Die Wahlen in Mexiko

Viele fürchteten sie, die Wahlen in Mexiko. Bereits Wochen vor diesen kam es im ganzen Land zu Gewalttaten. Unter anderem wurden 8 Kandidaten ermordet und zahlreiche Wahlunterlagen vernichtet.
Am 8.6.2015 fanden die Wahlen statt. An diesem Wochenende war ich in D.F. (Mexiko Stadt) und selbstverständlich bekam auch ich etwas von der bevorstehenden Veranstaltung mit. Aber keine Angst, keinerlei Bedrohliches.
Bereits zuvor hatte ich des öfteren Umzüge, Demonstrationen und andere Propaganda verschiedenster Parteien gesehen. Diese wirkten auf mich oft sehr bedrückend, da beispielsweise wirklich schöne Lieder umgedichtet und gespielt wurden und dadurch meiner Meinung nach fragwürdige Texte enthielten. Die starke Propaganda durch Luftballons, Musik, etc. hatte dadurch für mich einen bitteren Beigeschmack. Meine Tanzlaune verging schnell, als ich den Inhalt der Texte übersetzt bekam und ich war geschockt selbst zu merken wie sehr Propaganda wirken kann.
Am Wochenende vor den Wahlen beeinträchtigte mich nur das sogenannte „trockene Gesetzt“ („Prohibition“). Dieses ließ nämlich alle Bars und Diskotheken schließen und verbot den Verkauf von alkoholischen Getränken ab zwei Tage vor den Wahlen bis einen Tag danach. Dieses Gesetzt ließ meine Geburtstagspläne etwas ins Ranken geraten (siehe: „D.F.“). Ansonsten merkten wir Kulturfreiwilligen jedoch nur wenig.
Jenny erzählte, sie sei an einem Wahllokal vorbeigekommen. Dieses war schon Morgens gut besucht und es schien alles ruhig zu verlaufen. Trotzdem kam von einigen, auch Mexikaner, der Spruch: „Na da hast du dir ja das beste Wochenende ausgesucht um D.F. zu besuchen“ und „Sei bloß vorsichtig!“
Am Sonntag den 8.06.2015, dem Wahltag, fuhr ich zurück nach Puebla, merkte also nichts von den Wahlgeschehnissen. Am nächsten Tag auf Arbeit präsentierten mir jedoch alle möglichen Kollegen/innen ihre „blauen Daumen“, die signalisierten: „Ich habe gewählt“.

Allgemeine Infos:

In den Bundesstaaten Guerrero, Oaxaca und Chiapas wurden zwar Dutzende Demonstranten festgenommen, die Wahlunterlagen aus Protest gegen den ungeklärten Fall der 43 mutmaßlich ermordeten Studenten verbrannten, soweit ich das aber mitbekommen habe und die Nachrichten es berichten sei die Wahl wohl, im restlichen Land, friedlich verlaufen.

Wahlergebnis:

Der Präsident Peña Nieto von der PRI wurde wiedergewählt. Zwar mit deutliche Verlusten konnte er trotzdem noch die Mehrheit erlangen.