Herbst und Frühling – Abschied und Ankunft

Herbst und Frühling – Abschied und Ankunft

Liebe Leser*innen,

sieben Tage und soviel passiert: Rückkunft vom Vorbereitungsseminar, ein letztes Mal die alte Schule besucht, das letzte Leichtathletiktraining mit der Trainingsgruppe, endlich die Zahnspange rausbekommen, Abschied gefeiert, Koffer gepackt, finaler Abschied am Flughafen, zehn Stunden fliegen, die ersten Eindrücke von Namibia aus dem Auto, Ankommen in der Unterkunft, die Stadt erkunden, Visum abholen, erster Arbeitstag, erstes Mal Feiern in Windhoek, am Samstag arbeiten müssen und sich ausruhen am Sonntag. Das war die Kurzfassung meiner Woche, doch mir kam es vor, als sei alles wirklich so schnell vergangen. Letzte Woche saß ich noch im kalten, verregneten, teilweise stürmischen Deutschland und jetzt schwitze ich im heißen Namibia bei täglich mindestens 30 Grad.

Doch noch einmal zurück in den deutschen Herbst: Am Montag durfte ich noch ein letztes Mal das tolle regnerische Herbstwetter im Training erleben. Das ganze passte natürlich zur traurigen Abschiedsstimmung. Noch einmal auf der roten Bahn laufen. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr weiter trainieren kann, nicht dass die Frauen in meiner Trainingsgruppe schneller sind als ich 😛 (Liebe Grüße an meine Trainingskameradinnen Julia und Mirja)

Letztes Training in Deutschland – 11.09.2017

Da die Zeit begrenzt war bis zu meinem Abschied, war alles streng getaktet. Am Dienstag kam zum Glück vor der Abreise noch meine Zahnspange und ich konnte im wahrsten Sinne des Wortes befreit fliegen! Am Dienstagabend stand schließlich der emotionale Höhepunkt des Abschieds an: Ein befreundeter Diakon hielt eine Abschiedsandacht zusammen mit meinen Verwandten und Freuden. Für mich war dies ein sehr schöner Abend, an dem ich mich von allen noch einmal für das Jahr verabschieden konnte. Noch einmal vielen Dank an alle, die da waren! Es hat mich sehr gefreut:)

Abschied von der Familie – 12.09.2017

Danach ging alles ganz schnell. Packen, zum Flughafen fahren und dann der letzte Abschied von der Familie. Der Flug verlief gut, ich konnte sogar einige Stunden schlafen, sodass wir am Donnerstagmorgen nach knapp zehn Stunden Flug in Windhoek ankamen, wo mich zunächst Probleme bei der Einreise erwarteten. Das Bestätigungsdokument der Billigung des Visumsantrags, das ich von der Namibischen Botschaft in Berlin bekam, reichte zur Einreise nicht aus. Nach einigen Diskussionen mit der Grenzbeamten durfte ich dennoch einreisen, unter der Auflage am Nachmittag direkt zum zuständigen Ministry of Home Affairs zu gehen, Glücklicherweise wurde ich von meinem Vermieter abgeholt und in die Unterkunft gebracht. Meine Bleibe hier ist eine Gemeinschaftsunterkunft für Studenten, Praktikanten und Freiwillige. Am Nachmittag wurde direkt die Stadt ausgekundschaftet: Wo ist der nächste Supermarkt? Wo ist das Goethe-Institut? Wo ist das Ministerium? Das Visum musste ja noch abgeklärt werden. Nur leider war der zuständige Beamte nicht anwesend und ich sollte am nächsten Tag wiederkommen, wo dann auch alles seine Richtigkeit fand.

Abschiedsfoto am Flughafen Frankfurt – 13.09.2017

Freitags erwartete mich schließlich der erste Arbeitstag. Es galt das Goethe-Institut auf den Deutschwettbewerb für namibische Schüler vorzubereiten. Für mich hieß das herumrennen, schleppen, Botendienste übernehmen usw.. Trotzdem wurde ich gut in das Team aufgenommen und hatte einen guten ersten Arbeitstag. Am Samstag musste ich gleich wieder antreten zum Sprachwettbewerb. Es war ein sehr schöner Tag mit tollen und sprachbegabten Schülern, einem top Team und bleibenden Erinnerungen. Mehr zum Sprachwettbewerb erfahrt ihr einem einem weiteren Blogeintrag über das Goethe-Institut. Abends genoss ich dann meinen ersten „Braii“, was einfach ein „Grillen“ ist. In Namibia heißt das, es gibt sehr viel Fleisch! Zum Abschluss des Tages machte ich mit den anderen kulturweit-Freiwilligen meine ersten Erfahrungen im Windhoeker Nachtleben. Wir verabredeten uns im „Warehouse“, einer Bar mit Livemusik, die wirklich ein tolles Ambiente bot und eine ganz bunte Zielgruppe ansprach.

Sprachwettbewerb im Goethe-Institut – 16.09.2017

Nach diesen anstrengenden Tagen war heute für mich Entspannen angesagt. Noch muss ich mich an vieles gewöhnen und einleben, doch ich bin guter Dinge, dass ich bald wirklich angekommen bin! Jetzt sitze ich um 22 Uhr noch bei 25 Grad auf dem Balkon und schreibe diesen Eintrag. Es könnte wirklich schlechter sein:)

Windhoek von oben – 17.09.2017

Nach dieser Erlebniserzählung heute, die nach der letzten Woche aber auch nötig war, widme ich mich in den nächsten Wochen wieder Themen mit mehr Tiefe und Inhalt: meinem Gastland, meinen ersten Eindrücken und meiner Arbeit bzw. dem Goethe-Institut.

Morgen ruft zum ersten Mal die Schule, also auf geht’s!

Ganz liebe Grüße in die Heimat und bis bald!

 

Euer Jonathan

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