Júniusi hírek

Die letzten Tage des Junis sind vorbei. Das ruft nach einem neuen Update aus Eger! Und ihr habt natürlich bereits sehnsüchtig darauf gewartet 😉

Der Monat begann gleich ganz sportlich: Ich hab‘ das Thermalbad von Eger (Egri Termalfürdő) ausgecheckt und bin natürlich ein paar Bahnen geschwommen. Da ich leider nicht im Besitz einer Badekappe bin, welche im Schwimmerbecken Pflicht ist, musste ich auf’s Erlebnisbecken ausweichen. Naja, war auch i. O., aber das Thermalbecken mit 38° C warmen Wasser hat mir dann doch besser gefallen, nach dem Sport soll man sich ja auch entspannen 😉

Das erste Wochenende war auch mal wieder sehr ereignisreich: Angefangen wurde mit der Besichtigung der Esztáz-kői-Höhle im Bükk-Gebirge inkl. Helm und Stirnlampe, da die Höhle nicht mit Elektrizität ausgestattet ist. Das war eine ziemlich spannende Erfahrung!

über die Leiter ging's runter in die Höhle

über die Leiter ging’s runter in die Höhle

Tags darauf habe ich dann Besuch aus Budapest bekommen. Ernest und sein Kumpel Christian, welcher gerade eine Europarundreise mit seinem Van macht, haben mich in den Nachbarort Felsőtárkány begleitet, wo wir (für mich das erste Mal) einen Klettersteig bezwungen haben. Leider war kein Guide vor Ort und dass wir so gut wie keine Erfahrung im Klettern hatten, schien jedoch für die Verleiherin des Equipments eher weniger ein Problem darzustellen. Uns wurde nur kurz gezeigt, wie man sich am Stahlseil einhakt und das war’s dann auch schon mit der Sicherheitsunterweisung. Okay, na gut, Hals- und Beinbruch und so… los geht’s 😀 Wir haben es glücklicherweise alle überlebt und es war eine sehr coole Erfahrung!

in schwindelerregenden Höhen

in schwindelerregenden Höhen (vorne Christian, hinten ich)

Am Sonntag war ich dann noch in Szomolya auf dem alljährlichen Kirsch-Festival zugunsten der Kurzstielkirsche (sehr lecker btw), welche nur dort wächst. Im Zuge dessen bekam ich auch die Gelegenheit die „Bienenstocksteine“ zu besichtigen. Hierbei handelt es sich um spezielle Felsformationen, in welche fensterartige Einkerbungen geschlagen wurden. Bis heute konnte nicht eindeutig geklärt werden, zu welchem Zweck die „Fenster“ gedient haben, eventuell zur Imkerei (daher auch der Name) oder aber für rituelle oder Bestattungszwecke. Es bleibt ein Mysterium! 😉

ein Teil der Bienenstocksteine

ein Teil der Bienenstocksteine

Während meiner „Arbeit“ im Nationalpark durfte ich mit einem Ranger auf eine Vogelbeobachtungstour gehen, welche von ein paar rich peoples aus Australien, England, Neuseeland und den USA bei einem ungarischen Anbieter gebucht wurde. Nachher habe ich nämlich erfahren, dass solche Touren sündhaft teuer sind und die Besucher teilweise nur wegen Tierbeobachtungstouren nach Europa kommen. Da weiß man, wo das Geld zu Hause ist 😉 Da die Tour im Bükk stattfand, haben wir sie begleitet, da der Ranger die besten Spots kennt und es hat sich glücklicherweise gelohnt bei Nieselwetter draußen herumzulaufen! Das Ziel war es nämlich den Habichtskauz (zweitgrößte Eule in Ungarn) zu sehen und wir haben sogar drei davon erspät. Mit dem Teleskop konnten wir die Tiere dann auch aus nächster Nähe bewundern (sofern sie auf ihrem Ast sitzen geblieben sind, versteht sich). Außerdem haben wir noch den kleinsten Vogel Ungarns, das Sommergoldmännchen (wiegt nur ca. 5 g) entdeckt. Interessanter und lustiger Nachmittag mit der internationalen Truppe, ob ich dafür allerdings so einen Batzen Geld ausgeben würde, wage ich zu bezweifeln. Naja, ich bekomme sowas ja zum Glück for free 😉

Am zweiten Juniwochenende bekam ich dann langersehnten Besuch aus Deutschland von meinen Eltern 🙂 Für die kommenden Tage habe ich ihnen in bester Tourguide-Manier alle schicken Ecken in und um Eger gezeigt, als „Quasi-Local“ kenne ich mich natürlich hervorragend aus 😉
Auf dem Programm standen die Besichtung der Burgen von Eger und Sirok, ein Ausflug zum Theißsee inkl. Besuch des Ökozentrums mit dem größten Süßwasseraquarium Europas und einer Bootsfahrt auf dem See. Und was bei einem Eger-Besuch natürlich nicht fehlen darf: Eine Weinverkostung in einem Weinkeller im Schönfrauental, sehr lecker 🙂
Dienstagfrüh haben sie sich dann in Richtung Balaton verabschiedet und dort noch ein paar entspannte Tage verbracht.

Bootsfahrt auf dem Theißsee

Bootsfahrt auf dem Theißsee

Weinverkostung im Tóth Ferenc Weinkeller

Weinverkostung im Tóth Ferenc Weinkeller

Ausblick von der Burg Sirok

Ausblick von der Burg Sirok

Für mich ging die Woche weiter im Nationalpark: An einem Tag war ich zusammen mit einer Rangerin, einer italienischen Studentin und einem Kameramann unterwegs. Die beiden Besucher*innen sind extra aus London angereist, da sie eine Dokumentation über einen Wolf drehen, welcher im Bükk-Gebiet illegal von einem Jäger erschossen wurde. Der Wolf trug einen schweizer GPS-Tracker, sodass dessen Route aus der Schweiz über Österreich bis nach Ungarn nachverfolgt werden konnte. Leider sind die hiesigen Jäger nicht so begeistert von den Wölfen, da diese zu viele Rehe reißen (behaupten sie jedenfalls) und daher werden die geschützten Wölfe immer wieder Opfer von Wilderei. Die Fälle werden zwar polizeilich nachverfolgt, es ist jedoch sehr schwierig die Täter schlussendlich auch zu überführen. Vielleicht kann die Doku ja in diesem Fall helfen!

Field trip

Field trip

Wieder ein freudigeres Thema: Mein Backofen hat ein weiteres Mal eine Glanzleistung vollbracht! Mein Plan war es eine Pizza zu backen und dieser ist wirklich hervorragend aufgegangen (so wie der Teig, hehe super lustig 😉 )

das Festmahl

das Festmahl

Am Tag darauf habe ich den „Antiquitätenmarkt“ in Eger besucht, welcher immer am dritten Sonntag im Monat stattfindet. Oder sagen wir besser, es war ein Floh- und „Ich-verkaufe-den-Schrott-aus-meinem-Keller“-Markt 😀 Zwischen Gewehren und Armeeausrüstung aus Sowjetzeiten, Hitlergemälden, diversen Büchern, Geschirr (natürlich mit echtem Goldrand), Schmuck, Lego-Sets, Buddha-Figuren, Schnurtelefonen, kompletten Gartenmöbelgarnituren und jeder Menge Krimskrams fanden sich auch ein paar mir vertraute „Schätze“. Unter anderem leere Mönchshof-Bierflaschen (leckeres Bier, aber die nehme ich dann doch lieber gefüllt) und diverseste Bierkrüge mit deutschem Aufdruck von Schützenvereinen oder ganz klassisch vom Hofbräuhaus München. Als ich so durch die Reihen schlenderte, musste ich beim Anblick der deutschen Bierkrüge und -flaschen immer wieder schmunzeln und fragte mich, wie um alles in der Welt die wohl in einer Kleinstadt im Nordosten von Ungarn gelandet sind. Ziemlich am Ende des Marktes hat dann aber ein Krug wirklich alle anderen in den Schatten gestellt und ich musste zweimal hinsehen, bevor ich es glauben konnte. Da stand wirklich ein Porzellankrug mit einem „Neumarkt in der Oberpfalz“ Aufdruck (mein Heimatlandkreis) 😀 Das war wirklich ein kleines Highlight und die 2000 HUF (von 3000 runtergehandelt) waren es mir auf jeden Fall wert, um das gute Stück wieder in seine „Heimat“ zu befördern. Die Verkäuferin meinte, sie hätte ihn auf einem Flohmarkt in Österreich gekauft. Der hatte bestimmt schon eine lange Reise hinter sich!

der Neumarkter Bierkrug

der Neumarkter Bierkrug

Mönchshof-Bierflaschen (wer kauft sowas? :D )

leere Mönchshof-Bierflaschen (wer kauft sowas? 😀 )

ein kleiner Teil interessanter Verkaufsgegenstände

ein kleiner Teil fragwürdiger Verkaufsgegenstände

Ein weiteres Highlight diesen Monat: Die Adlerküken sind geschlüpft! Aufmerksame Leser*innen erinnern sich bestimmt an den Teil aus dem April-Update (oder hier zum Nachlesen: https://kulturweit.blog/eger2023/2023/05/02/april-update/) in dem ich über die „Adlereierinventur“ berichtet habe. Ende Mai/Anfang Juni war es endlich so weit und die Kaiseradlerküken sind geschlüpft 🙂 Jetzt war es an der Zeit die kleinen Vögel zu „beringen“, also mit einem Ring am Fuß zu markieren. Jeder Vogel bekommt eine individuelle Nummer, sowie einen farbigen Ring und werden in eine Datenbank aufgenommen. So kann man die Tiere landesweit nachverfolgen.
Ich durfte zwei Tage bei dieser Aktion dabei sein und ich muss sagen, das waren die beiden besten bisher! (Obwohl es seeehr lange Arbeitstage waren -> 3:30 Uhr aufstehen, 19:30 Uhr Feierabend, da haben zwei Tage dann auch gereicht 😀 )
Das ganze lief folgendermaßen ab: Ein speziell ausgebildeter Baumkletterer ist zum jeweiligen Nest aufgestiegen und hat das Küken in eine Art Rucksack gepackt und mit einem Seil nach unten befördert. Dort wurde das Küken dann auf eine Matte gesetzt, vermessen, fotografiert, DNA-Proben entnommen, auf das Vogelgrippevirus getestet und an beiden Beinen mit jeweils einem Ring versehen. Danach wurde es wieder in den Rucksack gesetzt, mit einer Art Kofferwaage gewogen und per Seil wieder nach oben in sein Nest transportiert. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, ob der kleine Adler (welcher eigentlich gar nicht mehr klein ist mit 6-7 Wochen) das alles einfach so über sich ergehen hat lassen. Das gleiche hatte ich mich im Vorfeld auch gefragt und tatsächlich war es überraschenderweise auch so. Die meisten saßen ganz still und ohne mit einer Feder zu zucken auf der Matte. Manche waren allerdings auch etwas rebellisch und wollten weglaufen (fliegen ist noch nicht drin). Da musste man dann schon etwas aufpassen, denn mit den spitzen Krallen war lieber nicht zu spaßen. Ich durfte dann dabei helfen, die Adler wieder zurück in den Rucksack zu setzen. Das war schon sehr cool, wer bekommt schon mal die Gelegenheit einen Adler in Händen zu halten 🙂

ein ca. 6-7 Wochen altes Küken

ein ca. 6-7 Wochen altes Küken

beim Testen auf das Vogelgrippevirus

beim Testen auf das Vogelgrippevirus

Adler-Mama hat immer alles im Blick

Adler-Mama hat immer alles im Blick

ein kleiner Rebell

ein kleiner Rebell

Kletterer am Nest

Kletterer am Nest

Ende Juni stand dann noch der Trip zum Balaton inkl. Festivalbesuch an! Am Mittwoch machten wir uns auf den Weg aus allen Ecken Ungarns in Richtung Tihany am Balaton, wo wir ein Ferienhaus gebucht hatten. Unsere bunt gemischte Truppe bestand aus 13 Personen von Freiwilligen, ehemaligen Freiwilligen und Freund*innen, welche extra aus Deutschland bzw. Spanien angereist waren. Wetter war top, wir haben gegrillt und Alkohol in rauen Mengen konsumiert. Am Donnerstag gings dann gleich weiter am Balaton Sound Festival. Sehr coole Location direkt am See, im Gegensatz dazu eher uncool war das überteuerte Heineken für über 5 €, aber im Urlaub zählt ja das Geld bekanntermaßen nichts 😉 Summa summarum ein top Festival (wer auf elektronische Musik steht) mit einigen guten Acts. Wir haben unser Tagesticket natürlich bis zum Ende ausgenutzt (Sparfüchse) und waren erst am Freitag um 8 Uhr morgens wieder zu Hause. Nach einem kurzen Frühstück bin ich dann aber auch halbtot ins Bett gefallen. Den restlichen Freitag haben wir dann etwas entspannter angehen lassen, etwas von Tihany erkundet und einen dringend benötigten Cappuccino in einem schicken Café mit Blick auf den türkisblauen See getrunken.
Samstagvormittag war dann wieder Abreise und leider hat mein Körper die vorherigen Tage wohl nicht so sehr genossen wie ich. Mit Hals- und Gliederschmerzen machte ich mich zurück auf den Weg nach Eger. Leider hatte keine Apotheke meinen Go-To-Erkältungscocktail aus diversen Bionoricaprodukten vorrätig, daher drückt mir die Daumen, dass ich nächstes Wochenende wieder fit bin 🙁 Da steht nämlich das nächste Weinfest von Eger an, außerdem bekomme ich wieder Besuch aus Deutschland 🙂

Sonnenaufgang am Balaton Sound

Sonnenaufgang am Balaton Sound

Ausblick auf den See von unserem Ferienhaus aus

Ausblick auf den See von unserem Ferienhaus aus

BBQ time

BBQ time

Also stay tuned und bis in vier Wochen, viszontlátásra!

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