D.F.

Mexiko Stadt, oder hier auch D.F. (Distrito Federal) genannt, ist die Hauptstadt Mexikos. Mit einer Fläche von 1.495  km² ist sie fast doppelt so groß wie Berlin (891,68 km²).
Ein mexikanischer Freund von mir nennt die Stadt gerne ein „wonderful monster“. Die Riesenstadt gibt einem wirklich schnell das Gefühl verschluckt zu werden, von so vielen verschiedensten Orten. An den Wochenenden vor und nach dem Zwischenseminar (siehe: „Zwischenseminar“) durfte ich die Stadt zum ersten Mal erleben. Sie liegt ca. 2h von Puebla entfernt, was es mir erleichtert wieder zu kommen, und das werde ich!
Übernachtet habe ich gemeinsam mit Katie bei Lisa. Sie wohnt im DAAD Gebäude in Polanco, einer reichen und auch sehr schönen Gegend. Jenny schlief bei Maria und die anderen Mädels, Käthe, Maike, Anni und Manana waren im Hostel untergebracht.

1.) Das erste Wochenende zeigten uns die D.F. Mädels ein wenig „ihrer“ Stadt. Den ersten Tag verbrachten Jenny, Katie, Lisa, Maria und ich in einen Park, der wie Katie versicherte, sehr an den Central Park erinnere. Wir schauten uns das Schloss des mexikanischen Erzherzoges Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich an und entdeckten einen Platz, der mich wiederum ziemlich an Berlin, Tiergarten erinnerte. Den Sonntag verbrachten wir gemeinsam mit den Anderen. Wir besuchten das Frida Kahlo Museum. Die mexikanische Malerin ist hier sehr beliebt und das Museum und gleichzeitig ihr ehemaliger Wohnsitz sehr empfehlenswert. Danach ging es zum Shoppen in einen der unzähligen Märkte. Katie und ich blieben länger als der Rest und versuchten dann unser Glück alleine zurück zu Lisa zu kommen. Natürlich verfuhren wir uns erst einmal, aber letzten Endes kamen wir, mit etwas Verzögerung bei Lisa an. Ich war sogar recht glücklich über das Verfahren, da ich so länger in einer METRO sitzen durfte. Endlich mal wieder U-Bahn fahren, die Stadt erinnerte mich immer mehr an Berlin und gefiehl mir daher immer besser.
Den Abend verbrachten wir nur bei Lisa, da es ja am nächsten Tag nach Las Manzanas gehen sollte.

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2.) Das zweite Wochenende begann mit einer unerfreulichen Überraschung. Alle vom Seminar in ihre Herbergen zurückgekehrt, machten sich bereit zum Ausgehen. Heute sollte es eine große Partynacht werden, da wir aus meinen Geburtstag raus feiern wollten. Wir trafen uns daher zuerst bei Madleyn und gegen eins ging es los. Doch der Türsteher wollte uns nicht in den Club lassen. Wir fuhren alle Mittel aus: Wir seien doch aus Deutschland und nur heute hier, ich habe Geburtstag, und und und. Er blieb unerbittlich. Der Club sollte nämlich um zwei Uhr schließen. Bitte was?!
Nicht verzagen dachten wir und machten uns auf die Suche nach einer anderen Tanzmöglichkeit. Doch alles hatte bereits geschlossen. Wir hatten unterwegs Amerikaner und Spanier kennen gelernt, die uns berichteten, dass auf Grund der Wahlen am Sonntag, den Tag vorher kein Alkohol ausgeschenkt werden dürfe. Dies war dann wohl auch der Grund, warum die Clubs (am Freitag noch offen), am Samstag um zwei Uhr morgens schlossen. Missmutig löste sich unsere Gruppe und es ging ab nach Hause.
Lisa, Katie und ich kamen dann allerdings doch noch zum Tanzen. Schon fast bei Lisa angekommen blieben wir unter einem Balkon, von wo aus laute Musik schallte, stehen und witzelten: „Na die haben´s richtig gemacht und gleich ne Homeparty veranstaltet.“ Auf einmal rief es vom Ballkon zu uns runter: „Hey Ihr sprecht deutsch? Wollt ihr rauf kommen?“ Das Gesagte kam von einem ca. 40 jährigen Mann der sofort runter geeilt kam und uns begrüßte. Es stellte sich heraus, dass er fließend Deutsch konnte, da er mal in Deutschland gelebt hatte und seine Nichte, die auch auf der Party war, gerade nach fünf Monaten aus demselben Land zurückgekehrt sei. Sie war eher unser Alter und vermutlich der Grund, weshalb wir eingeladen wurden. Die Party war sehr lustig. Es herrschte super Stimmung und als ich den Wunsch nach Salsa eröffnete ging es erst richtig los. Nun wurde in dem kleinen Zimmer getanzt und geschaket. Auch ich kam nicht zu kurz und wurde sogar sehr für meine „Salsakünste“ gelobt. Des öfteren wurde mir hier in Mexiko schon gesagt man habe noch nie eine Deutsche so gut tanzen gesehen. Das ist offenbar ein Vorurteil Mexikaner Deutschen gegenüber. 😉
Die Nacht nahm also doch noch Gestalt an und glücklich gingen wir drei schließlich zu Lisa.
Für den nächsten Tag war ein Ausflug nach Xoximilco geplant. Wir fuhren mit der Bahn ca. zwei Stunden und nahmen vor Ort ein kleines Bötchen. Xoximilco ist nämlich ein Ort mit einem Fluss, auf dem es Gang und Gebe ist mit kleinen Bötchen rumkutschiert zu werden. Wir waren dann aber doch erleichtert auf dem Wasser nicht nur Touristen, sondern offenbar auch Einheimische beim Familienausflug oder bei einer Geburtstagsfeier zu sehen. Diese Bötchen, in die ca. 20 Personen passen, eignen sich wirklich hervorragend für kleinere Feiern. Dazu kommt, dass man sich Mariachis bestellen kann, die einem vom anderen Boot aus Lieder spielen und es sogar fahrende Essensstände gibt. Ein kunterbuntes, lustiges Bild.

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Nach dem Ausflug bummelten wir noch durch das Örtchen, doch dann trennten sich unsere Wege. Katie und ich fuhren zu unserem Seminarleiter Johni. Ich hatte meine Kette in unserer Herberge in Las Manzanas vergessen. Johni hatte sie mitgenommen und da er noch ein paar Tage in D.F. verbrachte konnte ich sie mir abholen. In seinem Hostel angekommen überreichte er mir die Kette und schlug vor uns noch das „Monumento a la Revolución“ zu zeigen. Das ließen wir uns selbstverständlich nicht entgehen.
Die Tage gingen schnell vorbei und da war es auch schon wieder Sonntag. Da ich Nachmittags abfuhr reichte für mich nur noch die Zeit zur kurzen Besichtigung des Centrums. Käthe, Jenny, Katie und ich besuchten die Kathedrale und gingen ansonsten durch das Viertel spazieren. Käthe, die bereits in D.F. gewesen war, machte uns die Reiseführerin. Die anderen Mädels waren bereits abgereist und Lisa und Maria waren als Wahlhelferinnen eingetragen.
Eh ich mich versah hieß es dann aber schon Abschied nehmen vom „Wunderschönen Monster“. Ich habe das Hauptstadtfeeling sehr genossen!
Bis zum Nächsten mal! Es gibt noch so viel zu sehen.

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Seid ihr auch so richtige Großstadtkinder wie ich?

Eure Sophie