Osterferien (Teil 2): Puerto Vallarta

Mit dem guten Gefühl, nach langem Suchen eine sichere Unterkunft in Puerto Vallarta gefunden zu haben, stiegen Jenny und ich in den Bus Vallarta Plus und begaben uns auf die fünf stündige Fahrt.
Endlich in der Stadt an der Pazifikküste angekommen wurden wir herzlich von Katie und ihrer Gastschwester Citlali in Empfang genommen. Diese brachten uns erst einmal zu sich nach Hause und stellten uns der Familie vor. – Da es kurz vor Ostern war, war die gesamte! Familie anwesend -. Auch mit Katie verstanden wir uns von Anfang an super, was einen vielversprechenden weiteren Urlaubsverlauf ankündigte. Ihre Gastfamilie war ebenfalls sehr herzlich und kommunikativ. Sie versorgten uns mit Essen und meinem neuen Lieblingsgetränk: Auqua de arroz („Reiswasser“). Zudem hatten sie sichtlich Freude daran mir ein paar spanische Worte beizubringen und im Gegenzug dafür durften wir Citlali (die in der Schule Deutsch als Fremdsprache hat) auf Deutsch voll quatschen. Es war also ein reger Austausch der zumindest für mich mit ständigem Nachfragen bei Katie und Jenny: „Was hat sie gesagt? Wie war das?“ verbunden war. Nun machten wir uns auf den Weg, den Schlüssel des Apartments von Katie´s Schülerin abzuholen und dieses zu erkunden. Katie hatte vor für die Zeit mit uns zu wohnen, da es so mit dem Abends weggehen leichter sei. Wir kamen in unserer „Behausung“ an und waren erst einmal etwas irritiert. Es war eine sehr ärmliche Gegend und in dem Apartment gab es auch nur ein Bett. Die zweite Schlafmöglichkeit war ein großer Teppich mit mehreren Kissen. Die Familie, die uns dieses Apartment für die Zeit umsonst überließ, war aber sehr nett und es gab einen Kühlschrank und ein Bad mit warmen Wasser. Wir dachten uns also: Warum nicht mal einfach leben und quartierten uns ein. Der nächste „Schock“ folgte jedoch, als uns Citlali erzählte, in dieser Hausanlage seien Drogen sehr verbreitet und es habe vor kurzem eine          Schießerei gegeben. Zudem warnte uns Katies Gastfamilie uns nicht zu viel in der Gegend zu bewegen und vor allem, abends nicht mehr raus zu gehen. Da wir an dem Abend jedoch mit einem Couchsurfer   (César) verabredet waren, fiel das „Nicht rausgehen“ weg. Wir bestellten uns jedoch ein Taxi direkt vor die Tür und warteten bammelnd im Apartment.
Nun saßen wir also bei César zusammen mit seinen Freunden und führten ein angeregtes englisch/spanisches Gespräch. Auch dort bekamen wir nichts Gutes über die Gegend unserer Unterkunft zu hören.- Doch schon bald kamen wir auf neue Gesprächsthemen. Dann fuhren wir alle gemeinsam zum Strand. Was für ein Anblick und Gefühl! Das Wasser war warm und man sah die erleuchtete Stadt mit Bergen als Hintergrundkulisse. Ein toller erster Abend/eine erste Nacht in Puerto Vallarta, so dachte ich beim Einschlafen auf dem Teppich. Und nun lagen Katie und ich auf dem doch etwas unbequemen Untergrund und Jen ny im Bett und fielen langsam aber sicher in den Schlaf.

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Am nächsten Tag erwachten wir und die Angst vor Einbrechern, Mördern, etc. war ziemlich verschwunden. Zum einen, da wir nette Nachbarn hatten, die uns ihre Nummer für Notfälle genannt hatten, und zum anderen, da César uns beruhigt hatte. Das Haus in dem wir wohnten sei wohl nicht so gefährlich, nur die dahinter.
Nach einem Frühstück auf dem Boden/ im Bett trafen wir uns wieder mit unserem neuen Bekannten und ließen uns die Stadt zeigen. Wir gingen auf einen Markt, wo wir erste Postkarten ergatterten und sogar handelten und an den Strand wo Katie und ich etwas taten, wozu Dr. Walter bestimmt „NEIN“ gesagt hätte (Insider für alle Kulturweitler)… Fallschirmfliegen. Es kostete Überwindung, war letztendlich aber anstatt schlimm, einfach nur atemberaubend. Man fliegt über das Meer und kann die ganz Stadt-B  erg Kulisse am Tag von oben bewundern.
Am Abend, wie auch an den nächsten Abenden ging es, wieder mit César und seinen Freunden, Salsa tanzen und die Partymeile erkunden (dazu in einem anderen Eintrag einmal mehr). Was für ein Spaß!
Als wir tags darauf wieder einmal bei der Familie einkehrten, wartete neben Essen und Auqua de Arroz zwei weitere Überraschungen auf uns:
1. Wir durften heute mit zu einer sehr reichen Argentinierin und im Pool ihres Penthouse´s den Tag über schwimmen und den Strand in direkter Nähe genießen gehen

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2. Die Familie hatte, da sie im Tourismusbereich arbeitet, ein Hotelapartment für eine Woche geschenkt bekommen. Sie brauchten es nicht und überließen es uns (ich vermute sie wollten uns auch schnellst möglichst aus der ärmeren Gegend raus haben).

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Am nächsten Tag sollten wir umziehen und so geschah es auch. Lasst euch durch die Bildern beweisen, wie herrlich dieses neue Apartment war und überlegt euch wie wir uns wohl gefühlt haben, aus einem Apartment ohne Bett (zumindest für Katie und mich) in diesem Luxus anzukommen und das wieder umsonst!
Ich bin trotzdem froh die ersten zwei Nächte außerhalb von Reichtum geschlafen zu haben. Man bekommt so einen Eindruck von den zwei Seiten Mexikos und lernt jede Art von „notwendigem“ Luxus viel mehr zu schätzen.
Unsere Osterfeiertage verbrachten wir hier am Strand und Pool, Jenny und ich einen Tag auf Los Animas (Halbinsel), während Katie bei der Familie feierte und wieder alle zusammen abends im Zentrum beim Feiern. Hier machten wir mehrere Bekanntschaften und eine-, für uns ungewöhnliche, Entdeckung:- Wir liefen das sogenannte Romantikviertel entlang als uns wirklich „Horden“ an Männern in den knappsten Badehosen entgegen kamen. Die meisten davon deutlich homosexuell (nicht an Kleidung festgemacht, die existierte ja kaum, sondern ein Rückschluss aus dem Hand-in-Hand-laufen-und-küssen). Was daran so ungewöhnlich für eine Stadt am Strand ist? Es war ca. zehn Uhr Abends und Mexiko ist bekannt als sehr konservativ katholisches Land. Hier schien es jedoch sehr liberal und als wir einen Mann ansprachen und fragten, was es mit den knappen Badehosen auf sich hätte, antwortete dieser nur, es sei hier üblich und die Leute kämen nun mal erst jetzt vom Strand.
Ich muss sagen, dass mir die Menschen grundsätzlich in Puerto Vallarta bisher besonders gut gefallen haben. Die meisten waren, zumindest uns gegenüber, sehr offen, aufgeschlossen und immer freundlich. Nach meinem Gefühl herrschte eine angenehme Grundatmosphäre und die Party wütende Meute überzeugte mich noch mehr.

Eins muss noch gesagt werden: Es war ein ganz besonderer und toller Urlaub, mit vielen neuen Eindrücken von dem Land Mexiko und unglaublich lehrreichen neuen Erfahrungen. Ich hoffe ich schaffe es noch einmal zurück nach Puerto Vallarta und auch nach Guadalajara (siehe Osterferien Teil 1: Guadalajara).

Danke Mädels, für die tolle Zeit!

Versucht mal durch die Bilder meine bisherigen Eindrücke von Mexiko mitzunehmen.

Eure Sophie

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