(Anmerkung: Dieser Beitrag ist ein Nachtrag. Ich war Mitte November 2024 in Iguazu, ich habe nur sehr wenig geschrieben)
Das größte Wasserfallsystem der Welt sind tatsächlich nicht die Niagara-Fälle, sondern die Cataratas in Iguazu. Zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay findet sich eine der größten Attraktionen Südamerikas, die ich mir natürlich auch ansehen musste. Nur das Zeitfenster dafür zu finden, das war gar nicht so einfach: Von Fray Bentos aus ist es ein ordentliches Stück und all meine Urlaubstage sind eigentlich schon anderweitig verplant gewesen… Also musste etwas getrickst werden.
Nach einigen Organisationsgesprächen haben wir es geschafft, direkt vor unseremZwischenseminar in Buenos Aires einen gaaanz kurzen Kurztrip einzuplanen, der dann sogar noch kürzer wurde, als eigentlich angedacht, denn unser Flug ist ausgefallen und durch das umbuchen haben wir wertvolle Stunden verloren. Schließlich standen wir aber da: In Iguazú, direkt am Dreiländereck in unserem Hostel für 6 Dollar die Nacht, von dem wir alle bis zuletzt nicht wussten, ob es existiert.
„Alle“, das waren in diesem Fall Amira (meine Mitfreiwillige), Toni (Einsatzstelle Montevideo/Buenos Aires), Frida (Einsatzstelle Rocha) und ich.
Wegen der Verzögerungen mussten wir leider auf den Tagesausflug nach Brasilien verzichten und sind stattdessen „nur“ in den Nationalpark auf argentin
ischer Seite gefahren. Der Eintritt war zwar ziemlich teuer – aber meiner Meinung nach jeden Cent wert. Drei verschiedene Routen führen an unterschiedlichen Wasserfällen dabei und wir sind sie der Reihe nach abgegangen, um möglichst viel zu sehen.
Nach der ersten Strecke haben wir am Rastplatz auch Nasenbären und Affen gesehen, später alle möglichen bunten Schmetterlinge, einen Tukan und Schildkröten.
Nachdem wir schon tausend Fotos gemacht hatten und dachten, wir hätten schon die schönsten Ausblicke gesammelt sind wir dann hoch ans „Ende der Welt“, den sogenannten Garganta di Diabo, was mehr oder weniger Teufelsschlund bedeutet.
Und keinen geringeren Namen haben diese Wasserfälle verdient!
Obwohl es brechend voll war, waren wir alle einfach nur hin und weg von diesen unglaublichen Wassermassen, die tötend und regenbogenschlagend vor uns in die Tiefe gestürzt sind. Es war vielleicht der beeindruckendste Anblick meines Lebens und die Bilder werden der Realität nicht einmal ansatzweise gerecht, trotzdem war meine Galerie danach so voll wie selten.
Abends haben wir dann ein wenig die Stadt unsicher gemacht, Souvenirs gekauft (vor allem ein Shotglas für meine neuentstehende Sammlung), gegessen und Karten gespielt und dann ging es dann auch schon für eine Nacht zum Flughafen, wo wir auf zusammengezogenen Kantinenstühlen geschlafen haben, denn unser Flug wurde schon wieder verschoben. Trotz der tropischen Hitze draußen war es im Gebäude ziemlich kalt, trotzdem haben wir es geschafft, das keine von uns krank geworden ist.
Und das war auch wichtig, denn am nächsten Tag um 9:00 Uhr stand das Zwischenseminar in Buenos Aires auf dem Programm, das zwar Online stattfand, aber in einem Hostel mit den meisten anderen Uruguay-Freiwilligen. Dazu wird es auch noch einen Eintrag geben – bei meinem aktuellen Tempo und der Unordnung der letzten Beiträge kann ich aber beim besten Willen nicht sagen, wann.