Um eine Idee von meiner neuen Arbeitsstelle zu gewinnen möchte ich euch erst einmal allgemeine Hintergrundinformationen zum Colegio Humboldt geben:
Es ist eine deutsche Auslandsschule mit rund 1350 Schülern und 120 Lehrern. Die Schule ist unterteilt in Maternal (Kinderkrippe), Kindergarten, Primeria (Grundschule), Sekundaria (Mittelstufe) und der Prepa (Oberstufe). Der Schulalltag beginnt mit der 1. Stunde um 7:30h und endet in der Regel mit der 8. Stunde um 14.35h. Es gibt vverschiedene Deutsche Klassen (die Spanisch als Fremdsprache haben), Mexikanische (mit Deutsch als Fremdsprache) und die gemischten Klassen.
Auf dem Vorbereitungsseminar am Werbelinsee traf ich eine Alumni, die n och vor Kurzem an „meiner“ Schule war. Um sie zu zitieren: „Das Colegio Humboldt ist eine ganz besondere Schule.“ Da muss ich ihr Recht geben.
Als ich an meinem 2. Tag in Mexiko und gleichzeitig meinem ersten Arbeitstag die Schule betrat wusste ich, diese Schule ist nicht so, wie ich es gewohnt bin. Vor der Schule parkten mehrere Autos, die Türen wurden von Chauffeuren, o.ä. geöffnet und die Kinder, Lehrer, Eltern, Besucher, etc. gelangen nur durch Kontrolleingänge in die Schule. Allein vom Aufbau der Schule war ich fasziniert. Ich stelle mir normaler Weise eine Schule als ein Gebäude mit vielen Klassenzimmern vor. Hier sind es zwar auch viele Klassenzimmer, allerdings hat jedes sein eigenes Gebäude. Ich traue mir nicht zu das Gelände so zu beschreiben, dass man einen genauen Eindruck davon gewinnen kann. Die Bilder sollen dies für mich erledigen.
Der Platz ist für den Kulturabend vorbereitet
Klassenräume der Primaria
Klassenräume der Sekundaria
Verwaltungsgebäude
Nun begann also mein 1. Arbeitstag und ich war sehr gespannt auf alles, was mich erwarten würde. Mit René war ich zur Schule gefahren, per Bus, was wohl mein erstes Abenteuer hier war (siehe: „Informationen über das Busfahren“). In der Schule begrüßte mich direkt Hilde und stellte mich einigen Kollegen und Kollegin vor, alle habe ich wohl bis jetzt noch nicht kennen gelernt. Denn genau wie das Gelände ist auch der Angestelltenkreis riesig. Nun zeigte mir Hilde das ganze Gelände und ich war noch beeindruckter. Ich muss sagen, rein optisch gefällt mir die Schule schon mal super. Den restlichen Tag verbrachte ich auch mit Hilde und folgte ihr in verschiedenste Unterrichte. Schnell merkte ich, dass die Unterrichtsmethoden in vielerlei Hinsichten anders sind, als in meiner alten Schule. Einiges finde ich besser, einiges weniger. Doch das liegt immer im Blickwinkel des Betrachters. Vielleicht werde ich mich dazu nochmal genauer äußern, aber dafür möchte ich das ganze System erst besser kennen lernen.
Den Schulleiter traf ich an diesem Tag nur kurz und es hieß die ersten Tage seien für mich zur Eingewöhnung. Ein richtiges Gespräch zur Besprechung meiner Einsatzgebiete sollte noch folgen.
Ein Arbeitstag ging zu Ende, voller neuer Eindrücke, neuer Bekanntschaften und vieler Verwunderungen.
Erinnert euch mal an eure Schulzeit. Was gefällt euch und was stört euch am deutschen Schulsystem? (Kommentare sind gewünscht)
Eure Sophie
Sehr schöner Blog, liest sich gut 🙂
Mir ist in Mexiko bewusst geworden wie selbstverständlich in Deutschland und Europa ein früher und konsequenter Fremdsprachenunterricht ist. Ich durfte und musste zwei Fremdsprachen lernen, an vielen Schulen kann man außerdem zwischen verschiedenen Sprachen wählen.
In Oaxaca (einer der ärmsten Bundesstaaten; im Süden Mexikos) lernen die Kinder meiner Erfahrung nach erst spät Englisch und viele Lehrer sprechen die Fremdsprache selbst nicht besonders gut. Der Wunsch, dass ich in Dorfschulen bitte Englisch unterrichten solle, wurde sehr oft an mich herangetragen, obwohl ich diesbezüglich absolut nicht ausgebildet bin.
Außerdem fand ich den Alltagsbezug immer sehr hilfreich, um Themen in der Schule verständlich zu vermitteln. In Mathe hatte ich unter anderem deshalb Probleme, in Chemie hatte ich dagegen eine ganz wunderbare Lehrerin, die uns die Inhalte hervorragend veranschaulicht hat.