Gefühlsmäßig liefen wir immer in die entgegengesetzte Richtung der Teilnehmer um abzubauen bzw. wieder vorzubereiten. Ein wichtiger Teil der Konferenz war die offizielle Eröffnung des DW-Büros in Namibia, das eigentlich schon seit einigen Jahren existiert. In einer kleinen Feierstunde mit dem deutschen Botschafter, der Vertreterin der zuständigen Ministeriums für Entwicklung und internationale Zusammenarbeit aus Berlin und dem DW-Chef wurde das Büro eingeweiht und das Schild an der Außenwand enthüllt. Informationen und Bilder zur Konferenz findet Ihr auf der Facebook-Seite: https://www.facebook.com/MMMCon17/?ref=br_rs

Die Teilnehmer bei der Eröffnungsveranstaltung – 31.10.2017

Trotz des ganzen Stress und der drei dreizehn-Stundentage wurden wir immerhin von Heidi in ihrem Goethe-Café bestens verpflegt und durften auch abends bei Office-Opening und der kleinen Party mitfeiern! Trotzdem waren alle froh, als diese anstrengenden aber doch schönen und stimmungsvollen Tage vorbei waren!

Zum Wochenabschluss stand noch mein zweites NUTS (Night under the stars), diesmal im Hof des Goethe-Instituts. Diesmal stand Whilzahn auf der Bühne, eine junge namibische Künstlerin, die auch Radiomoderatorin ist und eigene und Coversongs sowie ihr Beatboxing präsentierte. Das war abschließend ein entspannter Abschluss der Woche, der mit dem obligatorischen Freitagsbier im Warehouse abgerundet wurde.

Jetzt am Wochenende geht es ebenfalls ganz entspannt zu, um den Stress der letzten Wochen etwas zu entschleunigen. Am Dienstag steht dann die Pasch-Einführung der Otjiwarongo Secondary School (OSS) an. „Pasch-Schulen: Partner der Zukunft“ ist das Netzwerk von Schulen weltweit, die ein besonderes Deutschprofil haben, unter anderem auch die Windhoek High School, an der ich arbeite. Diese Schule werden entsprechend vom deutschen Staat mit Lehrmaterial und besonderer Einrichtung für die Klassenzimmer ausgestattet. Außerdem bekommen viele dieser Schule Freiwillige wie mich zur Verfügung gestellt. In Namibia gibt es bisher drei pasch-Schulen; in den nächsten Monaten kommen zwei neue dazu, eine davon ist die OSS. Weiter Infos zu pasch gibt es auf der Website: http://www.pasch-net.de/de/index.html

Und am Freitag ist schließlich mein letzter Schultag für dieses Jahr an der WHS, denn dann beginnen die Examen, für die ich nicht mehr kommen muss. Also: Weihnachten ist nicht mehr weit:)

Jetzt geht es aber wieder zurück in den Pool, die Sonne genießen! Euch eine schöne Zeit und viele Grüße ins soweit ich weiß regnerische Deutschland! Ich versuche euch etwas Wärme zu schicken!

Viele Grüße und bis bald!

Euer Jonathan

 

 

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