Osterferien (Teil 1): Gudalajara

Osterferien in Mexiko, dass heißt zwei lange Wochen, in denen die Schule geschlossen hat. Für mich hieß das: Ab in den Urlaub!
Mit Jenny (Kulturweitlerin) hatte ich sehr spontan abgemacht, sie in Gudalajara zu besuchen. Am Freitag in der Schule schauten Hilde und ich daher nach einem geeigneten Bus. Wir fanden einen, der allerdings schon Mittags fuhr und mit dem ich dann Abends ankäme. Hilde, die Freistunden hatte, bot mir an mich zum Bahnhof zu bringen und mir dabei zu helfen das Ticket zu kaufen. So geschah es und ungefähr zwei Stunden nach dem „Busschauen“ saß ich schon in diesem auf dem acht stündigen Weg zu Jenny. Acht Stunden Busfahrt, dass hatte ich in Deutschland immer noch als sehr lange bezeichnet. In Mexiko ist das jedoch eher normal. Überlegt man das Mexiko 1.972.550 km² groß und Deutschland nur 357.340,08 km² so findet man sich mit acht Stunden viel besser ab. Dazu kommt ja, dass die Busse sehr komfortabel sind (siehe: „Informationen über das Busfahren“).
Nachdem ich nun angekommen war, holte ich mir ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse Jennys. Es war alles sehr aufregend für mich! Meine erste Reise in Mexiko und dann auch noch (zumindest bis zu Jenny) allein. Obwohl es sehr spontan geplant war, klappte alles wie am Schnürchen und Abends um ca. 21h saß ich mit Jenny und ihren Mitbewohnerinnen auf der Couch. Erst hatte ich etwas Angst, es könne komisch werden einen Urlaub mit einer Person zu verbringen, die ich eigentlich kaum kannte, doch von Beginn an war es sehr locker und entspannt zusammen mit Jenny. Wir saßen also auf der Couch und planten die nächsten Tage. Eins war klar, die Tequila Tour musste sein! So kam es, dass wir am nächsten morgen um 9h am Informationsstand standen und Jenny (zum Glück kann sie spanisch) sich von einer Frau über Tour Angebote informieren ließ. Eigentlich wären wir zu spät für die Tour an diesem Tag, doch durch Telefonate, Abholkommandos und Taxis erreichten wir den Bus und fuhren mit einer kleinen Gruppe, bestehend aus Menschen ganz Mexikos und Umkreis, nach Tequila. Die Tour war so geplant, dass wir zuerst eine Tequila Farm besuchten. Hier wurden wir über die Herstellung informiert und probierten Agave und Tequila. Die Truppe mit der wir unterwegs waren, war sehr nett und auf dem Weg zur zweiten Farm waren wir bereits in einem spanisch/englisch/Wörterbuch Gespräch verwickelt. (Das erste Mal, dass ich ein längeres Gespräch, mas o menos, auf spanisch führte).
Die zweite Tequila Farm war sehr schön und idyllisch und auch hier konnte, wer mochte, unzählige Sorten des Agavegetränkes probieren. Es war mittlerweile ca. 13h Mittags und die Bäuche knurrten. Unsere vorletzte Station war daher ein Restaurant, wo Buffet und ein wundervoller Ausblick auf uns wartete.
Nachdem wir nun alle gestärkt waren ging es in den eigentlichen Ort Tequila. Hier war bummeln und Stadt angucken angesagt. Dann ging es zurück nach Gudalajara.
Abends wieder angekommen, machten Jenny und ich, unternehmungslustig, wie wir sind, eine kleine Altstadtführung mit musikalischer Begleitung mit. Alles auf spanisch, weswegen ich leider nicht viel verstand. Schön war´s trotzdem und irgendwie erinnerte mich Guadalajara vom Feeling her an meine Heimat Berlin… Halt ne richtige Großstadt.

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Erschöpft bei Jenny angekommen, planten wir nur noch den morgigen Tag und vielen dann ins Bett.
Sonntag Morgen machten Jenny, Reyna (Mitbewohnerin) und ich uns auf den Weg nach Chapala. (Wer erfahren möchte warum wir für Reyna seit dem „Locas“ sind, siehe: „Informationen zum Taxifahren).
Chapala ist ein Ort an einem See ungefähr eine Stunde von Gudalajara entfernt. Dort machten wir eine kleine Bootstour auf eine noch kleinere Insel. Wieder zurück, begannen wir einen Marktbummel, auf dem ich meinen erstes mexikanischen Kleidungsstück erwarb. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Eis und herum schlendern. Abends gönnten Jenny und ich uns dann noch Quesadillas und Tacos begleitet von Mariachi („typisch“ mexikanische Musik) und anderen Sängern/innen auf dem Platz der Mariachi.

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Den Montag verplanten wir nicht. Wir hatten längst entschlossen die restliche Woche ab Dienstag in Puerto Vallarta bei Katie (Kulturweitfreiwillige) zu verbringen (siehe: „Osterferien Teil 2: Puerto Vallarta“), mussten für diese Zeit allerdings noch eine Unterkunft organisieren. Über Couchsurfing hatte uns bisher niemand geantwortet und langsam gerieten wir etwas in Panik und nutzen den Tag deshalb mit Organisatorischem. Mit Erfolg! Katie hatte uns eine Unterkunft verschafft und auf einmal antworteten auch mehrere Couchsurfer/innen. Die Frage der Unterkunft war daher geklärt und nach einem 3 Gänge Menu für nur 50 Pesos(!) gingen wir Salsa tanzen. Für mich ein besonderes und sehr spaßiges Erlebnis. ENDLICH Salsa tanzen in Mexiko! (Da Tanzen für mich eine wichtige Rolle spielt, folgt dazu ein eigener Eintrag, in dem ich auch über diesen Abend mehr erzählen möchte).
Die Zeit in Gudalajara nahm für mich so einen perfekten Abschluss und ich freute mich bereits darauf, auch Puerto Vallarta kennen lernen zu dürfen.

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Danke an Jenny für diese unvergessliche Zeit!

Lasst euch den Tequila schmecken!
Eure Sophie