Schon vor einiger Zeit, ungefähr Mitte Oktober, stand für uns die erste Auslandsreise an: Es ging nach Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens.
Vor allem verglichen mit den wenigen Einwohner*innen in Uruguay war es unglaublich beeindruckend, ein paar Tage in dieser riesigen Stadt zu bleiben. Unzählige Museen, Parks, historische Gebäude, Cafés, vegetarische Restaurants, Märkte und Sehenswürdigkeiten reihen sich in diesem „Paris Südamerikas“ aneinander.
Für mich war das Treffen allerdings vor allem von den Menschen geprägt, die ich dort wiedergetroffen habe: Einige der anderen kulturweit-Freiwilligen und zwei meiner Freundinnen aus meiner Heimatstadt Mönchengladbach: Anna absolviert selbst ein Volontariat hier in der Nähe und Lilli war tatsächlich nur für zwei Wochen in Chile im Urlaub. Das ist zwar auch noch mal ein Stück entfernt, aber nach einigem hin und her haben wir uns darauf geeinigt, dass wir uns, wenn wir schon auf dem gleichen Kontinent sind, dann ja auch auf jeden Fall treffen sollten.
Zusammen hatten wir ein wunderbares Wochenende. Die beiden zu sehen, obwohl ich teilweise davon ausgegangen bin, sie ein halbes Jahr nicht zu sehen, hat mich absurd gefreut und ich bin auch die Tage danach mit dem breitesten Lächeln rumgelaufen.
Ich bin absolut begeistert von dieser Stadt, habe mich sozusagen ein bisschen verliebt.
Sei es La Boca (wo ich fast zum Fußballfan geworden bin),
die Brücke der Frau,
das Segelmuseum (für 50cent),
die zahlreisen Märkte,
das ganze Viertel San Telmo,
Palermo,
die Theater (deren Stücke wir uns wohl nicht anschauen konnten),
oder auch die Preislage (denn auch wenn Buenos Aires für Argentinien ziemlich teuer ist, war es für uns aus Uruguay dann doch ziemlich billig).
Auch der Austausch mit den Buenos Aires – Freiwilligen hat mir sehr gutgetan. Persönliches Highlight war die Geburtstagsfeier zweier Mitbewohner*innen von einer befreundeten Freiwilligen auf der Dachterrasse der WG: Neben Livemusik, einem mehr oder weniger seriösen Salsakurs und dem leckersten Red Velvet – Cake der Welt (ohne Dulce de Leche, eine wahre Seltenheit hier) hatte ich das erste Mal die Möglichkeit, mit anderen Menschen als meinen Uruguay-Mitreisenden über das Erlebte zu sprechen, neue Treffen zu planen und Inspiration zu sammeln.
Wir haben gefeiert, gelacht, getanzt, eventuell auch ein wenig getrunken.
Unsere kleine Rio de la Plata – Gruppe bedeutet mir unglaublich viel und auch generell fällt mir auf, dass ich mich diesem Landstricht fast noch mehr verbunden fühle als meinem Einsatzland Uruguay selbst.
Zusammengefasst werden meine Emotionen über diesen Riesen einer Stadt durch die Lyrics der Band Tan Bionica, welche ebenfalls von hier kommt:
Me gusta que seas tan dramática
Tus ojos dibujan una eternidad
Y está muy bien así
Por hoy no pienses más
Yo sé que lo necesitás
Me quedo con vos, yo sigo de largo, voy a buscarte
Qué noche mágica ciudad de Buenos Aires
Oder eben zu Deutsch:
Ich mag es, dass du so dramatisch bist
Deine Augen zeichnen eine Ewigkeit
Und das ist gut so
Für heute denke nicht mehr
Ich weiß, dass du es brauchst
Ich bleibe bei dir, ich gehe weiter, ich werde dich suchen
Was für eine magische Nacht, Stadt Buenos Aires
Etwas kitschig und vielleicht auch etwas überdramatisch hören wir das Lied trotzdem (oder gerade deshalb) sehr gerne und oft, wenn wir etwas zum Feiern haben.
Buenos Aires hat mein Herz, ich liebe diese Stadt – und während ich diesen Artikel (einen knappen Monat zu spät) schreibe, bin ich auch tatsächlich schon wieder hier.