Wieder sind ein paar Wochen wie im Flug vergangen und ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie häufig ich hier etwas veröffentlichen will. Alles braucht schließlich etwas Struktur (oder?).
Das Ergebnis meiner Überlegung war letztendlich, dass ich einmal im Monat ein kurzes Update hochladen möchte, in dem ich euch ein bisschen was über die vergangenen Wochen erzählen werde. Mal sehen, ob das klappt 😀
Here we go… das April-Update!
Ostern stand vor der Tür und so ein verlängertes Wochenende kam gerade gelegen, denn endlich bekam ich langersehnten Besuch aus Deutschland von meinem Freund. Das Wetter war leider nicht ganz so berauschend, daher haben wir erst einmal dem türkischen Bad einen Besuch abgestattet, dessen Wasser ruhig noch ein paar Grad wärmer hätte sein können (36 Grad ist nicht genug). Außerdem haben wir die St. Stephans-Tropfsteinhöhle in Lillafüred besucht (die Führungs gab’s leider nur auf ungarisch, aber dafür eine mehr oder minder gute Übersetzung in Papierform). Am Sonntag, als das Wetter zum Glück etwas besser wurde, fuhren wir noch nach Szilvásvárad und machten eine kleine Wanderung zum Schleierwasserfall.
Am Wochenende darauf fuhr ich nach Budapest, um ein wiederholtes Mal die dortigen Freiwilligen zu besuchen (Danke für den Schlafplatz). Das Nachtleben dort hat dann doch (etwas) mehr zu bieten als in Eger, was wir natürlich auch ausgiebig genutzt haben. Ein bisschen Sightseeing durfte aber natürlich auch nicht fehlen 😉 Am Montag fand dann noch die Auftaktveranstaltung des Wunderbar Fesztiváls in der Andrássy Universität in Budapest statt (der ursprüngliche Grund für meine Reise, aber warum nicht gleich das ganze Wochenende nutzen?) Dort gab es hohen Besuch der Botschafter_innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Kaum zurück ging es für mich auch schon weiter mit der Arbeit im Geopark. Mitte April fand die Auftaktveranstaltung eines von der EU geförderten Projektes (HUMANITA Human-Nature Interactions and Impacts of Tourist Activities on Protected Areas) statt, bei dem der Bükk Nationalpark als Gastgeber fungierte. Projektpartner aus fünf verschiedenen Ländern waren eingeladen und ich hatte an diesen zwei Tagen die ehrenvolle Aufgabe das Protokoll zu führen. Eine kleine Herausforderung, alles auf englisch mitzuschreiben, aber ich denke (hoffe), dass ich meine Aufgabe ganz gut gemeistert habe. Außerdem bekam ich im Zuge dessen auch die Möglichkeit das Bükk Astronomical Observatory zu besichtigen, was ziemlich cool war.
(Für die Interessierten unter euch: https://www.interreg-central.eu/projects/humanita/)
Und endlich bekam ich die Möglichkeit mit den Rangern unterwegs zu sein! Einmal haben wir Rehe aus einem eingezäunten Bereich verjagt, damit die dort frisch gepflanzten Setzlinge nicht aufgefressen wurden. Ein anderes Mal war ein Forscher aus Deutschland zu Besuch, welcher den Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Maivogels (eine Schmetterlingsart) untersucht hat. Leider hat es an diesem Tag mal wieder geschneit (warum schneit es im April 🙁 ) und sogar der Artenspürhund konnte keine Raupen des Schmetterlings aufspüren, weil sich alle verkrochen hatten. Der bis jetzt interessanteste „Field trip“ war die „Adlereierinventur“. Auf dem Einzugsgebiet des Nationalparkdirektorats befinden sich mehrere Kaiseradlernester und um den Überblick zu behalten, werden jedes Jahr die Eier darin gezählt. Dieses Jahr zum ersten Mal mit Hilfe einer Drohne. Das war wirklich ein sehr interessanter Tag, bei dem ich nicht nur einen Adler aus nächster Nähe sehen konnte, sondern auch zahlreiche Fasane, Feldhasen und vor allem Rehe (ich habe noch nie so viele Rehe an einem Tag gesehen), welche immer wieder unsere Wege kreuzten, als wir kreuz und quer durch Niemandsland fuhren, auf unserem Weg zu den Nestern.
Was war noch passiert? Ich habe mit meinem Sprachkurs angefangen! Focista = Fußballspieler, so viel konnte ich mir schon mal merken und ein paar andere Wörter natürlich auch, aber die Sprache ist leider viel zu kompliziert, um sie in nur sechs Monaten zu lernen (Man braucht wohl eher drei Jahre wurde mir gesagt). Mal sehen, ein paar Ausdrücke habe ich schon drauf, aber es gibt noch viel zu lernen, also immer schön aufpassen im Unterricht 😉
Außerdem habe ich gebacken, bzw. es versucht. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man weder im Besitz einer Waage, noch eines Messbechers ist und einen etwas in die Jahre gekommenen Gasofen besitzt, welcher nur Unterhitze hat und diesen noch per Streichholz anfeuern muss. Mit ein bisschen Improvisation habe ich dann Muffins und einen Schokokuchen gebacken und erstaunlicherweise war beides sogar ziemlich lecker. Darüber konnten sich dann auch meine Kolleg_innen freuen!
Darüber hinaus hatte ich noch die Gelegenheit die Gegend um Eger etwas zu erkunden. Zum einen haben wir den „Türkischen Tisch“ (Törökasztal) in Sirok besucht und an einem Sonntag nutzte ich die Sonne aus und machte meine erste ausgedehntere Wanderung im Nationalpark und bestieg den 950 m hohen Tar-kő, einen der höchsten Gipfel im Nationalpark. Von dort aus hatte man wirklich einen wunderschönen Ausblick auf das Bükk Gebirge.
Am letzten April-Wochenende fand das erste große Weinfest (Egri Csillag) in Eger statt. Auch wenn ich mich nicht als große Weinkennerin bezeichnen würde, habe ich mich sehr darauf gefreut, unter Anderem auch, weil mich vier andere Freiwillige aus Ungarn besucht haben. Auf dem Dobó-István-Platz haben 20 verschiedene Weinkellereien aus Eger und Umgebung drei Tage lang ihre Weine angeboten. Natürlich haben wir uns reichlich durchprobiert, was bei einem Flaschenpreis ab 6-7 Euro sogar auch ganz preiswert war. Außerdem gab es Livemusik und ein paar Food Trucks. Alles in allem ein sehr schönes Wochenende! Das nächste Weinfest im Juli kann auf jeden Fall kommen!
Das war’s für den April, zum Glück ist der 1. Mai auch hier ein Feiertag, also erstmal ausschlafen 😉