Juli ist Urlaubszeit

Hallo zurück, schon wieder vier Wochen rum 🙂

Zurück vom Balaton und nach zwei Tagen auskurieren, war ich dann (god bless) wieder gesund und konnte meine nächsten Gäste aus Deutschland begrüßen. Der Zeitpunkt war auch perfekt, denn in Eger stand das zweite (und größere) Weinfest an! Von Donnerstag bis Sonntag haben die lokalen Weinproduzenten an zahlreichen Ständen im Stadtpark ihre Köstlichkeiten verkauft inkl. Streetfood und Kunsthandwerkerständen. Wir haben uns auf das Wesentliche (den Wein) konzentriert 😉
Zum eigenen Weinglas, welches man dort kaufen konnte, gab’s auch noch eine Art „Weinglasumhängetasche“, dann hatte man immer die Hände frei, sollte man mal gerade nichts trinken, sehr praktisch und da passt bestimmt auch ein Pilsglas rein 😉
Von Samstag auf Sonntag haben wir dann noch eine Nacht zusammen in Budapest verbracht und dort die Bars noch ein bisschen unsicher gemacht. Ein sehr schönes Wochenende 🙂

auf dem Weinfest in Eger (mit den schicken Weinglashaltern)

auf dem Weinfest in Eger (mit den schicken Weinglashaltern)

Der nächste Urlaub stand auch schon vor der Tür: Am 12. Juli ging es los in Richtung Cherni Osam in Bulgarien. Eine Freiwillige, welche dort in einem Naturkundemuseum arbeitet, hat zu ihrem Geburtstag eingeladen und diese Gelegenheit wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Also machte ich mich Mittwochabend auf nach Budapest, um von dort zusammen mit Ernest mit dem Bus in Richtung Sofia aufzubrechen. Der Start unserer Reise wurde leider erst einmal um drei Stunden verzögert, da der Bus im Stau stand, aber was will man machen. Der Busbahnhof um drei Uhr morgens war wirklich auch sehr sehenswert 😉 Nach ca. 15/16 Stunden Fahrt sind wir dann finally am Donnerstagabend in Sofia angekommen. Freitag haben wir uns dann mit Magda (aus der Slowakei angereist) getroffen und die Innenstadt etwas erkundet und abends ging’s dann ganz spontan auf ein open air Denzel Curry Konzert, das war sehr nice 🙂
Samstag machten wir uns dann wieder mit dem Bus auf die dreistündige Reise nach Troyan auf, um von dort dann mit dem Taxi nochmal entspannte 20 Minuten nach Cherni Osam zu fahren. Das Dorf ist von Bergen eingebettet und wird von einem Fluss durchzogen. Ziemlich idyllisch eigentlich. Im Fluss haben wir uns zwischendurch auch mal etwas abgekühlt, dringend nötig bei angenehmen 35 Grad 😉 Nach und nach sind dann alle anderen Gäste (fast alles Freiwillige) aus den verschiedensten Ländern eingetrudelt und am Schluss waren wir eine ordentliche Gesellschaft von gut 20 Leuten. Das Wetter war heiß, die Getränke eher mäßig kalt gestellt (weil zu wenig Kühlschrank für zu viele Getränke), aber das hinderte uns natürlich nicht daran, die eine oder andere Runde Flunkyball und Beer Pong zu spielen 😉 Die Feier war auf jeden Fall mega und einen dementsprechenden Kater hatte ich (und ein paar andere auch) am nächsten Tag. Nach einer schönen eiskalten Dusche waren die Kopfschmerzen dann aber auch wieder fast verschwunden (zum Glück) und wir machten uns auf, um den Arbeitsplatz von unseren Gastgeberinnen zu besuchen: Das Naturkundemuseum. Dort waren eine Reihe verschiedenster ausgestopfter Tiere ausgestellt, vor allem Bären und Rotwild, aber auch ein Leopard und sogar ein Eisbär (Geschenk vom Zoo in Sofia). Das war teilweise ganz witzig, denn manche Tiere hatten nen Blick drauf, wie einige Leute auf der Party gestern 😀
Danach war’s für uns schon wieder Zeit zum Verabschieden, denn wir mussten unseren Bus zurück nach Sofia erreichen. Montagfrüh ging’s dann mit dem Bus wieder zurück „nach Hause“ nach Ungarn. Diesmal entspannte 11 Stunden ohne Verspätung. Alles in Allem ein mega Wochenende, sehr nice alle anderen wieder zu sehen und die Gelegenheit auf eine Gartenparty in einem süßen bulgarischen Dorf zu gehen, bekommt man sicherlich auch nicht alle Tage! 🙂

die "Feiergesellschaft"

die „Feiergesellschaft“

ein Braunbär

ein schief schauender Braunbär

der "böse" Wolf

der „böse“ Wolf

Ein paar Tage später ging’s dann auch schon wieder auf einen Kurztrip nach Budapest. Mein Bruder und seine Freundin kamen zu Besuch! Da in der Hauptstadt doch eeetwas mehr abgeht, als in Eger (obwohl es hier definitiv nicht an (Wein-)Veranstaltungen mangelt) haben wir uns dazu entschieden, uns in Budapest zu treffen. Glücklicherweise konnte ich in Ernest’s WG wieder mal für lau übernachten (vielen lieben Dank). Auf dem Programm stand Folgendes: 1. Langos essen, 2. bis 7:30 feiern gehen, 3. bis Sonntag 13 Uhr schlafen und 4. Pizza essen gehen. So kann man das Wochenende, glaube ich, gut zusammenfassen 😀 Die zwei blieben noch bis Dienstag, aber für mich ging’s wieder zurück nach Eger. Ein bisschen „Arbeit“ stand im Geopark diesen Monat dann doch noch an 😉

Es war mal wieder an der Zeit ein paar invasive Pflanzenarten zu entfernen aka Unkraut ausreißen. Diesmal direkt neben und teilweise in einem kleinen Bach, der an manchen Stellen auch doch gar nicht so klein war, wie ich herausfinden musste, als ich mit meinen Gummistiefeln fast komplett darin versunken bin 😀 Naja am Ende war es eh egal, denn zwischendurch gab es mal einen ordentlichen Wolkenbruch und wir waren alle ziemlich begossen, aber ist ja nur Wasser (und ein bisschen Schlamm).

die Waschmaschine freut sich

die Waschmaschine freut sich

Für eine kleine „Sensation“ habe ich auch noch gesorgt: Bei einem Field Trip waren wir auf der Suche nach dem Nest des Schlangenadlers. Es war wichtig, das Nest zu finden, um einem bestimmten Radius drumherum einen Schutzstatus verleihen zu können und so die Bäume für die kommenden fünf Jahre vor der Abholzung zu schützen. Wir waren schon ein paar Mal in diesem Waldstück auf der Suche nach dem Nest (es musste irgendwo in diesem Gebiet sein, da der Mutteradler dort immer wieder gesichtet wurde) und so auch heute wieder. Ganz ehrlich, ich hatte nicht sehr viel Hoffnung etwas zu finden, denn das ist wie die Nadel in einem Heuhaufen zu suchen, aber vielleicht bin ich auch einfach immer etwas zu pessimistisch. Wir setzten uns an eine Stelle im Wald, von wo aus man den gegenüberliegenden mit Kiefern bewachsenen Hang beobachten konnte. Kiefern mögen diese Adler anscheinend besonders gern zum Nestbau, also ließ ich gedankenverloren mein Fernglas über die Baumkronen schweifen und blieb (wirklich äußerst zufällig) an einem weißen Fleck hängen. Beim näheren Betrachten wurde mir klar, dass es sich dabei um einen kleinen Vogel handelte. Ohne einen wirklichen Hintergedanken gab ich dem Ranger, welcher schon seit drei (!) Jahren auf der Suche nach diesem Nest ist, Bescheid und dieser sprang sofort in heller Erregung auf, nachdem er einen Blick durch sein Fernglas geworfen hatte. Tatsächlich hatte ich zufällig das Nest, nach dem schon so lange gesucht wurde, gefunden. Der Ranger war so von den Socken, dass er gleich gefühlt 20 Leute angerufen hat, um jedem Bescheid zu geben. Ich fand das schon ein bisschen lustig, aber war natürlich auch ein bissle stolz, dass ich meinen Teil beitragen konnte. Mein Soll ist hiermit erfüllt 😉 Die Nachricht hat sich dann auch ein bisschen herumgesprochen (es wurde sogar in einem größeren Meeting angesprochen) und manche Ranger meinten zu mir, ich sei jetzt die neue „Raubvogelexpertin“ 😀

na, seht ihr das Vogelnest :D

na, seht ihr das Vogelnest 😀

Es gab sogar noch mehr Vogelaction diesen Monat: Wir haben die Nistkästen der Blauracken überprüft und die Küken gezählt. Die Vögel haben ein sehr schönes, strahlend blaues Gefieder und einen ziemlich strengen Geruch, daher lieber nicht all zu lang in den Nistkasten schauen 😉 Die meisten Nistkästen waren an Bäumen in ca. 5 m Höhe befestigt. Das hieß den ganzen Tag: Leiter rauf, Küken zählen, Leiter wieder runter und weiter zum nächsten. Jetzt habe ich auf jeden Fall meine Angst vor wackeligen Leitern etwas zurückgeschraubt. Ein paar der Kästen waren auch an Strommasten befestigt. Die sind wir dann halt einfach so hochgeklettert (wer braucht schon ne Leiter, die Strommasten wackeln wenigstens nicht 😉 ).
Fazit: Fast alle Nistkästen waren mit zahlreichen Küken bewohnt, ein bisschen Höhenangst abgebaut und wieder bisschen mit dem Toyota Hilux über die Feldwege getuckert -> erfolgreicher Tag!

je älter desto strahlener wird das Gefieder

je älter desto strahlener wird das Gefieder

ich auf einem Strommasten

ich auf einem Strommasten

ein schönes Blauracken-Quartett

ein schönes Blauracken-Quartett

Am letzten Juliwochenende unternahm ich dann noch einen kleinen Trip in die zweitgrößte Stadt Ungarns: Debrecen! Mit ihren gut 200.000 Einwohnern hat die Stadt, im Gegensatz zu Budapest, wirklich noch Kleinstadtcharakter, was dem Sightseeing allerdings sehr gelegen kommt, da alles ziemlich zentral ist. Es gibt einen großen Hauptplatz, eine Marktstraße, auf der die Straßenbahn entlang fährt, zwei große Einkaufzentren, eine Markthalle, wo Unmengen an sehr lecker aussehendem Obst und Gemüse verkauft werden und ein riesiges Erlebnisbad (welches ich allerdings nicht besucht habe). Natürlich gibt’s noch ein paar Kirchen, von denen ich mir auch eine von Innen ansehen wollte (um das Sightseeing-Erlebnis komplett zu machen), dafür Eintritt zu bezahlen, war’s mir dann allerdings doch nicht wert. Im Déri Museum (Kunst- und Volkskunde) erhielt ich dafür freien Eintritt (weil unter 26 Jahre alt und letzter Sonntag im Monat 🙂 ) Außerdem habe ich noch einen Abstecher in den Nagyerdei (=Großer Wald) Park gemacht.
Natürlich durften ein paar Debrecziner Würstchen auch nicht fehlen. Danach habe ich erfahren, dass diese ursprünglich gar nicht aus Debrecen stammen, naja egal, waren trotzdem ganz lecker 😉

die Markthalle in Debrecen

die Markthalle in Debrecen

Kossuth-Platz in Debrecen

Kossuth-Platz in Debrecen

So damit ist der Monat Juli auch schon wieder vorbei. In drei Wochen geht’s wieder zurück nach Deutschland, aber dazwischen ist noch einiges geplant: Ein Austausch mit den Freiwilligen aus dem Hațeg UNESCO Global Geopark in Rumänien steht noch an! Darüber könnt ihr dann in meinem (voraussichtlich) letzten Eintrag etwas lesen 🙂

Bis bald!

Noch ein Bonus-Foto:

frische Fußspuren eines kleinen Braunbären im Bükk Nationalpark

frische Fußspuren eines kleinen Braunbären im Bükk Nationalpark

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