Post aus der Vergangenheit

Wenn dieser Blogeintrag online ist, ist es schon annähernd 4 Tage her, dass er geschrieben wurde…Das liegt daran, dass er am Donnerstag abend entstand und von Freitag bis Sonntag in Oberá weilte (Dazu kommt auch noch ein Blogeintrag). So langsam geht die Schnupperphase zu Ende und die Arbeit in den verschiedenen Aufgabengebieten beginnt.

Zum Einen bedeutet das für mich, dass ich im Sport-Unterricht mithelfe und zum Beispiel einen Teil der Klasse beim Fußball oder Völkerball spielen beaufsichtige, damit die Sportlehrerin mit der anderen Hälfte „arbeiten“ kann. Aber auch, dass innerhalb von 2 Wochen eine kleine Ausstellung anlässlich des 3. Oktobers auf die Beine zu stellen ist. Die deutsche Konsulin aus El Dorado reist dazu extra am 5.10. an unsere Schule und die Aufgabe besteht jetzt darin, diese Ausstellung zu organisieren. Das geht von der Einladungs-Gestaltung über die Suche nach Themen für die Plakate und Präsentationen der Schüler bis hin zu möglichen kleinen Snacks die zur Ausstellung gereicht werden. Die Arbeit mit den Schülern ist dabei relativ zäh, wobei man merkt, dass schon ein großes Interesse an einem aktuellen und modernen Deutschland-Bild besteht. Die Geschichtsthemen wurden von den Schülern nicht nachgefragt, und auch die Künste, die ich bisher in Montecarlo nicht entdeckt habe, wurden von den Schülern nicht vorgeschlagen. So fehlte zum Beispiel „moderne deutsche Literatur“, „Kino-Filme“, „Architektur“ und „berühmte Persönlichkeiten“ völlig. Den Renner machten dagegen Themen wie „Bier“, „Tourismus/Sehenswürdigkeiten“, „München“, „Berlin“ oder „deutsche Rock-Musik“…bis Montag sollen die Schüler jetzt Infos sammeln und dann hoffe ich, dass jede Gruppe immerhin ein Plakat zusammenbekommt…

Nach dem Treffen mit den Deutsch-Lehrern der Schule zeichnet sich auch immer mehr ab, wo wir eingesetzt werden. So werden Lena und ich einen „normalen“ Deutsch-Konversations- und einen Konversations-kurs für die Austauschschüler, die im Dezember nach Deutschland gehen, halten (müssen =).

So langsam beginne ich, mich in Montecarlo auszukennen, heute ging es (dank freiem Nachmittag) zuerst zum Mehrfachsteckerleiste-Kaufen und dann in den Supermarkt endlich einen Schreibblock kaufen. Dabei lief mir folgender „Keks“ über den Weg…gekauft und ausgepackt sah er dann so aus:

"Super-"Keks

"Super-"Keks

Fragt mich bitte nicht, wie viele Kalorien das Teil hat, zu meiner Verteidigung kann ich sagen, dass ich nochmals zum Elektroladen laufen musste, weil die erste Steckerleiste nicht funktionieren wollte…Die Verkäuferin (die „natürlich“ auch Deutsch konnte und mir stolz ein Bild ihrer Tochter in „Bild der Frau“ zeigte, da ihre Tochter als Bedienung im Münchner Hofbräuhaus arbeitet) meinte nur: „Jetzt hast du „Industria Argentina“ auch mal kennengelernt“…was soll ich dem noch hinzufügen…

…vielleicht, dass das mit dem Internet zuhause trotz etlicher Anrufe meiner Gastschwester Noélia immer noch nicht besser aussieht, da sich die Hotlines gegenseitig die Kompetenz zuschieben und nix vorangeht…naja, bis Weihnachten haben wir ja noch Internet in der Schule (unter der Woche zumindest)

Und noch ein letztes, bevor es höchste Zeit fürs Bett wird, immerhin ist jetzt schon 22:37 Uhr und morgen klingelt um 5 Uhr der Wecker (!!):

Meine Gastmutter Christina hat doch tatsächlich am Mittwoch Spätzle aus einer Spätzlepresse gemacht. Dazu gab es eine Art Gulasch und gebratene Manioka…es war herrlich – und die Spätzle wie daheim von meinem Papa gemacht 😉 totaal lecker…ein Beweisfoto musste natürlich auch gleich sein:

Selbstgemachte Spätzle =)

Selbstgemachte Spätzle =)

So…morgen geht’s übers Wochenende nach Oberá…ich freu mich drauf und gut n8…

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„Mach mir den Tiger, du Bockwurst“

Nach (leider) etwas längerer Zeit mal wieder etwas Neues von mir, wieso es so lange dauerte, findet sich auch im Text 😉

Es ist nun 22.35 Uhr und die erste komplette Woche in Montecarlo liegt hinter mir…unglaublich viele neuen Eindrücke und Erfahrungen, eher positiver Natur als auch eher negativer, liegen nun bereits hinter mir. Leider kann ich auch heute nur kurz erzählen, was die letzten Tage so passiert ist, auf andere interessante Dinge werde ich nur am Rande eingehen können, denn sonst komme ich gar nicht mehr ins Bett – ich liefere die Dinge aber nach – die Liste dazu wird schon geführt!

Also nochmal: Es ist inzwischen 22.37 Uhr und ich bin seit heute Morgen um 5 Uhr wach, da Lena und ich die „Intercolegiales“, die Leichtathletik-Provinzmeisterschaft der Schulen, den Prüfungen zum Deutschen-Sprach-Diplom vorgezogen hatten. Ein fataler Fehler, wie sich schon bald herausstellte. Denn nicht nur mussten wir sehr früh aufstehen, auch das Programm das dort geboten wurde war einfach     – genau NIX!!! Den begleitenden Lehrern war völlig egal, was wir machen und wo wir sind, es kümmerte sich niemand um uns, wir mussten uns um niemanden kümmern und so saßen wir die knapp 7 Stunden auf beiden Pobacken ab… Die Rückfahrt war dank Ausblick auf die Landschaft noch das Interessanteste ansonsten irrten wir durch Oberá auf der Suche nach Anna’s (eine andere Freiwillige) Schule, die wir natürlich nicht fanden, und schauten uns sonst die Leichtathletik- oder Volleyball-Wettkämpfe an…ach ja, ein bisschen geschlafen haben wir auch noch…an die mittägliche Siesta gewöhnt man sich nämlich sehr gerne und schnell =) Als wir dann in die Schule zurückkamen hörten wir, dass leider nicht genügend Schüler das Sprachdiplom bestanden hatten und die Schule im nächsten Schuljahr nun ein großes Loch im Etat hat…dies ist vielleicht weniger erstaunlich, wenn man weiß, dass das Fach Deutsch nicht versetzungsrelevant ist – und das an einer Deutschen Schule…schon leicht skurril oder?

Ach ja, ich will schon ganz lange etwas ausräumen: Mein erster Blog-Eintrag hatte ja die Überschrift „26°, 90% Luftfeuchtigkeit…“ – in der letzten Woche war das Wetter keinesfalls immer so gut. Es hat 3 Tage lang fast nur geregnet und vor allem hat es extreme Temperaturschwankungen gegeben. Tagsüber, in der Mittagssonne schwitzt man jetzt schon, obwohl es gerade mal um die 25° hat (Wie wird das wohl im Sommer erst werden…uiuiui) und nachts friert man unter seiner dünnen Decke bei um die 10°…Momentan regnet es auch wieder, die Blitze haben zum Glück nachgelassen, sonst könnte ich das hier nicht schreiben, denn es wird einem von den Einheimischen dringend angeraten keinerlei elektrische Geräte an den Steckdosen angeschlossen zu haben, wenn es Blitz – sonst ist der Spannungswandler oder auch mal der komplette Computer/Fernseher kaputt…Sicherungen sind schon eine tolle Erfindung, denkt man sich dabei…

Vom Wetter zu einem kurzen Rückblick auf das rundum gelungene Wochenende.

Am Samstag wurde zunächst ausgeschlafen, dann packte ich meine Koffer für den am Sonntag anstehenden Umzug. Nach dem Mittagessen ging es dann mit Helga und ihrem Freund zusammen auf einen Rundweg an den Rio Paraná, den Grenzfluss zwischen Argentinien und Paraguay. Die Wanderung war sehr schön, führte u.a. am Friedhof vorbei und zu einem wunderbaren Sonnenuntergang am Rio Paraná….aber die Bilder sollten für sich sprechen =)

Am Sonntag dann wurde umgezogen, zunächst meine 2 Koffer und dann Lenas Gepäck. Auch hier halfen uns wieder Wanda & Hepi, die uns hier nach einer Woche schon unglaublich wichtig geworden sind. Denn sie sind nicht nur total hilfsbereit, sondern auch extrem gastfreundlich und so wurden wir für Sonntag Mittag auch gleich zum Mittagessen eingeladen…als wir erfuhren, dass wir unseren ersten Asado genießen werden, wuchs unsere Vorfreude noch weiter an…Ach ja, das Fleisch gibt es auch auf den Bildern zu sehen – lecker oder? 😉 Nach dem Mittagessen ging es dann zu Wandas Eltern und deren Haus, das etwas außerhalb von Montecarlo liegt. Wandas Eltern pflanzen noch viele Sachen selbst an und haben ein großes Stück Land. Wir tranken zusammen Mate-Tee und Terere und aßen selbstgebackenen Nußzopf von Wandas Mutter…sehr lecker! Ach ja: Falls ihr euch fragt, was Mate-Tee und Terere ist…Mate-Tee ist das Nationalgetränk Argentiniens und vor allem der Leute aus Misiones, ich werde noch einen eigenen Artikel schreiben aber bis dahin ist Wikipedia euer Freund: LINK…und Terere ist die süßliche Variante des Mate-Tee und wird vor allem von den Jugendlichen getrunken. Beim Mate-Tee gießt man das Yerba Mate-Pulver mit heißem Wasser auf, beim Terere mit kaltem Wasser, das gerne auch mit Zitronen- oder Orangensaft gemischt sein darf. A propos Zitronen und Orangen…hier wird es jetzt Sommer und das heißt gaanz viele leckere Früchte bekommt man direkt vom Feld/Baum/Strauch. Momentan sind es vor allem Orangen, aber auch die Ananas wachsen schon (sind ca. im Februar reif, reicht mir also gerade noch =) und die Papayas auch. Ansonsten gibt es Bananen und ganz viele Früchte, deren Namen ich schon wieder vergessen habe…Wandas Vater hingegen war ein wandelndes Lexikon in diesen Fragen…

So…am Montag hatte ich dann erstmal frei, denn es war „Tag der Schüler“. Das hieß: Ausschlafen und sich im neuen Zimmer einrichten. Das Ausräumen und Einrichten dauerte eine Weile und Lena und ich bemerkten einige Dinge, die noch fehlten und so wurde erstmal nachmittags das Fehlende nachgekauft (Kleiderbügel zum Beispiel). Und sonst erhielten wir einen Vorgeschmack auf das „Hotel Christina“, das uns ab sofort entgegentreten sollte. Christina, meine neue Gastmutter, lebt mit ihrer ältesten Tochter Noélia (sie war 2005 als Au-Pair ein Jahr in Konstanz) in einem Haus nicht weit von der Schule…und im Dachgeschoss wohnen nun Lena und ich…Von Noélia stammt auch die Überschrift dieses Artikels, denn diesen Ausspruch hatte sie in ihrer Deutschlandzeit von einer Freundin als Schimpfwort gesagt bekommen- Lena und ich konnten uns zwar keinen Reim darauf machen, was daran schlimm sein sollte, aber wir konnten uns zunächst vor Lachen kaum halten =) – Bei Christina werden wir bekocht (Mittagessen, beim Rest bestanden wir auf Selbstständigkeit =), unsere Wäsche wird gewaschen, das Haus&Bad geputzt und ich wurde von Noélia schon mit unzähligen Fotos in die Familienhistorie eingeführt…ich kann sagen, dass ich mich hier echt wohl fühle und der Umzug voll und ganz richtig war…Wenn jetzt noch das Internet wieder freigeschalten wird, wäre das fast schon paradiesisch^^ – aber das ist eine andere Geschichte…denn in Argentinien geht nichts schnell voran…immer wieder wird gezaudert und abgewartet…am Telefon wird man dazu bspw. Einfach unendlich in die Warteschleife geleitet… Ähnlich ergeht es Lena und mir auch in der Schule…In unseren Zimmern fehlt noch jeweils ein Tisch…in der Schule stehen unbenutzte…also fragen wir 2 mal den Schulverwalter und beim zweiten Mal heißt es: Morgen ist Lehrerkonferenz, da frage ich, ob 2 Tische übrig sind… oder unser Spanischkurs…wenn man nicht selbst nachhakt, anstößt und wieder nachhakt geht es kaum voran…Vom Sprachkurs wusste die Schule schon vorher…organisiert ist – nichts! Jetzt hoffen Lena und ich diese, allerspätestens nächste Woche mit dem Kurs zu starten…mit einer Spanisch-Lehrerin der Schule, die ein wenig Deutsch kann…wenn das mal kein Spaß wird…ach ja, das Geld für den Kurs ist natürlich wieder gern gesehen…

Soo…ach ja, auch sonst wissen wir noch nicht genau, welche Projekte wir machen werden, dazu gibt es morgen abend ein Treffen, mal abwarten, was dabei rauskommt…

Und ansonsten ist am Freitag ein Ausflug mit den 6. Klässlern nach Oberá geplant und wenn es so klappt, wie Lena und ich uns das vorstellen, dann werden wir das Wochenende in Oberá verbringen…mal schaun obs klappt…

23:10 Uhr…um 9.00 Uhr muss ich an der Schule sein…Zeit fürs Bett…

Ach ja, eins noch: In meinem Zimmer sind die Wände noch ziemlich kahl…ich baue auf euch, dass das anders wird ;-))

P.S: Da ich momentan zuhause kein Internet habe, entstand der Blog-Artikel abends (nachts) und wurde später hochgeladen)

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„Putzfrauen sind deine besten Freunde“

auf solche Gedanken kommt man, wenn man in der so gut wie leergefegten Schule sitzt…Denn nur die Putzfrauen und der Schulverwalter sind noch da…und genau die Putzfrauen ermöglichen es mir, dass ich jetzt diese Zeilen schreiben kann, denn sie sind, im Gegensatz zu den Schülern und Lehrern, bis abends um acht Uhr an der Schule. Also genügend Zeit für mich im Internet zu surfen, Mails zu schreiben, zu skypen und endlich Bilder in meinen Blog hochzuladen…ja ihr habt richtig gehört, die ersten Bilder sind da!

Ach ja, ich werde übrigens am Sonntag auch zu einer der Putzfrauen von hier ziehen. Christina (so heißt sie, hier werden alle nur beim Vornamen genannt) und ihre Tochter (die schon ein Jahr als Au-Pair in Konstanz war) nehmen Lena und mich in ihr Dachgeschoss auf. Dort gibt es 2 Zimmer (für jeden eines, das schön groß ist), die Küche und das Bad wird gemeinsam genutzt…das Haust steht frei und hat einen großen Garten, wenn ich es dann endlich mal bei Tag sehe, stelle ich auch ein Foto hoch…

so…mit meinem Lieblingssender im Ohr (WMMR) und einer guten Portion Bilder gibt es jetzt wieder ein kleines Update:
(Allerdings muss ich auch einiges weglassen, da hier grade echt viel los ist und vieles noch im Entstehen ist)

Das Wetter ist hier grade nicht so berauschend, es war jetzt 2 Tage bedeckt und hat ordentlich gewittert, mit Blitz und Donner und allem drum und dran, deshalb war vorhin auch für mehrere Stunden das Internet weg, aber jetzt tuts wieder =) Als allerdings gradeeben endlich mal die Sonne rausgeschaut hat, sah es gleich atemberaubend aus – hier der Beweis:

Sonnenuntergang an der Schule

Sonnenuntergang an der Schule

Joa…ansonsten war gestern Abend hier „Noche cultural“, also „Kultur-Abend“. Es gab zuerst Lieder von der Schulband, das sind einige 12.Klässler, die zusammen mit einem Lehrer (am Schlagzeug) „Comfortably Numb“, „Nothing else matters“ und noch ein paar Rock-Klassiker gespielt haben – alles auf höchsten Niveau (z.B. das Gitarrensolo von Nothing else matters 1:1 von Kirk Hammett) und mit den Jungs will ich unbedingt mal zusammenspielen, der Lehrer am Schlagzeug hat sogar das gleiche Schlagzeug wie ich („klein ist die Welt“ – dachte ich da nicht zum ersten Mal! =)
Danach gab es noch einige Theater-Stücke der Schüler die diese in den letzten 2 Wochen vorbereitet hatten. Es ging um wirklich ernste Themen wie Drogen, Ausbeutung, Schlankheitswahn und Umweltverschmutzung. Ein bisschen ambivalent war vor allem das letzte Thema schon, wenn man sich die Busse und LKWs anschaut die hier so rumfahren…Dreckschleuder ist noch ein schöner Begriff für das, was da aus dem Auspuff kommt…

Ansonsten zeichnet sich immer mehr ab, was ich in den nächsten Monaten so zu tun haben werde… Im Sportunterricht Helfen, bei Ausflügen Mitfahren und die ein oder andere Nachmittags-Aktivität Organisieren. Die Ausflüge beginnen schon nächste Woche, zuerst geht es am Dienstag in sportlicher Hinsicht nach Oberá und am Freitag in kultureller, wobei Lena und ich am Freitag gleich übers Wochenende bei einer anderen Freiwilligen bleiben…ach ja, Oberá liegt in der gleichen Provinz, für deutsche Verhältnisse nahe…und wie lange fährt man hin? – Genau – DREI Stunden…das heißt: Aufstehen um 4.oo Uhr!! Der Oktober ist dann auch schon voll mit vielen Ausflügen, die Austauschschüler aus Chemnitz kommen, wir fahren mit Schülern zum „Fest der Jugend“ nach Buenos Aires und das Orchideenfest findet in Montecarlo statt…
Im November geht es dann ein wenig ruhiger zu – Zeit für unsere Projekte also und im Dezember ist das Schuljahr dann auch schon bald zu Ende…dann gehts daran Argentinien zu entdecken – die Pläne dazu werden schon fleißig gesponnen, wobei man realisiert, dass Argentinien einfach RIESIG ist…Busfahrten machen zwar eigentlich jede Stadt erreichbar, aber Zeit sollte man da schon mitbringen =) (Bsp: ca. 15 Stunden bis Buenos Aires).

So und jetzt gibts hier noch ein paar Bilder von der Schule, die ich vorhin geschossen habe:

Schuleingang

Schuleingang

Panorama der Grundschule (Primaria bis 7. Klasse)

Panorama der Grundschule (Primaria bis 7. Klasse)

Büro der Deutsch-Koordinatorin

Büro der Deutsch-Koordinatorin

Am rechten Arbeitsplatz sitze ich gerade, mit dem LAN-Kabel des Rechners im Hintergrund.

So…jetzt noch ein kurzer Ausblick:

  • nächste Woche startet (hoffentlich) unser Spanisch-Kurs
  • Am morgigen Samstag wird erstmal Montecarlo richtig erkundet (Kamera ist dabei =)
  • Und am Sonntag wird umgezogen
  • und am Montag ausgeschlafen, da Feiertag ist…nachmittags gehts nochmal in die Schule, Vorbereitung zum Deutschen-Sprach-Diplon
  • und am Dienstag nach Oberá

Übers Wochenende habe ich wahrscheinlich kein Internet oder nur zum Mail lesen…am Montag gibts dann wieder was Neues von mir… jetzt wird dann erstmal nochmal das neue Zimmer begutachtet und die Dinge dazu besprochen…

P.S: Fragt mich nicht, wieso die Bilder jetzt wieder extern geöffnet werden…weiß es selber nich

Montecarlo, die Zweite

ich habe leider grade nur Zeit für ein ganz kurzes Update:

+++ seit ca. einer Stunde habe ich eine argentinische Handynummer +++ das Geldabhebelimit ist doch nicht so gering wie befürchtet, sondern bei 950 Pesos +++ die Wohnungssuche schreitet voran, heute abend wird noch die erste besichtigt, die von außen sehr vielversprechend aussieht +++ der erste argentinische Supermarkt wurde auch schon unsicher gemacht +++ die ersten Flugmöglichkeiten nach Buenos Aires und Bariloche wurden gecheckt +++ Schülern wurde von uns bei ihrem Deutschen Sprach Diplom geholfen, dabei habe ich wieder mehr über die Region und das Land hier erfahren, z.B: über den Maniok. +++ Montecarlo’s Hauptstraße wurde zum ersten Mal zum Großteil abgelaufen +++ mein Bett muffelt +++ ich fange an mich auf die Monate hier richtig zu freuen, weil sich immer mehr herauskristallisiert und verbessert (und wenn es nur in meiner Wahrnehmung ist, und sich eigentlich nix wirklich verbessert hat, außer meiner Sichtweise) +++

und jetzt ist es wieder Zeit für einen weiteren Deutsch-Kurs mit Gladis…ist übrigens echt krass, wie viele hier noch Deutsch können, vor allem Erwachsene und Ältere…aber dazu mal mehr, wenn ich mehr Zeit habe, mir einen guten Text einfallen zu lassen…

Ach ja eins noch: Heute hats hier viel geregnet und geblitzt, deshalb ist die Kamera wieder zu Hause geblieben, aber sobald das Wetter besser wird, gibt es auch endlich die ersten Bilder von hier  – versprochen =)

26°, 90% Luftfeuchtigkeit und ein Zimmer an der Hauptstraße

So ungefähr fühle ich mich am kompletten Tag in Argentinien.
Gestern sind wir, also Lena und ich, angekommen. Der Flieger von Frankfurt nach Sao Paulo war überpünktlich und so hatten wir zum Glück auch keine Probleme unseren Anschlussflug nach Iguassu zu bekommen. Nach einiger Warterei am Flughafen und der Info, dass unser Flug nach Iguassu verspätet ist und der Flughafen wg schlechtem Wetter gesperrt sei. Doch zum Glück war dem nicht so und unser Flieger nach Iguazú landete doch ganz pünktlich auf dem Flughafen in Iguassu. Und dann – heißa juchee! – unser gesamtes Gepäck ist angekommen!
Abgeholt wurden wir von einem Vorstand der Schule und seiner Frau, die uns dann auch gleich das brasilianische und das argentinische Iguassu zeigten. Beide sprechen Deutsch und so fiel die Kommunikation doch sehr leicht.
Die Grenzkontrollen waren auch kein Problem und mein Visum ist jetzt bis Mitte März gültig.
Auf der Fahrt nach Montecarlo machten Lena und ich dann noch das ein oder andere Nickerchen und in Montecarlo angekommen ging es erstmal zum Mittagessen. Von dort aus dann weiter in unsere beiden zukünftigen Domizile. Lena hat ein großes Zimmer in einem ehemaligen Krankenhaus, in einiger Entfernung zur Schule und ich habe ein Zimmer in einer Gastfamilie. Die kleine Wohnung der Familie liegt an der Hauptstraße, wodurch durch mein Fenster der Straßenlärm nicht unerheblich ist. Bin echt mal gespannt ob und wie ich mich daran gewöhne. Die Familie macht einen netten Eindruck, die Kommunikation fällt allerdings nicht so leicht, da nur die Mutter, als Deutschlehrerin, Deutsch spricht. Dem Jetlag sei Dank fiel ich gestern dann auch todmüde ins Bett…

Heute stand nun der erste Tag in der Schule an. Und die Schule hellte meine Stimmung, die durch Heimweh und die nicht ganz einfache Umstellung auf meine Gastfamilie getrübt war/ist, doch erheblich auf. Alle hier sind nett und aufgeschlossen, wir lernten die Schulleiter und den Schulverwalter kennen und besprachen das vorgesehene Programm. Bis Mitte Dezember (danach sind Sommerferien bis Mitte Februar) steht hier so einiges auf dem Programm, darunter auch vieles, auf das ich mich freue und das mich auch in andere Städte Argentiniens führt, z.B. ein Schulsport-Ausflug nach Buenos Aires (1 Woche, davon 2x 18 Stunden Busfahrt) oder auch Ausflüge in Städte in denen andere Freiwillige sind (Oberá, Puerto Rico).
Joa…jetzt ist Mittagspause und Lena und ich sitzen im Deutsch-Koordinations-Büro und teilen uns ein LAN-Kabel zur Außenwelt…Internet ist hier wahrlich noch ein Privileg….aber das bekommen wir auch noch geregelt!
Ach ja: Es hat momentan 28°, 90% Luftfeuchtigkeit und niemand außer uns ist in der Schule, alle sind zuhause beim Mittagessen und Siesta machen….

*All my bags are packed, I’m ready to go*

in Momenten wie diesen, hilft die Musik – so denke ich, wenn ich auf den riesigen Haufen in meinem Zimmer schaue, der morgen abend mit mir nach Argentinien startet…DAS soll mein „Leben“ sein, dass ich mit nach Argentinien nehme?? Da halte ich es doch eher philosophisch und sage „Es kommt auf die Inneren Werte an“, also auf das, was ich in mir trage. Und das sind nach den letzten Tagen hier zu hause vor allem viele viele tolle Erinnerungen und Erfahrungen, die an solch einem Wendepunkt, wie er mir nun bevorsteht, alle nochmal Revue passieren…
…meine Freunde und Familie, Projekte, die mir viel bedeuten, wie die Jugendzeitung Sakristei (www.sakristei-online.de) oder die Ministranten in Backnang … Schulkameraden, Verwandte und Freude…sie bleiben jetzt zurück

Und ich schleppe mein Leben morgen in 2 Koffern und 2 Handgepäckstücken an den Flughafen und bete, dass am Tag darauf in Iguassu ich die 2 Koffer auch wieder in Empfang nehmen darf… eine Situation, in der mir die normalen Sprachvokabeln nicht mehr ausdrucksstark genug sind und ich deshalb diese Situation nun mit „krass und abgefahren“ betitele, weil sie einfach so extrem komisch und ungewohnt ist…
…heute mittag noch telefonierte man mit Leuten, die Minuten nach dem letzten „Tschüss, Pass auf dich auf und einen guten Flug“ in ihren Flieger stiegen und nun durch die Lüfte zu ihrer Einsatzstelle fliegen…und in gerade mal 24 Stunden werde ich in genau derselben Position sein…..
…Man merkt es vielleicht, ich werde doch ein wenig sentimental, wenn ich daran denke…
…wenn man allerdings John Denvers „Leaving on a Jet Plane“ genau anhört, so wird man feststellen, dass die Textzeilen an vielen Stellen zu meiner Situation passen…ABER nicht, wenn er singt „Don’t know when I’ll be back again“ (zu deutsch: Ich weiß nicht, wann ich zurück sein werde), denn in knapp 6 Monaten werde ich zurück sein…wahrscheinlich wird der Haufen in meinem Zimmer in Argentinien dann viel viel größer sein und ich werde einige Dinge zurücklassen müssen…aber meine „Inneren Werte“ werden noch viel viel größer und umfangreicher sein, mal positiv, mal negativ…. und mit dieser Zuversicht gehe ich jetzt ins Bett…zum letzten Mal in mein Bett – „krasse Situation“  – ach so, hatten wir schon 😉

[youtube f4hsC0nRvZM]

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Wieder daheim…oder vielleicht doch nicht?!?

Das Seminar ist zu Ende, ich bin bis Sonntag nochmal zu Hause…und obwohl ich mich eigentlich doch (oder eben doch nicht??) freuen sollte, kommt dieses „Freude-Gefühl“ irgendwie nicht auf…

Im Kopf bin ich schon „so halb“ in Argentinien, male mir aus, wie Montecarlo aussieht, wie die Schule aussieht, meine Gastfamilie, die Leute die ich treffe… aber ich bin noch zu hause, sitze in Maubach am Computer…das Maubach über das ich heute übrigens mit dem Flieger geflogen bin, Foto unseres Hauses von oben inklusive:

Maubach aus der Luft

Maubach aus der Luft

Morgen stehen noch einige letzte Termine an…während andere zu der Zeit, da ich diesen Blogeintrag schreibe schon im Flieger nach Buenos Aires oder sonst wohin sitzen…ich muss zugeben, ich bin „geflasht“, beeindruckt und verunsichert zugleich… Wie werde ich mich wohl an meiner Abschiedsparty fühlen?… Momentan kann ich nur spekulieren, entweder richtig gut oder richtig besch**ßen…hoffen wir mal ersteres…

freisprung_titelblatt

Titelblatt der "freisprung"

Heute ging das Seminar zu Ende, die Seminarzeitschrift wurde verteilt, das Titelblatt habe ich hier mal hochgeladen, die komplette Zeitschrift kommt demnächst noch zum Durchblättern online (kann man sich schon drauf freuen, ist echt schick geworden =)…aber nicht nur die Seminarzeitschrift gabs heute, sondern auch einiges an Abschiedsschmerz. So paradox das für manche klingen mag, innerhalb von mehr oder weniger 10 Tagen baut man echt emotionale und einem bedeutende Bindungen zu anderen Freiwilligen auf…und genau diese Bindungen muss man nun für ganz unterschiedliche Zeiträume auflösen…die Eine sehe im am Sonntag (und danach sehr sehr häufig) wieder, andere vielleicht nach einem Monat, wieder andere wahrscheinlich erst nach Weihnachten oder wieder ganz andere erst nächstes Jahr im September…
Ich schildere das alles jetzt mal so nüchtern, weil ich nicht wirklich weiß, wie ich mir einen Reim darauf machen soll…ich denke, das wird sich noch entwickeln…

Jetzt gehe ich jedenfalls erstmal ins Bett, zweimal hintereinander um 3e ins Bett und um 9ne aufstehen ist nich soo pralle =)

Im Osten (fast) nix Neues…

der Titel sagt es schon: Das Seminar geht seinen Gang, mit mal mehr, mal weniger interessanten Workshops, aber immer mit suuper Leuten, mit denen man interessante und vor allem laaange Gespräche führen kann. Da tagsüber meistens Programm ist, fallen die Gespräche in die Mittagspause, die man z.B: auf der Wiese chillend verbringt oder auf die Abendstunden, so dass auch weit nach Mitternacht noch Gesprächsfetzen durch das halboffene Fenster an das Ohr des Schlaf-Willigen dringen.
Heute morgen, so viel will ich zum Programm noch sagen, gab es einen schönen „Anti-Bias-Workshop“, mehr dazu erfahrt ihr in der Anti-Bias-Werkstatt. Ich will jetzt nicht zu ausführlich werden 😉
Ansonsten ist noch zu sagen, dass ich mein Visum bekommen habe und heute auch endlich erfuhr, dass es länger, als zunächst angenommen gültig ist, nämlich komplette 6 Monate, sodass ich mir die Rennerei zu Konsulaten oder gar Botschaften (am Besten noch nach Buenos Aires) sparen kann. Wobei das mit der Botschaft ein super Vorwand gewesen wäre mehrere Tage nach Buenos Aires zu fahren 😉 (sind ja nuuur 800 km).

Joa…sonst gibt es noch den kleinen Hinweis auf bereits angedachte „Besuchs“-Reisen bei anderen Freiwilligen, zum Beispiel beim Timon (dessen Blog gibts übrigens hier: ) in Barriloche…wobei das entweder eine längere Busfahrt oder eine kleine Flugreise wird, bis ich bei Timon und Charlotte in Barriloche wäre…allerdings wäre ich dann in den Anden, wo ich eigentlich eh hinwollte und könnte im europäischen Winter sogar Skifahren gehen, wo es an meiner Einsatzstelle eigentlich 35-40° Celsius hat – schon ein verrücktes Land dieses Argentinien. Ach ja, dazu passt auch wieder ein kleiner Einschub aus dem Programm: Gestern war Regionentag und wir erfuhren viel Wichtiges und Praktisches über Latein- und Südamerika erfahren konnten: Bestes Beispiel: Ich sollte auf alle Fälle lange Hosen einpacken, obwohl ich im Hochsommer in Misiones sein werde, was Temperaturen um die 40° C mit sich bringt, aber wenn man als Mann in der Stadt unterwegs ist, sind lange Hosen Pflicht, egal wie heiß es ist… – andere Länder, andere Sitten…

Zum Schluss noch ein kurzer Ausblick zur Seminarzeitschrift, die leider momentan immer noch ohne Namen ist, was sich aber schon bald ändern wird/soll. Das Layout steht soweit, die Fotografen sind auch fleißig am Werkeln und jetzt müssen „nur noch“ die Schreiberlinge ihre Texte beisteuern, dann kann am Montag das Endlayout gemacht werden und am Montag abend geht das Ding in den Druck, am Dienstag wird es tagsüber gedruckt und am Dienstag nachmittag sollen wir die 8 farbigen Seiten in der Hand halten können…toll, wenn es so klappt und bisher bin ich auch noch ganz zuversichtlich, lauter engagierte Leute hier =)

und jetzt rufen mich die Geräusche der Volleyball-Spielenden Mit-Freiwilligen nach draußen, bevor in 10 Minuten das Programm mit verschiedenen Workshops wieder weitergeht…
P.S: DSLR sind ein teures Hobby, denn so kurz vor Abfahrt muss noch unbedingt ein 50mm-Festbrennweiten-Objektiv her 😉

Berlin – 1. Tag

Ein kurzer erster Überblick des ersten Tages in Berlin…Viele neue Eindrücke und vor allem verdammt viele neue Leute und Bekanntschaften!

Doch der Reihe nach…

….zunächst mal war ich verdammt froh, dass mein Flieger nach Berlin relativ planmäßig unterwegs war, denn AirBerlin, mit denen ich geflogen bin, hat sich gedacht, es wäre doch geschickt, wenn wir mal grade streiken, wenn der Thomas zum ersten Mal mit uns fliegt. Na schönen Dank! – Aber immerhin hatte ich es besser als andere Reisende, die eigentlich um 6.25 Uhr nach Berlin fliegen wollten und schlussendlich mit mir um 10.15 bzw. 10.30 abgehoben sind…
In Berlin gelandet ging es mit den Bus an den Hauptbahnhof und siehe da – die kulturweit-ler haben sich schon zusammengefunden gehabt und mit jeder Minute wurden es mehr… Um 13.15 Uhr fuhr dann der erste Bus an den Werbellinsee und nach 1 1/2 Stunden Fahrt war man angekommen und durfte gleich mal in die Kamera des Dokumentarfilm-Teams lächeln – Denkste! – Im Bus schon wurde man instruiert die Kamera gar nicht zu beachten und auf keinen Fall in die Kamera zu winken! … immer schön gestellt ungestellt sein^^
Nach dem Zimmerbezug ging es langsam Richtung Kino, wo die große Begrüßungszeremonie mit (viel zu viel) Presse, (viel zu viel) klugen Reden (wobei die vom Vertreter des Auswärtigen Amtes noch am Besten war) und (sehr schön) einer Vorstellung des „kulturweit“-Teams und einem ersten Bekanntwerden mit annähernd 200 (!!) anderen Freiwilligen.

Ich hörte auch zum ersten Mal, wie viel Glück ich doch hatte, angenommen zu werden…1 400 Bewerbungen gab es, und jetzt sind es 200 Freiwillige…14 %…nich schlecht…

Nach der Begrüßung gings in die Reflexionsgruppen und dann gabs Abendessen…lecker Fleisch 😉

Und jetzt gibts offenes Gratis-WLAN am offenen Zimmerfenster…und jetzt is der Artikel hier auch wieder zu Ende…Fotos gibt es keine weltbewegenden, deshalb: ENDE =)