4. Schon ein bisschen eingelebt

Und schon verbringe ich das zweite Wochenende in Michalovce. Die Zeit vergeht sehr schnell wenn man jeden Tag etwas Neues erlebt. Ich mag meine Arbeit an der Schule gerne. Obwohl es sehr ungewohnt ist plötzlich keine Schülerin mehr, sondern so etwas wie eine Lehrerin zu sein. Vor allem weil die meisten Schüler*innen genauso alt sind wie ich und ich auch meine Freizeit mit manchen verbringe. Aber daran werde ich mich bestimmt noch gewöhnen. Mein Stundenplan steht jetzt erstmal für diese und nächste Woche fest und ich war in vielen verschiedenen Klassen jeweils mit im Deutschunterricht und habe z.B. mit den Schüler*innen Dialoge geführt oder Grammatik mit ihnen geübt. Es ist immer noch schwer sich außerhalb der Schule mit den Leuten hier zu unterhalten aber ein paar Schüler*innen sowie Lehrer*innen unterstützen mich dabei, indem sie mir z.B. Bahnkarten kaufen oder mir in Restaurants die Karte übersetzen und für mich bestellen.
Am Mittwoch hatte ich meine erste Slowakisch-Stunde. Slowakisch ist eine sehr schwere Sprache, laut einem Schüler, nach Japanisch und Chinesisch, sogar die dritt schwerste Sprache der Welt. Na super. Auch die Aussprache mancher Wörter fällt mir nicht gerade leicht und ich bin relativ überzeugt davon, dass ich Wörter wie ‚štvrtok‘ (Donnerstag) niemals richtig aussprechen können werde. Außerdem gibt es sechs bzw. sieben Fälle und leider wird auch die Endung von Namen an diese Fälle angepasst. Aber dadurch, dass ich die Menschen hier täglich slowakisch sprechen höre, werde ich die Sprache hoffentlich schnell lernen. Die Leiterin der Sprachschule an der ich slowakisch lerne, hat mich gefragt, ob ich abends einmal in der Woche als Lektorin an der Sprachschule arbeiten könnte um Dialoge zu führen. Da ich neben meiner Arbeit an der Schule eigentlich keinen bezahlten Nebenjob machen darf, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich für die Stunden die ich dort gebe kostenlose Sprachstunden z.B. in Spanisch erhalten kann. Nächste Woche werden wir alles weitere abklären. Außerdem ist nächste Woche Dienstag ‚Tag der europäischen Sprachen‘ an meiner Schule und ich soll Werbung für das Fach Deutsch machen, damit die Grundschüler*innen (die ca. 14/15 Jahre alt sind, weil sie in der Slowakei 9 Jahre zur Grundschule gehen) es, wenn sie aufs Gymnasium kommen, wählen.
Da ich wenig Zeit dafür habe werde ich wahrscheinlich nur noch einmal im Monat einen Blogeintrag schreiben.

Bis dahin, Liebe Grüße in die Heimat, Dani